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Veröffentlicht am 09.03.2022

Spannender, vielschichtiger Krimi

Allgäuer Höhenrausch
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Allgäuer Höhenrausch
Autor: Wolfgang Heinl
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2021

Inhalt
Als ein vor fast 30 Jahren geplanter Staudamm zur Stromerzeugung im Allgäu doch noch gebaut wird, hat der einflussreiche ...

Allgäuer Höhenrausch
Autor: Wolfgang Heinl
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2021

Inhalt
Als ein vor fast 30 Jahren geplanter Staudamm zur Stromerzeugung im Allgäu doch noch gebaut wird, hat der einflussreiche Bauunternehmer Alois Leibacher seine nicht ganz sauberen Finger im Spiel. Dass Leibacher bei der Umsetzung seines Lebenstraumes über Leichen geht, muss der Kommissar Guntram Glattlinger bald an einer steigenden Verbrechenszahl rund um das Kraftwerksprojekt erkennen. Wie hängt das alles zusammen und wer ist dafür zur Rechenschaft zu ziehen?

Meine Meinung
Dem Autor Wolfgang Heinl ist mit seinem Erstlingswerk ein vielschichtiger, fein verwobener und spannender Kriminalroman gelungen. Unterwartete Wendungen und zwei unterschiedliche Epochen in seinem Roman machen das Werk kurzweilig und spannend zu lesen. Die einzelnen Stränge der Erzählung und der Zeitebenen werden geschickt zu einem Ganzen zusammengeführt. Die Beschreibung von alltäglichen Gegebenheiten in den 80er Jahren waren besonders interessant zu lesen, da sie bei mir so etwas wie Nostalgie aufkommen ließen.
Die Handlungsorte liegen vor allem im geografischen Bereich des Allgäus, des Montafons, Liechtensteins und Italiens, was mir besonders gut gefallen hat, weil damit auch regionale Besonderheiten, wie Kulinarik oder Medien ins Spiel gebracht wurden.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Dialoge sind mitunter mit witzigen Pointen versehen. Einzig der Schluss ließ mich ein wenig unzufrieden zurück. Hier hätte ich mir etwas anderes erwartet. Insgesamt aber ein toller Krimi, dem hoffentlich bald ein Nachfolgewerk des Autors folgt.

Fazit
Wer einen spannenden, vielschichtigen Krimi mit dem Lokalkolorit des Allgäus, Montafons und Liechtensteins sucht, ist mit „Allgäuer Höhenrausch“ gut beraten. Eine klare Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Zündende Krimiunterhaltung

Sylter Flammenmeer
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Sylter Flammenmeer
Der erste Fall für Ed Koch
Autor: Max Ziegler
Verlag: Kampa
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Kommissar Eduard Koch wohnt mit seiner Ex-Frau und seinen beiden Teenagerkindern aufgrund ...

Sylter Flammenmeer
Der erste Fall für Ed Koch
Autor: Max Ziegler
Verlag: Kampa
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Kommissar Eduard Koch wohnt mit seiner Ex-Frau und seinen beiden Teenagerkindern aufgrund des Mangels an erschwinglichem Wohnraum auf Sylt noch immer im gleichen Haus. Diese Wohnsituation läuft keineswegs reibungslos zwischen Ed und seiner Ex-Frau. Als er sich noch dazu in seine Vorgesetzte Elsa verschaut, wird das Zusammenleben immer schwieriger. Doch auch beruflich ist Ed gefordert. Innerhalb kurzer Zeit brennen zwei Häuser auf der Insel ab. Unfälle oder Brandstiftungen? Als wenig später bei einem weiteren Brand eine männliche Leiche im Haus gefunden wird, nehmen die Vorfälle an Brisanz zu.

Meine Meinung
Dem Autor Max Ziegler ist ein handwerklich solide gemachter Krimi gelungen, in dem so aktuelle Themen wie Wohnungsnot und Bauspekulation geschickt in die Handlung eingeflochten wurden. Der Plot vor der Kulisse der Insel Sylt trug mit einigem Lokalkolorit dazu bei, sich in andere Regionen und ihre Besonderheiten zu versetzen. Was mir dabei besonders gefallen hat, ist die Schilderung des Lebens auf der Insel abseits der Fremdenverkehrssaison und der touristischen Attraktionen. Auch die Naturbeschreibungen boten mir die Gelegenheit, mich nach Sylt zu träumen.

