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Veröffentlicht am 13.03.2022

Verbrannte Erde

Prix Pictet, Fire Deutsche Ausgabe
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Klappentext:

„Ein brillantes Zeugnis der Fotokunst für alle an Nachhaltigkeit, Klimawandel und Biodiversität Interessierten.

Nach der Verleihung und Ausstellung im Victoria & Albert Museum, London im ...

Klappentext:

„Ein brillantes Zeugnis der Fotokunst für alle an Nachhaltigkeit, Klimawandel und Biodiversität Interessierten.

Nach der Verleihung und Ausstellung im Victoria & Albert Museum, London im Dezember 2021 folgen New York und weitere Städte

Feuer ist das vierte Element, Feuer zerstört, schafft Neues - und ist mit seiner existentiellen Bedrohlichkeit so allgegenwärtig wie unfassbar: der Brand von Notre-Dame de Paris, Wälder in Flammen vom Amazonas bis Australien, verheerende Feuersbrünste in Kalifornien. Grund genug für den Prix Pictet als weltweit führender Auszeichnung für Fotografie und Nachhaltigkeit, sich im aktuellen Fotoband den vielen Facetten der Thematik Feuer zu widmen.

Die Vorschläge für die bildgewaltige Auswahl aus den Reihen internationaler Fotokünstler liefern über 300 renommierte Fotografie-Experten aus aller

Welt. Aus der Shortlist der Nominierten und weiteren herausragenden Einzelbildern kuratiert dieser eindrucksvolle Bildband über 100 Meisterwerke zeitgenössischer Fotografie.“



Diese Bilder hier brennen sich wahrlich ins Gedächtnis ein. Alle vier Elemente können lebensbedrohlich werden und Leben zerstören. Feuer ist hier das Hauptthema. Bilder wie diese sind mehr als besonders und wurden in ebenso diesen Momente geschossen. Wir erleben hier verbrannte Erde, Möglichkeiten dieses Element mit Löschflugzeugen u.ä. in Schach zu halten bzw. es komplett zu bekämpfen und auch teilweise wieder den Aufstieg von Wachstum aus diesem. Der Kampf ist mehr als hart und gleicht oft dem Unmöglichem. Was die Fotografen hier geleistet haben ist bzw. sich teilweise selbst in Gefahrengebiete begeben haben, ist beeindruckend.

Zur Optik und Haptik: Die Größe entspricht einem Coffeetable-Book und auch die Qualität der Fotos und der Seiten auf denen sie gedruckt sind, zeugen von bester Qualität.

Dieses Buch ist einmalig und ganz besonders und genau dafür vergebe ich 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2022

Was für ein Debüt!

Auf der Straße heißen wir anders
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Die Kinder aus der Hochhaussiedlung in Bremen-Nord kennen die Herkunftsorte ihrer Familien genau: Türkei, Russland, Albanien. Nur bei Karla ist alles etwas anders. ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Die Kinder aus der Hochhaussiedlung in Bremen-Nord kennen die Herkunftsorte ihrer Familien genau: Türkei, Russland, Albanien. Nur bei Karla ist alles etwas anders. Sie weiß zwar, dass die Großmutter in den 60ern als Gastarbeiterin aus Istanbul nach Deutschland kam, und auch, dass die Familie armenische Wurzeln hat, doch gesprochen wird darüber nicht. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau auf, Lilit, samt einer Adresse in Armenien. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden – in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben.“



Autorin Laura Cwiertnia erzählt uns hier eine ganz besondere Geschichte die aktueller nicht sein könnte. Eine der Hauptprotagonisten ist Karla, oder Karlotta, (aber besser „Karla“, da kann ihr nichts passieren) und genau sie führt uns durch diese Geschichte neben anderen wichtigen Personen. Der Tod der Großmutter öffnet eine neue Tür, lässt ein neues Kapitel in Karlas Leben und ihrer Familie aufschlagen. Die Reise nach Armenien soll nun die Lösung bringen und wer jemals im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hat, wird Armenien mit dem Völkermord (wobei es hier im Buch nur bedingt darum geht. Es ist keine Geschichtsreportage o.ä.!) in Verbindung bringen. Ein Volk sollte ausgelöscht werden und die, die überlebten, durften sich nicht zu erkennen geben und mussten eine neue Identität, einen neuen Namen annehmen. Ihnen wurde die Heimat genommen, ihre Kultur, ihre Religion, ihr Denken, ihre Familien. Das prägt sich die tief in die Seelen der Menschen ein und erklärt, warum schweigen besser ist, als es immer und immer wieder mit eigenen Worten aus dem Unterbewusstsein hervorzurufen. Sie sind ewig ziehende Vagabunden auf der Suche nach ihrer eigentlichen Heimat. All dies wirkt generationsübergreifend. Die, die es geschafft haben zu überleben und dem Genozid entfliehen konnten, sind nicht mehr die selben Menschen mit armenischen Wurzeln, zumindest nach außen hin. In Cwiertnias Geschichte geht es um viel mehr als nur Heimatsuche, hier geht es um Karlas eigene Wurzeln, ihre Identität, die sie bislang nie kannte, eine Suche obwohl sie gar nichts suchen wollte. Cwiertnia gibt mit ihren Figuren rund um Karlas Familie feine und ruhige Gedankenstränge hervor. Durch Zeitenwechsel und Personenwechsel fügt sich allmählich ein ganz zartes Netz zusammen, welches zum Schluss vollendet ist. Die Charaktere werden uns realistisch und wirklich einfühlsam dargestellt. Als Leser beginnen wir immer schneller zu verstehen warum, wieso, weshalb, denn der Start in die Geschichte scheint schon recht standfest, ist er aber nicht. Es entstehen Wirrungen und Irrungen, wir erleben das Heute und das, was war, damals vor langer Zeit. All dies erklärt so manches Schweigen der Großmutter, manche Ausflüchte oder Lüge, die Karla sich anhören musste, die sie schlucken und akzeptieren musste. Aber wir sehen auch eine unheimliche Stärke der Frauen (ohne das es gleich um Feminismus gehen muss), denn die Zeiten in der Großmutter und viele andere damals nach Deutschland kam, war eine komplett andere als zu Karlas.

