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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Spannung aus dem hohen Norden

Die andere Schwester
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John Adderly hat eigentlich genug mit sich selbst und seinen Problemen zu tun. Als die Inhaberin einer IT-Firma ermordet wird, ermittelt er eher halbherzig, damit sein Geheimnis nicht aufgedeckt wird. ...

John Adderly hat eigentlich genug mit sich selbst und seinen Problemen zu tun. Als die Inhaberin einer IT-Firma ermordet wird, ermittelt er eher halbherzig, damit sein Geheimnis nicht aufgedeckt wird. Allerdings verstrickt er sich immer weiter in die Geschichte und eine Aufklärung des Falls scheint schier unmöglich.
Wieder ein Buch, das ich nicht aus den Händen legen konnte. Das Buch knüpft beinahe nahtlos an den Vorgängerband „Der andere Bruder“ an und kann zwar unabhängig davon gelesen werden, es macht aber mehr Sinn, wenn man die beiden Bücher hintereinander liest, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.
Eine rasante Handlung, spannende Szenewechsel und eine etwas undurchsichtige Story machen das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen. Manche Szenen waren überaus grausam, da sollte man einen starken Magen mitbringen. Und einige Szenen fand ich auch sehr überraschend.
Sehr gut hat mir auch das Ende gefallen, weil ich sonst ein wenig den Glauben an das Justizsystem verloren hätte.
Fazit: Spannung aus dem hohen Norden – wieder voll überzeugend

Veröffentlicht am 13.03.2022

Im Sektenmilieu

Der böse Hirte
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Colter Shaw ist Prämienjäger, das heißt, er sucht Verschwundene, für deren Finden es eine Belohnung gibt. Als er die Jugendlichen Adam und Erick sucht, stößt er auf die Fährte einer ominösen Organisation. ...

Colter Shaw ist Prämienjäger, das heißt, er sucht Verschwundene, für deren Finden es eine Belohnung gibt. Als er die Jugendlichen Adam und Erick sucht, stößt er auf die Fährte einer ominösen Organisation. Und macht es sich zur Aufgabe, diese zu zerschlagen. Doch dabei gerät er fast an seine Grenzen.
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Jeffery Deaver gefreut und wurde wie immer nicht enttäuscht. Bereits auf den ersten Seiten war ich voll in der Handlung gefangen und das hat auch nicht nachgelassen bis zum Ende. Leider musste ich zwischendurch kurz abbrechen, um zu schlafen.
Die Suche nach den Jungen ist nur der erste Teil und schon der war sehr trickreich. Wie Shaw seinen Konkurrenten abhängt, das hatte schon etwas Besonderes. Auch der Abschnitt im Camp war sehr interessant und es gab reichlich Hintergrundwissen zu Sekten. Ein wenig gestört hat mich, dass bei Colter alles so glatt ablief, spannender wäre ein Antagonist gewesen, der ihm auf der Spur zu sein scheint. Dennoch gefiel mir die Handlung wieder sehr gut.
Deaver hat so seine eigene Erzählweise. Dadurch, dass Colter seine Pläne nie verrät und der Leser meistens erst nachträglich aufgeklärt wird, sinnt man immer mit, wie Colter wohl aus dieser Situation herausfinden könnte.
Durch das Ende ist bereits der Grundstein für ein neues Abenteuer gelegt, auf das ich mich schon jetzt freue.
Fazit: Colter Shaw ist schon ein besonderer Charakter, der Deaver hier gelungen ist. Und auch das Setting in einer Sekte hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 13.03.2022

Viel zu kurz

Die Frau meines Lebens
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Als Antoine in einem Café sitzt, wird er auf eine Frau am Nebentisch aufmerksam. Es ist Liebe auf den ersten Blick und Antoine überglücklich als ihm die Fremde eine Visitenkarte mit ihrer Telefonnummer ...

Als Antoine in einem Café sitzt, wird er auf eine Frau am Nebentisch aufmerksam. Es ist Liebe auf den ersten Blick und Antoine überglücklich als ihm die Fremde eine Visitenkarte mit ihrer Telefonnummer zusteckt. Doch bevor Antoine die Frau anrufen kann, geht ihm die Nummer verloren. Nun hat er nur noch eine Chance: die 10 möglichen Telefonnummern auszuprobieren, um die Frau seines Lebens wiederzufinden.
Eine herrliche Idee von Barreau. Besonders amüsant waren die Anrufe – einer abwechslungsreicher als der andere. Und für Antoine fast unmöglich, seine geliebte Fremde wiederzufinden. Doch dann winkt der Zufall und ich habe fieberhaft mit Antoine mitgelitten, als seine Schnitzeljagd wieder und wieder mit einer Enttäuschung endet. Das Ende fand ich ein wenig unglaubwürdig, aber zu der Geschichte sehr passend.
Wieder mochte ich Barreaus‘ Charaktere sehr gerne. Viel Zeit, sie zu entwickeln gibt er sich nicht, dafür ist das Buch zu kurz, dennoch spürt man in allen ihre Geschichte, die der Autor mit wenigen Worten skizziert und die kurz hinter die Kulissen schaut, was die Personen sehr gut charakterisiert und sie liebenswert macht.
Genau so sollen Liebensgeschichten sein: leicht, etwas verrückt, aber sehr zauberhaft.
Fazit: eine schöne (Kurz)geschichte, die 24 Stunden umfasst und eine rasante Schnitzeljagd beinhaltet.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Der zweite Fall für Hanna Duncker

