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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2022

Liebenswert, trubelig, wunderbar bunt - ein toller Reihenauftakt!

Ruby 1: Ruby
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Da ich die Bücher von der Susanne Fülscher wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre Mia-Reihe sehr liebe, stand für mich sofort fest, dass ich den Auftakt ihrer neuen Kinderbuchserie für Leserinnen ab 10 ...

Da ich die Bücher von der Susanne Fülscher wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre Mia-Reihe sehr liebe, stand für mich sofort fest, dass ich den Auftakt ihrer neuen Kinderbuchserie für Leserinnen ab 10 Jahren unbedingt lesen möchte. Auf den ersten Ruby-Band war ich tierisch gespannt.

Seit sich Rubys Eltern voneinander getrennt haben, wohnt die 12-jährige jeweils eine Woche bei ihrer Mutter und ihren Großeltern am grünen Stadtrand von Berlin und die darauffolgende Woche bei ihrem Vater in einer coolen WG in Bunt-Berlin. Ruby liebt ihre beiden völlig verschiedenen Lebenswelten, auch wenn das ständige hin und her Pendeln manchmal ziemlich anstrengend sein kann. Als eines Tages ein neuer Mieter in die WG ihres Vaters einzieht, wird Rubys Welt komplett auf den Kopf gestellt. Bei dem neuen Mitbewohner handelt es sich um einen berühmten Popstar, der sich eine kleine Auszeit nehmen möchte und eigentlich soll sein Untertauchen in der WG soll streng geheim gehalten werden. Wie aber nicht anders zu erwarten, dringt es schließlich doch an die Öffentlichkeit und als wäre das alles nicht schon mehr als genug Trubel, schreibt Rubys Mutter dann auch noch einen peinlichen Zeitungsartikel über ihre Tochter. Das Chaos ist perfekt. Zum Glück ist Ruby mit ihren Problemen aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern hat großartige beste Freundinnen hat, die immer für sie da sind.

Wie oben bereits erwähnt, bin ich ein großer Fan der Mia-Serie. Von „Ruby“ hatte ich mir nun etwas Vergleichbares erhofft. Ob mir dieser Wunsch erfüllt wurde? Kann Ruby mit Mia mithalten? Um es kurz zu machen: Ja, kann sie! Mir zumindest hat der Start von Susanne Fülschers neuer Serie ein sehr ähnliches Leseerlebnis voller Glücksgefühle bescheren können wie die Mia-Bücher. Auch mit „Ruby“ schenkt uns die deutsche Autorin eine Mädchenbuchreihe mit absoluter Wohlfühlgarantie, die von Familie, Schule, Zusammenhalt und wundervollen Freundschaften handelt, uns in eine trubelige Großstadt mitnimmt und einen tollen Einblick in das Leben eines junges Teenagers gibt.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Geschichte. Der locker-leichte, moderne Schreibstil von Susanne Fülscher konnte wie gewohnt auf Anhieb bei mir punkten und unsere sympathische und aufgeweckte Hauptprotagonistin Ruby, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, die man als Leser
innen einfach sofort gernhaben muss und mit der sich die Zielgruppe garantiert prima identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch jederzeit mühelos geglückt, mich in unsere Ich-Erzählerin hineinversetzen. Rubys Denken und Fühlen wird einfach so schön echt und authentisch dargestellt, sie wirkt wie ein 12-jähriges Mädchen aus dem realen Leben. Das Ausarbeiten von wirklichkeitsnahen Charakteren ist in meinen Augen eine große Stärke von Susanne Fülscher, mit diesem Punkt kann sie mich jedes Mal aufs Neue begeistern. So also auch hier.

Nicht nur Ruby wurde überzeugend skizziert – auch die vielen weiteren Figuren wirken vollkommen glaubhaft und lebensnah und wachsen einem beim Lesen so richtig ans Herz. Sie sind zudem so schön vielfältig und frei von jeglichen Klischees gezeichnet, was ich total klasse fand. Ob mit Migrationshintergrund, homosexuell, ein Mädchen, das gerne Kickboxerin werden möchte sowie lauter verschiedene und bunte Familienkonstellationen - alles ist dabei.

Bunt: Dieses Wort beschreibt die Geschichte wahrlich perfekt. So ist vor allem Rubys Welt eine herrlich kunterbunte mit ihren zwei unterschiedlichen Wohnorten. Nicht nur, dass deren Viertel ziemliche Gegensätze ist (am Rand von Berlin vs. im Herzen der Stadt) – auch die Familien an sich sind sehr divers. Bei ihrer Mutter lebt Ruby in einem drei-Generationen-Haushalt, bei ihrem Vater in einer ungewöhnlichen, aber verdammt coolen WG mit einem schwulen Paar und einem ständig wechselnden weiteren Mieter. Ich fand es superinteressant und spannend, Ruby in ihre zwei ungleiche Leben zu begleiten, ihren jeweiligen Alltag dort kennenzulernen und dabei in den Genuss von ganz viel herrlichem Berlin-Feeling zu kommen.

