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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

Unfassbar fesselnd- was für eine Geschichte!

Eine verdächtig wahre Geschichte
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„Eine Star-Lektorin, ein literarischer Geniestreich, dem der Autor abhanden gekommen ist, und drei hilfreiche Morde: Antoine Laurain entzündet in seinem neuen Roman ein kriminalistisches Unterhaltungsfeuerwerk.“ ...

„Eine Star-Lektorin, ein literarischer Geniestreich, dem der Autor abhanden gekommen ist, und drei hilfreiche Morde: Antoine Laurain entzündet in seinem neuen Roman ein kriminalistisches Unterhaltungsfeuerwerk.“ Mit diesen Worten hat mich das Buch gelockt und mehr als nur neugierig gemacht. Denn ein kriminalistisches Unterhaltungsfeuerwerk wollte ich mir natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. Und auch das Cover hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Denn Paris und Bücher sind zwei meiner drei großen Leidenschaften. Und was ich da in den Händen hielt, war eine grandiose Geschichte, spannend bis zum Schluss und wirklich toll konstruiert.
Zum Inhalt: die Pariser Lektorin Violaine Lepage hat das gefunden, was man in ihrer Manuskriptabteilung eine Sonne nennt. Ein Werk, das großes Potential hat, ein Bestseller zu werden. Das Problem ist nur, dass sich der Autor nicht zu erkennen geben will, was noch dramatischer wird, als „die Zuckerblumen“ für einen renommierten Buchpreis nominiert werden. Doch noch etwas bereitet Violaine Unbehagen, denn die Geschichte kommt ihr verdächtig bekannt vor. Und als polizeiliche Ermittlungen zu genau den Verbrechen beginnen, die im Buch beschrieben werden, verwischen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion.
Violaine ist eine Protagonistin, bei der ich ständig am Schwanken war, ob ich sie nun leiden kann oder nicht. Einerseits schreckt sie vor nichts zurück um ihre Ziele zu erreichen und hat einen fragwürdigen Charakter, andererseits hat das Leben es nicht immer gut mit ihr gemeint und sie hat einen schrecklichen Unfall hinter sich. Sie ist auf einer Art wahnsinnig stark und charismatisch, auf der anderen Seite wirkt sie innerhalb der Geschichte oft verloren. Ich glaube diese Gegensätze und die Enthüllungen aus Violaines Leben waren es, die das Buch für mich so interessant und fesselnd gemacht haben.
Das Buch ist spannend konzipiert und toll geschrieben, der Plot ist wirklich stark und am Ende gut aufgelöst. Gemeinsam mit der Protagonistin schwankt der Leser zwischen Angst und Faszination, zwischen Realität und Fiktion. Durch die Kürze des Buches wird die Spannung auch konstant hochgehalten. Einige Stellen hätte man deutlich mehr ausarbeiten können, aber eigentlich gefällt es mir, wie knackig die Handlung ist.
Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen und ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Toll geplotteter Justiz-Krimi

Der dreizehnte Mann
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Das Autoren-Duo aus Florian Schwiecker und Michael Tsokos konnte mich schon im letzten Buch begeistern, man merkt einfach, wenn ein Autor nicht nur recherchiert hat, sondern selbst über Background-Wissen ...

Das Autoren-Duo aus Florian Schwiecker und Michael Tsokos konnte mich schon im letzten Buch begeistern, man merkt einfach, wenn ein Autor nicht nur recherchiert hat, sondern selbst über Background-Wissen verfügt. Dass dieser neue Fall für den Verteidiger Rocco auf einer wahren Geschichte beruht, macht das Buch nur noch interessanter für mich, da ich großer Fan von True Crime bin.

