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Veröffentlicht am 08.03.2022

Spannender Auftakt, tolles Hörbuch

Edingaard - Gebieter der Schatten
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Cassion besucht seit Jahren die magische Akademie, doch große Erfolge kann er nicht für sich verbuchen. Während es für viele den Anschein hat, dass sein magisches Talent nicht allzu groß ist, weiß Cassion ...

Cassion besucht seit Jahren die magische Akademie, doch große Erfolge kann er nicht für sich verbuchen. Während es für viele den Anschein hat, dass sein magisches Talent nicht allzu groß ist, weiß Cassion es besser. Denn seit seiner frühesten Kindheit spürt er noch eine andere, eine dunkle Macht in sich. Eine Kraft, die er nicht kontrollieren kann. Daher verschließt er sich und seiner Gabe, um so auch den zerstörerischen Schatten in seinem Innern kein Ventil nach außen zu bieten.

Doch die Zeiten werden gefährlicher, als sich ein neuer Feind erhebt und offenbar nur ein Ziel anstrebt: die Vernichtung aller Magie. Durch geschickte Manipulation, durch Lügen und Intrigen und durch das Schüren von Angst und Vorurteilen gewinnt der Feind immer mehr Mitstreiter.

Cassions dunkle Kraft könnte vielleicht die Rettung sein, doch zu welchem Preis?

Nachdem mich Elvira Zeißler schon mit „Die Saga der Drachenrüstung“ begeistern konnte, war ich umso gespannter auf „Gebieter der Schatten“, den ersten Band ihrer Edingaard Schattenträger-Saga. Die ursprüngliche Edingaard-Saga, die etwa 20 Jahre zuvor spielt, kenne ich nicht. Vermutlich kennt man sich schon recht gut in Edingaard aus und kennt natürlich Cassions Eltern und einige weitere Charaktere, doch ich hatte auch ohne Vorwissen keinerlei Verständnisschwierigkeiten.

Wie schon „Die Saga der Drachenrüstung“ habe ich mir diese Geschichte wieder einmal vorlesen lassen und als Hörbuch genossen. Vier Erzähler (Marco Rosenberg, Sabine von Rosenberg-Lipinsky, Jamila Boukhers und Günter Merlau) nehmen uns mit nach Edingaard. Mir persönlich hätte zwar ein Erzähler gereicht, aber die vier harmonieren gut miteinander und es macht Spaß ihnen zuzuhören und zu erleben, wie sie mit ihren Stimmen die Welt von Edingaard und seine Bewohner zum Leben erwecken.

Wie erwartet habe ich mich sehr schnell in die Geschichte eingefunden. Cassion ist ein sympathischer Charakter, der zwar auch ein wenig anstrengend sein kann, wenn er mal wieder mit sich, seiner dunklen Gabe und seinen Gefühlen zu Kyana hadert, doch ich habe in gerne auf seiner Reise begleitet. Eigentlich sollt er als Abschlussprüfung nur einen Schwarm Irrlichter einfangen, die weit entfernt von seiner Heimat Uyendil für Schwierigkeiten sorgen. Seine Reise gestaltet sich allerdings als völlig anders und wesentlich gefährlicher als erwartet, als die Magie in Edingaard immer mehr verfolgt wird.

Scheinen es zu Beginn nur Lord Drennag und seine Leute zu sein, zeigt sich schnell, dass auch anderswo der Magie mit Misstrauen und Schlimmerem begegnet wird.

Cassions einziger Lichtblick ist Kyana, eine Frau ohne Erinnerung, die er im Wald getroffen hat und die es immer wieder schafft, seine Schatten zu besänftigen. Auch wenn ich grundsätzlich an das Gute in ihr Glaube, so frage ich mich dennoch, ob sie wirklich so unwissend ist oder aus welcher Motivation heraus sie handelt. Allerdings habe ich dazu schon eine Theorie. Die nächsten beiden Teile werden zeigen, ob ich richtig liege.

Insgesamt ist „Gebieter der Schatten“ für mich ein spannender und gelungener Auftaktband mit tollen Charakteren, wunderbar gelesen und ich bin schon sehr neugierig, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Solide

Viral. Blutrausch
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Zwei Leichenfunde halten die Polizei in Atem. Die beiden jungen Frauen wurden an öffentlichen Orten gefunden, beide auf die gleiche Art zur Schau gestellt. Doch ein Detail der Morde lässt sowohl die Presse ...