Meiner Meinung nach hat die Autorin die Thematik Trennung der Eltern hervorragend verpackt: Originell, altersgerecht und einfühlsam. Ruby ist natürlich sehr traurig darüber, dass ihre Eltern nicht mehr zusammenleben und vermisst ihr altes Zuhause. Gleichzeitig liebt sie aber auch ihr jetziges, ziemlich außergewöhnliches und aufregendes Leben mit all seinen Überraschungen und neuen Abenteuern und Begegnungen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe die Geschehnisse ganz gebannt verfolgt und es zutiefst genossen Zeit mit Ruby, ihrer Familie und ihren Freundinnen zu verbringen. Die Freundschaftsmomente haben mir ganz besonders gut gefallen; ich fand es wunderschön mitzuerleben, wie die Mädchen zusammenhalten und immer füreinander da sind. Mir ist da ganz warm ums Herz geworden.

Enden tut die Geschichte recht abgeschlossen, wir werden also zum Glück von einem fiesen Cliffhanger verschont, aber sofort zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte man natürlich dennoch. Ich jedenfalls fiebere dem Erscheinen der Fortsetzung, die bereits hinten im Buch angekündigt wird, schon jetzt ganz ungeduldig entgegen.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die zauberhafte Gestaltung des Buches. Isabelle Metzen hat die Geschichte mit vielen süßen kleinen schwarz-weiß Bildchen versehen, die die Handlung ideal begleiten, und das Cover ist in meinen Augen rundum gelungen. Es so fröhlich gelb und macht einfach nur richtig gute Laune.

Fazit: Turbulent, unterhaltsam, liebenswert und wunderbar bunt. Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!

Auf den ersten Band der neuen Reihe von Susanne Fülscher habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Ich bin hellauf begeistert von dem Buch. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Zeit mit Ruby und den weiteren Charakteren zu verbringen und ich freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit ihnen. Ich kann diesen bezaubernden Serienstart nur empfehlen, für mich war er ein echtes Wohlfühlbuch. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ein neues tolles Abenteuer voller Spannung, Spaß & zauberhafter Blumenmagie

Der Zaubergarten – Wunder blühen bunt
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Da mich die bisherigen Bände der Zaubergarten-Reihe hellauf begeistern konnten, habe ich mich auf den fünften Band sehr gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Tilda und Anni weitergehen wird.

Tilda ...

Da mich die bisherigen Bände der Zaubergarten-Reihe hellauf begeistern konnten, habe ich mich auf den fünften Band sehr gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Tilda und Anni weitergehen wird.

Tilda und Anni fahren zusammen mit ihren Müttern und Dackel Floh für ein paar Tage ins Wiesental, in eine kleine gemütliche Hütte im Wald. Die beiden Mädchen freuen sich riesig auf den Kurzurlaub, endlich werden sie ihren Freund Lilian wiedersehen, der seit kurzem gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Oma auf dem Wiesenhof wohnt. Um ihren Einzug ins Wiesental zu feiern, hat Lilians Mama das gesamte Dorf für ein großes Willkommensfest auf dem Hof eingeladen, für welches bereits alles eifrig vorbereitet wird. Doch dann verschwindet auf einmal die Lachblume, die auf der Feier für gute Stimmung sorgen soll. Die drei Freunde sind sich ziemlich sicher, dass der fiese Michel und seine Bande hinter dem Diebstahl stecken und setzen sofort alles daran, die Lachblume zurückbekommen. Ob sie mit ihrem Verdacht wohl richtig liegen? Werden sie die magische Pflanze rechtzeitig wiederfinden?

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle, die die Serie noch nicht kennen: Lest die Bände besser in der chronologischen Reihenfolge. Die Geschichten sind zwar recht in sich abgeschlossen, sodass ein Quereinsteig durchaus möglich ist, aber da sie dennoch aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude zweifellos um einiges höher, wenn man von Band 1 aufwärts liest.

