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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neuer Fall für Schöffin Ruth Holländer

Sündenbock
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Ruth ist Schöffin am Berliner Landgericht und hat ein Verhältnis mit dem Staatsanwalt Johannes Eisenrauch. Das darf natürlich niemand wissen, denn der Staatsanwalt ist zum einen noch verheiratet und zum ...

Ruth ist Schöffin am Berliner Landgericht und hat ein Verhältnis mit dem Staatsanwalt Johannes Eisenrauch. Das darf natürlich niemand wissen, denn der Staatsanwalt ist zum einen noch verheiratet und zum Zweiten ist es auch bei einer Verhandlung nicht zielführend, wenn Schöffin und Staatsanwalt ein Verhältnis miteinander haben. Sie dürfen während einer laufenden Verhandlung nicht über den Fall reden. Das ist zwar bis jetzt noch so nicht passiert, könnte aber jeder Zeit geschehen.

Und dann ist da der Fall des Rentnerehepaares Dombroschke. Margit leidet unter Parkinson und ist ans Bett gefesselt und auf die Pflege ihres Mannes angewiesen. Offenbar scheint das Verhältnis der Beiden zueinander nicht mehr das Beste zu sein. Einige Tages später wird die Leiche von Margit im Schlafzimmer aufgefunden. Jürgen, der Ehemann, hat den Tod nicht gemeldet. So entstand der Verdacht, dass sie nicht eines natürlichen Todes gestorben sei. Er wurde daraufhin sofort festgenommen.

Soweit der Sachverhalt. Ruth wird als Schöffin mit dem Fall konfrontiert. Alle sind sich einig, schuld kann nur der Ehemann sein. Auch wenn nicht ganz klar ist, warum er das getan hat. Natürlich hat Ruth Zweifel, denn auf sie macht Jürgen Dombroschke doch eher den Eindruck, dass er seine Frau auf keinen Fall getötet hat.

Interessant ist auch, dass der Krimi sich in zwei Handlungsstränge teilt. Auf der einen Seite ist es das private Leben von Ruth und ihrer Tätigkeit als Schöffin. Auf der anderen Seite erfahren wir mehr von Jürgen und dem Leben mit seiner Frau Margit. Sehr schnell wird klar, dass er seine Frau geliebt hat. Mit der schweren Erkrankung seiner Frau kommt er ganz gut klar. Er kümmert sich rührend um sie, auch wenn sie sich im Verlauf der Krankheit immer mehr verändert.

Mit viel Spürsinn und kriminalistischer Energie versucht Ruth den eigentlich gelösten Fall aufzulösen. Das dabei nicht immer alles glatt läuft, ist fast voraussehbar. Und auch die Beziehung zum Staatsanwalt entwickelt sich nicht so, wie sie es sich wünschen würde.

Das war wieder ein Krimi, ganz nach meinem Geschmack. Er lässt sich gut hintereinander lesen und ist äußerst spannend geschrieben. Es ist bereits der 2. Fall für die Schöffin gewesen, an der wir teilhaben konnten. Jedoch kann man dieses Buch, ohne Kenntnis des ersten Buch, sehr gut lesen. Auch erfährt man einiges von der Tätigkeit der Schöffen - das fand ich persönlich sehr interessant.

Für mich an alle eine klare Leseempfehlung an alle.

Und an Judith Arendts die Bitte, dass es weitere Fälle der Schöffin Ruth Holländer geben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Beginn einer wunderbaren Familiengeschichte

Spiel der Zeit
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Schon durch das wunderbare Cover bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Im ersten Moment kommt einem der Gedanke an die Titanic. Aber die war ja zu der Zeit in der das Buch spielt, bereits längst ...

Schon durch das wunderbare Cover bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Im ersten Moment kommt einem der Gedanke an die Titanic. Aber die war ja zu der Zeit in der das Buch spielt, bereits längst versunken. Auf mich wirkt es, wie ein Bild aus einer anderen Zeit. Damals sind Menschen aus den verschiedensten Gründen ausgewandert - meist nach Amerika, meistens mit dem Schiff. Die elegante Frau, die auf das Schiff zugeht, sieht schon so aus, dass sie sich die damals teure Schiffspassage gut leisten kann. Das Bild läßt einen weiter träumen und nachdenken. Denn scheinbar geht es um eine Familiengeschichte. Dann der Buchtitel "Spiel der Zeit", es wird also über einen längeren Zeitraum gehen. Vielleicht erfahre ich auch etwas über verschiedene Generationen in den jeweiligen Epochen. Das waren so meine Gedanken beim Betrachten des Buches. Und dann habe ich mir auch den Rest angesehen. Schön, dass im Klappumschlag vorn und hinten, jeweils ein Familienstammbaum der handelnden Personen ist. So kann man sich besser zurecht finden. Und ich habe auch noch vor dem Lesen gesehen, dass das Buch weitergeht, denn hinten ist ja bereits die Ankündigung für den 2. Band der großen Clifton Saga.

