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Veröffentlicht am 26.05.2022

Tierisch spannende Biographie des wohl bekanntesten Nashorns in Europa

Die silberne Riesin
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Inhalt:

Die Silberne Riesin beginnt mit dem Besuch von dem Besuch von Maria Theresia bei der exotischen Nashorndame Clara, die in Wien im November 1746 zu besichtigen ist.
Obwohl der Herrscherin von Österreich ...

Inhalt:

Die Silberne Riesin beginnt mit dem Besuch von dem Besuch von Maria Theresia bei der exotischen Nashorndame Clara, die in Wien im November 1746 zu besichtigen ist.
Obwohl der Herrscherin von Österreich die Besichtigung der unheilbringenden Bestie abgeraten wird und ihr doch unwohl zu Mute ist, kann sie dem Soldatenkönig von Preußen ja nicht hinterher stehen, denn auch ihr Erzfeind Friedrich von Preußen hat das Monstrum bereits in Berlin besichtig.

Doch das soll nur ein Teil einer sehr spannenden Reise- und Lebensgeschichte des bekanntesten Rhinozeros von Europa sein.
Als Leser erfährt man, wie der schlaue holändische Kapitän Douwe Mout zu dem neuen Besitzer von Clara dem Nashorn wird. Da er mit Clara ein raffiniertes Geschäft wittert, plant er eine Reise mit dem Nashorn und den kleinen indischen Jungen Arun, der als Claras Pfleger ihn auch begleitet.
So erfahrt man von der beschwerlich langen Reise von Bengalen bis nach Europa, um Clara und die Truppe um sie herum durch viele europöische Städte zu begleiten, wo man sie mit etwas Geld besichtigen kann, denn Clara ist das erste lebende Nashorn, was Europa erreicht hat.
Daher sind die Menschen sowohl erstaunt, als auch ängstlich und Clara wird auf ganz unterschiedliche Weisen empfangen und erlebt in ihren Leben eine spannende Zeit in den Städten und hat so manchen bekannten und berühmten Monarchen als Besucher.

Meinung:

Von der Silbernen Riesin namens Clara hat man vielleicht auch schon gehört oder etwas gelesen, auch wenn es schon einige Jahre her ist, dass sie durch Europa getourt ist, doch in dem historischen Roman beschriebt Jeannine Meighörner die Reise durch die euröpäischen Städte als spannende Abenteuerreise, wo man so manche Berühmtheit trifft.
Man fliegt in den Kapiteln regelrecht durch die verschiedenen Stationen, sodass man das Gefühl bekommt, Clara wird kaum zur Ruhe gekommen sein, doch mit ihrer Ziege Bonny und ihren menschlichen Vertrauten fühlte sie sich einfach nur wohl und hatte für ein Rhinozerus wohl ein beeindruckendes Leben.

Somit ist dieser historische Roman fast eine Biografie, wie sie es über ein Nashorn wohl noch nicht gab. Zwar ist die Geschichte meist aus der Sicht vom Douwe Mout oder Arun geschrieben, doch bleibt Clara immer im Mittelpunkt der Geschichte.

Fazit:

Jeannine Meighörner bringt mit ihrer sibernen Riesin eine fantastische Lebensgeschichte von Nashorn Clara in einer schnell erzählten Reise mit einer Ruhe, auf den Punkt, wie sie nur Clara selbst an den Tag gebracht hat.
Eine tierische Biographie wie keine Zweite, die man ruhig gelesen haben kann.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Chaotische Lebensbiografie oder doch nur erfunden

Vielleicht habe ich dich nur erfunden
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Inhalt:

Die junge Alex trifft in einen merkwürdigen Urlaub in Sizilien auf die gutaussehende und geheimnisvolle Sheela.
Die beiden Frauen sind wie zwei völlig unterschiedliche Planeten, die sich immer ...

Inhalt:

Die junge Alex trifft in einen merkwürdigen Urlaub in Sizilien auf die gutaussehende und geheimnisvolle Sheela.
Die beiden Frauen sind wie zwei völlig unterschiedliche Planeten, die sich immer näherkommen, um dann doch nur wieder sich von einander zu entfernen.
Die kurze Zeit die Alex mit Sheela in Sizilien bleibt, verbringt sie in extremen Ausschweifungen.
Trotz der Gefühle und der Anziehung, die sie für Sheela empfindet, hat Alex ihre Gefühle nicht unter Kontrolle und weiß nicht was sie will.

