Cover-Bild Goldene Zeiten im Gepäck
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 05.08.2019
  • ISBN: 9783492060844
Adriana Popescu

Goldene Zeiten im Gepäck

Roman | gefühlvolle Roadnovel mit viel Herz und Humor

Eine große Liebe, die nicht sein durfte, und eine Freundschaft, die mit jedem Kilometer wächst.
Eine rüstige alte Dame begibt sich mit ihrer jungen Pflegerin auf eine Reise quer durch Osteuropa, um die Liebe ihres Lebens wiederzusehen. Ein warmherziger Frauenroman mit viel Herz und Humor von Erfolgsautorin Adriana Popescu!

Die rüstige Altenheimbewohnerin Frau Kaiser weiß etwas über Karla, das sie nicht wissen sollte. Sie erpresst die junge Pflegehelferin damit, um von ihr in einem alten Renault quer durch Europa kutschiert zu werden. Wohin? Das wird Karla schon noch sehen. Warum? Das geht sie nichts an. Karla soll einfach nur fahren – möglichst schnell, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht. Aus Kaisers Koffer blitzt eine goldene Medaille. Eine Erinnerung an längst vergangene Tage, als sich zwei junge Schwimmer bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne fanden, aber nicht lieben durften ...

Adriana Popescu , 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Redakteurin für verschiedene Zeitschriften und schließlich als Autorin für mehrere renommierte Buchverlage Romane schrieb. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart. Über „Goldene Zeiten im Gepäck“ sagt sie: »Mein Herzensprojekt und ein Ende, bei dem ich geweint habe. Wer da übrigens nicht weint, hat sich ein Betonherz gießen lassen! Dazwischen muss man aber, wie ich hoffe, ganz viel und herzhaft lachen.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Bestzeiten und Glücklichsein

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Olympische Spiele 1956 in Melbourne: Elli ist die westdeutsche Schwimm-Hoffnung auf Gold in 150 m Freistil – genau wie Florin für Rumänien. Seit Jahren hat sie auf diesen Wettkampf hingearbeitet, ihre ...

Olympische Spiele 1956 in Melbourne: Elli ist die westdeutsche Schwimm-Hoffnung auf Gold in 150 m Freistil – genau wie Florin für Rumänien. Seit Jahren hat sie auf diesen Wettkampf hingearbeitet, ihre ganze Freizeit in der Schwimmhalle verbracht. Doch ein Blick in Florins grüne Augen und die Medaille ist ihr egal. Sie ist zum ersten Mal verliebt, wie eine ganz normale 17jährige. „Manche Menschen müssen sich erst ein ganzes Leben kennen, um zu wissen, ob sie zusammengehören. Bei anderen reicht ein einziger Augenblick.“ (S. 199) Aber Beziehungen zwischen Ost und West sind unerwünscht.

Stuttgart, 60 Jahre später: „Karla Metuschke, unausgebildete Pflegekraft und Teilzeitdealerin“ (S. 9) arbeitet seit einem Jahr in der „schattigen Pinie“ (Wer kenn die Fernsehserie „Golden Girls“ noch?!) als Patientenbetreuerin und Hüterin des Gewächshauses, in dem sie neben Obst und Gemüse verbotenerweise auch Marihuana anbaut und an die Bewohner verkauft. Frau Kaiser ist schon über 70 und neu im Heim. Sie beobachtet Karla und erpresst sie dann mit ihrem Wissen. Karla muss sie mit ihrem uralten Renault „Lola“ und der Pflanze Selena quer durchs Land fahren, denn „Sie haben keine Familie, keinen Partner, kein Haustiere. Niemand wird sie vermissen.“ (S. 36). Das genaue Ziel verrät sie ihr allerdings nicht.

Ihre Reise führt sie quer durch Europa und schweißt sie zusammen. Sie erleben echte Abenteuer, leben endlich auf, lernen dabei sehr verschiedene Menschen kennen und sich und anderen wieder zu vertrauen.

