Profilbild von Lesezauber_Zeilenreise

Lesezauber_Zeilenreise

Lesejury Star
offline

Lesezauber_Zeilenreise ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesezauber_Zeilenreise über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2022

Ein Buch wie ein Frühlingslüftchen – erfrischend, leichtfüßig, beschwingt und richtig gut

Lady Hardcastle und das tödliche Autorennen
0

Eigentlich wollten Lady Hardcastle und Zofe Flo ein paar aufregende Tage der Zerstreuung genießen und auch mal so ganz undamenhaft selbst Autorennen fahren. Doch schon beim allerersten Wettrennen verunglückt ...

Eigentlich wollten Lady Hardcastle und Zofe Flo ein paar aufregende Tage der Zerstreuung genießen und auch mal so ganz undamenhaft selbst Autorennen fahren. Doch schon beim allerersten Wettrennen verunglückt einer der geladenen Gäste tödlich. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Die Lady und ihre Zofe vermuten geschäftliche Gründe hinter der Tat, geht es im Rennsport doch um viel Geld. Als dann auch noch ein zweiter Gast ermordet wird – diesmal ganz offensichtlich am eingeschlagenen Schädel zu erkennen – bestätigt das zunächst die Vermutung. Doch schon bald drängen sich andere Einsichten auf, zumal ein weiteres Unglück nur knapp vermieden werden kann, welches keinen Zusammenhang mit dem Rennsport erkennen lässt. Da muss etwas anderes dahinterstecken. Wer bitte hat es auf die Gäste von Lord Riddlethorpe abgesehen? Die beiden Damen ermitteln in alle Richtungen und stoßen auf so manche Geheimnisse.

Ich fand die beiden Vorgängerbände ja schon bezaubernd – das hier setzt nochmal eins drauf. Ab dem ersten Satz war ich wieder mittendrin, im edwardianischen England und völlig gefangen in diesem neuen, inzwischen 3. Wohlfühl-Krimi der Reihe. Ich liebe die Lady und ihre Zofe und deren lockere, freche, kluge und schlagfertige Art, miteinander und mit der Welt um sie herum umzugehen. Die Story zu lesen ist, wie sich frischen Wind um die Nase wehen zu lassen. Ich musste ständig lachen, schmunzeln, glucksen und fühlte mich rundum wohl und zufrieden. Was für ein schönes Lesegefühl das doch ist! Dabei kam die Spannung aber keineswegs zu kurz. Irgendwann hatte ich eine Ahnung, die dann auch bestätigt wurde – zumindest in Teilen. Dennoch war ich von Anfang bis Ende gefesselt und konnte das Buch schlicht nicht mehr aus der Hand legen. Nur um dann traurig zu sein, weil ich es fertiggelesen habe.
Die Fälle der Damen sind klug und gut durchdacht, die Ermittlungsarbeiten erfrischend, schlau, spannend und wunderbar unterhaltsam, die Dialoge, Figuren und das Setting sprühen nur so vor Flair und alles zusammen löst Kopfkino vom Feinsten aus.

Bitte noch viel mehr von dem durch und durch erfrischenden Ermittlerduo, die standesmäßig so ungleich sind und die dennoch eine so innige und wundervolle Beziehung und Freundschaft zueinander haben. Großartig! 5/5

Teil 4 – Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord – soll im Oktober 2022 erscheinen. Wenn ihr mich fragt, ist das viel zu lange hin 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2022

Eine crazy Oma, ein weiser Gorilla, eine durchgeknallte Sau und ein Mädchen auf einer Insel – klingt skurril, ist aber ein kleines Juwel

Baddabamba und die Insel der Zeit
0

Paula, genervt von ihrer Familie, die sie immer für alles zu klein finden, will mal zeigen, was in ihr steckt. Das geht leider schief und so landet sie mitten im Meer, kurz vor einer Insel. Dort trifft ...