Die Charaktere wurden detailreich dargestellt. Der Hauptdarsteller Ed Koch wurde als empathische und sympathische Person beschrieben. Ed kümmert sich liebevoll um seine Tochter und seinen Sohn, die demnächst ihr eigenes Leben, vielleicht fernab der Insel, beginnen werden. Ich konnte seine Wehmut über diesen Umstand herauslesen und teilweise recht gut nachempfinden. Auch die Belesenheit der DarstellerInnen und die damit verbundenen literarischen Anspielungen gefielen mir sehr.

Der Lesefluss war bis zum Ende der Geschichte gegeben. Ich las oft länger als geplant, da ich auf die nächsten - zum Teil recht tragischen – Wendungen immer wieder gespannt war. Einzig das Ende des Buches konnte mich nicht so recht überzeugen. Einerseits gab es ein paar Stränge, die rasch zu einem Ende gebracht wurden, ohne dass ich persönlich das als nötig erachtet hätte, und andererseits blieben ein paar lose Fäden übrig, bei denen ich gerne eine Verknüpfung gehabt hätte.

Fazit
Wer einen soliden Krimi mit viel Sylter Lokalkolorit und einem sympathischen Ermittler sucht, der ist mit „Sylter Flammenmeer“ gut beraten. Krimiunterhaltung garantiert!

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Locker, leichter Lesespaß

Liebe mit Zimt und Schweden
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Liebe mit Zimt und Schweden
Autorin: Lotta Josefsdotter
Erschienen: Dezember 2020
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Inhalt
Die knapp dreißigjährige Rena erfährt, dass ihr bis dahin unbekannter ...

Liebe mit Zimt und Schweden
Autorin: Lotta Josefsdotter
Erschienen: Dezember 2020
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Inhalt
Die knapp dreißigjährige Rena erfährt, dass ihr bis dahin unbekannter leiblicher Vater ihr ein Haus in Schweden vererbt hat. Da sie an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht, beschließt sie, dieses Erbe anzutreten und reist von Deutschland nach Schweden. Doch die Realität in Schweden sieht anders aus als erhofft und sie muss sich nun entscheiden: Liebt sie Schweden oder hasst sie es?

Meine Meinung
Der Autorin Lotta Josefsdotter ist ein locker, leichter Roman für das kleine Fernweh zwischendurch gelungen. Ich konnte mich mit ihren Schilderungen des Landes und mancher schwedischer Eigenheiten in den hohen Norden träumen und mit der Hauptdarstellerin in ein neues Leben starten. Dass dieses nicht immer so rund lief, ließ mich mit Rena mitfiebern. Ich hielt ihr die Daumen, dass sich alles zu einem guten Ende fügen möge, da sie als sympathische Figur beschrieben wurde. Auch die anderen Charaktere ließen die Geschichte zu einem kurzweiligen, vielleicht manchmal etwas realitätsfernen, aber liebenswertem Ganzen werden.
Besonders das Cover konnte meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die bunte und detailreiche Gestaltung ist außerordentlich liebevoll gemacht. Ich konnte mir Rena gut auf dem Stein vor ihrem Haus vorstellen.
Was mich ein wenig störte, waren einige Grammatik- bzw. Rechtschreibfehler, die durch ein geschicktes Lektorat vielleicht verhindert worden wären.

Mein Fazit
Wer für das kleine Fernweh zwischendurch gerne eine kurzweilige und vergnügliche virtuelle Reise nach Schweden unternehmen möchte, ist mit diesem Roman gut beraten.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Gut gemachte Krimiunterhaltung

Mord auf Provenzalisch
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Vor der gut beschriebenen Kulisse der Provence, die außerhalb der touristischen Sommersaison als Schauplatz des Krimis dient, nimmt die Handlung zunächst rasch an Fahrt auf, um im Mittelteil ein wenig ...