Zwei Leichenfunde halten die Polizei in Atem. Die beiden jungen Frauen wurden an öffentlichen Orten gefunden, beide auf die gleiche Art zur Schau gestellt. Doch ein Detail der Morde lässt sowohl die Presse als auch die Polizei besonders aufmerksam hinsehen. Die Körper der Frauen waren bis auf wenige Tropfen blutleer. Doch die Ermittlungen in den „Schneewittchen-Morden“ verlaufen zäh, obwohl die Polizei zusätzlich zwei Privatermittler hinzuzieht. Die Menschen in der Stadt haben Angst, gehen auf die Straße und fordern endlich Ergebnisse. Immer wildere Verschwörungstheorien machen die Runde und der Druck auf die Polizei wächst.

Vor allem der Innenminister des Landes drängt auf einen schnellen Abschluss. Als die Realvampir-Szene in den Blick der Ermittler rutscht ist ein möglicher Täter schnell gefunden. Doch Bastian Becker, einer der externen Ermittler glaubt nicht, dass der Richtige verhaftet wurde…

„Viral. Blutrausch“ ist der erste Krimi von Mark Benecke, dem bekannten Kriminalbiologen. Gespannt habe ich auf das Erscheinen gewartet, da mir seine anderen Bücher gefallen haben. Das Buch ist schön aufgemacht, hat ein etwas ungewöhnliches Format und ist mit 240 Seiten nicht allzu dick. Daher lies es sich schnell lesen, was natürlich nicht nur an der Seitenzahl, sondern auch an der Geschichte als solche lag.

Für mich ist der Krimi solide aufgebaut, auch wenn er von den ungewöhnlichen Morden einmal abgesehen, wenig Überraschungen bietet. Protagonist Becker beherrscht seinen Job, doch wie es inzwischen häufig der Fall ist, hat auch er mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen, vernachlässigt sich selbst und hätte eigentlich genug damit zu tun, sein eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Dazu kommen ein Innenminister, dem es weniger auf die Wahrheit als vielmehr auf schnelle Ergebnisse ankommt und eine ehrgeizige, junge Polizistin, die ihre Chance wittert.

Neu sind die Verschwörungstheoretiker und Querdenker, die die Stimmung ordentlich anheizen. So ganz weiß Becker zu Beginn nicht, was er von ihnen halten soll, doch letztlich spielen sie für die Aufklärung eine wesentliche Rolle, die allerdings anders ist, als erwartet.

Der Spannungsboden ist nicht übermäßig groß, dennoch hat es Mark Benecke geschafft, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht und wer der Täter ist. Mein Verdacht hat sich letztlich bestätigt, auch wenn ich mit dem Motiv danebenlag. Allerdings ist das Motiv tatsächlich auch mein größter Kritikpunkt, denn leider muss ich sagen, dass die Erklärung auf mich wenig überzeugend wirkt. Meist kann ich zumindest der verqueren Logik eines Täter folgen und nachvollziehen, weshalb er von seinem Standpunkt aus so gehandelt hat. Das fehlt mir hier vollkommen.

Insgesamt hatte ich eine etwas komplexere und weniger gradlinige Geschichte erwartet, trotzdem hat mir das Buch insgesamt gefallen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Spannender Abschlussband

Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade
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Wie nicht anders zu erwarten war, knüpft der letzte Band der Dark Elements-Reihe nahtlos an seinen Vorgänger an. Nachdem Trin Zayne fast verloren hätte, muss sie nun feststellen, dass er zwar nach wie ...

Wie nicht anders zu erwarten war, knüpft der letzte Band der Dark Elements-Reihe nahtlos an seinen Vorgänger an. Nachdem Trin Zayne fast verloren hätte, muss sie nun feststellen, dass er zwar nach wie vor da ist, sich aber völlig verändert hat. Kann er sie und dass, was zwischen ihnen war, wirklich für immer vergessen haben? Trin will das nicht wahrhaben und ist entschlossen, um Zayne zu kämpfen, obwohl sie mit nichts geringerem als der Rettung der Welt eigentlich schon zu viel zu tun hat.