Zuerst widerwillig und ängstlich, blüht Karla auf diesem ungewöhnlichen Roadtrip immer mehr auf und stellt fest, dass sie die Kaiser eigentlich mag, obwohl sie so verschieden sind. Karla ist unsicher, leicht zu beeinflussen und einzuschüchtern, die Kaiser hingegen die geborene Anführerin, eine Kämpferin – dabei aber warmherzig und erfahren – und gibt Karla genau die Denkanstöße und Tipps, die sie schon lange braucht, um ihr Leben neu zu ordnen und wieder in den Griff zu bekommen. „Glaubst du, man kann sich selbst verlieren und dann wiederfinden?“ (S. 359)
Doch auch die Kaiser hat neben einer geheimnisvollen Schachtel und einer alten Postkarte viel emotionales Gepäck dabei. Sie macht Karla klar, das sie zwar schon alt ist, aber noch nicht zu alt, um nicht noch eine wichtige Sache zu tun, jemand Wichtigen nicht noch einmal wiederzusehen „... mein Leben ist kein Roman. Mein Leben ist mein Leben. Und das ist noch lange nicht zu Ende.“ (S. 54) Nach und nach enthüllt sie die Geschichte ihrer ganz großen Liebe, die nicht sein durfte: „Ich hätte so vieles in meinem Leben anders machen können. Aber das habe ich nicht, und damit muss ich jetzt leben. ... Ich bereue diese eine Entscheidung bis heute.“ (S. 191)

„Goldene Zeiten im Gepäck“ ist schräg, gefühlvoll, romantisch, ein Buch zum Lachen und Weinen. Es macht Mut und Hoffnung und zeigt, dass es nie zu spät ist, alles für seine Liebe zu riskieren. Definitiv ein Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 25.08.2019

Zwei Frauen auf Reisen

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Karla Metuschke arbeitet als Pflegehelferin in einem Altenheim in Stuttgart und schlägt sich so durch, denn dieser Job ist nicht gerade ihr Traumberuf. Nebenbei dealt sie heimlich bei den Bewohnern mit ...

Karla Metuschke arbeitet als Pflegehelferin in einem Altenheim in Stuttgart und schlägt sich so durch, denn dieser Job ist nicht gerade ihr Traumberuf. Nebenbei dealt sie heimlich bei den Bewohnern mit selbstangebautem Haschisch, die sich damit wegträumen oder es als Schmerzmittel nutzen. Die Heimbewohnerin Elisabeth Kaiser ist ihr allerdings auf die Schliche gekommen und droht Karla damit, ihr kleines Geheimnis offenzulegen, um für sich selbst eine wichtige Reise herauszuschlagen. Karla bleibt nichts anderes übrig, als sich dem Druck zu beugen und Urlaub einzureichen, um die verschlagene alte Dame durch die Gegend zu kurven, damit sie das erledigen kann, was ihr auf der Seele brennt. Dabei geht es mit dem Auto von Deutschland nach Osteuropa, wobei sich Karla und Elisabeth in dem engen Raum des Wagens nach und nach besser kennenlernen und feststellen, dass sie doch so einiges verbindet…
Adriana Popescu hat mit „Goldene Zeiten im Gepäck“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, bei der der Leser nicht nur zwei ungewöhnliche Frauen kennenlernen und mit ihnen auf eine ereignisreiche Reise gehen darf, sondern gleichzeitig auch eine Zeitreise der besonderen Art unternimmt. Der Schreibstil ist locker-flüssig, farbenfroh und emotional verbunden mit einer unterschwelligen Spannung und einer schönen Prise Witz. Der Leser ist aber der ersten Seite von der Geschichte gefesselt und kann sich ihrem Sog nicht erwehren. Während die beiden Protagonistinnen mit dem Leser an Bord in der Gegenwart auf Reisen gehen, spiegeln Rückblenden in das Jahr 1956 die Vergangenheit von Elisabeth wieder und gibt nach und nach ihre damaligen Erlebnisse preis, die sie dazu bewogen haben, Karla zu dieser Reise zu „nötigen“. Aber auch Karlas Vergangenheit bleibt dem Leser nicht verborgen, ergeht sich die Autorin zu Beginn noch in Andeutungen, so deckt sie deren Schicksal wie ein Puzzle ebenfalls Stein für Stein auf. Beide Lebensläufe gehen zu Herzen und führen den Leser durch das gesamte Spektrum des Gefühlsbarometers. Ebenso faszinierend ist die Reise der beiden Frauen, die so lebendig und bildgewaltig beschrieben wird, dass man als Leser einen Platz in der ersten Reihe hat und Orte besucht, die man vorher noch nicht auf dem Reisezettel gehabt hat.
Die Charaktere sind einmalig herausgearbeitet und überzeugen mit ihren individuellen Ecken und Kanten, sie wirken sehr lebendig und realitätsnah, so dass der Leser glaubt, sie schon lange zu kennen. Karla ist eine etwas rotzige junge Frau, die sich mehr schlecht als recht über Wasser hält und dabei auch vor illegalen Methoden nicht Halt macht. Sie hat schon einiges in ihrem Leben mitmachen müssen und ist allen und jedem gegenüber misstrauisch. Karla hat eine spitze Zunge und ist schlagfertig wie ein Rasiermesser. Elisabeth ist für ihr Alter noch recht gut beisammen, jedoch wirkt sie oftmals hart und unerbittlich, weiß sich durchzusetzen und schreckt hier auch vor unlauteren Mitteln nicht zurück. Sie lässt sich nur schwer in die Karten schauen, doch ihre Fassade bröckelt nach einiger Zeit und lässt sie bei ihrer Rückschau auftauen, je länger die Reise dauert.
„Goldene Zeiten im Gepäck“ ist eine wunderbare, verrückte und ereignisreiche Reise zweier gegensätzlicher Frauen, die doch so viel mehr verbindet, als es auf den ersten Blick erscheint. So herrlich erzählt, dass man sie als Leser noch lange im Kopf und vor allem im Herzen bewahrt. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.03.2022