Da mir die Geschehnisse aus den Vorgängern noch sehr präsent waren, habe ich erneut mühelos in das Zaubergarten-Universum zurückgefunden und einmal wieder in darin eingetaucht, wollte ich es am liebsten gar nicht mehr verlassen.
Nelly Möhle hat mich auch mit dem fünften Teil ihrer Kinderbuchreihe für Leser*innen ab ca. 9 Jahren auf ganzer Linie überzeugen können, mir hat Tildas und Annis neues Zauberabenteuer genauso gut gefallen wie ihre vier vorherigen. Ich habe erneut eine wundervolle Zeit mit den beiden Freundinnen verbracht und mich leider viel zu schnell wieder von ihnen verabschieden müssen.

Anders als in den Bänden davor, die bei Tilda und Anni zu Hause spielen, nimmt uns Nelly Möhle dieses Mal in das malerische Wiesental mit. Mir hat der Settingwechsel überaus gut gefallen, er bringt frischen Wind in diese Reihe und da das Wiesental eine Kulisse ganz nach meinem Geschmack war, bin ich schauplatzmäßig definitiv völlig auf meine Kosten gekommen.
Das Wiesental wird einfach herrlich beschrieben: Sehr idyllisch zwischen Hügeln gelegen, mit viel Natur, Wald und Bauernhöfen. Besonders angetan hat es mir allerdings die kleine Hütte, in der Tilda, Anni und ihre Mütter während ihres Kurzurlaubs wohnen werden. Diese kleine Hütte habe ich mir urgemütlich vorgestellt, am liebsten hätte ich sofort meine Koffer gepackt und ebenfalls dort Ferien gemacht.

Einen ruhigen oder gar langweiligen Urlaub werden unsere zwei Freundinnen allerdings wahrlich nicht im Wiesental verbringen. Die paar Tage im Wiesental werden für Tilda, Anni und ihren neuen Freund Lilian äußerst turbulent und bunt und selbstverständlich auch sehr magisch zugehen. Ihr könnt mir glauben: Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf. Die Suche nach Lilians verschwundener Lachblume treibt die Handlung ordentlich voran und die verschiedenen Zauberpflanzen, die bei der Lachblumen-Rettungsaktion zum Einsatz kommen werden, tragen ebenfalls dazu bei, dass man die Ereignisse ganz gebannt verfolgt.
Auch ich, als Erwachsene, bin beim Lesen so richtig ins Mitfiebern geraten und habe mich immerzu ganz gespannt gefragt, welche coole magische Wunderpflanzen Nelly Möhle wohl dieses Mal in die Geschichte eingebaut hat. In diesem Band werden es überwiegend bekannte sein, allerdings ist eine Blume irgendwie ein bisschen anders als ihre Vorgängerinnen, sodass ihr Zauber nicht so wirkt wie erwartet.
Gleich zu Beginn des Buches werden wir aber in den Genuss einer neuen Zauberblumenkraft kommen: Neugierig wie unsere liebe Anni nun mal ist, wird sie noch vor der Reise bei dem alten Herrn Bovist ein magisches Bonbon futtern und daraufhin eine längere Zeit ziemlich wurstig riechen – sehr zur Freude von Hund Rupert und Dackel Floh. ;)

Anni hat mir wieder ganz besonders gut gefallen, ich liebe einfach ihre witzige und etwas schräge und verrückte Art. Tilda, aus deren Sicht wieder alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, mag ich aber natürlich ebenfalls wahnsinnig gerne. Auch sie ist ein total lustiges und aufgewecktes Mädchen und wie sie uns stets von den Geschehnissen berichtet, ist einfach nur herzallerliebst und superunterhaltsam. Also mir haben die beiden Mädels mal wieder so einige Gründe zum Schmunzeln beschert.

Neben unseren beiden Buchheldinnen dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch vielen weiteren großartigen und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren begegnen – sowohl vertraute Gesichter, als auch neue Personen. Da hätten wir zum Beispiel den bereits erwähnten Lilian, dessen Bekanntschaft wir schon im vorherigen Teil machen durften, der dort aber nur eine Nebenrolle gespielt hat. In diesem Band lernen wir ihn und seine Familie nun deutlich besser kennen, was ich richtig schön fand. Lilian habe ich inzwischen auch fest in mein Herz geschlossen, er ist ein unheimlich sympathischer Junge und genauso abenteuerlustig drauf wie Tilda und Anni. Es macht einfach nur jede Menge Spaß, Zeit mit diesem Trio zu verbringen und sich gemeinsam mit ihnen in aufregende und teils auch gefährliche Abenteuer zu stürzen.

Was dann natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung des Buches. Wobei ich zum Cover vermutlich gar nicht groß was sagen muss, oder? Sieht es nicht umwerfend aus? Also bei mir war es Liebe auf den ersten Blick, die Eva Schöffmann-Davidvov kann einfach so traumhaft zeichnen! Auch ihre bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen, die die Geschichte begleiten, sind wieder rundum gelungen und machen das Leseerlebnis nur noch schöner.