Jahre später siehtz Alex durch einen Zufall ein Filmplakat von Sheela, die nun eine Filmproduzentin ist und nicht weit von ihr in Berlin wegwohnt.
So ringt sich Alex durch und trifft sich trotz vieler Zweifel wieder mit Sheela, die auf immer noch auf sie eine Faszination auslöst.

Wieder kommt es zu einer Annäherung und Alex fühlt sich wieder wie in Sizilien, doch ist es wirklich so und finden die zwei unterschiedlichen Frauen diesmal zusammen oder werden doch andere Regeln geschrieben.


Meinung:

Der Roman von Tatjana Scheel liest sich beeindruckend gut. fast wie eine kleine Kurzgeschichte und ist doch voller spannendem Inhalt.

Die Sehnsucht die Alex quält, seit sie Sheela getroffen hat ist beeindruckend ausgebaut. Beide Frauen sind in ihren Charakteren so unterschiedlich und doch so gleich sehr gut beschrieben, das man gerade das Verhalten von Alex genauso wie ihr Leben als rein chaotisch bezeichnen kann.

Die kurzen Kapitel machen das Lesen auch einfacher, sodass man ihre chaotische Gefühlwelt erst einmal verdauen kann und trotzdem viel Schwung hat.

Man liest die Geschichte aber wirklich bis zum Ende mit der Frage, die dem Buch auch seinen Titel gibt. Allerdings ist das Ende der Geschichte ein echt Gelungenes und bisschen gemein. Man könnte zwar auch einen zweiten Teil und die Story ewig weiterführen, doch lässt uns die Autorin uns doch besser mit unserer Fantasie allein.


Fazit:

"Vielleicht habe ich dich nur Erfunden" ist ein spannender und teilweise biografischer Roman, wo man sich in der beschriebenen Gefühlswelt von Alex gut wiederfindet und gleichzeitig den totalen Widerspruch hat. Dadurch liest man sich gut durch eine chaotische Sicht eines chaotischen Lebens und der Selbstfindung, mit der Frage; habe ich dich vielleicht nur erfunden?

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Wunderschöne Geschichte einer Teehändler-Familie aus Frankfurt

Der Weg der Teehändlerin
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Inhalt:

Friederike Ronnefeldt führt den Teehandel, den ihr bereits verstorbener Mann Tobias Ronnefeldt mit ihr gegründet hat nun mit ihren Kindern weiter.

Doch auch ihre Kinder werden langsam erwachsen ...

Inhalt:

Friederike Ronnefeldt führt den Teehandel, den ihr bereits verstorbener Mann Tobias Ronnefeldt mit ihr gegründet hat nun mit ihren Kindern weiter.

Doch auch ihre Kinder werden langsam erwachsen und müssen ihre Wege finden, was Friederike einiges an Sorgen mehr beschert.

Elise die sich vornimmt Lehrerin zu werden und dann noch in einen Bierbrauergesellen mit Geheimnissen verleibt.

Carl der als ältester Sohn nach Hamburg geht um dort das Handwerk zu lernen, der sich auch selbst mit Gerüchten des hamburger Adles herumschlagen muss, sich aber dennoch um seine Familie kümmert.

Wilhelm der mit im Laden hilft, doch eigentlich eher ein begabter Künstler ist.

Oder die jüngere Minchen, die auch merkwürdigen Liebeleien nachgegeht.


So folgen wir den spannenden Lebensgeschichten der Familie Ronnefeldt durch das Jahr 1853 und 1854.


Meinung:

Zu erst musst man sich in der großen Familie und ihrer Bekanntschaften zurecht finden. Der 2. Teil der Saga kann gut und gerne allein gelesen werden, doch man findet sich bestimmt mit dem 1. Teil schneller zurecht.