Die Autorin nutzt hier einen feinsinnigen Ausdruck und überrascht den Leser mit kleinen, humorvollen Wörtern/ Sätzen, die sie sehr akzentuiert und wohl-bedacht wählt ohne dabei jemanden zu kränken. Sie erzählt hier sehr vielseitig und breit gefächert. Jeder Leser kann sich hier seinen Lieblingspart heraus picken und genießen. Wir Leser dürfen fremde Welten kennenlernen und haben dabei das Gefühl, wir sind damit nicht allein. Den Figuren im Buch geht es ebenso. Sie lernen sich neu kennen, fremde Menschen, fremde Kulturen und doch sind sie sich, sind wir uns, so nah.

Das was Laura Cwiertnia hier erzählt kommt nicht einfach mal so von ungefähr…kommt nicht einfach mal aus den Fingern gesogen. Cwiertnias Vater ist Armenier und so wie ihre Figur Karla ist sie ebenfalls in Bremen aufgewachsen. Egal welche Geschichte sie hier erzählt, ob autobiographisch oder nicht, sie trifft ins Herz, sie berührt, sie wühlt auf, sie schockiert, sie öffnet den Blick dafür, sie rüttelt wieder wach, sie könnte aktueller nicht sein.

„Auf der Straße heißen wir anders“ bot mir eine besondere Lesezeit und ich vergebe hier sehr gern eine Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Sie kämpfen für ihre Kinder

Fearless Females
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Mütter schaffen einzigartiges: sie bringen Leben zur Welt und beschützen es wo es nur möglich ist. In diesem Buch zeigen uns höchst spektakuläre Aufnahmen genau diese Lebensintension. Oft sagen wir Menschen: ...

Mütter schaffen einzigartiges: sie bringen Leben zur Welt und beschützen es wo es nur möglich ist. In diesem Buch zeigen uns höchst spektakuläre Aufnahmen genau diese Lebensintension. Oft sagen wir Menschen: „Sie kämpft wie eine Löwin für ihre Kinder.“ und genau so ist es auch, aber nicht nur bei Löwen oder Tigern. Jedes kleine weibliche, tierische Lebewesen schützt seinen Nachwuchs, pflegt seinen Nachwuchs und bringt ihnen den Überlebenskampf des Lebens bei. Der Weg ist hart und es bedarf einer klugen und furchtlosen Mutter. Überall lauern Gefahren und diese gilt es zu überwinden.

In diesem Buch erleben wir besonderen Aufnahmen mit mehr als innigen, lustigen aber auch traurigen Momenten. Mit knapp 1,5kg ist dieses Buch eher ein Leichtgewicht in der Bilderbuch-Welt und auch die kompakte Größe ist eher klein aber dafür strahlen die brillanten Bilder eine eigene Sprache aus und jedes Bild wirkt auf seine Weise.

5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 11.03.2022

Absolute Leseempfehlung!

Habichtland
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Klappentext:

„Deutschland 1941: Hannes und Lisa leben mit ihren Kindern zurückgezogen auf einem kleinen Hof in der Elbmarsch. Sie wollen sich von allem fernhalten, was nach Politik riecht. Doch Lisa fällt ...