Fazit: Spannend, lustig, liebenswert. Ein weiterer wunderbarer Folgeband voller Überraschungen und zauberhafter Blumenmagie!
Auf mein Wiedersehen mit Tilda, Anni und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mich hat Nelly Möhle mit „Wunder blühen bunt“ vollauf begeistern können. Mir hat es tierisch viel Vergnügen bereitet, gemeinsam mit Tilda und Anni ins Wiesental zu reisen und sie auf ihrem neuen tollen Abenteuer begleiten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Ein zauberhaftes und wunderbar poetisches Vorlesebuch voller Fantasie & Abenteuer!

Minna Melone - Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald
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Da mir meine bisherigen Werke von Sven Gerhardt total gut gefallen haben, war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich zum ersten Mal von seinem neuen Kinderbuch „Minna Melone“ hörte. Beim einem Blick ...

Da mir meine bisherigen Werke von Sven Gerhardt total gut gefallen haben, war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich zum ersten Mal von seinem neuen Kinderbuch „Minna Melone“ hörte. Beim einem Blick auf das Cover war es einfach sofort um mich geschehen und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich die Wanderratte Minna Melone und ihre Abenteuer unbedingt kennenlernen möchte.

Es ist ein ganz gewöhnlicher Tag im Frühsommer und die Tiere der kleinen Siedlung im Wahrlichwald machen das, was sie immer machen: Sie gehen auf Futtersuche, fegen die Wohnung oder waschen die Wäsche. Da sie alle so vertieft in ihre alltäglichen Arbeiten sind, bemerkt zunächst niemand die fremde sonderbare Gestalt, die mit einem voll beladenen Bollerwagen und einem runden schwarzen Hut auf dem Kopf am Waldrand auftaucht. Es ist die Wanderratte Minna Melone und das Eichhörnchen Zara ist die Erste, der sie auffällt. Neugierig sieht sie dabei zu, wie die Ratte eine Bühne aufbaut und eilt kurz darauf zu den anderen Tieren, um ihnen von ihren Beobachtungen zu berichten. Diese jedoch zeigen sich wenig Begeisterung über den Neuankömmling. Wanderratten sind gefährlich, man darf ihnen nicht trauen! Trotz der Warnungen der anderen kehrt Zara abends zu der Bühne zurück, vor der nun ein Schild mit der Aufschrift »Jeden Abend Abenteuer!« steht. Wenig später erscheint die Wanderratte und das Eichhörnchen kommt in den Genuss der ersten Vorstellung von Minna Melone. Sie sucht daraufhin jeden Abend die Bühne auf und ist zunächst die Einzige, die den fantastischen Abenteuergeschichten von Minna Melone lauscht.

Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, wusste ich bereits nach wenigen Zeilen, dass ich mit „Minna Melone“ ein echtes Schätzchen in Händen halte. Ich habe mich einfach vom ersten Moment an rundum wohl im Wahrlichwald gefühlt und von der Innengestaltung war ich sofort ganz hin und weg. Begeistert las ich weiter – und verliebte mich mit jeder weiteren Seite nur noch mehr in diese fantasievolle und poetische Geschichte.
Mich haben Sven Gerhardt und Mareike Ammersken mit ihrem ersten gemeinsamen Werk auf ganzer Linie überzeugen können. Ich finde das Kinderbuch der beiden einfach nur bezaubernd und habe insgesamt eine herrliche Zeit damit verbracht.

Beginnen tut die Erzählung an einem ganz normalen Tag im märchenhaften Wahrlichwald. Wir lernen die alltäglichen Gewohnheiten und Tätigkeiten der Bewohner kennen und dürfen unter anderem die Bekanntschaft mit Zara, dem Eichhörnchen, machen, eine unserer Hauptcharaktere.
Zara habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat der Autor eine Figur erschaffen, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss. Zara ist liebenswert, neugierig und sympathisch und im Gegensatz zu den meisten anderen Waldbewohnerinnen ist sie offen für Neues und lässt sich von Vorurteilen nicht beeinflussen. Sie gibt nichts auf die Vorbehalte, die man gegenüber Fremden, insbesondere Wanderratten, hat und ist zunächst die Einzige, die Minna Melone nicht mit Skepsis begegnet.
Ich fand es traurig zu sehen, dass Minna zunächst so wenig im Wald willkommen geheißen wird, aber mitzuerleben, wie Zara sich für die Wanderratte stark macht und die Waldtiere allmählich ihr Misstrauen gegenüber dem Neuankömmling verlieren, hat mir richtig das Herz erwärmt.
In meinen Augen ist es dem Autor hervorragend gelungen, die wichtige Thematik Vorurteile und Toleranz kind- und altersgerecht zu verpacken. Das Buch führt uns sehr schön vor Augen, wie voreingenommen wir doch leider oft sind und dass wir uns viel zu selten dazu entschließen, uns ein eigenes Bild von Dingen zu machen.