Zum Inhalt: Ein Missbrauchs-Skandal, ein Mord und ein opportunistischer Politiker. Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer habe einen neuen Fall der weite Kreise zieht: denn in den frühen 2000er Jahren wurden beim Sozialamt auffällig gewordene Kinder an Pädophile Männer als Pflegekinder vermittelt. Und keinen hat es interessiert. Doch zwei Männer wollen mit ihrer Geschichte an die Presse gehen und endlich Gerechtigkeit bekommen. Als einer von beiden erst verschwindet und dann ermordet aufgefunden wird, beginnt ein spektakulärer Fall, der Kreise bis in die oberste Riege der Politik zieht.

Obwohl Eberhardt und Jarmer natürlich keine Ermittler im üblichen Sinne sind, finde ich, dass sie ein echt gutes Duo abgeben. Und natürlich sind im neuen Fall auch Polizisten involviert, man hat beim Lesen aber schon das Gefühl, dass ein Großteil der Arbeit von Eberhardt, Jarmer und Baumann verrichtet wird. Denn natürlich verfügen alle drei über allerlei nützliche Kontakte und können diverse Gefallen einfordern, nicht zuletzt bekommen sie sogar unerwartete Hilfe eines Clan-Bosses, für den Rocco regelmäßig arbeitet.

Der Fall selbst ist schon ungemein spannend und schockierend, man kann bzw. will gar nicht glauben, dass ein ähnlicher Fall tatsächlich existiert hat und ich habe im Nachgang an das Buch nach mehr Informationen dazu gesucht. Missbrauch, und vor allem an Kindern, ist ein wichtiges Thema, was viel zu oft totgeschwiegen wird. Daher finde ich es gut, dass Autoren mit ihren Büchern diesen Themen eine Plattform geben und darauf aufmerksam machen.

Das Buch ist natürlich kein rasanter Thriller, aber aufgrund der kurzen Kapitel und der unterschiedlichen Perspektiven nimmt die Handlung schnell fahrt auf und war thematisch sehr packend. Was mir gut gefallen hat, war auch wie schlüssig die Handlung war, einfach gut geplottet, sodass am Ende keine Fragen offenblieben. Zusätzlich haben wir ein paar kleine Einblicke in Eberhardts Privatleben erhaschen können, sodass man sich Hoffnungen auf eine Weiterführung seiner persönlichen Beziehung zu Claudia im nächsten Band machen darf. Das macht den Anwalt nochmal menschlicher und in meinen Augen sympathischer, besonders wenn man dieselben Figuren über mehrere Bücher begleitet.

Für mich ist dieses Buch ein gelungener Justiz-Krimi, der mich sicher noch eine Weile weiterbeschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Fantastischer Auftakt der Familien-Saga

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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„Der Salon“ ist ein wunderbarer, fesselnder Roman über den Mut für sich selbst einzustehen und seine Träume wahr werden zu lassen. Er handelt von mutigen Menschen, von Freunden und Familie. Aber auch von ...

„Der Salon“ ist ein wunderbarer, fesselnder Roman über den Mut für sich selbst einzustehen und seine Träume wahr werden zu lassen. Er handelt von mutigen Menschen, von Freunden und Familie. Aber auch von Sorgen, Verzweiflung, Angst und Liebe. Ganz viel Liebe. Dieses Buch hat alle meine Erwartungen mehr als übertroffen, es ist ein detailverliebtes Werk, dass mich sehr gepackt und berührt hat. Und ich kann es kaum erwarten auch den zweiten band in den Händen zu halten.

Zum Inhalt: es sind die 50er Jahre im ländlichen Bayern. Leni arbeitet bei ihrer Mutter im Friseursalon, beide schuften schwer, damit Lenis Bruder Hans in München Medizin studieren kann. Nachdem der Vater nicht mehr aus dem Krieg heimgekehrt ist, sind die beiden Frauen allein für die Versorgung der Familie verantwortlich. Aber Leni hat selbst große Ziele: sie träumt von einem eigenen, modernen Friseursalon in der Großstadt. Als sie eine Stelle im renommierten Münchner Friseursalon Keller bekommt, sieht Leni ihre große Chance gekommen und wagt den Schritt in die Großstadt. Und auch Hans will endlich seinen Traum leben und eine Karriere als Jazz-Musiker starten, statt Medizin zu studieren. Doch können Träume mehr sein als Seifenblasen?