Vor der gut beschriebenen Kulisse der Provence, die außerhalb der touristischen Sommersaison als Schauplatz des Krimis dient, nimmt die Handlung zunächst rasch an Fahrt auf, um im Mittelteil ein wenig an Tempo zu verlieren und dann schlussendlich am Ende zu einem regelrechten Show-Down zu führen.
Die Hauptdarstellerin Penny wird im Laufe der Geschichte immer sympathischer als Person und ihre skurrile Freundin Frankie ist eine Bereicherung für das Geschehen.
Die Unterschiede der beiden Nationen (Großbritannien und Frankreich) werden mit einem Augenzwinkern liebevoll dargestellt und alles in allem ist das Buch ein vergnüglicher Krimi-Lesespaß!

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Spannende Reise in die jüngere Vergangenheit

Der Dolmetscher
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Der Dolmetscher

Autorin: Isabella Pallavicini

Verlag: BoD

Erschienen: 2021

Inhalt

Enzo ist als Kind immer wieder während der Sommerferien bei den Großeltern auf Sizilien, die dort in der Weinproduktion ...

Der Dolmetscher

Autorin: Isabella Pallavicini

Verlag: BoD

Erschienen: 2021

Inhalt

Enzo ist als Kind immer wieder während der Sommerferien bei den Großeltern auf Sizilien, die dort in der Weinproduktion und dem Weinhandel tätig sind. Er lebt sonst mit seinen Eltern in der Schweiz, wohin der Vater der Arbeit wegen gezogen ist. Enzo verbringt herrliche Sommer auf Sizilien, doch als junger Mann, der soeben sein Studium in Deutschland begonnen hat, holt ihn der Zweite Weltkrieg ein, der ihm in der Schweiz bis dorthin in weiter Ferne schien. Aufgrund seiner italienischen Staatsbürgerschaft und seiner Italienisch- und Deutschkenntnisse wird er zum italienischen Heer als Dolmetsch für das Deutsch-Italienische eingezogen. Er erlebt viel Schlimmes in den Jahren des Krieges, doch auch Hilfe und Trost von oft unerwarteter Seite.

Meine Meinung

Die Autorin Isabella Pallavicini hat einen gelungenen Roman mit Anteilen der tatsächlich von ihrem Vater durchlebten Kriegsereignissen und zugefügten Orten, Namen, Handlungen und historischen Begebenheiten geschaffen.

Die einzelnen Orte, Umgebungen und Ereignisse wurden sprachlich dicht beschrieben und ließen vor meinem geistigen Auge eine reichhaltige Kulisse aufsteigen. Ich fühlte mich in die jeweiligen Situationen gut hineinversetzt und konnte mich mit den Protagonisten mitfreuen oder mitleiden. Die Charaktere wurden treffend beschrieben und Enzo war mir durch seine ehrliche und dem Mitmenschen zugewandte Art sehr sympathisch.

Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und nach einigen Kapiteln musste ich unbedingt gleich noch weiterlesen, wie sich die Geschichte fortentwickelt. Besonders interessant fand ich, dass hier auch wahre Begebenheiten verarbeitet wurden und ich konnte manche Parallele zu den Erzählungen meines eigenen Großvaters entdecken.

Einziger Kritikpunkt ist, dass ein paar Handlungsstränge, meiner Ansicht nach, ein wenig lose im Gefüge des Buches bleiben und ich nicht so recht einordnen konnte, warum sie, obwohl für sich alleine stehend sicherlich interessant, in die Geschichte aufgenommen wurden. Hier fehlte mir ein wenig der rote Faden, der diese Teile zu einem Ganzen gefügt hätte.

Fazit

Wer einen Roman mit teilweise tatsächlichen Erlebnissen, eingebettet in fiktionale Teile, über die Zeit des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht eines jungen Mannes angesiedelt in der Schweiz, Deutschland und Italien lesen möchte, ist mit „Der Dolmetscher“ gut beraten. Durchaus spannend zu lesen!

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