Es geht um Harry Clifton. Er wird 1920 in England geboren. Seine Mutter Maisie muss ihn allein großziehen, da ihr Ehemann unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist. Das ist für die Mutter unter den damaligen Umständen gar nicht leicht. Sie wohnt mit Harry bei dem Rest ihrer Familie, alles ist eng und es ist nur wenig Geld vorhanden. Am Hafen, wo er sich oft herumtreibt, lernt er Old Jack kennen. Dieser erkennt das Potential in dem Jungen und unterstützt Maisie in den Bemühungen Harry zu fördern. Ein Stipendium verhilft Harry zu einer guten Schulbildung. An der Eliteschule befreundet er sich Giles. Durch ihn er lernt er auch Emma kennen und verliebt sich in sie. Doch Harry hat einen mächtigen Gegner. Hugo, der Vater von Giles und Emma, versucht alles um Harry und Maisie zu schaden.


Wie alles weitergeht, wie sich die Geschichte und die Charaktere weiterentwickeln, dass muss jeder selbst lesen. Und es kommt ja noch mehr, denn das war nur der erste Teil einer Trilogie, der ein wirklich dramatisches Ende hatte.


Der Schreibstil und der Aufbau des Buches gefallen mir ausgesprochen gut. Es liest sich flüssig und gut hintereinander weg. Ach ja und die Idee, das Buch aus den verschiedenen Perspektiven, also erst aus Harrys Perspektive, dann aus der von Maisy zu schreiben, finde ich genial.


Das Ende war dann grandios. Jetzt stehe ich mir offenem Mund da und möchte eigentlich, natürlich und vor allem sofort lesen, wie es weitergeht!
Hier also die absolute Leseempfehlung an alle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gnadenlose Abrechnung

Kalter Zorn
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Im westfäische Xanten ist eine amerikanische Austauschschülerin ermordet worden. Da Xanten doch eher klein ist und auf Grund der Brisanz des Falls wird das BKA mit den Ermittlungen beauftragt. Kiran Mendelsohn ...

Im westfäische Xanten ist eine amerikanische Austauschschülerin ermordet worden. Da Xanten doch eher klein ist und auf Grund der Brisanz des Falls wird das BKA mit den Ermittlungen beauftragt. Kiran Mendelsohn und sein Team befassen sich mit dem Tod des Mädchens und erfahren, dass diese gerade einmal seit drei Wochen in Deutschland war und noch gar nicht richtig Fuß gefasst hatte. Bei ihren Recherchen in der Heimat des Mädchens bekommen sie Kontakt zu den Ermittlern des FBI und erfahren, dass es auch dort zwei ähnlich geartete Todesfälle gab. Auffallend ist die Initiierung des Todes, die bei allen Toten ähnlich aussah und keinerlei Spuren hinterließ. Kiran Mendelsohn, der in den USA ausgebildet wurde, begibt sich zu seinem alten Team und gemeinsam versuchen sie nach Spuren und vor allem Gemeinsamkeiten der Mädchen zu finden. Parallel dazu ermittelt in Deutschland Bolko Blohm und der Rest des Teams. Der Fall nimmt rasant an Fahrt auf, als in Deutschland weitere Mädchen nach dem genau dem gleichen Schema ermordet werden, Die Ermittler tappen zuerst einmal im Dunkeln, sie finden einiges über die ermordeten Mädchen heraus und entdecken so schnell, dass keine von ihnen ein unbeschriebenes Blatt war. Der Fall scheint gelöst, als man den ersten Tatverdächtigen festnehmen kann. Doch schnell stellt sich heraus, er kann es nicht gewesen sein.

Was letztlich noch alles passiert, warum die Mädchen ermordet wurden, ob es ein Serientäter war – das muss schon jeder selbst lesen.

Ich kann jedem nur dazu raten. Die langsame Spannung, die sich während des Lesens aufbaute, wächst von Kapitel zu Kapitel. Ilja Albrecht gelingt es in dem Buch den Spannungsbogen immer weiter aufzubauen und die Handlung mit einer unglaublichen Dynamik voranzutreiben. Die sich überschlagenden Ereignisse lassen den Leser förmlich durch das Buch fliegen.

Von mir eine klare Empfehlung für alle Thrillerfans - dieses Buch muss man gelesen haben. Ich vergebe 5 Sterne dafür.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine tragische Familiengeschichte mit dramatischem Finale

Die Erbin
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Willkommen in der Welt der Reichen und Schönen. Natalia de la Grip – was für ein bedeutender Name – ist eine der Unternehmensberaterin in Europa und sie gehört auch noch der schwedischen Oberschicht an. ...