Trotz des bayrischen Dialekts bin ich direkt super in die Handlung gestartet. Der Dialekt trägt auch erheblich dazu bei, dass alles so authentisch wirkt. Julia Fischer schreibt sehr detailliert und man merkt, dass viel Recherche in diesem Buch steckt. Besonders wenn es um Lenis Handwerk geht, ist alles sehr anschaulich geschildert, sodass der Leser schnell ein konkretes Bild vor Augen hat. Auch die Charaktere, insbesondere Hans und Leni, aber auch Hans Studienfreunde und Lenis Freundin Charlotte sind alle sehr detailliert beschrieben und mit vielerlei eigentümlichen Charaktereigenschaften ausgestattet, sodass sie sehr authentisch wirken. Ich habe mich in Lenis Familie und in Hans Freundeskreis schnell sehr wohl gefühlt und hatte das Gefühl selbst hautnah bei allem dabei zu sein.

Die Geschichte ist wirklich fesselnd und die Stimmung im Buch sehr authentisch. Man leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges, damit verbundener Verluste und Einschränkungen. Gleichzeitig setzt wieder Lebensfreude und Hoffnung ein, es geht langsam aufwärts. Bewegend fand ich besonders die Schilderungen einzelner Personen, wie sie den Krieg erlebt haben. Das Buch enthält neben der tollen Grundgeschichte auch viel Dramatik und besonders das Ende hat mir nochmal den Rest gegeben. Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Packendes Finale

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Wie viele andere Leser auch habe ich Tom Babylon von der ersten Sekunde an auf der Suche nach seiner Schwester Viola begleitet. Das Rätsel um ihr Verschwinden hat auch mich einfach nicht losgelassen. Mit ...

Wie viele andere Leser auch habe ich Tom Babylon von der ersten Sekunde an auf der Suche nach seiner Schwester Viola begleitet. Das Rätsel um ihr Verschwinden hat auch mich einfach nicht losgelassen. Mit diesem vierten und letzten Band „Violas Versteck“ endet nun die Reihe. Und ich bleibe mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.

Zum Inhalt: Aufwachen, an einem fremden Ort in einer fremden Stadt. Ein Krankenhaus. Leere. Tom Babylon kommt in einem Londoner Krankenhaus zu sich, nachdem er nackt und über zugerichtet in einem Müllcontainer gefunden wurde. Aber was macht er in London? Und warum hat er seinen Job verloren? Und wo ist eigentlich Anne? Er kann sich an die Geschehnisse der letzten vier Wochen nicht erinnern, aber eins ist klar: es muss was mit Viola zu tun haben. Denn darauf läuft es am Ende hinaus: alles hat was mit Viola zu tun.

Das Buch ist mal wieder packend erzählt und steigt gleich hochspannend ein. Wir erleben das Buch aus zwei parallelen Zeitschienen, eine mit Tom in London und eine mit Sita in Berlin. Die Handlung umreißt einen Zeitrahmen von ca. 4 Wochen und die Kapitel zählen die Tage bis zum Finale wie einen Countdown runter. Schon allein dieses Erzählkonstrukt trägt erheblich zur Spannung des Buches bei. Und dann natürlich die alles umspannende Frage, die uns schon die letzten drei Bücher beschäftigt hat: was ist mit Viola passiert. In diesem Buch erhält der Leser endlich Antworten auf die eine essenzielle Frage, die Tom Babylon seit Beginn der Reihe umtreibt.

