Cover:
Ein traumhaftes Cover, welches perfekt auf den Inhalt der Geschichte abgestimmt ist. Schon hier können wir ein eindrucksvolles Kunstwerk betrachten, dass eine Bandbreite an Emotionen veranschaulicht. Es verkörpert sowohl Sinnlichkeit, als auch Trübsal, Sehnsucht und Hoffnung. Der perfekte Rahmen für diese ganz besondere Geschichte.
Meinung:
Eine junge Liebe ist was unglaublich schönes doch steht sie für Adam und Auburn direkt unter einem schlechten Stern. Obwohl sie so jung sind, sprechen Sie wie Erwachsene. Noch viel wichtiger ist, dass die zwei erkannt haben, was im Leben wirklich zählt und zwar die Liebe. Die Reaktion der Eltern konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich weiß zwar nicht welche gesetzlichen Regelungen es bezüglich der Schulpflicht an diesem Ort gibt, doch der Grund warum Auburn die Schule längere Zeit nicht besucht hat, liegt nicht darin begründet, dass sie wie andere Teenager eine "Null-Bock" Einstellung hat, sondern dass sie noch die ihr bleibende Zeit mit ihrem Freund nutzen und ihm beistehen möchte. Ein Schuljahr kann man wiederholen und den versäumten Stoff aufarbeiten, aber die Zeit mit einem geliebten Menschen bekommt man nicht zurück.
>>Ich werde dich immer lieben, Auburn<<, flüsterte er an meinem Mund. >>Selbst dann noch, wenn ich es nicht mehr kann.<<
Noch schlimmer finde ich jedoch die Einstellung von Adams Eltern. Ich weiß nicht genau wie ich es in Worte fassen soll. Ein Mensch, der dem Tod ins Auge blickt und ihm immer ein Stück näher kommt, würde seine Zeit wohl kaum mit jemandem "verschwenden" der nur eine Teenie-Liebschaft ist. Das einzige was seine Eltern im Auge haben ist jedoch, dass sie bei ihm sein sollten und nicht ein Mädchen das angibt ihn zu lieben. Adam mag nicht Erwachsen sein, aber dennoch hat er bereits begriffen was seinen Eltern augenscheinlich verborgen geblieben ist. Glücklich und zufrieden sein, sowie es Adam und Auburn sind, wenn sie zusammen sind, kann sich nur positiv auf Adams Gesundheitszustand auswirken. Ihm das zu verwehren kommt meines Erachtens damit gleich, ihn schneller ins Grab zu befördern, denn so kommt noch der Trennungsschmerz hinzu, den sein Körper bewältigen muss und seine Angst vor dem Tod ohne seine Liebe an seiner Seite ist zusätzlich belastend. Doch auch Auburn muss mit dem Wissen zurechtkommen, dass Adam stirbt und nicht bei ihm sein kann, wenn er seinen letzten Atemzug macht.
»Manchmal bekommen wir keine zweite Chance, Owen. Manchmal enden die Dinge einfach.«
Fünf Jahre sind vergangen und Auburn ist trotz aller Geschehnisse, ein so wundervoller Mensch geblieben, wie sie damals mit ihren 15 Jahren war. Den Laden "Confess" fand ich skurril und wenn nicht gerade so ein optisches Highlight von einem Mann aus dem Laden spaziert wäre, hätten mich wohl auch keine zehn Pferde da hinein bekommen. Doch was letztendlich dahinter steckt ist gleichermaßen faszinierend wie rätselhaft. Owen ist ein Künstler, woher er seine Inspirationen nimmt finde ich sagenhaft. Die Niederschrift kleiner Sätze von den verschiedensten Menschen, über Dinge die ihren Geist beschäftigen. Diese kommen Geständnissen gleich und sind manchmal wirklich schockierend. Was Owen daraus macht ist unglaublich. Das Mysterium um Owen und seine Verbindung zu Auburn ist etwas, was ich unbedingt lösen wollte, denn sie scheint in der Vergangenheit einen Teil seiner Zukunft beeinflusst zu haben.
Die Geständnisse sollen anonym sein, Auburn. Was du da geschrieben hast, ist alles andere als anonym.
Owen und Auburn haben beide mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, die sie einholt und dazu führt, dass beide vorerst wieder getrennte Wege gehen. Wie furchtbar und unberechenbar das Schicksal sein kann, haben wir an einigen Stellen ungeschönt zu Gesicht bekommen. Besonders Auburn kann man ihre Selbstzweifel oft ansehen. Sie stellt ihre Entscheidungen in Frage, springt wenn man etwas von ihr verlangt. Mit Owen trifft sie endlich jemanden, der trotz aller Umstände eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt, doch auch er hat eine Last zu tragen, die er wohl niemals ganz abschütteln kann.
Der langsame, aber stetige Entwicklungsprozess zeigt, wie gut die beiden einander tun, doch schaffen sie es den Hindernissen zu trotzen, die sich ihnen in den Weg stellen?
Charaktere:
Auburn hat schon im Teenager-Alter erleben müssen, dass nicht jedes Glück eine Zukunft hat. Ihre Vergangenheit hat sie in bestimmten Bereichen geprägt, weshalb ihre Verhaltensweisen oftmals einen Kontrast zueinander darstellen. Einerseits ist sie keck, spricht offen aus Herz und Seele und dann wieder zieht sie sich zurück und verliert diesen willensstarken Wesenszug. Dennoch steckt hinter ihrer Zurückhaltung eine besondere Geschichte.
Owen [OMG] - Er nutzt prägsame Ereignisse anderer als Inspiration für eindrucksvolle Kunstwerke. Auch er hat mit Geschehnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen, die dazu führen, dass er einige Fehler begeht. Dies nimmt ihm jedoch nichts an Sympathie, denn er ist in der Lage sich seine Fehler einzugestehen und wieder zu beheben.
Schreibstil:
Obwohl ich alle Bücher von Colleen Hoover bei mir im Regal stehen habe, ist dies das Erste, was ich von ihr gelesen habe und ich hätte mir keinen besseren Start in die von ihr geschaffene Welt vorstellen können.
Die Autorin hat mich nicht nur mit realistisch gestalteten Charakteren und eindrucksvollen Protagonisten begeistert, sie beeindruckt ebenso sehr damit, die Schattenseiten des Lebens und die damit einhergehenden Ängste und Zweifel darzustellen.
Aus der Sichtweise von Owen und Auburn durchlaufen wir das Geschehen und erhalten neben der geballten Gefühlswelt der beiden, auch die ungeschönten Eindrücke ihrer Vergangenheit, deren Auswirkungen bis ins Hier und Jetzt reichen.
Ein absolutes Highlight für mich, ist der Hintergrund der Geschichte und deren Ausarbeitung, denn sämtliche Geständnisse sind echt und wurden Colleen Hoover anonym von Leserinnen zugeschickt. Die Kunstwerke, die von Owen geschaffen wurden, erzählen eine individuelle Geschichte, deren Emotionsgehalt ein einzigartiges Schauspiel ist. Einige dieser Bilder, sind als Illustrationen im Buch abgedruckt.