Auch mit den weiteren Themen des Buches und der Art und Weise, wie sie uns nähergebracht werden, hat mich Sven Gerhardt begeistern können. „Minna Melone - Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald“ handelt unter anderem von Freundlichkeit, Mut und Selbstbewusstsein und von der Liebe zum Theater. Das Buch ist eine wahre Hommage an die Fantasie und ans Geschichtenerzählen und erweckt und inspiriert die eigene Vorstellungskraft. Es lädt zum Träumen und Mitfiebern ein, gleichzeitig stimmt es aber auch nachdenklich und regt zum Diskutieren an.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 6 Jahren und dem schließe ich mich an. Zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren ist das Buch meiner Ansicht nach ideal geeignet, fürs Selberlesen würde ich persönlich es für geübte Leserinnen ab etwa 8 Jahren empfehlen. Der Schreibstil ist leicht und lebendig, es gibt viele farbenfrohe Bilder zum Betrachten und zum Bestaunen und die insgesamt 12 Kapitel besitzen eine optimale Länge für eine Gute-Nacht-Geschichte. Da Minnas Abenteuer allerdings so wundervoll und aufregend sind und so viel Spaß machen, sollte man sich als Vorleserin besser darauf einstellen, dass sich die Zuhörer vermutlich nicht mit nur einem Kapitel zufriedengeben und lautstark nach mehr verlangen werden. ;)

Was Minnas Erlebnisse angeht, möchte ich hier eigentlich gar nicht groß ins Detail gehen, ich will schließlich nicht zu viel verraten. Macht euch einfach mal darauf gefasst, dass euch diese einzigartige Wanderratte mit ihren Worten vollkommen verzaubern und an lauter fantastische Orte mitnehmen wird. So begleiten wir Minna zum Beispiel nach Rattatlantis oder Grönland, wir machen gemeinsam mit ihr auf einem Piratenschiff die Meere unsicher, müssen auf hoher See so einige Gefahren meistern und lernen auf den Reisen viele außergewöhnliche Tiere kennen. Dem Einfallsreichtum sind in diesem Buch wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Neben der Erzählung trägt dann natürlich auch die liebevolle Innengestaltung dazu bei, dass man eine großartige Zeit zwischen den Seiten verbringt.
Mareike Ammersken hat das Buch mit zahlreichen bunten, ausdrucksstarken Bildern versehen und egal ob die kleineren Zeichnungen, die größeren Bilder oder die wenigen doppelseitigen Illustrationen - allesamt fangen sie die besondere Atmosphäre der Geschichte perfekt ein und strahlen etwas wunderbar Magisches aus.

Fazit: Ein zauberhaftes Vorlesebuch voller Fantasie und Abenteuer!
Sven Gerhardt und Mareike Ammersken haben mit „Minna Melone - Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald“ ein hinreißendes Kinderbuch herausgebracht, das ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Das Buch nimmt uns Leser*innen an lauter tolle Ort mit und steckt voller Poesie und wertvoller Botschaften, es ist spannend, unterhaltsam und lehrreich zugleich und wunderschön illustriert. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Ein großes Muss für alle Detektiv- und Rätselfans!

Das Glashaus-Geheimnis
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Als ich das erste Mal von dem Kinderroman „Das Glashaus-Geheimnis“ hörte, stand für mich sofort fest, dass ich ihn lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, es sieht so wunderhübsch ...

Als ich das erste Mal von dem Kinderroman „Das Glashaus-Geheimnis“ hörte, stand für mich sofort fest, dass ich ihn lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, es sieht so wunderhübsch aus, und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Ich ließ das Kinderbuchdebüt von Marie Braner also sehr gerne bei mir einziehen.

