Die Gesellschaft am Abgrund...
Ischgler Schnee ist das erste Buch, das ich von Gert Weihsmann gelesen habe.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Gmeiner Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Dieses ...
Ischgler Schnee ist das erste Buch, das ich von Gert Weihsmann gelesen habe.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Gmeiner Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Dieses Buch ist eine absolute Überraschungskiste. Der Klappentext kann nicht annähernd ausdrücken, was einen hier erwartet. Man denkt, dass dies ein weiterer, typischer Kriminalroman mit Ermittler ist, aber da täuscht man sich gewaltig.
Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, neben Prolog und Epilog sind das noch drei etwa gleich lange Teile, die eine sehr komplexe Geschichte mit einer Vielzahl von Charakteren aufweisen.
Es wird aus so vielen verschiedenen Sichten, an verschiedenen Standorten erzählt, was irgendwie ziemlich unstrukturiert wirkt.
Hinzu kommt, dass sich der Autor teilweise einer sehr derben Sprache bedient und man schnell den Eindruck gewinnt, dass es sehr viel um Sex und Drogenkonsum geht, was auch ziemlich plastisch beschrieben wird. Und das mag auf einige Leser abstoßend wirken.
Aber nichts desto trotz hab ich dieses Buch total schnell weggelesen, und ich muss ehrlich sagen, dass ich auch gefesselt von der Geschichte war.
Die Handlung ist ziemlich härter Toback, aber auf eine ziemliche verstörend Weise auch faszinierend.
Ich glaube, dadurch, dass es mit Tabus bricht, und wirklich Szenarien beschreibt, mit denen ich absolut nichts zu tun haben möchte, liest es sich so gut.
Die Mordserie ansich steht meiner gar nicht so sehr im Fokus, sondern die ganzen Charaktere, die in irgendeiner Weise damit zu tun haben, bestimmen die Geschichte.
Da kann man dann auch darüber hinweg sehen, dass der Täter von Beginn an ziemlich offensichtlich ist.
Fazit
Ischgler Schnee ist in meinen Augen eher eine düster gezeichnete Gesellschaftsstudie als ein klassischer Kriminalroman.
Auch wenn die Sprache teilweise sehr derb ist, kommt man nicht drum herum, die Geschichte fasziniert zu lesen.