Der Einstieg in „Funkelnde Gnade“ fiel mir leicht und ich war schnell wieder von der Geschichte eingenommen. Wie gewohnt erzählt Jennifer L. Armentrout mitreißend, voller Gefühl und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Allerdings habe ich den Beginn als den eindeutig stärksten Teil des Buches empfunden. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr allzu viel passiert, sich die Geschichte ein wenig im Kreise dreht und ein wenig mehr Action und dafür weniger Beziehungschaos der Geschichte gut getan hätten. Das Ende hingegen hatte es nochmal in sich, dort hätten es aus meiner Sicht dann gerne ein paar Seiten mehr sein dürfen. So ging es für meinen Geschmack dann doch stellenweise zu schnell und einfach. Zudem ich war ein wenig enttäuscht, dass Roth erst verhältnismäßig spät seinen Auftritt hatte.

Doch bei aller Kritik, das Buch ließ sich durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin gut lesen und so hat mich auch der sechste Teil der Reihe perfekt unterhalten. Die Charaktere entwickeln sich auch im letzten Band weiter und ihre Interaktionen haben mir gut gefallen. Die immer wiederkehrenden kleineren und größeren Schlagabtausche mag ich sehr.

Alles in allem für mich zwar nicht der stärkste Teil der Reihe aber dennoch ein spannender und würdiger Abschluss. Ich hatte auf jeden Fall eine wunderbare Zeit mit den Wächtern und Dämonen, mit Trin, Zayne, Roth, Layla und natürlich allen anderen. Daher kann ich Dark Elements allen Romantasy Fans uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Charmante Wohlfühlgeschichte

Ziemlich sicher Liebe
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Ausgerechnet Hamburg! Dabei war Mila mit ihrem Leben in München sehr zufrieden. Aber sie muss gezwungenermaßen einen Neuanfang wagen. Darum also sitzt sie jetzt im hohen Norden, denn dort hat sie zumindest ...

Ausgerechnet Hamburg! Dabei war Mila mit ihrem Leben in München sehr zufrieden. Aber sie muss gezwungenermaßen einen Neuanfang wagen. Darum also sitzt sie jetzt im hohen Norden, denn dort hat sie zumindest ein Dach über den Kopf und einen Aushilfsjob - und ein unglaubliches Angebot ihres Vaters, der bislang in ihrem Leben eher durch Abwesenheit glänzte. Wenn Mila es binnen 4 Wochen schafft ihrem neuen Heim, eine stark renovierungsbedürftige Gründerzeitvilla, zu altem Glanz zu verhelfen, dann winkt ihr Vater mit einem großzügigen Angebot.

Doch allein ist die Aufgabe nicht zu bewältigen, selbst für einen ganzen Bautrupp wäre es eine Herausforderung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist aber ausgerechnet Henning, der eher mürrische Mieter der oberen Wohnung, eine echte Hilfe.

Bislang hat mich die Autorin Katie Jay Adams mit ihren romantischen Sommerromanen verzaubert und auch „Ziemlich sicher Liebe“ ist wieder wunderbar zu lesen.

Mila ist eine sympathische Protagonistin, manchmal vielleicht ein wenig naiv, die versucht sich selbst und ihr Leben neu zu ordnen. Sie geht die Dinge mit Herz und Verstand an und lernt Hamburg und die Menschen dort kennen und lieben. Im Laufe des Buches blüht sie immer mehr auf, auch wenn es einige Rückschläge gibt und Mila überlegen muss, wem sie vertraut.

Neben Mila steht natürlich Henning im Vordergrund und wir erleben die Geschichte sowohl aus Milas als auch aus Hennings Sicht. Daher erfahren wir Leser früher als Mila, was er zunächst vor ihr verheimlicht. Auch wenn für Mila die Heimlichkeiten nicht schön waren, kann ich doch gut verstehen, dass Henning ihr nicht sofort alles erzählt hat. Wer würde damit schon hausieren gehen?

So gut mir die beiden und eigentlich auch alle anderen Charaktere gefallen haben, mein heimlicher Star ist allerdings Hennings Bruder Tix, der durch seine Art immer mal wieder eine völlig neue Sicht der Dinge ins Spiel gebracht hat.