Die elfjährige Rosa ist mit ihren Eltern gerade in das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großtante Adele gezogen, das sie von ihr geerbt haben. Auch ihren Antiquitätenladen hat die Tante ihnen hinterlassen, welchen die Mutter in ein Blumengeschäft umwandeln möchte. Dafür muss der Laden aber erst einmal kräftig entrümpelt werden und auch im Haus ist ausmisten angesagt. Da Tante Adele gerne und viel gereist ist und eine leidenschaftliche Sammlerin war, hat sie mit der Zeit viele Antiquitäten aus aller Welt erworben. Rosa liebt die Sammlung ihrer Großtante und hat alle Hände voll damit zu tun, dass nicht alle Erinnerungsstücke dem Ordnungswahn ihrer Mutter zum Opfer fallen. Als sie dabei auf eine versteckte Nachricht von Adele stößt und von einem geheimen Vermächtnis erfährt, ist sofort ihre Abenteuerlust geweckt. Nur wenn sie die sieben Rätselaufgaben ihrer Tante löst, wird sie das Vermächtnis finden können. Gemeinsam mit ihrem Freund Sami und dem Affenmädchen Uma begibt sich Rosa auf eine spannende Spurensuche. Doch nicht nur sie wollen das versteckte Erbe unbedingt finden...

Als ich mit dem Lesen begann, ist mir bereits nach der ersten Seiten klar geworden, dass ich mal wieder einen echten Glückstreffer gelandet habe und mit „Das Glashaus-Geheimnis“ ein Buch in Händen halte, das mich begeistern wird. Und wisst ihr was? Mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht!
In meinen Augen ist Marie Braner mit ihrem ersten Kinderroman ein fabelhaftes Debüt gelungen, mit welchem sie mir genau das beschert hat, was ich mir erhofft habe: Eine abenteuerliche und unterhaltsame Detektivgeschichte voller kreativem Rätselspaß, origineller Ideen und wunderbarer Charaktere. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, unsere junge aufgeweckte Buchheldin Rosa, ihren Freund Sami und das Affenmädchen Uma auf ihrem Abenteuer zu begleiten und ich kann jeder Spürnase, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen, es mir gleichzutun.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 11-jährigen Rosa in der dritten Person. Rosa habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Sie ist liebenswert, mutig, neugierig und clever, man muss sie einfach gernhaben, und da sie jederzeit vollkommen authentisch wirkt, wird sich die Zielgruppe garantiert prima mit ihr identifizieren können. Mir, als Erwachsene, ist es allerdings auch spielend leicht geglückt, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinversetzen.

Zu den weiteren Charakteren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Nett sind sie zwar nicht alle, aber egal ob freundlich oder nicht – allesamt wurden sie mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet und verzaubern und erheitern uns mit ihren unterschiedlichen und teils etwas schrägen Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Rosas Freund Sami, der genauso abenteuerlustig und gewitzt drauf ist wie unsere Hauptprotagonistin, und das kleine schlaue Affenmädchen Uma, das einst der verstorbenen Großtante Adele gehört hat und nun Rosas treue Begleiterin ist.
Unser Trio habe ich eindeutig am liebsten gewonnen, aber auch Rosas Eltern, die Bibliothekarin Evelin und die zwei älteren Damen Belinda und Margret, die gute Freundinnen von Adele waren, mochte ich richtig gerne. Vor allem letztere fand ich spitze, mir hat dieses ulkige Duo so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.
Ziemlich unsympathisch und suspekt waren mir dagegen die beiden Winterkorn-Brüder, zwei Cousins von Rosas Mutter, die urplötzlich in der Stadt auftauchen und sich äußerst verdächtig verhalten. Dass die zwei nichts Gutes im Schilde führen, wird einem als Leser*in sofort klar.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf; mich hat die Handlung vom ersten Moment an packen und durchweg an die Seiten fesseln können.
Gemeinsam mit Rosa werden wir gleich zu Beginn der Geschichte auf eine versteckte Nachricht von Adele stoßen, die der Startschuss zu einer aufregenden Rätseljagd voller kniffliger Aufgaben und Geheimnisse sein wird. Ob es Rosa, Sami und Uma wohl gelingen wird, die ganzen Rätsel zu lösen und das geheime Vermächtnis der Tante zu finden? Aber um was handelt es sich bei diesem Vermächtnis eigentlich? Und wer ist dieser mysteriöse Unbekannte, der ebenfalls hinter dem Erbe her ist?

Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr am Mitfiebern und Mitraten ist und endlich Antworten auf die vielen Fragen haben möchte. Auch ich als erwachsene Leserin bin ordentlich ins Miträtseln geraten und habe die Aufklärung bis zum Schluss nicht vorhersehen können. Detektiv- und Knobelfans werden hier definitiv ganz auf ihre Kosten kommen, die Handlung ist echt klasse und geschickt aufgebaut.
Die Auflösung hat mich dann ziemlich überraschen können, mit dieser hätte ich so gerechnet.
Mir hat das Ende richtig gut gefallen. Alles wird schlüssig und zufriedenstellend geklärt, sodass keine Fragen offenbleiben und man davon ausgehen kann, dass es sich bei dem Buch sehr wahrscheinlich um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre zwar durchaus vorhanden, aber ich persönlich denke dennoch, dass es kein Wiedersehen mit Rosa und Co. geben wird. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich ja auch. Also ich würde mich über einen zweiten Teil auf jeden Fall sehr freuen.

