Profilbild von Amelien

Amelien

Lesejury Profi
offline

Amelien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Amelien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2017

Wenn Apotheker die Welt retten oder vernichten könnten...

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
0

Wenn Apotheker die Welt retten oder vernichten könnten

Kein Fantasy Buch wie es betitelt wird, aber ein fantastisches Buch, welches in einer hübschen Aufmachung daher kommt. Düster, eindrucksvoll, detailliert ...

Wenn Apotheker die Welt retten oder vernichten könnten

Kein Fantasy Buch wie es betitelt wird, aber ein fantastisches Buch, welches in einer hübschen Aufmachung daher kommt. Düster, eindrucksvoll, detailliert und grünlich schimmernd. Abgebildet ist eine Schlange und ein Trank in welchem ein Junge zu erkennen ist. Außerdem zieren diverse Symbole das Cover, selbst unter dem Schutzumschlag ist eine silberne Schlange welche eine Phiole um schlängelt abgebildet, daher kann sich das Buch auch wunderbar ohne diesen zeigen.
Die Handlung dreht sich um den Apothekerlehrling Christopher Rowe, welcher in London der 1665 Jahre seinem Meister zur Hand geht. Sein Meister ist niemand geringerer als der Apotheker Benedict Blackthorn. Doch eines Tages sucht eine schreckliche Mordserie London heim. Ein Apotheker nach dem anderen fällt ihr zum Opfer. Ein Geheimbund "der Kult der Erzengel" soll hier seine Strippen ziehen. Die Schlinge zieht sich enger und Christopher gerät selbst in Gefahr. Sein Wissen um Heiltränke, Substanzen und Codes soll ihm helfen den Code seines Meisters zu knacken, welcher sein Schicksal verändern könnte.
Das Buch ist in einem wunderbar prägnanten und einfachen Schreibstil gehalten, welches trotz dieser Einfachheit oder vielleicht gerade deshalb, schnell und flüssig zu lesen ist. Es hat etwas imposantes, lustiges und düsteres. Verschiedene Elemente stützen die Geschichte und zaubern ein detailreiches, rätselhaftes und zeitweise komisches Buch. Gerade der Bäckerlehrling Tom, Christophers bester Freund trägt zu dieser Heiterkeit bei. Immer wieder kosten Christophers verrückten Einfälle ihnen Kopf und Kragen, sehr zum Leidwesen von Meister Benedict. Kevin Sands schafft es den Spannungsbogen gekonnt nach oben steigen zu lassen und führt ihn schließlich zu einem fulminanten Ende. ABER, ja ein kleines Manko hat das Buch, so gut die Hintergründe und das Wissen des Autors in diese actionreiche, blutige und düstere Geschichte einfließen. Denn die Geschichte beinhaltet vieles, was ein Buch lesenswert macht. Spannung, Rätsel, Freundschaft, traurige Momente und Geheimnisse, dennoch finde ich das Ende ein wenig zu gewollt. Vieles erscheint zu offensichtlich und meiner Meinung nach ist es an mancher Stelle zu einfach für Christopher. Ohne Zweifel ein gutes Buch und ich habe es auch mit Spannung gelesen, daher bekommt es vier verdiente Sterne.
Randnotiz: Das Buch wirkte gut recherchiert und die Erklärungen zu den verschiedenen Symbolen der Alchemie fand ich besonders interessant.
****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Wie ein Augenzwinkern ;)

Schau mir in die Augen, Audrey
1

Zitat
"Aber sie haben auch eine Sogkraft. Wenn man jemandem direkt in die Augen schaut, können sie einem innerhalb einer Nanosekunde die Seele heraussaugen. Jedenfalls fühlt es sich so an. Augen durchdringen ...

