Cover-Bild Schwarzes Herz
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16,99
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  • Verlag: Lübbe Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783785784075
Jasmina Kuhnke

Schwarzes Herz

Jasmina Kuhnke (Sprecher)

Die Protagonistin des Hörbuchs, eine Schwarze Ich-Erzählerin, wächst am Rande des Ruhrgebiets auf, in den neunziger Jahren. Zu Hause wütet ein gewalttätiger Stiefvater, in der Schule gibt es wenig Unterstützung, dafür viel Ausgrenzung. Auf einem Kindergeburtstag steht beim Klingelstreich plötzlich ein Neonazi in der Tür. Die Protagonistin weiß, wie es ist, jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen, bis das Schlimmste zur Selbstverständlichkeit wird. Wo sich für andere Türen öffnen, schließen sie sich für die Ich-Erzählerin mehr und mehr, bis sie selbst davon überzeugt ist, dass sie der Welt nichts zu bieten hat. Sie gerät in eine gewalttätige Beziehung, zementiert die Abhängigkeit mit mehreren Schwangerschaften. Erst als es schon fast zu spät ist, gelingt es ihr, sich und die Kinder zu befreien.
Kuhnkes Hörbuch zeigt, wie Rassismus sich in die Seelen der betroffenen Menschen webt. Es wird niemanden so schnell loslassen, denn es tut weh.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2023

Dieses Hörbuch tritt mit einer erbarmungslosen Heftigkeit in den Gehörgang

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Was ich zuerst höre, sind Triggerwarnungen. Die sind auch notwendig, weil es direkt losgeht mit einer Schilderung aus sexueller Gewalt und Angst.


Die Frau mit dem schwarzen Herz erzählt von ihrer problematischen ...

Was ich zuerst höre, sind Triggerwarnungen. Die sind auch notwendig, weil es direkt losgeht mit einer Schilderung aus sexueller Gewalt und Angst.


Die Frau mit dem schwarzen Herz erzählt von ihrer problematischen Kindheit. Schon im Mutterleib löste sie familiäre Kontroversen aus. Für ihre Mutter war sie Unfall und Wunschkind zugleich. Den Vater lernte sie nie kennen. Ihre Oma, jugoslawische Gastarbeiterin, empfand die ungewollte Schwangerschaft der Tochter als Schande. Lieber wäre ihr eine Abtreibung gewesen statt das uneheliche Kind eines schwarzen Mannes. Die Kindheit und Jugend der Protagonistin sind von Rassismus geprägt. Zu Hause sagt man das N-Wort als Kosenamen, denn ihre jugoslawische Familie kennt keine Schwarzen und ordnet das Wort unwissend wohlmeinend ein. Draußen wird ihr das N-Wort als Beleidigung an den Kopf geworfen.

Die Erzählungen aus der Kindheit wechseln sich mit den Schilderungen ihrer Partnerschaft zu einem gewalttätigen Mann ab. Erst bleibt sie aus Abhängigkeit in der toxischen Beziehung, später aus Liebe zu ihrem Sohn und ihrer Tochter. Sie hat Angst, dass der Typ ihren Kindern etwas antun könnte. Dass er seine Partnerin irgendwann umbringen wird, ist für sie mit jedem Gewaltausbruch, jedem Schlag und jeder erneuten Hand an ihrer Kehle eine unabwendbare Tatsache. Seine Wut wird sie nicht überleben, das sagt sie sich, um vermutlich auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.


Die Themen dieses Hörbuchs vielschichtiger, als ich es hier im Detail schildern könnte. Dieses Hin-und-her durch die verschiedenen Zeitebenen und durch die Scheiße des Lebens dieser Protagonistin verwirren nicht. Man braucht keine Chronologie, um der Erzählung zu folgen. Der rote Faden ist keine stringente Zeitlinie, sondern die rassistisch motivierte Gewalt, die Misogynie, die psychische sowie häusliche Gewalt und der systemische Rassismus.

Die Autorin hat ihr Hörbuch selbst eingelesen, und das ballert mein Hirn noch einen Ticken mehr, weil ich mich fühle, als würde ich wie uneingeladen im Wohnzimmer der Protagonistin und ihres Partners stehen und all diesem abgefuckt ungerechten Scheiß zuschauen bzw. zuhören. Dieses Hörbuch war intensiv.

Veröffentlicht am 08.03.2022

schwarzes Herz

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ich habe es einmal als Hörbuch gehört und einmal selbst gelesen und bei beidem male war ich beeindruckt was für eine starke frau sie ist.
sie hat so viel durch machen müssen.

beim Hörbuch ist die stimme ...

ich habe es einmal als Hörbuch gehört und einmal selbst gelesen und bei beidem male war ich beeindruckt was für eine starke frau sie ist.
sie hat so viel durch machen müssen.

beim Hörbuch ist die stimme perfekt und wurde super vorgelesen dass das hören auch spaß gemacht hat.

zum buch, der schreibstill ist fantastisch dass das lesen auch mir einen großen spaß gemacht hat.
die Handlung hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Direkt, fesselnd und geht unter die Haut

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Der Debütroman „Schwarzes Herz“ von Jasmina Kuhnke geht um das vergangene Leben einer Frau of Colour, die schon viel in ihrer Vergangenheit erdulden musste. Durch diese Erfahrungen glaubte sie, sie sei ...

