Eher eine leichte Autobiographie
Überwintern. Wenn das Leben innehältKlappentext:
„Es gibt Zeiten, da liegt unser Leben auf Eis und wir fühlen uns wie aus der Welt gefallen. Durch eine Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen, durch Arbeitslosigkeit – oder durch ...
Klappentext:
„Es gibt Zeiten, da liegt unser Leben auf Eis und wir fühlen uns wie aus der Welt gefallen. Durch eine Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen, durch Arbeitslosigkeit – oder durch ein Virus, das die ganze Welt innehalten lässt. Katherine May nennt diese Zeiten des Rückzugs »Winter«. Und wie auch im Winter alles ruht, um Kraft für den Frühling zu sammeln, so gibt May sich dem »Überwintern« hin. Sie reist nach Tromsø zu den Polarlichtern, schwimmt im eisigen Meer, schwitzt in der Sauna und feiert das Winterfest Santa Lucia. Sie besinnt sich auf das Wesentliche und gibt sich der inneren Einkehr hin – bis sie sich bereit fühlt für den Frühling.“
Ich muss gestehen, ich hätte hier etwas anderes erwartet. Autorin Katherine May nimmt uns mit auf ihre persönliche „Reise“ bei dunklen Situationen im Leben und den Umgang mit ihnen. Sie beschreibt sehr offen aber eben auch immer nur von sich. Es wirkt wie eine Art „Biografie light“. Wir Leser sollen uns an den erlebten Beispielen von May ein wenig besser an unser inneres Selbst herantasten und selber mal darüber nachdenken wie wir damit umgehen. Sie erzählt sehr viel über ihre Familie und gibt somit einen recht privaten Einblick - für mich persönlich zu viel des Guten. Dennoch ein interessanter und für mich nachvollziehbarer Punkt: die Natur und der da it verbundene Rettungsanker. May beschreibt viele hübsche kleine Anekdoten und wie sie damit umgeht. Aber was habe ich erwartete? Der Winter ist eine trübe und raue und auch ruhige Jahreszeit. In dieser Zeit hält die Natur inne, die Menschen verbringen die Zeit im Haus, der Seelenzustand wird immer schwächer und wir sehnen und ab einem gewissen Zeitpunkt nach Sonne, blühenden Blumen, Vogelgezwitscher und dem glücklichen Gefühl. Die inneren Phasen des eigenen „überwinterns“ ist hart und zehrt sehr an den Nerven, nur wie geht man damit gescheit um und wie holt man sich selbst wieder aus dem dunklen Loch? Leider wurden diese Fragen nicht wie erhofft beantwortet sondern eben durch die eigenen Geschichten von May dargestellt.
Die Sprecherin des Hörbuchs, Jennipher Antoni, hat ein feines Gespür für die richtige Tonlage und Höhe gefunden ebenso ihre Aussprache passte immer perfekt zur Grundstimmung des Textes. Das ist wirklich eine angenehme Stimme, die zum Thema passt. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.