Insgesamt ein zauberhaftes Buch, das neben Gefühl und Romantik ist, auch ein wenig Spannung und Intrigen zu bieten hat. Für mich ist es die Art von Buch, bei der man einfach mal die Seele baumeln lassen und ein paar schöne Lesestunden genießen kann.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Spannender fünfter Teil

Rue de Paradis
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„Wir sind gut“ haben Hasi und ich beim gemeinsamen Lesen von Alexander Oetkers neuestem Aquitaine-Krimi ganz bescheiden festgestellt, als sich unser Verdacht als richtig herausgestellt hat. Auch wenn wir ...

„Wir sind gut“ haben Hasi und ich beim gemeinsamen Lesen von Alexander Oetkers neuestem Aquitaine-Krimi ganz bescheiden festgestellt, als sich unser Verdacht als richtig herausgestellt hat. Auch wenn wir relativ früh den richtigen Riecher hatten, war der fünfte Fall für Luc Verlain nichtsdestotrotz sehr spannend und wir wollten das Buch kaum aus der Hand legen.

Dieses Mal beginnt der Fall sehr beklemmend. Bürgermeister Deschamps schlägt alle Warnungen in den Wind und sieht keine Veranlassung sein kleines Dorf zu evakuieren. Springfluten hat es schließlich auch schon früher gegeben. Abgesehen davon will der Bürgermeister keine schlafenden Hunde wecken, denn streng genommen wurden mit seiner Billigung viele der Häuser in der Rue de Paradis illegal gebaut. Doch als die Springflut die Küste trifft, bricht eine Düne ein und viele Häuser werden überflutet. Es ist ein Todesopfer zu beklagen.

Das Leben der Bewohner hat sich gerade wieder halbwegs normalisiert als der nächste Schock kommt. Die Regierung hat beschlossen, dass die illegalen Häuser abgerissen und die Bewohner umgesiedelt werden sollen. Die Betroffenen versuchen dies mit aller Macht zu verhindern. Daher wird Commissaire Luc Verlain ans Cap Ferret geschickt, um die Bewohner doch noch zu überzeugen. Als allerdings der Bürgermeister plötzlich tot vor ihm liegt, hat Luc ganz andere Sorgen. Wegen eines erneuten Unwetters von der Außenwelt abgeschnitten, liegt es an ihm, die Ermittlungen aufzunehmen, denn eins ist klar: der Bürgermeister starb keines natürlichen Todes.

Als Alexander Oetker mit seinem fünften Aquitaine-Krimi begann, konnte niemand ahnen, dass im Juli dieses Jahres bei einem Hochwasser viele Menschen im Ahrtal, an der Erft und weiteren Gebieten im Westen Deutschlands ihr Zuhause oder sogar ihr Leben verlieren würden. Sein Krimi ist in Anlehnung an die Ereignisse 2010 in La Faute-sur-Mer erzählt, dass damals von einer heftigen Springflut getroffen wurde. Dennoch ist besonders der Beginn nach den Ereignissen im Sommer sehr beklemmend.

Für Luc Verlain ist die Aufgabe, die er zunächst übernehmen soll, ungewohntes Terrain. Doch er kennt die Küste, versteht die Einwohner und versucht eine für alle gütliche Lösung zu finden. Keine leichte Aufgabe, zumal es in der Rue de Paradis so einige Geheimnisse gibt. Die Anwohner sind sich in zwei Dingen absolut einig: sie wollen ihr Zuhause nicht verlassen und sie haben jeder auf ihre eigene Weise eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Abneigung gegen den Bürgermeister. Daher hat Luc mit einem Schlag unzählige Motive und ebenso viele Tatverdächtige­­­­­­.

Mir hat „Rue de Paradis“ ebenso wie seine Vorgänger sehr gefallen. Wer die Reihe nicht kennt, kann theoretisch mit jedem Band einsteigen, da sie voneinander unabhängig sind, doch wie so oft in Reihen entwickeln sich die Hauptfiguren und ihre Beziehungen untereinander weiter, so dass ich auch hier empfehlen würde mit dem ersten Band anzufangen. Doch welchen Teil auch immer ihr als Einstieg wählt, Alexander Oetker gelingt es ganz wunderbar, nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, er bringt seinen Lesern auch Land und Leute näher. Ich freue mich schon jetzt auf den sechsten Fall für Luc Verlain.

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