Eine Geschichte von der kindlichen Kraft des Überlebens…
Das Mädchen mit dem FingerhutNoch vor dem ersten Hören, bekommt man eine Ahnung davon, welchen Weg diese Geschichte nehmen wird.
Traurige Augen…
Gerader Mund…
Keine Geschichte, die von Fröhlichkeit und Freude erzählt… und irgendwie ...
Noch vor dem ersten Hören, bekommt man eine Ahnung davon, welchen Weg diese Geschichte nehmen wird.
Traurige Augen…
Gerader Mund…
Keine Geschichte, die von Fröhlichkeit und Freude erzählt… und irgendwie doch... Aber auf eine andere Art und Weise, als wir sie erzählen würden…
Einsam steht das kleine Mädchen im Laden…
Sie hat Hunger…
Sie bekommt Essen und Trinken…
Doch sie versteht kein Wort der Sprache…
Oh, doch eines versteht sie… Weil der „Onkel“ es ihr beigebracht hat… Sie versteht „Polizei“…
Wenn jemand „Polizei“ sagt, soll sie schreien… Und sie schreit…
Sie ist ganz alleine…
Aber zum Glück, gibt es dennoch oft jemanden der auf sie aufpasst…
Yiza lebt dort, wo niemand hinschaut, am äußersten Rande der Gesellschaft.
Köhlmeier, Sprecher und Autor dieser Geschichte, erzählt Yizas Leben mit sehr viel Gefühl…
Eine Geschichte von der kindlichen Kraft des Überlebens…
Eine Geschichte von Menschen ohne Herkunft…
Das Besondere an Köhlmeiers Erzählung ist nicht nur das wichtige und aktuelle Thema… Das Besondere ist, dass diese Erzählung zeitlos und nicht in einer bestimmten Stadt spielt… Yizas Geschichte ist universell…
Eines Abends kommt der „Onkel“ nicht zum vereinbarten Treffpunkt… Yiza ist plötzlich ganz auf sich alleine gestellt…
Sie friert und es wird dunkel… Sie schläft in einem Container und ernährt sich auch aus diesem… Was soll sie sonst anderes tun?
Doch Yiza wird krank… Jemand bringt sie fort von der Straße… in ein Heim… und dort trifft Yiza auf Schamhan und Arian…
Heimatlos… Elternlos… Gemeinsam fliehen sie… Begeben sich auf die Suche nach einem Haus… Und Yiza… Yiza trägt auf ihrem verletzten Daumen einen Fingerhut…
Ihr persönlicher Schutz gegen die Welt…
Die drei Kinder machen sich auf die Suche nach einem sicheren Ort, doch wie soll man etwas finden, dass eigentlich nicht existiert? Schon gar nicht wenn man von draußen in diesen eindringen will… Zäune, Mauern… Keine Zuflucht… Reine Illusionen…
Köhlmeier löst mit seiner Erzählung so viel in uns Lesern und Hörern aus… Wir begleiten die Kinder auf ihrer trostlosen Reise und werden dennoch nicht einmal frontal mit ihren Ängsten, Sorgen und Gefühlen konfrontiert. Ziemlich emotionslos schildert der Autor uns die Geschichte von Yiza und den Jungen… Dadurch fangen unsere Gedanken aber erst recht an sich zu lösen… von Fesseln… von festen Ansichten… von unserer gut situierten Wohnsituation… Plötzlich denken wir über die Kinder auf der Straße nach… darüber wie gut, wir es eigentlich haben…
Köhlmeier ruft viele Gedanken und Gefühle auf den Plan, die wichtig in der momentanen Flüchtlingssituation wären…
Dieses Buch ist zeitlos… Egal ob man es im Krieg, nach diesem oder jetzt liest… Egal wann… Es wird immer aktuelle Ereignisse geben, die sich in diesem Buch wiederfinden lassen…