Klappentext:

„Deutschland 1941: Hannes und Lisa leben mit ihren Kindern zurückgezogen auf einem kleinen Hof in der Elbmarsch. Sie wollen sich von allem fernhalten, was nach Politik riecht. Doch Lisa fällt das immer ­schwerer. Sie kann nicht länger stillhalten, wenn der Bürgermeister seine Reden schwingt, wenn die Lehrerin ihren Kindern Härte predigt. Als Hannes einen offiziellen Posten im Dorf annimmt, um seine Familie zu schützen, spricht Lisa kaum noch mit ihm. Kurz darauf trifft Hannes seine Jugendliebe Mara wieder, die ihn bittet, ein großes Wagnis einzugehen ...“



Da ist sie endlich, die Fortsetzung von „Kronsnest“! Autor Florian Knöppler katapultiert uns von der ersten Buchseite an wieder an die Seite von Hannes. Es ist wie ein Wiedersehen nur das die Zeiten mehr als dunkelbraun sind. Die Stimmung zwischen Hannes und Lisa ist recht kühl und man merkt, das schwirrt etwas in der Luft. Es verändert sich viel und man kann so einige Wege der beiden nachvollziehen. Ungerechtigkeit brennt unter den Nägeln und der Eine macht sich Luft und der Andere schweigt und nimmt es hin - jeder geht mit neuen Situationen anders um und auch die Strafe dafür fällt für jeden anders aus. Die Lage ist so verzwickt und schwierig, dass man sich selbst als Leser zu gern einmischen würde. Autor Florian Knöppler schafft eine besondere Sichtweise und malt feine Spitzen gekonnt mit in die Geschichte ein. Wir Leser wissen was geschichtlich passieren wird, aber Hannes und Lisa oder auch Mara müssen da erst selbst ihre Erfahrungen machen. Knöppler bleibt sich seinem Stil der detaillierten Beschreibungen der Personen und dessen ausgefeilte Charaktere treu. Er hat eine ganz besondere Feinstimmigkeit in seinen Worten, seinem Ausdruck. Er nimmt den Leser sehr gekonnt wieder an die Hand (hierbei muss man nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, aber es macht schon Sinn für das bessere Verständnis) und lässt uns mit am Dorfleben teilhaben. Die Zeiten werden ebenso sehr realistisch beschrieben und geben dem Ganzen den besonderen Schliff.

Diese Fortsetzung ist mehr als gelungen und erhält deshalb eine Leseempfehlung mit 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.03.2022

5 Sterne

Goethe in Karlsbad
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Klappentext:

„Sommer 1816: Auf der Flucht vor häuslichem Zwist und höfischer Verantwortung sucht Goethe einige Tage Schreibeinsamkeit im böhmischen Karlsbad. Seit jeher faszinieren ihn – neben dem illustren ...

Klappentext:

„Sommer 1816: Auf der Flucht vor häuslichem Zwist und höfischer Verantwortung sucht Goethe einige Tage Schreibeinsamkeit im böhmischen Karlsbad. Seit jeher faszinieren ihn – neben dem illustren Publikum des Bades – die mineralischen Thermalquellen. Er beschließt, ein paar Tage in Karlsbad zu verweilen.



Bei einem Spaziergang entlang der dampfenden Tepla platzt er in den gemeinschaftlichen Suizidversuch eines jungen Liebespaares. Die Situation erinnert ihn an die Werther-Geschichte, die erfolgreichste Erzählung seiner frühen Künstlerjahre: eine unglückliche Liebe, weil die Eltern dagegen sind und die junge Frau schon anderweitig versprochen ist. Goethe gibt sich zu erkennen, und es gelingt ihm, die jungen Leute von ihrem Plan abzubringen. Dennoch, die Verzweiflung darüber, dass sie ihre Liebe nicht leben können, bleibt.



Da lässt Goethe sich zu einem Versprechen hinreißen: den unglücklich verwirrten Schicksalsfaden zu entwirren und das Paar seinem Glück zuzuführen. Kann ihm das gelingen?“



Autor Ralf Günther pickt sich immer besondere Perlen heraus um diese in seinen Büchern noch mehr zum glänzen zu bringen als ohnehin. Sein Hauptcharakter hier ist Johann Wolfgang von Goethe. Er ist ein besonderer Schöpfer der deutschen Sprache und webte sehr viele seiner Begebenheiten und Erlebnisse in seine Werke ein. Er war ein Beobachter mit besonderen Gaben und auch hier, in diesem Buch, lernen wir Goethe von einer anderen Seiten kennen. Er wird zum Retter der Liebe und dennoch bleiben viele Zweifel daran und die Frage nach dem richtig oder falsch wird nicht nur im Buch behandelt sondern flammt auch selbst beim Leser auf. Der Inhalt des Buches lässt sehr gut zum nachdenken anregen und man erhält viele (eigene)Ansichten und Vergleiche. Kurzum: die Geschichte hallt nach und gerade Goethe-Kenner werden hier Parallelen zu seinen verschiedenen Werken finden.

Günther hat einen präzisen und punktgenauen Schreibstil. Seine Worte passen in die Zeit, seine Beschreibungen geben ein Bild von der damaligen Zeit wieder, sein Ausdruck ist stimmig und rund, wie aus seinen anderen Werken bereits bekannt und gewohnt. Es ist immer erstaunlich wie Ralf Günther mit so wenig Seiten auskommen kann, um so eine besondere Intensität in seinen Geschichten zu erzeugen…Er kann es eben einfach! 5 von 5 Sterne!