Profilbild von Amelien

Amelien

Lesejury Profi
offline

Amelien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Amelien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2017

Er will doch nur spielen...

Ich bin die Nacht
0

ER WILL DOCH NUR SPIELEN....

Zitat:
"Fragen Sie einen Löwen, wieso er Fleisch frisst? Warum das Gras grün und der Himmel blau ist? Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind. Und ich bin, wie ich bin." (S. ...

ER WILL DOCH NUR SPIELEN....

Zitat:
"Fragen Sie einen Löwen, wieso er Fleisch frisst? Warum das Gras grün und der Himmel blau ist? Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind. Und ich bin, wie ich bin." (S. 51)

Kalt, gefühllos und verwirrt so in etwa lässt sich der Hauptcharakter Francis Junior Ackerman beschreiben.
Er will doch nur spielen...
Bevor er sie auf kranke Weise umbringt, spielt Ackerman lieber noch mit seinen Opfern, er lässt ihnen eine Chance, aber nur weil er davon ausgeht, dass er das Spiel gewinnt. Er mordet eher aus Langeweile, als das er einen triftigen Grund hat, oder ist es doch die Stimme von seinem Vater in seinem Kopf. Sein kranker Vater der ihn durch seine Experimente zu diesem Monster gemacht hat? Oder ist es doch nur eine Ausrede? "Warum? Warum ich?", fragen seine Opfer verzweifelt. Und erhalten nur eine Litanei von philosophischen Antworten.

Er will doch nur spielen...

Er will doch nur gewinnen?

Findet er einen würdigen Gegner?

Der Plot besteht aus einem psychisch kranken Serienkiller, einem Ex- Polizisten, Verfolgungsjagden, einem verrückten Sheriff und ziemlich vielen Toten. Durchaus ein Pageturner, ABER teils wurde viel zu dick aufgetragen.
Marcus der Ex- Polizist und Ackerman der kranke Serienkiller repräsentieren hier das "Gute" und das "Böse", wobei Marcus auch eine dunkle Vergangenheit hat, die zwischenzeitlich offenbart wird.
Ein düsterer Thriller, blutig, beklemmend und actionreich. Nichts für leichte Gemüter. Die Szenen sind ziemlich plastisch und schonungslos. Ein lesbares Kinoereignis, durch die Verfolgungsjagden, Explosionen und Gewaltszenen. Außerdem sehr konstruiert, durchschaubar und mit einem merkwürdigen Ende. Letztlich fällt mir hier eine eindeutige Bewertung schwer. Ich bin die Nacht war durchaus spannend, aber auch pathetisch, wunderlich und irgendwie zu inszeniert, dass es teilweise sehr abstrus und haarsträubend wirkte und somit überhaupt nicht glaubwürdig.
Richtig überzeugen konnte mich der Thriller nicht, dafür war er zu unglaubwürdig und die Protagonisten zu austauschbar. Auch finde ich das Ende einfach nur haarsträubend und hätte mit einem Ende des Buches gerechnet, nicht mit einer vierteiligen Reihe. Dadurch wirkt das ganze doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen.

Randnotiz: Welche Verbindung haben Marcus und Ackerman? Ich habe einen Verdacht, um diesen zu Bestätigen müsste ich jedoch die Folgebände lesen...
***

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.05.2017

Niamh - Erzähl mir von den Kelten

Niamh. Die Liebe der Kriegerin
0

Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten ...

Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten wir Nimah die Hauptfigur wie sich nicht schwer erahnen lässt, die als Waisenkind von der Fürstin Audra gekauft wurde. So entgeht Nimah der Sklaverei und wird zu einer starken, mutigen und hübschen Kriegerin. Eines Tages bekommt sie den Auftrag den mächtigen Druiden Kia zu töten, doch als Gefühle ins Spiel kommen, gerät ihre Welt aus den Fugen. Kann sie ihrer Liebe nachgeben oder wird sie ihren Auftrag zu Ende führen? Zum ersten Mal in ihrem Leben, zweifelt sie an sich. Stellt alles bisherige in Frage und lässt Schwäche zu. Sehr detailreich ist dieser Roman aufgebaut, man erfährt hier viel über das Leben der Kelten (weshalb mich dieser Roman auch sehr zu lesen gereizt hat), man kann eine Gewisse Faszination der Autorin zu diesem Thema spüren. Die Charaktere haben eine gewisse Tiefe und passen gut in den Rahmen der Geschichte. Sie wirken nicht so aufgesetzt und erzwungen, wie es manchmal in diesen Genre der Fall ist. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war die langatmigkeit im Aufbau der Geschichte, auch manche Formulierungen fand ich nicht allzu glücklich gewählt. Mir hat ein wenig das Tempo und der Esprit gefehlt, leider war das Buch auch auf einem sehr niedrigen Spannungslevel. Manchmal wirkte die Geschichte, auch ein wenig mit vielen Nebencharakteren überladen, die nicht wesentlich zur eigentlichen Story beitrugen. Das Ganze gestaltete sich, durch die vielen Namen und verschiedenen Orte, teilweise sehr unübersichtlich und hat zudem leider auch erheblich den Lesefluss gestört.