Nichts destotrotz war ich etwas überrascht, doch zum Schluss positiv begeistert. Nach dem Titel " Der Weg der Teehändlerin" hättenich den Fokus eher auf Friederike vermutet, doch das die Autorin hier die quasi die ganze Familie miteinbezieht und teilweise die nächste Generation die Hauptrollen spielen lassen, fand ich sehr gut.


So kann man sowohl einer Liebesgeschichte, als auch dem Handwerk des Teehandels folgen. Der zusammenhalt der Familie ist beeindruckend und schön mit anzusehen. Jeder hat so seine eigenen Probleme und Sorgen und dennoch sind sie immer durch die Familie und den Teehandel verknüpft.


Fazit:

Diese Sage über eine Teehändler-Familie entführt einen für einige spannende Lesestunden sehr gut ins 19 Jahrhundert nach Frankfurt und bringt interessante Geschichte, der heranwachsenden Generation aus dieser Zeit hervor.

Da kann man sich mit einer Tasse heißen Tee schon gerne verlieren.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Eine unglaubliche Lebensgeschichte eines Vegetarianers

Vegetarianer
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Inhalt:

Der begabte Maler Karl Wilhelm Diefenbach ist ein schillernder Vertreter einer neuen Lebensreformbewegung im späten 19. Jahrhundert.
In München predigt er seine heilsame Lehre von veganer Ernährung, ...

Inhalt:

Der begabte Maler Karl Wilhelm Diefenbach ist ein schillernder Vertreter einer neuen Lebensreformbewegung im späten 19. Jahrhundert.
In München predigt er seine heilsame Lehre von veganer Ernährung, Nacktkörperkultur und freier Liebe.
Obwohl er als "Kohlrabiapostel" verschmäht wird, findet er immer wieder Anhänger, wie den jungen Studenten Otto Driessen, den er sogleich mit Lucidus - der Leuchtende - anredet.
Ihm erzählt er seine Lebensgeschichte und erhält von ihm viel Hilfe, denn der Meister der neuen Zeit hat noch 2 Frauen und Kinder, mit denen er zwischen Ärgernis und Erregung hin und her schwankt.
So verfolgt man das Leben des Malers, der sich von einer Krise in die Nächste rettet.
Ob es nun die wiederkehrenden heftigen Magen- und Gliederbeschwerden oder andere Leiden, die ihn ans Bett fesseln oder die häufigen Schulden, die meist mit gemalten Bildern bezahlt werden oder die Gerichtsverfahren sind, so schwächt nichts weder seine Überzeugung für eine vegane Lebensweise noch seine Ablehnung der konventionellen Medizin.
Als er dann in den 1880er Jahren in der Nähe von München eine Kommune in einen alten Steinbruch gründet, beginnen seine Probleme erst richtig.

Meinung:

Ganz zu Anfang muss man sich erst einmal in die Schreibsprache hineinfinden, da einige Begriffe aus der entsprechenden Zeit verwendet werden, womit diese Art von Biografie eines Malers aber gut herüber gebracht wird.
Im Laufe des Buches erlebt man aus Sicht von Karl Wilhelm Diefenbach wie er sich von einer Krise in die Nächste navigiert.
Seine Lehren sind in heutiger Zeit weit verbessert oder vielleicht auch überholt, doch begründet er seine Lebensreform sehr gut. Da ist es sehr schade, dass er auf Grund seiner eigenen Person immer wieder durch sich selbst scheitert, wodurch wohl auch seine gesundheitlichen Probleme herkommen und immer wieder neu entstehen.
Spannend ist es, auf jeden Fall sein Leben zu verfolgen, mit dem Gedanken, wie geht es für ihn, seine Familie, seine Kommune und Unterstützer weiter und auch die Frage, was für eine Katastrophe folgt nun.
Schade finde ich, dass die Lebensreformen im Buch einen negativen Beigeschmack im Buch bekommen hat, doch das schmälert nicht die Geschichte ansich, wenn man für eine vegane Lebensweise und freie Liebe offenbleibt.