Ganz große Leseempfehlung!

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Frau Kaiser, die rüstige Altenheimbewohnerin weiß etwas über die junge Pflegehelferin Karla was sie nicht wissen sollte. Genau damit erpresst Frau Kaiser Karla damit diese sie in ihrem alten Auto durch ...

Frau Kaiser, die rüstige Altenheimbewohnerin weiß etwas über die junge Pflegehelferin Karla was sie nicht wissen sollte. Genau damit erpresst Frau Kaiser Karla damit diese sie in ihrem alten Auto durch Europa zu kutschieren um einen Roadtrip zu machen. Karla kennt das genaue Ziel noch nicht und weiß auch den Grund für dieses Abenteuer nicht. Sie weiß nur das sie eine goldene Medaille aus dem Koffer von Frau Kaiser hat blitzen sehen. Und so machen die beiden sich auf den Weg damit Frau Kaiser eine lange in der Vergangenheit begonnene Geschichte zu Ende zu bringen...
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Es war mein erstes Buch von Adriana Popescu aber mit Sicherheit nicht das letzte. Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt das es genau meinen Humor treffen könnte und so war es dann auch. Karla hat oft einen guten Spruch auf den Lippen. Aber Frau Kaiser genauso, wenn manchmal nicht sogar etwas spitzer, und das hat bei mir genau ins Schwarze getroffen. Auch der Schreib- und vor allem der Erzählstil haben es mich sehr einfach gemacht durch die Geschichte zu fliegen. Wir lesen immer wieder in der Jetztzeit wo die beiden eben diesen Roadtrip machen und wo auch immer wieder kleine bis mittlere Katastrophen kommen. Und auf der zweiten Zeitebene lesen wir aus Frau Kaisers Sicht in der Zeit als sie noch jung war und sie 1956 in Australien war. Beide Zeitebenen haben mir sehr Spaß gemacht zu lesen aber ich gebe zu in der Vergangenheit war ich dann doch noch einen Ticken lieber. Es ist eine tolle, lustige Geschichte die aber auch viel Tiefgang hat und viele Sätze oder Zitate regen einem sehr zum Nachdenken an. Gegen Ende, das muss ich zugeben ist es auch etwas traurig und i h hatte schon die ein oder andere Träne im Auge. Es ist einfach eine grandiose Geschichte über die Liebe, Freundschaft und das Leben an sich. Ich gebe 4.5 von 5 Sternen, irgendwie hat mir der allerletzte Funke gefehlt das es ein Highlight wurde aber von mir bekommt Goldene Zeiten im Gepäck eine ganz dicke Leseempfehlung!! Frau Kaiser wird wohl ewig in meinem Herzen bleiben.