Zitat
"Aber sie haben auch eine Sogkraft. Wenn man jemandem direkt in die Augen schaut, können sie einem innerhalb einer Nanosekunde die Seele heraussaugen. Jedenfalls fühlt es sich so an. Augen durchdringen alles, und genau das macht mir Angst."(Seite 40)
Die Geschichte wird aus der Sicht von Audrey erzählt, welche es mit ihrer verrückten Familie nicht immer ganz leicht hat. Ihr Bruder spielt den ganzen Tag Computer, was ihre Gesundheitsbewusste Mutter in den Wahnsinn treibt und dann ist da noch ihr Vater ein freundlicher manchmal etwas unbeholfener Mann. Doch Audrey hat ganz andere Probleme, sie hat eine Angststörung, welche es ihr nicht erlaubt, andere ohne ihre Sonnenbrille anzuschauen. Ihre Therapeutin stellt ihr die Aufgabe, einen Dokufilm über ihre Familie zu drehen, wodurch Audrey in Kontakt mit Linus kommt, einem Freund von ihrem Bruder Frank, die gemeinsam für ein Computerspiel trainieren. Dabei taut Audrey immer mehr auf und die beiden kommen sich näher.
Der Schreibstil ist in einer jugendlichen Sprache verfasst und mit seiner leichten und flüssigen Art schnell zu lesen und passt hervorragend zu der Hauptprotagonistin Audrey, welche einen mit ihrer charmanten und objektiven Sichtweise sofort einnimmt. Durch ihr Angststörung hat sie eine etwas verschrobene Art, denn sie versteckt sich Zuhause und kann niemanden ohne ihre Sonnenbrille anschauen. Dies führt immer wieder zu den merkwürdigsten Situationen, welche für alle Beteiligten nicht immer ganz einfach sind. Besonders hervorheben möchte ich die gute Konstellation der Charaktere, mit den verschiedenen Eigenarten gab es eine wunderbar humorvolle und unterhaltsame Situationskomik. Außerordentlich komisch war auch das spezielle Verhältnis zwischen Frank und seiner Mutter, welches einen immer wieder zum Lachen brachte. (Besonders die Szene als die Mutter mit Frank joggen geht). Gerade diese erheiternden Szenen und die Tragik der Situation mit Audrey machen diese Geschichte aus, denn diese Verschmelzung von Tragödie und lustigen Momenten spiegelt das wahre Leben ganz gut wieder. Auch das dieses eigentlich ernste Thema, wobei man eigentlich nie genau erfährt was Audrey passiert ist, mit humorvollen Szenen angereichert ist, macht das Buch nicht etwa traurig sondern bereitet diese Geschichte zu einem schnellen und unterhaltenden Lesegenuss. Auch die Beziehung zwischen Linus und Audrey ist wunderschön dargestellt, wobei der Charakter Linus durch seine Geduld und Fürsorge hervorsticht. Gerade diese Beziehung ist wie ein süßes Augenzwinkern, welches Audrey womöglich helfen könnte ihre Angst zu vergessen. Insbesondere etwas neues und so nochmal aus anderer Sicht, war die Filmdoku. Sie zeigte nochmal die völlig verrückte und abgedrehte Seite ihrer Familie. Zu Anfang fand ich diese eingeschobenen Seiten der Doku etwas störend im Lesefluss, aber im Nachhinein muss ich sagen, haben sie irgendwie ganz gut reingepasst. Insgesamt harmonierte alles in dem Buch ziemlich gut, die Charaktere entwickelten ein Eigenleben, die tragische Situation, aber auch die witzigen Momente alles verwoben zu einer unterhaltenden Geschichte, welche sich mit einem ernsten Thema befasst, ohne selber dabei allzu ernst rüber zukommen. Vielleicht sollte man sowas nicht zu einfach darstellen, aber der Autorin ist es mit außerordentlichen Fingerspitzengefühl gelungen, es zwar einfach wirken zu lassen, dennoch ist die Tragweite von Audreys Angststörung gut rüber gekommen. Auch die Sprache trug dazu bei, dass man sich gut in Audrey hineinversetzen konnte und man unbedingt erfahren wollte, wie sie ihr Leben endlich wieder in den Griff bekommt. Ein klein wenig zu kitschig fand ich dabei die zwar supersüße Beziehung zwischen Audrey und Linus, dass wirkte mir ein wenig zu gewollt. Aber tut der Geschichte und ihrer Vielfalt keinen Abbruch. In jedem Fall war das Buch kurzweilig und unterhaltend, aber trotz der angesprochenen ernsten Thematik lässt es einen nicht lange darüber nachdenken.
Randnotiz: Besonders in Erinnerung bleibt mir wohl die Leichtigkeit und Heiterkeit des Buches. Eine gewisse Warmherzigkeit streift einem durchs Gemüt, wenn man es beendet und ich denke diese Gefühl, macht eine gute Geschichte aus.
****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Zukunftsmusik

Mind Games
0

Luna ist eine sogenannte Verweigerin, sie meidet die virtuelle Welt und will strikt kein Implantat haben, mit dem man Daueronline sein kann. Lunas Entscheidung ist anderer Motivation, als die anderen Menschen ...