Randnotiz: Besonders schön fand ich die Karte gleich zu Beginn des Buches.

*** Sterne vor allem für die vielen Fakten über die Kelten

Veröffentlicht am 25.05.2017

Intelligenz auf Bestellung...?

21st Century Thrill: Machine Boy
0

Zitat:

„Ein Schuss Koffein dazu – fertig ist der geklonte Mensch“

(Seite 249)



Eines vorneweg, das Cover und auch der Titel hatten mir eine völlig andere Geschichte suggeriert. (Ein wenig unglücklich ...

Zitat:

„Ein Schuss Koffein dazu – fertig ist der geklonte Mensch“

(Seite 249)



Eines vorneweg, das Cover und auch der Titel hatten mir eine völlig andere Geschichte suggeriert. (Ein wenig unglücklich vom Verlag? gewählt) Ein Grund warum mich das Buch angesprochen hat. Doch ich wurde vollkommen unerwartet von einer völlig anderen Geschichte überrascht. Ich mein wer kennt das nicht, man sieht ein Cover und liest dazu einen reißerischen Titel und schon entsteht im Kopf eine Geschichte. Ich meine es ist nichts schlechtes daran, überrascht zu werden, immerhin heißt das ja man bekommt etwas völlig neues oder anderes als erwartet. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass das Cover auch ein wenig zum Inhalt passen sollte. So genug von mir zum Cover. (Ich musste es erwähnen, weil es mir so eklatant aufgefallen war)


Alles beginnt mit einem doch recht harmlosen Ausflug an die Ostsee, des jungen Pärchen Paulina und Tim. Als sie bestohlen werden und daraufhin den 10 Jährigen Ari, als den Dieb ausmachen, beginnt ein Abenteuer welches sie in die finstersten menschlichen Abgründe führt. Die beiden Jugendlichen geraten in eine Situation die sie zu der Entscheidung zwingt, etwas zu unternehmen, statt nur wegzuschauen.

Der Autor Andreas Schlüter greift mit diesem Buch ein brisantes Thema auf, welches hier anschaulich und gut verständlich in eine Geschichte verpackt wird, die für Jugendliche doch sehr ansprechend ist und ihnen unter Umständen die Augen für solche Themen öffnet. Gut recherchiert und mit Fakten wurde die Story spannend untermauert. Auch wenn die Geschichte inhaltlich leider an ihre Grenzen stößt und leider viel Potenzial verschenkt. Denn so einer guten Story kann man viel Spannung hinzufügen, die leider kaum zum Vorschein kam. Ich muss zu meinem Leidwesen gestehen, dass mich das Buch nicht richtig packen konnte. Der Tiefgang einer so doch so ernsten Angelegenheit, wie dem klonen von Menschen fehlte mir einfach. Die Charaktere waren sehr blass und wurden nur oberflächlich angekratzt. (Hin und wieder erschienen sie mir auch wie Zuschauer). Sie hauchten der Geschichte überhaupt kein Leben ein und hätten platt gesagt, auch nur irgendwelche Randfiguren sein können, da sie meiner Meinung nach jedenfalls nicht viel zur Situation beitrugen. Gut ich muss gestehen, ich bin wahrscheinlich auch nicht die angesprochene Zielgruppe und habe somit durchaus höhere Ansprüche. Ich möchte deshalb nochmal besonders den Schreibstil des Autors hervorheben. Der war leicht verständlich, flüssig und eigentlich immer auf den Punkt.

Randnotiz: Die Anhänge zum Ende des Buches, waren sehr informativ und haben mich zum Nachdenken angeregt, so bleibt mir die Kernausage des Buches jedenfalls im Gedächtnis haften.

***

Veröffentlicht am 25.05.2017

Ins Visier geraten...

Seitenwechsel
0

1961 Berlin, die Brüder Julius und Bernhard teilen sich eine Wohnung im Ostteil der Stadt. Bernhard der Biologie studiert und mit seinem Freund George eine Fotofalle im Wald aufstellt, macht statt einem ...

1961 Berlin, die Brüder Julius und Bernhard teilen sich eine Wohnung im Ostteil der Stadt. Bernhard der Biologie studiert und mit seinem Freund George eine Fotofalle im Wald aufstellt, macht statt einem Luchs eine mysteriöse Beobachtung. Sowjetische Soldaten verladen verdächtige Gegenstände und dann plötzlich Schüsse. Die beiden flüchten aus dem Wald und finden Bernhards Vater erhängt in seiner Wohnung vor. Alles deutet auf Selbstmord hin, doch irgendwas stimmt an der ganzen Geschichte nicht. Durch ihre Nachforschungen geraten Bernhard und Julius ins Visier der Stasi. Als die beiden sich in den Westen absetzen wollen, kommt ihnen der Mauerbau dazwischen. Ein neuer Fluchtplan muss her...