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Veröffentlicht am 20.10.2019

herrliches Buch

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"Goldene Zeiten im Gepäck" macht super viel Spaß beim Lesen. Man kann gar nicht anders als sich in die Protagonisten zu verlieben. Besonders natürlich "die Kaiser" die so entschlossen und gewitzt ihr Ziel ...

"Goldene Zeiten im Gepäck" macht super viel Spaß beim Lesen. Man kann gar nicht anders als sich in die Protagonisten zu verlieben. Besonders natürlich "die Kaiser" die so entschlossen und gewitzt ihr Ziel verfolgt. Ihre Geschichte ist wirklich zuckersüß. Es ist alles wirklich toll beschrieben, sodass man beinahe das Gefühl hat, bei diesem verrückten Road-Trip mit im Auto zu sitzen. Das Ende ist mir wirklich unter die Haut gegangen. Es war rührend und hat genau zur Geschichte gepasst und trotzdem erwischt man sich dabei, Elisabeth in den Arm nehmen zu wollen ...
Das perfekte Buch, um sich bei schlechtem Wetter einzurollen und sich von den goldenen Zeiten wärmen zu lassen.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Es ist nie zu spät

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Karla arbeitet als unterbezahlte und überarbeitete Pflegehelferin in einem Seniorenheim. Eigentlich nicht ihre Berufung, aber warum sie ihr Studium auf der Zielgeraden schmiss und was die Kette mit den ...

Karla arbeitet als unterbezahlte und überarbeitete Pflegehelferin in einem Seniorenheim. Eigentlich nicht ihre Berufung, aber warum sie ihr Studium auf der Zielgeraden schmiss und was die Kette mit den Blechdosen in ihrem Kofferraum bedeuten, bleibt noch im Dunkeln.
Elisabeth Kaiser, Elli in ihrer Jugendzeit, ist Witwe und offensichtlich nicht ganz freiwillig im Heim. Eine stolze, unbeugsame Frau ohne Familienangehörigen, der nach einem „Vorfall“ die Unterbringung in einem Heim für psychiatrisch auffällige Patienten droht. Sie überredet Karla recht resolut, man könnte es auch eine kleine Erpressung nennen, zu einer Reise. Über das Ziel schweigt sie sich aus, erst mal Richtung Süden.

In abwechselnden Erzählperspektiven nimmt uns die Autorin mit auf diese Reise. Während die Handlung aus Karlas Perspektive in der Gegenwart angesiedelt sind, schickt uns Ellis Part in die Vergangenheit zu einer jungen Schwimmerin, die in Melbourne ihre ersten olympischen Spiele erlebt. Sie nimmt die neuen Eindrücke mit allen Sinnen auf, ist aber noch sehr Kind ihrer Zeit. Trainer und Eltern sind ihre Leitsterne und die Melbourner Erlebnisse werden ihre Zukunft prägen.

Allmählich erfährt man die Geschichte der beiden so unterschiedlichen Frauen, die allmählich erkennen, dass zwischen ihnen eine stachelige Freundschaft wächst, die ihnen beiden guttut. Es trennen sie zwar fast zwei Generationen, aber es gibt Parallelen in ihrem Leben. Während wir mit den zwei Frauen durch Süddeutschland, Österreich und immer weiter nach Osteuropa fahren, wächst auch die Vertrautheit des Lesers mit den Protagonistinnen. Es gibt anrührende und emotionale Augenblicke, auch verrückte und skurrile Begebenheit und Situationen, die mich schmunzeln ließen.

Bei der Autorin spürt man die Empathie für ihre Figuren, das macht sie lebendig und menschlich und berührte mich auch unmittelbar. Allerdings hatte für mich die Geschichte auch Längen und manches schien mir zu langatmig. Aber das sind nur kleinere Abstriche in einer runden und schönen Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und deren Ende mich glücklich stimmte.