Lustig und turbulent
Lukas hat ein unschlagbares Talent für Streiche jeder Art. Manche sind klein, einige andere ufern ein wenig (oder mehr?) aus. Und jetzt hat er genau deswegen ein Problem. Nicht, dass ein Streich furchtbar ...
Lukas hat ein unschlagbares Talent für Streiche jeder Art. Manche sind klein, einige andere ufern ein wenig (oder mehr?) aus. Und jetzt hat er genau deswegen ein Problem. Nicht, dass ein Streich furchtbar schiefgelaufen wäre, aber Lukas und seine Familie müssen ins Zeugenschutzprogramm. Das heißt nicht nur ein neuer Name, ein neuer Wohnort und eine neue Schule, sondern vor allem auch: ruhig verhalten und nicht auffallen. Wenn das bloß nicht so schwer wäre! Vor allem, wenn die doofe Elena aus seiner neuen Klasse ihn für einen Langweiler hält.
„Das muss sich doch ändern lassen!“, denkt Lukas und schmiedet prompt Pläne…
Man muss wohl kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass sich damit das Thema Unauffälligkeit erledigt hat. Lukas Plan ist kreativ, eigentlich gut vorbereitet – und läuft dann doch anders als erwartet. Zumindest für Lukas, denn wir Leser wissen natürlich, dass einfach etwas schieflaufen muss. Trotzdem haben wir mit Lukas mitgefiebert und gehofft, dass er es schafft, die coole Elena zu beeindrucken, ohne völliges Chaos anzurichten.
Neben Lukas und Elena stehen vor allem auch sein kleiner Bruder Bernhard und sein Onkel Martin im Vordergrund. Dazu kommen noch die drei Kriminellen Hutter-Brüder, Kommissar Prokop, der einem manchmal fast ein wenig leidtut, sowie Lukas Eltern Christian und Christine. Alle weiteren Charaktere haben nur winzige Nebenrollen.
Der Schreibstil passt meines Erachtens nach hervorragend zur Zielgruppe, er ist lockerleicht und witzig. Erzählt wird die Geschichte durchweg aus Lukas Sicht, der es auch übernimmt einige Begriffe, wie zum Beispiel Zeugenschutzprogramm zu erklären. Der Autor Stephan Knösel schafft es ganz wunderbar diese Erklärungen in die Geschichte miteinzuflechten.
„»Ab heute gibt’s am Wochende kein Handy!« Ich kann mir vorstellen, was ihr jetzt denkt. Aber zu seiner Verteidigung muss ich sagen: Mein Vater ist eigentlich ganz nett. Nur manchmal verliert er vorrübergehend den Verstand.“ (S.8)
Abgerundet und zusätzlich aufgelockert wird die Aufmachung des Buches durch zahlreiche Illustrationen von Reto Klindt, die einfach perfekt zur Geschichte passen.
Für mich ein wunderbares Kinderbuch, das vielleicht sogar den ein oder anderen Lesemuffel zum Lesen animieren kann, mir und meinem Sohn hat es jedenfalls sehr gefallen. Lukas Undercover-Leben ist lustig und amüsant erzählt und allzu schnell war das Buch vorbei. Zum Glück wird es schon Ende August ein Wiedersehen geben. Wir freuen uns darauf.