Luna ist eine sogenannte Verweigerin, sie meidet die virtuelle Welt und will strikt kein Implantat haben, mit dem man Daueronline sein kann. Lunas Entscheidung ist anderer Motivation, als die anderen Menschen in ihrem Umfeld ahnen. Nur ihre „verrückte“ Großmutter weiß, wieso Luna eine Verweigerin ist. Alles ändert sich als Luna überraschender Weise, einen Termin bei PareCo erhält, ein mächtiges Unternehmen für virtuelle Welten. Sie soll dort zu einem Intelligenztest erscheinen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Während die anderen Teilnehmer online teilnehmen, legt Luna ihren Test in der Realität ab. Dort lernt Luna den etwas versonnen Hacker Gecko kennen und plötzlich stellt sie ihre Ansichten in Frage. Sie hinterfragt das Handeln von PareCo und macht eine grausige Entdeckung.

Den Roman könnte man wohl in die Sci- Fi aber auch Dystopie Abteilung einräumen. Das Buch umfasst eine spannende Geschichte voller neuer Ideen, die einem vor Augen führen, wie nah dran wir an solch einer Welt sind.

Luna ist ein interessanter Charakter voller Geheimnisse, dennoch werden die meisten Charaktere nur oberflächlich angerissen, weshalb man sich nicht immer in sie hinein versetzen kann. Kleines Manko war meiner Meinung nach, dass vieles zu einfach für Luna war. Sie sollte natürlich eine Hochbegabte darstellen, aber das immer alles so einfach für sie war und ihr praktisch in den Schoss fiel, war mir an mancher Stelle einfach zu gewollt. Es fehlte manchmal das besondere Etwas, ein bisschen mehr Biss und Widerstand. Das hätte der Geschichte gut getan. Einen besonderen Charakter fand ich Gecko, persönlich hätte ich gerne mehr über ihn erfahren. Die virtuellen Welten waren sehr plastisch und detailreich dargestellt, wodurch man sie sich sehr bildhaft vorstellen konnte. An mancher Stelle habe ich es mir ein wenig ausgeschmückter und genauer gewünscht. Im Rahmen der Geschichte, stieg die Spannungskurve langsam aber dafür kontinuierlich, langsamer etwas träger Anfang. Wahrscheinlich den vielen Erklärungen und der Einführung in „Lunas Universum“ geschuldet. Dennoch eine spannende Entfaltung der Geschichte und ein schockierender Schluss.

Insgesamt fand ich das Buch gut, es war aufrüttelnd, schockierend und überraschend. Eine in sich schlüssige Geschichte und gut durchdacht.

Mir ist das Buch noch im Nachhinein lange im Gedächtnis geblieben.

Randnotiz: Ich denke das erschreckende Ende, hat dem Buch nachträglich gut getan. Ich nehme an es sollte schon eher aufrütteln... und zeigen was mit dem Fortschritt passieren kann, wenn man nicht richtig damit umgeht. Ich bin immer noch ganz mitgenommen. Eine wirklich aufschlussreiche Geschichte, mit einer interessant gestalteten Story... so noch nicht gelesen. Gelungen.


****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Zeugenkussprogramm

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm
0

Zitat

„Aber ich persönlich glaube daran, dass das Schmieden von Plänen nichts anderes ist als der Versuch, Träume wahr werden zu lassen. Und was wäre unser Leben ohne Träume?“

(S. 361)


Emmys Leben ...

Zitat

„Aber ich persönlich glaube daran, dass das Schmieden von Plänen nichts anderes ist als der Versuch, Träume wahr werden zu lassen. Und was wäre unser Leben ohne Träume?“

(S. 361)


Emmys Leben gerät aus den Fugen, als ihre Mutter und ihr derzeitiger Freund Jonas bei einem Überfall angeschossen werden. Die Situation wird immer konfuser als Emmy erfährt, dass ein paar gefährliche Typen hinter dem Freund ihrer Mutter her sind und einem einflussreichen Computerprogramm „Superglade X“. Die Typen versuchen alles um an dieses Programm heranzukommen, dies bedeutet für die siebzehnjährige Emmy und ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter, ihrer Liebesroman schreibenden Oma und dem süßen Hund Lucky das sie in ein Zeugenschutzprogramm müssen. Für Emmy bedeutet es aber auch den Verlust ihrer besten Freundin und den Abiturprüfungen. Ihr Leben verändert sich schlagartig und dann ist da ja noch Pascal vom Zeugenschutzprogramm, der süße Typ, den Emmy in ihren Gefühlen nicht ganz einordnen kann.