Der Debütroman „Schwarzes Herz“ von Jasmina Kuhnke geht um das vergangene Leben einer Frau of Colour, die schon viel in ihrer Vergangenheit erdulden musste. Durch diese Erfahrungen glaubte sie, sie sei ein schlechter Mensch und nur schlechten Menschen widerfahren auch schlechte Dinge. Dies wurde ihr ständig durch andere Menschen eingetrichtert.

„Kuhnkes Buch zeigt, wie Rassismus sich in die Seelen der betroffenen Menschen webt. Es wird niemanden so schnell loslassen, denn es tut weh.“ (Schwarzes Herz)

Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Jasmina Kuhnke‘s Schreibstil ist direkt, fesselnd und geht unter die Haut. Man fühlt sich direkt verbunden und mittendrin in der Story. Das Cover ist anschaulich und zeigt, was der Inhalt des Buches verspricht.
Die kurzen Kapitel haben es mir angetan, um über das Geschriebene nachdenken zu können. Am Anfang ist es mir schwer gefallen, die Sinnigkeit der Reihenfolge der Kapitel zu verstehen, aufgrund der ständig wechselnden Lebenszeitabschnitte der Ich-Erzählerin of Colour. Aber nach und nach kam ich rein und habe die Relevanz dahinter verstanden und nachvollziehen können.
Die Ich-Erzählerin hat ein, für mich, sehr schwieriges Leben. Egal ob in ihrer Kindheit oder in ihrem Leben als Mutter. Schlimmere Erfahrungen kann man meiner Meinung nach nicht sammeln. Die Entwicklung dieser Frau finde ich sehr eindrucksvoll und ich habe ständig mit ihr mitgefühlt. Themen wie Rassismus, häusliche und sexuelle Gewalt, Diskriminierung, Missbrauch, Krankheiten, Gleichberechtigung, Einsamkeit und vieles mehr sind Begriffe, die meist verschwiegen werden. Hut ab für diese Geschichte.
Mir hat sie die Augen geöffnet, egal um welchen Schreck es ging. Ich finde, jeder Mensch ist gleichwertig und niemand sollte so behandelt werden.
Die Atmosphäre des Buches war eher düster und direkt gehalten, was den Leser mitten in die Geschichte geworfen hat.
Ich bin froh, dass sich das Buch gegen Ende hin zum Positiven gewendet hat.

Fazit:
Sehr wertvolles Buch und ein Muss.
Ich empfehle das Buch an all diejenigen, die eine starke Haut haben und sich für gesellschaftlich wichtige Themen interessieren.
Sterne 5/5

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Schwarzes Herz - Ein (Hör)Buch, das erschüttert und tief trifft, mit einer Triggerwarnung

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Die Autorin Jasmina Kuhnke erzählt in ihrem Buch "Schwarzes Herz" eine fiktive Geschichte aus der Ich-Perspektive einer schwarzen Frau in Deutschland. Sie liest die erschütternde Geschichte in einem ziemlich ...

Die Autorin Jasmina Kuhnke erzählt in ihrem Buch "Schwarzes Herz" eine fiktive Geschichte aus der Ich-Perspektive einer schwarzen Frau in Deutschland. Sie liest die erschütternde Geschichte in einem ziemlich neutralen Ton. Sie erklärt, dass die Geschichte für alle Frauen ist, die ein "Schwarzes Herz" haben, also die bereits negative Erfahrungen in ihrem Leben, egal auf welche Weise, machen mussten.

Am Anfang zählt sie auf welche negativen Auslöser mit diesem Buch verbunden sind. Es geht u.a. um extreme Diskriminierung, Sexismus, Gewalt und Drogensucht. Bereits diese Aufzählung lässt den Inhalt, der kommt, erahnen. Sie verwendet auch einige vulgäre Ausdrücke. Aber auch Ausdrücke, die vor einigen Jahren noch ohne viel nachzudenken gesagt wurden wie das N-Wort oder "Schwarzer Mann" (wie das Spiel).

Zu Beginn ihrer Geschichte wird die Protagonistin von ihrem Freund/ Mann beim Sex gedemütigt. Es wird bereits deutlich, dass er sie ausnutzt und benutzt. Er hat im gesamten Buch keinen Namen. Man erfährt lediglich wie sich die Beiden kennen gelernt haben.

Ihr Vater war dunkelhäutig und ihre Mutter aus Osteuropa.

Sie wächst zunächst alleine mit ihrer Mutter auf, weil ihr Vater, so denkt sie, abgehauen sei. Später stellt sich heraus, dass ihr Vater kurz nach ihrer Geburt gestorben ist und da man seine Familie nicht ausfindig machen konnte, wurde sie und ihre Mutter darüber nicht informiert.

