An der Mosel gibt es einen ruhigen Ort plötzlich geschieht ein Mord
Zwei Blüten für den MörderMit einer großen Prise Heimatverbundenheit kommt dieser Moselkrimi daher. Als gebürtiger Moselaner konnte ich mich gut mit der Geschichte identifizieren, auch wenn ich nicht alle dort präsentierten Eigenschaften ...
Mit einer großen Prise Heimatverbundenheit kommt dieser Moselkrimi daher. Als gebürtiger Moselaner konnte ich mich gut mit der Geschichte identifizieren, auch wenn ich nicht alle dort präsentierten Eigenschaften der Mosellaner immer nachvollziehen konnte. Das Cover ist bunt. Der Leser erkennt im Hintergrund eine schöne typische Moselschleife mit Weinbergen, für diese das Moseltal berühmt ist. Im Vordergrund des Bildes sind Tulpen sowie eine rote Gießkanne abgebildet und stellen so schön den Bezug zum Thema des Krimis her. Der Klappentext ist kurz und prägnant und reißt den Inhalt der Kriminalgeschichte nur kurz an. In der Handlung geht es um die pensionierte ehemalige Kriminalkommissarin Clarissa Michel, welche nach ihrem aktiven Dienst in dem Ort Niedermühlenbach an der Mosel ein neues Zuhause gefunden hat. Sie bewohnt dort ein altes Forsthaus, welches sie von einer Freundin gemietet hat. Sie hat schnell Anschluss an das Gemeindeleben gefunden. Zusammen mit ihren Freunden vom Krimi-Leseverein wird sie aufgrund eines Selbstmordes von einem jungen Pfarrer aus der Gemeinde schnell misstrauisch. Der junge Mann hatte das Leben noch vor sich und wirkte nicht gerade depressiv. Schon bald beginnt sie zusammen mit ihrem Neffen Alexander und dem Krimiverein trotz Warnung der örtlichen Polizei auf eigene Faust zu ermitteln. Wird es dem ungewöhnlichen Team gelingen, den Fall vor der Polizei zu lösen? Oder steckt nachher doch eine nicht für möglich gehaltene bekannte Person hinter dem perfiden Fall?
Die Hauptprotagonistin Clarissa ist eine ehemalige Polizistin, liebevoll und kontaktfreudig und kommt sehr sympathisch daher. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und war mit ihrem Handeln alsbald sehr vertraut. Als wesentliche Nebenfiguren der Geschichte kommen ihr Neffe Alexander Michel, die Polizistin Lisa Bellenberg, Bäckerin Vera Adenau, Luise Heckenroth, die Leiterin der Gemeindebücherei sowie der pensionierte Lehrer Ferdinand Teichmann als Mitglieder des Krimi-Leseclubs vor. Gerade die Polizistin Lisa Bellenberg hat mir gut gefallen, beweist sie doch, dass auch moderne Frauen durchaus sehr bodenständig rüberkommen können. Die Darstellung des Alexander Michel als „Frauenheld“ und „Alleskönner“ war mir etwas zu überzeichnet. Aber ich überlasse es gerne allen Leserinnen und Lesern sich ihr eigenes Urteil darüber zu bilden.
Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge zu verzeichnen. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, dialogorientiert und sehr gut lesbar. Als Besonderheit des Romans ist ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches zu nennen. Der Krimi richtet sich an alle Freunde von Krimis sowie von lokalen Ermittlungsgeschichten. Das Fazit ist positiv. Locker mit viel Heimatverbundenheit kommt dieser Moselkrimi daher. Das Einzige was mir neben der Darstellung von Alexander nicht so gut gefallen hat, war die Tatsache das die Mosellaner in dem Krimi sehr aufgeschlossen gegenüber Fremden waren. Als gebürtiger Moselaner kann ich bezeugen, dass dies sehr selten ist und es meistens eine gewisse Zeit braucht, bevor man als zugezogener das Vertrauen der „Einheimischen“ genießen kann. Aber dies sollen die einzigen kleinen Kritikpunkte an diesem insgesamt liebevollen Krimi gewesen sein.