Dies sind also die brisanten Zutaten, die Eva Völler zu einem Jugendbuchkrimi mixt. Sehr gelungen ist die Spannungskurve, hin und wieder wird man in die Irre geführt, aber im letzten Drittel merkt man dann, wo lang die Geschichte geht. Mir gefiel der Schreibstil sehr gut, jugendlich, locker, leicht und fluffig, dies machte ein besonders leichtes Lesevergnügen aus dem Buch. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emmy erzählt und gestattet so dem Leser einen Blick auf Emmys Sicht der Dinge. Manchmal trotzig, sarkastisch und ein bisschen mädchenhaft.



Kleines Manko ist, dass die Geschichte manchmal ein wenig kitschig wirkte und dadurch sehr unrealistisch. Die Gefahrensituationen wirkten teilweise überzeichnet und die Atmosphäre dadurch nicht ganz greifbar. Die Figuren waren gut ausgearbeitet, trotzdem gab es eher schwarz und weiß. Jedoch ist das Buch für unterhaltende Lesestunden geeignet, bei denen einen sicherlich nicht langweilig wird. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und fühlte mich während des Lesens gut unterhalten.


Fazit:

Interessanter Genremix mit einigen schwächen im Aufbau, dennoch sehr unterhaltend.


Randnotiz:

Besonders gelungen fand ich ja die Oma, trieb sie einem doch so manches Mal die Röte ins Gesicht, wenn sie so ungeniert die Liebesgeschichten in ihr Diktiergerät sprach, egal wer gerade Anwesend war. Für mich hat sich die Omi zu heimlichen Heldin der Geschichte gemausert.


****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Verlorene Seelen...

Lost Souls Ltd. 1: Blue Blue Eyes
0

Zitat:

„Er sah den beigen Mantel flattern. Ein Vogel, der die Flügel ausbreitete.

Der Vogel stürzte sich in die Tiefe und nahm Rose mit.“

(Seite 157)


Dies ist der erste Teil der Lost Souls Serie.


Eine ...

Zitat:

„Er sah den beigen Mantel flattern. Ein Vogel, der die Flügel ausbreitete.

Der Vogel stürzte sich in die Tiefe und nahm Rose mit.“

(Seite 157)


Dies ist der erste Teil der Lost Souls Serie.


Eine kleine und geheime Organisation, die den passenden Namen Lost Souls LTD. hat, zu deren Mitgliedern die verlorenen Seelen, Ayden ein junger Fotograf, der selbstzerstörerische Rocker Nathan und der charmante aber auch kranke Raix gehören. Ihr ehrenwertes Ziel ist es alle Jugendlichen zu retten, denen ein ähnliches Schicksal wie ihnen droht, durch schwere Verbrechen Opfer zu werden.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, der Schreibstil ist schön, flüssig und sehr jugendlich modern. Die Lektüre lässt sich gut lesen und ist auch überaus logisch im Aufbau. Kata Benning gerade mal 18 Jahre alt, verliert durch eine Autobombe ihre Adoptiveltern und steht plötzlich in der Obhut ihres dubiosen, schmeichelhaften und reichen Patenonkels Owen. Doch der „nette“ Patenonkel scheint ein dunkles Geheimnis zu haben. Durch Ayden gerät Kata mit Augen so blau wie das Meer, immer tiefer in einen Sumpf aus Geheimnissen und Lügen. Kata war als Hauptprotagonisten sehr überzeugend und mir war sie sofort sympathisch. War sie zu Beginn der Geschichte noch sehr ahnungslos und erschüttert, mauserte sie sich immer mehr zur starken Persönlichkeit. Ayden hatte etwas melancholisches an sich, aber ohne das es kitschig oder aufgesetzt wirkte. Gerne hätte ich mehr über die Geschichte mit Rose erfahren, die wurde nach meinem Geschmack immer mal wieder nur ein wenig angeschnitten und lässt einen doch ein wenig unbefriedigt zurück. Die Spannung wurde kontinuierlich gehalten und dennoch bleiben noch ein paar ungeklärte Fragen, die man sicherlich durch das lesen der anderen Bände herausbekommen kann. Denn Nathan und Raix, die vorerst Randfiguren waren, haben auch noch ihre eigene Geschichte. Es ging hauptsächlich um Ayden und Kata. Obwohl ich in dieser Richtung auch noch sehr gespannt bin. Ob Kata in den nächsten Bänden noch Erwähnung findet? Man darf gespannt sein. Ich finde dies ist ein durchaus gelungener Auftakt der Serie. Auch wenn ich mir persönlich noch ein bisschen mehr Emotionen, thrillermäßige und tiefer gehende Spannung gewünscht hätte.

Randnotiz: Das Cover spiegelt gut den Inhalt wieder, im nach hinein kann ich den Titel gut verstehen, war es doch das Lied, welches Kata immer wieder in den Sinn kam.


****