Paula, genervt von ihrer Familie, die sie immer für alles zu klein finden, will mal zeigen, was in ihr steckt. Das geht leider schief und so landet sie mitten im Meer, kurz vor einer Insel. Dort trifft sie auf die seltsame, aber irgendwie vertrauenswürdige Oma Carissima, die sie mit in ihr Haus nimmt. Ebenfalls dort wohnen Anna Bella, eine Sau außer Rand und Band, sowie Baddabamba, der wohl gütigste und liebste Gorilla, den Paula sich nur vorstellen kann. Die drei wollen Paula helfen, zurück zu ihren Eltern zu gelangen – dazu muss sie jedoch erst noch einiges lernen. Denn es ist keine einfache Reise über eine Distanz, sondern eine Zeitreise. Und die birgt viele Gefahren. Die nächsten Monate lernt Paula so viel: von Baddabamba wird sie trainiert, Anna Bella zeigt ihr, was es heißt, Spaß zu haben und Oma Carissima, die alle 3 Stunden ihr Wesen ändert, bringt ihr alles andere bei. Paula liebt ihre neuen Freunde, doch es gibt auch Gefahren im Urwald. Nur gemeinsam können sie es schaffen, die Prüfungen für Paulas Rückkehr zu meistern.

Die Geschichte fängt erst mal ziemlich verrückt an, ist mächtig gaga und ich dachte erst: hm… naja… ein Ulkbuch, mal schauen, ob es nicht zu abgehoben ist. Doch es wurde immer besser. Es war immer noch sehr lustig, aber gleichzeitig wundervoll liebenswert und weise. Die Figuren sind so vielseitig: wie die vier Persönlichkeiten von Oma Clarissa, die alle 3 Stunden wechseln oder Anna Bella, die coole Sau, die im Jetzt lebt und sich einen Dreck darum schert, was andere denken und natürlich Baddabamba, den ich vom ersten Augenblick liebgewonnen habe und der eine so traurige Vergangenheit hat. Die Beziehung der 4 Charaktere untereinander ist geprägt von Liebe und Vertrauen, ohne zu seicht zu werden. Dazu dann noch die immer wieder auftauchenden Gegebenheiten mit der Zeit, die fantasievoll und spannend sind. Die Story ist ungemein lustig und spannend, berührend und klug, herzerwärmend und traurig (einmal so sehr, dass ich die Tränen nicht aufhalten konnte). Was Baddabamba Paula lehrt, ist so wichtig und richtig.

„Man bekämpft Gewalt mit Gewalt, aber einer muss irgendwann damit aufhören, sonst nimmt die Gewalt kein Ende.“

„Ärger, Wut und Hass auf deine Feinde sorgt dafür, dass du jeden Kampf verlierst. Mit Gelassenheit und Ruhe kannst du deinen Kampf gewinnen.“

„Alles ist Liebe.“

Die Kapitel sind nicht zu lang, jedes startet mit der immer selben Vignette. Auch die Seitenzahlen haben eine Vignette. Auf Vorder- und Rückseite des schönen Covers sieht man die Hauptfiguren, im Buchvorsatz ist die Insel abgebildet mit ihren diversen Standorten und es gibt insgesamt 3 doppelseitige s/w-Zeichnungen mit Szenen aus der Geschichte.

Fazit: es beginnt ein bisschen abgehoben und skurril, entwickelt sich dann aber zu einem wahren Schatz! Eine Story, die nicht nur super spannend und abwechslungsreich ist, sondern die von ihren einzigartigen Charakteren lebt und so weise und klug und einfach wunderschön ist! Da hat Markus Orths echt ein kleines Juwel aufs Papier gezaubert. 5/5 – ich liebe es!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein cooler Pinguin bringt Schwung ins Familienleben

Jolle und ich (1). Der Tag, an dem ein Pinguin bei uns einzog
0

So ganz selbstverständlich, als wäre es das normalste auf der Welt, sitzt eines Tages Pinguin Jolle lesend im Gartenstuhl der Familie und verkündet, dass es ihm hier gefällt und er einzieht. Gesagt – getan, ...