Willkommen in der Welt der Reichen und Schönen. Natalia de la Grip – was für ein bedeutender Name – ist eine der Unternehmensberaterin in Europa und sie gehört auch noch der schwedischen Oberschicht an. So erscheint es zumindestens dem Betrachter von außen. Dass sie sich innerhalb ihrer Familie ihre Position erst erarbeiten musste, ahnt keiner. Im Gegenteil, ihr eigenes Büro ist gerade einmal so groß wie eine Besenkammer. Aber ich habe den Eindruck, das ist ihr nicht wichtig. Sie liebt ihre Arbeit und macht diese gerne.
Die Einladung von David Hammar, dem größten „Bad Boy“ der Finanzwelt nimmt sie misstrauisch an. Dass David Hammar ein Ziel mit dem Treffen verfolgt ist eigentlich jedem klar.

Als beide eine Beziehung, die anfänglich völlig unverbindlich ist, eingehen - ahnt vor allem Natalia ja noch nicht, womit sie in kurzer Zeit konfrontiert wird. Auch für David ist es zunächst wichtiger die eigenen Pläne zu verfolgen und durchzusetzen. Damit setzt vor allem David Geschehnisse in Gang, mit deren Ausgang er so nicht gerechnet hatte.

In diesem Buch geht es Liebe zwischen zwei Menschen, die eigentlich auf Grund ihrer Vergangenheit und gesellschaftlicher Konventionen so nicht zusammen sein dürfen. Es geht auch um die persönliche Rache von David und die konsequente Vernichtung des Unternehmens "Investum". Und das macht es so schwer für David und Natalie.

Als Leserin habe ich die spannende Geschichte dieser beiden, die scheinbar nicht ohne einander, aber eben auch nicht miteinander konnte, verfolgt. Ich habe mit Natalia gelitten und war fassungslos, was David als Kind angetan wurde. Insofern konnte ich auch bestimmte Reaktionen von ihm verstehen und nachvollziehen.

Toll finde ich, dass es einen weiteren Teil geben wird. Denn da sind ja noch einige Dinge offen geblieben, die ich als Leserin unbedingt wissen möchte.

Ich bin so gespannt, wie es weitergeht und freue mich jetzt schon auf das nächste Buch!
Dieses Buch kann ich allen nur empfehlen - ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leons Erbe

Leons Erbe
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Das Leben von Katja Helmke ist an einem Punkt, wo sie denkt, es geht nicht mehr weiter. Ihr Sohn Leon ist gerade bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Ihre Schwester Nicole ist seit einem ...

Das Leben von Katja Helmke ist an einem Punkt, wo sie denkt, es geht nicht mehr weiter. Ihr Sohn Leon ist gerade bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Ihre Schwester Nicole ist seit einem halben Jahr verschwunden. Es gibt nicht mehr viel, was sie an den Sinn des Lebens glauben lässt.

Und doch ist es ein Ereignis, welches sie aus ihrer Lethargie herausreißt. Sie erhält einen Anruf von einem Notar, der ihr unbedingt etwas von ihrem Sohn geben muss. Diese kleine Holzkiste setzt Ereignisse in Gang, mit denen niemand gerechnet hatte. Denn in dieser befindet sich das Lieblingsarmband von Nicole, von der es bis dato keine Spur gab.

Auf der Suche nach weiteren Spuren setzt sich Katja intensiver mit dem Leben von Leon auseinander und erfährt Dinge von ihm, die sie weder gewusst noch vorher wahrgenommen hat. Ihr geliebter Sohn hatte scheinbar viele Geheimnisse vor ihr und war offensichtlich doch anders als sie bisher gedacht hatte. Jedoch setzt Katja mit ihren eigenen Ermittlungen Ereignisse in Gang, mit denen vorher niemand gerechnet hatte.

Als Leser gelingt es sehr schnell sich in der Handlung zurecht zu finden. Die Protagonistin Katja aus deren Sicht alle Geschehnisse geschildert werden, tut ein Übriges dafür. Man empfindet beim Lesen sofort Sympathie für diese Frau und kann ihre Handlungen als Mutter sehr gut nachvollziehen. Michael Theißen gelingt es durch eine äußerst angenehme Schreibweise die Geschehnisse auf den Punkt zu bringen und dabei den Spannungsbogen nicht nur zu halten, sondern auch noch zu steigern. Ich war angenehm überrascht von diesem spannenden Buch und kann es unbedingt weiter empfehlen. Von mir dafür verdiente 5 Lesesterne.