Fazit:

Felix Kucher erzählt hier in "Vegetarianer" von einem Mann, der die Welt radikal verändern und verbessern will und doch an seinen eigenen Ansprüchen immer wieder scheitert.
Das sollte dem Leser aber kein Hindernis sein, sich vielleicht selbst die eine oder andere Lebensweisheit aus den Ideen des Malers zu ziehen und Karl Wilhelm Diefenbach als "Meister" und gleichzeitig "Kohlrabiapostel" durch sein Leben zu begleiten.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Kleiner Urlaubskrimi von der Insel

Kalt lächelt die See
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Inhalt:

Ein Verlassenes Segelboot wird unweit bei der Insel Guernsey gefunden.
Als Detective Inspector Kate Langlois sich der Sache annimmt, wird schnell klar, dass die Personen, die die "Aventura" für ...

Inhalt:

Ein Verlassenes Segelboot wird unweit bei der Insel Guernsey gefunden.
Als Detective Inspector Kate Langlois sich der Sache annimmt, wird schnell klar, dass die Personen, die die "Aventura" für einen Wochenendsegeltön gemietet haben und nun verschwunden sind das Ehepaar Hamons sind.
Sie sind auf der Insel schon in den Medien durch das mysteriöse Veschwinden ihrer Adoptivtochter "Ava" gekannt.
Als DI Langois mit ihren Team ermittelt, finden sie schnell heraus, dass nicht alles so voller Harmonie war, wie es schien, doch immer mehr Fragen eröffnen sich.
Doch Kate hat nicht nur mit dem Fall selbst zu tun. Sie bekommt auch noch einen neuen Kollegen aus London an die Seite gestellt. Tom Walker ist ein akkurater Ermittler, doch auf der Insel läuft es noch etwas anders, weshalb Kate zuerst mit ihm warm werden muss.
Doch zusätzlich bekommt sie auch hilfreiche Unterstützung von dem geheimnisvollen französischen Archäologen Nicolas Arture.
Bannt sich aber hier sogar eine kleine Liebesgeschichte zwischen den beiden an?
So viele Fragen, die sich erst am Ende des Buches auflösen lassen, doch irgendwie scheint immer wieder der Fall um Ava im Mittelpunkt zu stehen.
Was ist damals passiert und lebt Ava vielleicht sogar noch?

Meinung:

Ellis Corbet, das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin, bietet uns mit Kalt lächelt die See
einen spannenden Inselkrimi, in dem man auch sofort in den Gegend der Kanalinsel mitgenommen wird.
Beim Lesen kommt man schon mal etwas durcheinanden, da sich im Laufe der Geschichte immer mehr verwirrende und mysteriöse Fragen stellen, doch ist ihr Schreibstil super, das man sich schnell wieder zurechtfindet.
Auch Ihre Auswahl an den Figuren sind charakterlich so gut durchmischt, dass es Spaß macht der Geschichte zu folgen. Im Nachhinein scheinen sogar auch die Namen der Figuren nicht ganz unbewusst gewählt zu sein.
Das Ende der Geschichte wird dann etwas kurzgehalten und könnte bestimmt ausgebauter sein, doch es kam nicht mehr sehr unerwartet und hat dennoch erst ganz zum Schluss die wichtigen Fragen aufgelöst
Das man fast die ganze Geschichte aus der Sicht von DI Kate Langlois betrachtet und so die Ermittlungsarbeiten gut verfolgen kann ist interessant. Die dazwischen geschobenen Perspertivwechsel sind da noch etwas gewöhnungsbedürftig, bringen aber für den Leser Spannung und Auflöckerungen und auch weitere Fragen mit sich.
Auch die kleine Liebesgeschichte, die sich in der Story an bannt, bringt eine nette Auflockerung zwischen den schlimmen Schicksalen.

Fazit:

Mit "Kalt lächelt die See" hat man einen spannenden und rätselhaften kleinen Inselkrimi für den Urlaub.
Die interessanten Charaktere nehmen den Leser auch detailiert mit in die Gegend der Kanalinsel, sodass man sich auch abgeholt fühlt.
Trotz vieler Fragen, verwirrenden Szenen und einen recht kurzen Ende, bleibt die Lektüre bis zur letzten Seite spannend zu lesen und lässt den Leser auch auf neue Geschichten von DI Kate Langlois, ihrem Kollegen und Team auf der Insel hoffen.

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