Ein wirklich spannende Geschichte, die aber erst ab der zweiten Hälfte des Buches so richtig Fahrt aufnimmt. Authentische Charaktere. Besonders gut fand ich die Nebenfigur Jack, der ein amerikanischer Unteroffizier ist und mit Julius Schallplatten handelt. Das Thema hat mich besonders gereizt, eine Zeit die von Geheimnissen, Bedrohungen, Angst und Verrat geprägt ist. Eine Zeit die ich nur aus Erzählungen und Geschichtsbüchern kenne. Es ist zwar eine fiktive Geschichte, hat aber den Anschein als hätte sie wirklich so stattgefunden.

Da der Anfang sich so gezogen hat und mich erst die zweite Hälfte fesseln konnte. Denn das ein oder andere mal, habe ich das Buch länger liegen gelassen. Bin aber froh das ich letztendlich doch zu ende gelesen habe. Es lohnt sich dran zu bleiben.

Von daher vergebe ich nur drei Sterne.

***

Veröffentlicht am 25.05.2017

Hollyhill das Dorf, welches durch die Zeit reist

Verliebt in Hollyhill
0

Zitat:

„Wir mögen das Schicksal von sehr vielen Menschen verändert haben und unser eigenes zum Teil, aber es ist, was es ist und immer war und immer bleiben wird- Schicksal. So oder so. Verändertes Leben ...

Zitat:

„Wir mögen das Schicksal von sehr vielen Menschen verändert haben und unser eigenes zum Teil, aber es ist, was es ist und immer war und immer bleiben wird- Schicksal. So oder so. Verändertes Leben oder nicht. Wir greifen nicht da ein, wo wir nicht eingreifen sollen. Wir verändern nichts, was nicht verändert werden soll.“

(Seite 41-42)


Verliebt in Hollyhill, der zweite Teil einer Trilogie. Der erste Teil war mit nicht bekannt, vielleicht lag es auch zum Teil daran, dass ich mich nicht wirklich in die Charaktere rein fühlen konnte. Sie blieben meiner Meinung nach ein wenig blass und hinter meinen Erwartungen zurück. Das Hauptaugenmerk der Geschichte lag auf der zarten Liebesgeschichte zwischen Matt und Emily. Das Gefühlswirrwarr konnte man zum Ende des Buches besser verstehen. Der Aufhänger mit dem Dorf, welches durch die Zeit springt, gefiel mir sehr gut, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Idee nicht ganz ausgereift war. Es hätten auch nur die Dorfbewohner durch die Zeit reisen können, dass hätte nicht viel an dem Plot geändert und wäre in vielerlei Hinsicht logischer im Aufbau der Geschichte gewesen. Die besonderen Fähigkeiten die Jeder hatte, passten meiner Meinung nach auch nicht so gut in den Rahmen der Geschichte. Es war eine Mischung aus vielen alten Ideen, verflochten in einer kitschigen Zeitreiseromanze. Die Vergangenheit war an manchen Stellen sehr bildhaft dargestellt, aber meiner Meinung nach wurde zu viel, mit Jane Austen verknüpft, ein wenig mehr Eigenständigkeit, hätte dem Buch nicht geschadet.


Fazit:

Ein locker leichter Zeitreiseroman mit einer zarten Liebesgeschichte, umgeben von einer romantischen Atmosphäre, dennoch hat mir einiges an der Geschichte gefehlt. Viele Dialoge haben sich in gewisser weise wiederholt, der Plot war Nebensache und eigentlich drehte sich letztendlich alles, nur um Emily und Matt. Das Auf und Ab der Gefühle, wurde teilweise künstlich in die Länge gezogen und wirkte nicht immer ganz schlüssig. Vieles an dem Buch war sehr durchschaubar und leider trotz dem netten Aufhänger, mit dem Dorf welches mit seinen Bewohnern durch die Zeit reist nicht ganz neu. Der Spannungsbogen war auf einem niedrigen Level und einige Überraschungsmomente wirkten verzweifelt an den Haaren herbeigezogen, so dass ich ein wenig enttäuscht von dem Buch war, von welchem ich mir wesentlich mehr versprochen hatte. Da ich Zeitreiseromane leidenschaftlich gerne verschlinge.

Randnotiz:

Ein wunderschönes Cover, welches in einem sofort die verrücktesten Ideen von Zeitreiseabenteuern weckt. Schön und wirklich gelungen, passend zum Inhalt des Buches.

***