Die Vergangenheit kennt sie nicht, dafür die Zukunft
ForgottenKlingt merkwürdig? Nun das ist es irgendwie auch. Die Hauptprotagonistin heißt London und ist ein fast normales High-School-Mädchen. Aber nur fast. Denn sobald 4.33 Uhr ist, hat sie jegliche Erinnerungen ...
Klingt merkwürdig? Nun das ist es irgendwie auch. Die Hauptprotagonistin heißt London und ist ein fast normales High-School-Mädchen. Aber nur fast. Denn sobald 4.33 Uhr ist, hat sie jegliche Erinnerungen des vorangegangen Tages vergessen, einschließlich dem Rest der Vergangenheit. Dafür "erinnert" sie sich an die Zukunft und viele Begebenheiten.
So versucht sie ein ganz normales Leben zu führen und mit ihrer "Andersartigkeit" zurecht zu kommen.
Weitere wichtige Personen sind dabei ihre Mutter, von der sie sich belogen und betrogen fühlt. Ich persönlich fand dies nie nachvollziehbar und empfand die Beziehung die sie zu ihrer Mutter hatte, als gar nicht so schlimm. Dann ihre beste Freundin Jamie, die eine Affäre mit einem Lehrer eingeht. London will sie warnen, weil sie sich schließlich erinnert wohin das führt, aber Jamie will nichts davon wissen und ab der Hälfte des Buches herrscht regelrecht Funkstille zwischen den Beiden. Auch hier fand ich die Reaktionen viel zu überzogen und nicht nach vollziehbar.
Dann wäre da noch Luke, ihr Freund. Komischerweise erinnert sie sich absolut nicht an ihn- haben die beiden womöglich keine Zukunft? So muss sie jeden Tag aufs Neue die Aufzeichnungen die sich sich am Tag zuvor gemacht hat, durch lesen, damit diese Beziehung überhaupt möglich ist.
Weitere Geheimnisse rund um den Roman sind, dass sie sich an ein Begräbnis erinnert, aber nicht weiß wer beerdigt wird. Sie versucht also dieses Mysterium zu klären, sowie ihren Vater zu finden, der die Familie aufgrund der Mutter vor vielen Jahren verlassen musste.
Die Autorin hat ein sehr interessantes Thema für ihren Roman gewählt, der für mich recht neu war und sich absolut flüssig lesen lies. Dennoch gab es für mich immer wieder große Logikfehler- wie sie zwangsläufig bei dem Thema aufkommen müssen. So wirkte das Ganze dann doch zu sehr an den Haaren herbei gezogen.
Mitunter kam mir die Geschichte zudem etwas zu banal daher. Eben ein typisches High-School-Dilemma in all seinen Facetten. Und das sie sich jeden Tag aufs Neue in Luke verliebt hat, war am Anfang noch amüsant, aber hat irgendwann nur noch genervt, weil der Leser schließlich jeden Tag aufs Neue mitbekommen hat, wie unglaublich Luke doch aussieht. Wir kennen das ja schon mit den Roman-Überfliegern.
Der Roman ist sehr schwer zu bewerten. Ich schwanke hier zwischen 3 und 4 Sternen. 4 Sterne weil es die Autorin immerhin geschafft hat mich in ihrem Bann zu halten und 3 Sterne wegen den vielen kleinen Fehlern. Ich einige mich nun auf 3 Sterne kann aber dennoch behaupten das der Roman durchaus lesenswert ist!