Finsterhaus
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Ein neuer Fall für Hanna Duncker und ihr Team.
Thomas Ahlström und sein kleiner Sohn verschwinden am helllichten Tag und eine fieberhafte Suche beginnt. Als Thomas tot aufgefunden wird, fehlt von seinem ...

Ein neuer Fall für Hanna Duncker und ihr Team.
Thomas Ahlström und sein kleiner Sohn verschwinden am helllichten Tag und eine fieberhafte Suche beginnt. Als Thomas tot aufgefunden wird, fehlt von seinem Sohn noch jede Spur. Was ist mit dem Kind passiert? Zudem ist Hanna immer noch mit dem Mord ihres Vaters beschäftigt. Kleine Zeichen weisen darauf hin, dass er jemanden beschützt hat. Aber wen?
Das Buch beginnt bereits sehr spannend und der Spannungsbogen hält sich bis zum Ende. Durch wechselnde Erzählperspektiven wird die Spannung zudem aufgeheizt. Einige Kapitel beschäftigen sich auch mit den letzten Stunden vor Thomas‘ Verschwinden, aber immer nur so weit, wie die Ermittler gerade auch vorgedrungen sind. So wird nichts vorweggenommen und die Geschehnisse noch einmal vertieft und erläutert.
Mo’s Schreibstil ist anschaulich und mitreißend. Ihre Charaktere sehr gut und die Privatleben ebenfalls sehr interessant und nicht überhandnehmend.
Die Tat ihres Vaters zieht sich wie ein roter Faden durch den Vorgängerband und auch diesen und wird wohl erst im Abschlussband der Trilogie, der im Herbst 2022 erscheinen wird, gelöst. Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt darauf, denn die Andeutungen lassen auch ein dunkles Geheimnis vermuten.
Fazit: sehr gut geschrieben, tolle Charaktere und eine spannende Handlung. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Sprachgewaltig

Für diesen Sommer
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Als Monika erkrankt, soll sich ihre Schwester Franziska um den hilfsbedürftigen Vater kümmern und sein Haus so umbauen, dass er mit seiner Behinderung zurechtkommt. Doch der Vater will gar keine Hilfe, ...

Als Monika erkrankt, soll sich ihre Schwester Franziska um den hilfsbedürftigen Vater kümmern und sein Haus so umbauen, dass er mit seiner Behinderung zurechtkommt. Doch der Vater will gar keine Hilfe, er hat ganz andere Pläne.
Anfangs fragte ich mich noch „Wo will dieses Buch mit mir hin?“ Denn der Einstieg ist nicht einfach. Der Grundton eher feindselig und trübe, es werden viele Handlungsstränge eröffnet. Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto mehr riss sie mich mit und ich erkannte, dass es um viel mehr geht. Eine Familiengeschichte, die es in sich hat und in der vieles ungesagt blieb muss aufgearbeitet werden.
Kommen – Gehen – Sterben – Leben – Bleiben
Das Buch ist in 5 Abschnitte unterteilt, Kapitel in den Abschnitten gibt es nicht. Da die Handlung oft zwischen verschiedenen Strängen hin- und herswitcht macht es dies ein wenig schwierig, der Handlung fließend zu folgen. Immer wieder mischen sich Vergangenheit und Gegenwart oder die jeweiligen Erzählerstimmen.
Die Charaktere sind – und haben es – nicht einfach. Klönne hat sich bei ihrer Entwicklung viele Gedanken gemacht und teilweise auch eigene Lebenserfahrungen mit einfließen lassen. Das macht das Buch authentisch und vielschichtig und jeder, der eine Familie hat, kann sich gut in die Charaktere einfühlen. Denn Probleme gibt es ja in jeder Familie.
Klönnes Sprachstil ist gewaltig, teilweise poetisch und ich musste mich zu Beginn erst etwas einlesen, klebte dann aber später förmlich an den Zeilen und war gespannt, was mich im Laufe des Buches noch erwartet.
Fazit: unerwartete Wendungen, gut entwickelte Charaktere und ein gut gehütetes Geheimnis machen den Reiz dieses Buches aus.