Starker Fantasyroman
RoxyAlso mal ganz ehrlich: Allein das Cover ist doch schon der absolute Knaller, oder? Könntet ihr Roxy widerstehen, wenn sie euch so verführerisch um den Finger wickeln würde? Nach diesem außergewöhnlichen ...
Also mal ganz ehrlich: Allein das Cover ist doch schon der absolute Knaller, oder? Könntet ihr Roxy widerstehen, wenn sie euch so verführerisch um den Finger wickeln würde? Nach diesem außergewöhnlichen Leseerlebnis kann ich zumindest im Ansatz nachvollziehen, warum Isaac ihrem Charme und ihrer Schönheit erliegt. Doch Roxy ist toxisch. Und sie hat die Macht zu töten.
Neal und Jarrod Shusterman könnten kein aktuelleres Thema aufgreifen. Ein Thema, das nie an Brisanz verloren hat. Eines, das trotz des ständigen Wandels immer ein altbekanntes bleibt: unser Umgang mit Drogen. Dabei reduzieren die Autoren die Problematik nicht allein auf illegale Drogen und Klischees. Ganz im Gegenteil! Sie verdeutlichen auf erschreckende Art und Weise, wie leicht die Abhängigkeit jeden von uns treffen könnte.
Wirklich cool angelegt ist das Wechselspiel zwischen Mensch und Droge. Was die Story so greifbar und dadurch so erschreckend realistisch macht, ist die Tatsache, dass sämtliche Drogen ein menschliches Wesen einnehmen. Sicherlich können Drogen selbst nicht handeln, diese Erzählweise lässt uns aber nachvollziehen, was sowohl legale als auch illegale Drogen mit uns Menschen anstellen können; physisch und psychisch.
Ebenso genial zeichnen Vater und Sohn ihre menschlichen Figuren, die voller Ecken und Kanten sind, wie ganz normale Nachbarn von nebenan. Ich habe besonders mit Isaac und dessen Schwester Ivy mitgefiebert, denn die beiden sind, vielleicht gerade wegen des ganzen Drumherums, wahre Sympathieträger.
Neben der Story selbst fordern Neal und Jarrod Shusterman unser Hirn zu Beginn eines jeden Kapitels mit optischen Reizen, die nicht einfach nur schön aussehen, sondern auch inhaltlich bis ins kleinste Detail durchdacht sind. Na, wer von euch hat das Buch bereits gelesen und weiß, was ich meine?
Fazit: So spannend und genial Roxy auch ist, den Titel „Thriller“ verdient dieses Buch allerdings nicht. Es ist eher ein gelungener, intelligenter und zuweilen auch düsterer Fantasyroman. Wer sich an dem Wörtchen „Thriller“ festbeißt, wird nicht ganz das bekommen, was er erwartet. Mich jedenfalls wird Roxy noch eine Weile begleiten. Krasse Story!