Vom Verlag wird das Buch für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Marie Braner hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, die Kapitel sind schön kurz gehalten und es gibt viele Bilder (sowohl kleinere als auch ganzseitige), die den Textfluss auflockern. Wer schon geübt im Lesen ist, sollte bei „Das Glashaus-Geheimnis“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben.

Was dann natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die liebevolle Innenaufmachung. Marie Braner hat für ihr erstes Kinderbuch nicht nur ein traumhaftes Cover gezaubert, sie hat die Geschichte auch mit zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Geschehnisse perfekt begleiten und das Leseerlebnis nur noch wundervoller machen.

Fazit: Spannend, witzig und charmant. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt!
Lauter tolle Rästelaufgaben und jede Menge Überraschungen, eine pfiffige Buchheldin, viele zauberhafte Charaktere, eine wunderschöne Innengestaltung – all das und noch mehr erwartet euch in dem Debütroman von Marie Braner. Ich kann das Buch nur empfehlen, mir hat es großartige Lesestunden bescheren können. „Das Glashaus-Geheimnis“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Witzig, frech und warmherzig und einfach nur bezaubernd!

Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht
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Die Kinder- und Jugendbücher von der Mina Teichert lese ich immer unglaublich gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. So musste ich natürlich auch ihr neues Buch „Ich glaub, mein Reh ...

Die Kinder- und Jugendbücher von der Mina Teichert lese ich immer unglaublich gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. So musste ich natürlich auch ihr neues Buch „Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht“ unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die 13-jährige Liv ist bei ihrem Vater aufgewachsen. An ihre früh verstorbene Mutter kann sie sich kaum noch erinnern und obwohl sie sie dennoch schmerzlich vermisst, liebt sie ihr Leben mit ihrem Papabär in dem kleinen heimeligen Forsthaus am Waldrand, umgeben von der märchenhaften Natur des Waldes und zusammen mit den verletzten Wildtieren, die Vater und Tochter gemeinsam gesund pflegen. Mit dem idyllischen Leben soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als Liv herausfindet, dass ihr Papa eine Freundin hat. Liv ist entsetzt. Was findet ihr Vater nur an dieser blöden Sara, die so ganz anders ist als ihre Mutter und in Livs Augen die perfekte Verkörperung der bösen Königin ist? Liv setzt sofort alles daran, um die Neue loszuwerden, allerdings erweist sich diese als hartnäckiger als gedacht. Als Liv kurz darauf den coolen Skater Rick kennenlernt, gerät die 13-jährige jedoch ins Grübeln. Hat ihre Oma vielleicht recht und Leben heißt Veränderung?

Da mich bisher noch kein Werk aus der Feder von Mina Teichert enttäuschen konnte, habe ich mir von ihrem neuen Titel natürlich ziemlich viel erhofft und um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten mal wieder gänzlich erfüllt werden!
Mina Teichert hat mit ihrem neuen Teenieroman für Leserinnen ab 10 Jahren eine weitere wundervolle Feel-Good-Story aufs Papier gebracht, in welcher sie mit viel Wärme, Witz und Tempo über für die Zielgruppe relevante Themen erzählt und uns die Bekanntschaft mit lauter liebenswürdigen Figuren machen lässt. Ich habe mich von der ersten Seite an pudelwohl beim Lesen gefühlt und insgesamt eine tolle, und leider viel zu kurze, Zeit mit dem Buch verbracht.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Geschichte. Mit ihrem jugendlichen und spritzigen Schreibstil konnte mich Mina Teichert erneut auf Anhieb begeistern, ich liebe einfach ihren witzig-kessen Erzählton. Was dies angeht, bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen – unsere 13-jährige Hauptprotagonistin Liv besitzt so eine herrlich humorvolle Art uns von den Geschehnissen zu berichten.
Liv, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist lustig, aufgeweckt und sympathisch und wirkt jederzeit vollkommen echt und lebensnah. Mit ihr hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, die man als Leser
in einfach sofort gernhaben muss und mit der sich die Zielgruppe garantiert hervorragend identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es dank der authentischen Darstellungsweise von Livs Gefühls- und Gedankenwelt allerdings auch spielend leicht gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. So habe ich gleich zu Beginn sehr mit ihr mitgefühlt als sie herausfindet, dass ihr Vater eine Freundin hat. Ihren Schock darüber und ihre äußerst geringe Begeisterung habe ich nur zu gut verstehen können und auch ihr rebellierendes Verhalten (gemeine Streiche inklusive, hehe) fand ich völlig nachvollziehbar. Liv ist es schließlich gewohnt, dass sie ihren geliebten Papa mit niemandem teilen muss und nur sie beide in ihrem kleinen gemütlichen Forsthaus am Waldrand leben. Ich selbst hatte zwar das große Glück, dass ich mit beiden Elternteilen aufwachsen durfte, bin mir aber ziemlich sicher, dass es mir an Livs Stelle genauso ergangen wäre und ich es überhaupt nicht prickelnd gefunden hätte, wenn sich plötzlich eine fremde Person zwischen mich und meinen Papa drängt. Und wenn man diese dann auch noch richtig doof findet, fällt es einem natürlich nur noch schwerer, mit so einer großen Lebensveränderung klarzukommen.

Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, mit wie viel Feingefühl und Authentizität Mina Teichert die aktuelle Thematik „Vater hat eine Freundin“ behandelt und auch mit der Art und Weise wie sie uns die weiteren Themen der Erzählung näherbringt, hat sie mich hellauf begeistern können.
Freundschaft, die erste Liebe, die typischen Probleme der beginnenden Pubertät, der Verlust eines Elternteils – von all diesen Dingen handelt das Buch unter anderem und wie ich es von Mina Teichert gewohnt bin, spricht sie alles ehrlich, einfühlsam und genau richtig unterhaltsam an. Die Geschichte ist einfach wie aus dem Leben gegriffen, nichts wirkt klischeehaft oder unrealistisch.
Klasse fand ich auch, dass uns vor Augen geführt wird, wie schön der Wald und die Natur ist und dass es so wunderbare Menschen wie Liv und ihren Papa gibt, die sich um die verletzten Wildtiere kümmern. Tiere spielen in dem Buch übrigens eine recht große Rolle – wir dürfen zum Beispiel einem knuffigen Rehkitz begegnen, putzigen Eichhörnchen und einem Habichtskauz-Küken. Tierfreunde dürfen sich also freuen. :)

Auch Märchenfans werden nicht enttäuscht sein: Es werden eine Menge bekannte Märchen erwähnt wie Schneewittchen, Rotkäppchen, Rapunzel oder Dornröschen und auf eine sehr originelle und geschickte Weise in die Handlung eingebunden. Mir haben die vielen Märchenanspielungen total gut gefallen, sie verleihen dem Ganzen irgendwie einen ganz besonderen Charme.

Zu den Nebenfiguren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern, sie wurden allesamt prima ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten rundum perfekt. Da hätten wir beispielsweise Livs Papa, von Liv immer liebevoll Papabär genannt. Wie die Vater-Tochter-Beziehung der zwei beschrieben wird, ist unheimlich herzerwärmend, mich hat die innige Vertrautheit zwischen den beiden sehr berührt.
Was mir ebenfalls immerzu ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, ist die Freundschaft von Liv und Mona. Die beiden können sich stets alles voneinander erzählen und sind immer füreinander da. Und Mona, Leute, ist so eine coole Socke! Ich fand sie einsame Spitze und musste ständig über sie schmunzeln. Man muss dieses quirlige Mädchen einfach lieben.

Zu den weiteren Charakteren wie Sara und dem Skater Rick sage ich nun mal nichts weiter und auch über die Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was erzählen. Ich will ja schließlich nicht zu viel verraten. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch nicht mehr aus der Hand legen mögt, da es euch von Anfang an so sehr packt und einfach so viel Spaß macht. Bei mir zumindest war es so, ich habe die gut 190 Seiten quasi in einem Rutsch durchgelesen und da mich auch das Ende komplett zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch rundum glücklich wieder zuklappen können.

Fazit: Witzig, frech und charmant. Eine warmherzige und märchenhaft schöne Geschichte über das gefühlschaotische und turbulente Leben eines 13-jährigen Teenagers.
Mina Teichert hat mit „Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht“ einen weiteren rundum gelungenen Teenieroman ab 10 Jahren geschrieben, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte steckt voller Humor und Herz und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, sie ist amüsant und tiefgründig zugleich und ein echter Gute-Laune- und Glücklich-Macher. Für mich war dieses Buch eine absolute Wohlfühllektüre, mir hat es zauberhafte Lesestunden bescheren können. Von mir gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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