Und nebenbei decken er und Sita, unterstützt durch Viola mal eben noch einen Stasi-Skandal auf. Besonders Sitas Erlebnisse fand ich erschreckend, der Handlungsstrang hat mich komplett mitgenommen und fassungslos gemacht. Ich brauch vielleicht gar nicht mehr sagen als das: ich habe mir mit diesem Buch die Nacht um die Ohren geschlagen, da ich es nicht weglegen konnte. Ich wollte die Ereignisse nicht einfach so stehen lassen, sondern brauchte diesen Abschluss. Gemeinsam mit Tom war ich gefangen im Wahn und der Hetzjagd auf der Suche nach Viola und endlich Erlösung von meiner Unwissenheit zu finden.

Nach den Ereignissen gibt es einen kurzen Epilog, der vermutlich vermitteln soll, dass alles langsam ins Lot kommt. Finde ich eine nette Geste von Marc Raabe, aber oh man, ich brauche da mehr. Ich kann nicht fassen, dass es vorbei sein soll.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Kurzweiliger Liebesschmöker

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
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„Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ ist ein echter Wohlfühlroman der im ländlichen England spielt und herrlich vorhersehbar ist. Es ist eine ganz sanfte Liebesgeschichte, die sich langsam anbahnt, ...

„Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ ist ein echter Wohlfühlroman der im ländlichen England spielt und herrlich vorhersehbar ist. Es ist eine ganz sanfte Liebesgeschichte, die sich langsam anbahnt, ohne unrealistisch zu sein oder zu überrumpeln. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und es ist toll für Zwischendurch.

Zum Inhalt: Hannah ist seit 16 Jahren Ehefrau und Mutter. Aber was eigentlich sonst? Wenn sie ehrlich ist, hat sie sich und ihre Bedürfnisse immer hinter denen ihrer Familien angestellt. Ist zu Hause geblieben, um für ihren Mann da zu sein, hat sich im Elternbeirat der Schule engagiert und sich nie beklagt. Doch als sich die Chance auftut den kleinen Laden im Postamt von Little Maudley zu übernehmen, sagt sie zu. Für sie eine tolle Chance, mal etwas für sich selbst zu tun, ihren Sohn aus seinem unangenehmen Freundeskreis herauszuholen und vielleicht wieder mehr Zeit mit ihrem Ehemann zu verbringen. Doch natürlich kommt alles anders als geplant und dann ist da noch Ex-Fußballer Jake, der ebenfalls neu im Dorf ist und den Hannah sehr anziehend findet.

Was mir in diesem Buch besonders gut gefällt, ist die ruhige Art, mit der die Geschichte erzählt wird. Alles passiert sehr unaufgeregt, ohne übergroßes Drama. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Jake und Hannah erzählt, die mehr gemeinsam haben, als dass sie einfach nur neu zugezogene im Dorf sind. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Verbindung. Die beiden überstürzen aber nichts, sondern kommen sich langsam näher, was ich sehr authentisch und sympathisch finde. Hannah ist generell eine sehr liebenswerte Protagonistin, für die ich mir beim Lesen Glück und Erfolg gewünscht habe.

Ein bisschen gestört haben mich die großen Zeitsprünge im Buch. Es vergehen manchmal teilweise Wochen zwischen den einzelnen Kapiteln, wodurch die Handlung zwar fix vorankam aber ein bisschen an Tiefe und Detail eingebüßt hat. Ich glaube ich hatte vor allem gerne mehr über Hannahs Anfangszeit in Little Maudley gelesen, wie sie sich eingelebt hat und die ersten Begegnungen mit den Dorfbewohnern. Das hat aber die Geschichte keinen Abriss getan und Hannah hat sehr inspirierend auf mich gewirkt. Sie zeigt, dass man nicht immer nur zurückstecken sollte, sondern auch für seine eigenen Bedürfnisse einstehen muss und dass es nie zu spät ist, einen anderen Weg einzuschlagen.

Eine sehr kurzweilige Lektüre, die mich gut unterhalten hat und die ich gerne weiterempfehle.

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