So ganz selbstverständlich, als wäre es das normalste auf der Welt, sitzt eines Tages Pinguin Jolle lesend im Gartenstuhl der Familie und verkündet, dass es ihm hier gefällt und er einzieht. Gesagt – getan, Jolle lässt sich im Badezimmer häuslich nieder. Thea ist begeistert, ihre ältere Schwester findet das nur peinlich, Theas Mutter ist recht angetan von Jolle und der Vater fügt sich einfach der Mehrheit. Die olle Nachbarin findet es nicht tragbar, einen Pinguin in der Nachbarschaft zu haben und versucht diesen loszuwerden, wozu sie Theas Familie bei Polizei und Tierschutz anschwärzt. Doch Jolle gehört inzwischen zur Familie, auch wenn es manchmal nicht einfach ist, mit dem chaotischen Vogel zu leben. Als durch eine Aktion Jolles eines Tages die berufliche Existenz von Theas Vater auf dem Spiel steht, ist der Spaß vorbei und es stellt sich die Frage, ob Jolle bleiben darf. Doch so chaotisch er auch ist, so hilfsbereit, liebenswert und lustig ist er auch, wodurch er Thea durch so manche schwere Situation hilft und es auch schafft, die Familie wieder näher zueinander zu bringen.

Herrlich, wie Jolle einfach so „da“ ist und bleibt. Wie er ganz selbstverständlich sich selbst zum Familienmitglied macht, das Badezimmer okkupiert, die Tiefkühltruhe leerfrisst, Kontakt zu allem und jedem aufnimmt, sich ins Ortsleben stürzt und Chaos verbreitet. Er hat das Herz am rechten Fleck, kann aber auch echt nervig und anstrengend sein.

Die Autorin packt enorm viel Witz und Liebe in das Buch, ich musste viel lachen, war aber auch gerührt zwischendurch. Die Themen Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Akzeptanz und ja, auch Achtsamkeit im Sinne von „sich bewusst Zeit nehmen für seine Familie/Kolonie“ werden auf humorvolle Art thematisiert. Ich bin über die Seiten geflogen, habe Jolle immer mehr in mein Herz geschlossen (ich liebe seine furztrockene, freche Art) und fühlte mich rundum bestens unterhalten. Und recht bald kam es mir auch gar nicht mehr seltsam vor, dass Jolle sprechen kann. Es passte einfach. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz und es gibt sehr viele tolle s/w-Illustrationen mit orangenen Spotlights. Ein Buch voller Witz und Liebe, flottem Schreibstil und jeder Menge garantierter Lacher. Daher: 5/5 – ich finde Jolle einfach großartig – er dürfte gerne bei uns daheim im Badezimmer leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Ein weiteres zuckersüßes Abenteuer mit Kappi und Skoppa in Island

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
0

Opa Valdi erzählt den Geschwistern Fanndis und Jon ein weiteres Abenteuer von Kappi und Skoppa, den beiden Islandpony-Fohlen. Kappi wird von den Mitponys gehänselt, weil er so klein und schreckhaft ist. ...

Opa Valdi erzählt den Geschwistern Fanndis und Jon ein weiteres Abenteuer von Kappi und Skoppa, den beiden Islandpony-Fohlen. Kappi wird von den Mitponys gehänselt, weil er so klein und schreckhaft ist. Als er eines Tages gemeinsam mit seiner Freundin Skoppa unterwegs ein verängstigtes Lämmchen trifft, das angeblich einem Gespenst (in Worten des Lämmchens: Geschbäääähhh … bäääähnsd!) begegnet ist, kann Kappi zeigen, wie viel Mut in ihm steckt. Beherzt stellt er sich den vermeintlichen Gespenstern und erfährt dabei auch noch etwas über isländische Geysire.

Wie auch schon in Teil 1 ist die Story so aufgebaut, dass sich zwei Geschichten quasi abwechseln. Auf der einen Seite Opa Valdi, der seinen sich immer wieder streitenden Enkeln Fanndis und Jon die Aufgaben auf dem Hof und noch so einiges andere zeigt. Auf der anderen Seite dann die von Opa Valdi erzählte Geschichte von Kappi und Skoppa, den beiden Fohlen. Natürlich gibt es Parallelen zwischen den Kindern und den Fohlen und Chantal Schreiber verpackt die Botschaften hier wirklich gekonnt: Fanndis und Jon bekommen durch die Erzählung mehr Verständnis füreinander und stellen fest, dass Streit nicht immer die Lösung ist. Genauso erhalten diese Einsicht aber auch schon die kleinen Leserinnen und Leser. Zusätzlich werden dann noch so wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Mobbing/Hänselei, Angst und Mut thematisiert. Super kindgerecht, ohne erhobenen Finger, sondern einfach zuckersüß und sehr humorvoll.