Dieser erste Schicksalsschlag hat sie bereits geprägt und ist nur der Anfang von vielen extrem negativen Erfahrungen, die sie mit anderen Menschen machen musste. In ihrer Kindheit war sie zunächst das einzige schwarze Mädchen in der Klasse. Ihre Mitschüler ließen sie bereits im Kindesalter spüren, dass sie anders ist als die anderen. Sie wurde gemobbt und ausgegrenzt. Auch die vielen Schulwechsel brachten ihr, bis auf die eine Schule, in der viele Migranten-Kinder waren, keine wirklichen Freunde und Freude am Lernen. Lediglich beim Sport, beim Laufen, fühlte sie sich frei und akzeptiert. Sie trainierte sehr hart und wurde aber auch dort rassistisch beschimpft. Es hieß, dass "Solche wie sie" nun mal schnell laufen könnten. Jedoch zwang sie ihre Krankheit letztendlich mit dem Laufen aufzuhören. Dadurch fiel sie in ein Loch.

Ihre Mutter verliebte sich neu und anfangs war ihr Stiefvater lieb und nett zu ihr. Er brachte ihr viel bei und war sehr stolz auf sie. Aber nach und nach zeigte er sein wahres Gesicht und wurde immer beleidigender und aggressiv ihr gegenüber. Ihre Mutter konnte und, meiner Meinung nach, wollte sie sein Verhalten ihrer Tochter gegenüber nicht wahrnehmen. So musste sie sich alleine durchschlagen. Auch von Seiten der Familie ihrer Mutter war Gewalt gegenüber Frauen als "normal" angesehen. Zumindest in den früheren Generationen. Lediglich von ihrer Oma bekam sie Unterstützung.

Ihre Kindheit war sehr schlimm und niemand half ihr in einer Familie und Gesellschaft, die ausschließlich aus hellhäutigen Menschen bestand, ihre Wurzeln und auch den extremen Rassismus, der ihr von allen Seiten entgegen schlug, zu verstehen und zu entkommen.

Am Schlimmsten waren für mich die Erzählungen über ihren gewalttätigen und frauenverachtenden Freund. Er misshandelte sie, missbrauchte sie, erniedrigte sie und betrog sie. Er war ihr gegenüber aggressiv und würgte sie, als die Kinder im Nebenraum waren. Auch hier half ihr niemand aus der Hölle zu entkommen. Sie vertraute sich aber auch niemandem an und machte alles mit sich selbst aus. Sie war schwer traumatisiert und wurde von ihm mehrmals schwanger.

In diesem Zusammenhang ist es für mich nicht nachvollziehbar, wieso sie nicht bereits bei der 1. Schwangerschaft ausgezogen ist und ihn spätestens zu diesem Zeitpunkt angezeigt hat.

Die Autorin springt zwischen der Gegenwart als Frau und der Vergangenheit als Kind hin und her. Die Kapitel gehen in dem Hörbuch ineinander über und es bestehen leider keine Sprechpausen zwischen den einzelnen Episoden in ihrem Leben. Dies macht das Zuhören ab und zu schwierig.

Das (Hör)Buch lässt einen nicht mehr los und ist nicht zur Unterhaltung gedacht.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Eine Lebensgeschichte die Gehör verdient

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In „Schwarzes Herz“ erzählt die Autorin über ihr Leben als Frau und, was anscheinend in dieser Gesellschaft noch erschwerend hinzukommt, als schwarze Frau. Sie erzählt über Ihre Erfahrungen in ihrer Kindheit, ...

In „Schwarzes Herz“ erzählt die Autorin über ihr Leben als Frau und, was anscheinend in dieser Gesellschaft noch erschwerend hinzukommt, als schwarze Frau. Sie erzählt über Ihre Erfahrungen in ihrer Kindheit, den vielen Sprüchen, den Blicken, das ständige Abgrenzende wegen ihres „Andersseins“. Auch in der Familie wird ihr dieses Selbstbild vermittelt, sie sie halt anders aus als der Rest der Familie… Als dann ein Mann in ihr Leben tritt, der sie wahrnimmt und annimmt wie sie ist, verfällt sie ihm und wird immer mehr Opfer seiner Machtspielchen, Demütigungen und Gewalteskapaden.
Die Geschichte ist die einer extrem toxischen, gewalttätigen Beziehung aber auch die einer hochgradig frauenfeindlichen und rassistischen Einstellung der Gesellschaft. Nach dem Motto „ist ja nur ein Spruch“ hagelt es abwertende und ausgrenzende Bemerkungen zu ihrer Person, bzw. vielmehr ihrem Erscheinungsbild. Die Autorin liest die eigene Erzählung selbst, offensiv und mutig nimmt sie den/die Hörerin mit in ihr früheres Leben. Szenen, die als Hörerin schon kaum zu ertragen sind erzählt, Jasmina Kuhnke mit klarer Stimme und viel Selbstreflexion.
Ein sehr mitnehmendes und wachrüttelndes Hörereignis, dass ich jedem ans Herz legen möchte.

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