Die superlustigen und abenteuerlichen Erlebnisse von Kappi uns Skoppa werden durch die so wunderschönen, ausdrucksstarken, detailreichen und bunten Zeichnungen von Iris Hardt perfekt unterstrichen. Es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen und auch als Vorlesebuch ist es perfekt geeignet. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz, die Bilder perfekt passend. Zudem lernt man noch ein bisschen was von Island kennen. Hier stimmt einfach alles: Spaß, Humor, Abenteuer, richtig gut zu lesender Schreibstil, geniale Bilder, schöne Botschaften und Lerneffekt mit Blick über den Tellerrand (in ein anderes Land).

Meine Wertung daher ganz klar: 5/5!

Ich freue mich jetzt schon auf Teil 3! Vorfreude auf Island und das nächste lustige Abenteuer von Kappi und Skoppa.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Rasant, actionreich, spannend und gefährlich – tolle Mischung, bisher mein Favorit der Reihe

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
0

Sophie und ihre Freunde Keefe, Fitz, Biana und Dex machen sich auf, um sich der Organisation Black Swan anzuschließen. Mit dabei auch Della, die Mutter von Fitz und Biana. Gemeinsam wollen sie versuchen, ...

Sophie und ihre Freunde Keefe, Fitz, Biana und Dex machen sich auf, um sich der Organisation Black Swan anzuschließen. Mit dabei auch Della, die Mutter von Fitz und Biana. Gemeinsam wollen sie versuchen, die Elfenwelt sicherer zu machen und wenn das auch gegen die Entscheidungen des Hohen Rates verstößt, der Black Swan noch immer als Feind ansieht. Im Versteck angekommen werden die Kinder unterrichtet, um ihre Fähigkeiten noch weiter auszubauen. Ziel ist es, Prentice aus dem Gefängnis zu befreien und ihn zu heilen sowie mit aller Macht die Rebellengruppe Neverseen zu bekämpfen. Doch irgendwie geht alles schief und der Hohe rat verbannt die Kinder ins Exil. Als wäre das nicht genug, herrscht auch noch eine Seuche, die alle Pflanzen und Gnome befällt und dahinrafft. Stecken da auch die Neverseen dahinter? Oder die Oger? Oder beide? Gibt es ein Heilmittel? Eine gefährliche Zeit ist angebrochen und die Kinder sind permanenten Gefahren ausgesetzt. Gehen alle heil daraus hervor?

Wow! Wie spannend dieser 4. Teil ist! Absolut rasant und actionreich jagt ein Kracher den nächsten, eine Gefahr wird gebannt, nur um vor der nächsten zu stehen. Und mittendrin die Kinder, die sich blind und zu 100% aufeinander verlassen und füreinander da sind. Endlich gibt es näheren Einblick in die Black Swan. Die Zeit von launigen Schulerlebnissen und netten Kinderspielereien ist vorbei, es wird ernst und mit den elfenpolitischen Themen, die sich im Gegeneinander von Black Swan und dem Hohen Rat ausdrücken, auch richtig interessant. Die ach so friedlichen Elfen sind vielleicht doch nicht alle so, wie es scheint.

Die fünf Hauptdarsteller, die Kinder, reifen weiter, werden immer facettenreicher und sorgen so für Vielfalt. Genauso wie eigentlich alle Charaktere. In diesem Band sind die Gnome und ihre große Naturliebe Hauptbestandteil und damit erfahren wir über eine weitere Spezies wieder etwas mehr.

Der Schreibstil ist mal wieder so packend – ganz einfach zu lesen und schlicht verschlingungswürdig. Immer wieder blitzt auch hier Humor durch, der mich oft zum Lachen gebracht hat und mir so gut gefällt. Ich kann Band 5 nun kaum erwarten, zumal das Ende einen echten Knaller mit sich brachte (ich sage nur Keefe) und ich jetzt wissen MUSS, wie es weitergeht.

Tolles Buch, tolle Reihe – ganz klar 5/5!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere