Cover-Bild Das Fundament der Hoffnung
Band 1 der Reihe "Die Mandelli-Saga"
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.07.2021
  • ISBN: 9783453424630
Ladina Bordoli

Das Fundament der Hoffnung

Roman -
Zwischen Hoffnung und Liebe, Freiheit und Tradition – der Auftakt der großen Familiensaga

1956, Comer See. Als ihr Bruder bei einem tragischen Unfall stirbt und ihr Vater vor Trauer gelähmt ist, liegt auf einmal alle Verantwortung bei Aurora Mandelli. Mit neunzehn Jahren ist sie von einem Tag auf den anderen die Geschäftsführerin eines Bauunternehmens und kämpft um das Überleben ihrer Familie. Skepsis und Ablehnung wehen der jungen Frau von den Arbeitern und den Kunden entgegen. Nur der Maurer Michele scheint an ihrer Seite zu stehen. Und Aurora verliebt sich unsterblich in ihn. Doch als ein weiterer Schicksalsschlag die Familie Mandelli erschüttert, muss sich Aurora fragen, ob sie Michele wirklich vertrauen kann.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2021

Der Kampf einer jungen Frau um Akzeptanz

0

Mit dem Auftakt "Das Fundament der Hoffnung " beschreibt die junge Autorin Ladina Bordoli wie die junge Frau Aurora Mandelli das Familiengeschäft vor dem Ruin rettet.

Als im Jahre 1956 am Comer See Auroras ...

Mit dem Auftakt "Das Fundament der Hoffnung " beschreibt die junge Autorin Ladina Bordoli wie die junge Frau Aurora Mandelli das Familiengeschäft vor dem Ruin rettet.

Als im Jahre 1956 am Comer See Auroras junger Bruder Tommaso auf einer Baustelle verunglückt trifft das die ganze Familie wie ein Schock.
Auroras Vater wollte die Baufirma eigentlich in die Hände Tommasos übergeben. Die familiäre Not vor Augen trifft Aurora eine bemerkenswerte und für eine so juge Frau recht ungewöhnliche Entscheidung: Sie will die Leitung der Firma übernehmen, damit diese der Familie nicht verloren geht.
Der Maurer Michele, ein Angestellter der Firma, geht der noch unerfahrenen Aurora mit Rat und Tat zur Hand. Auch vertrauen die Kunden eher dem ihnen bereits bekannten Michele als der jungen Frau.
Als sich Michele und Aurora verlieben und dann auch noch heiraten wollen, ist Auroras Vater zunächst nicht besonders begeistert. Jedoch möchte er Michele dennoch eine Chance geben.

In dieser ungewöhnlich schönen Geschichte erlebt der faszinierte Leser die widrigen Umstände hautnah mit, die einer jungen Frau im Baugewerbe der 1950er Jahre begegnen.
Obwohl sie sehr gute Ideen in die Berufswelt einbringt, den notwendigen unternehmerischen Kampfgeist hat und ihre Steine mit sehr viel technischem Rafinesse in magische und herrliche Bauwerke verwandeln
kann, wird es ihr schwer gemacht das Vertrauen der für ihr Geschäft notwendigen Kunden zu gewinnen. Sie ist eine Frau - und das war in dieser Zeit Grund genug zur Ablehnung.

Der wunderschön lesbare Stil Ladina Bardolis zeichnet sich durch lebendige Dialoge, einfühlsame emotionale Beschreibungen und eindrucksvoll malerische Darstellungen aus.
Die Protagonistin Aurora wird jeder Leser sofort lieb gewinnen. Auch Signor Baroni, der ihr immer hilfreich zur Seite steht, ist eine besonders sympathische Romanfigur. Alle Charaktere - auch die der
weniger sympathischen Akteure - sind von der Autorin hervorragend in all ihren lebensecht wirkenden Facetten ausgearbeitet und für ihre Rollen perfekt inszeniert.

Die Story fesselt ihre Leser bis zum Schluss sehr und lässt schon jetzt mit Neugierde auf den zweiten Teil hoffen, der sich dann um das Leben der Tochter Auroras handeln wird. Ich freue mich schon jetzt darauf.
Einen herzlichen Dank an den Heyne Verlag für den wunderschönen Roman

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2021

Wenn aus einer Raupe ein Schmetterling wird…

0

Mit „Das Fundament der Hoffnung“ startet die Schweizer Schriftstellerin Ladina Bordoli in die Mandelli-Saga und verdeutlicht ihre Ideen von starken Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Im Jahre ...

Mit „Das Fundament der Hoffnung“ startet die Schweizer Schriftstellerin Ladina Bordoli in die Mandelli-Saga und verdeutlicht ihre Ideen von starken Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Im Jahre 1956 geschieht ein Unglück. Auroras großer Bruder verunglückt auf der Baustelle und hinterlässt eine große Leere in der Familie. Mit einem Mal ist ihr Vater von Trauer zerfressen, ihre Mutter kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen und die Firma fährt fast vor die Wand. In größter Not trifft Aurora die Entscheidung, sich selbst um das Unternehmen zu kümmern. Gemeinsam mit Michele, dem angestellten Mauerer, wagt sie sich an ihre ersten Aufträge, wird dabei aber schnell mit Ablehnung und Vorurteilen bombardiert. Kann Aurora die Firma retten, Michele vertrauen und das Leben ihrer Familie vor dem Ruin retten?

In diesem Werk verdeutlicht Ladina Bordoli die Stellung der Frau in den 1950er Jahren Italiens und bringt mit einfühlsamen und geschickten Worten die Kulisse zum Leben.

Im Fokus dieser Geschichte steht die junge Aurora, die mit noch nicht einmal zwanzig Jahren eine große Entscheidung zu fällen hat. Nachdem ihr Vater von Trauer zerfressen ist, bleibt es an ihr, das Unternehmen zu retten. Schon seit ihrer Kindheit ist sie mit der Tätigkeit vertraut, doch niemals hätte sie geglaubt, tatsächlich in die Fußstapfen ihres Bruders treten zu müssen. Aurora ist dabei unglaublich mutig und trotzt allen Entgegnungen. Sie ist eine Frau, die Stärke und Dynamik demonstriert und für ein Frauenbild eintritt, das bis dato noch gar nicht existiert hat.

Die Handlung selbst baut sich logisch und nachvollziehbar auf. Die Autorin verwendet dazu eine moderne Sprache, die sich flüssig und einprägsam liest. Es ist einfach, einen guten Bezug zu der Protagonistin aufzubauen und sich ihr Dilemma und ihre Gedanken vorzustellen. Alles wirkt vertraut und stimmig, auch die bildliche Atmosphäre fügt sich wunderbar in die Erzählung ein.

Wenn ich nun an die Geschichte zurückdenke, kommt mir allerdings weniger die eigentliche Handlung in den Sinn, sondern vielmehr die Umstände und Widrigkeiten, mit denen Aurora zu kämpfen hat. Diese bilden den roten Faden in der Geschichte. Auroras Wille und ihr Geschick sind das wahre Erlebnis in der Handlung, die mich vollkommen begeistert hat.

Ich bin von dem Werk restlos angetan, denn es ist ein Weckruf für alle Frauen der heutigen Zeit. Es ist ein Schaubild für wahre Emanzipation. Auroras Erlebnisse verdeutlichen lebhaft, wie schwer es Frauen in der damaligen Gesellschaft hatten und mit welchen Vorurteilen sie kämpfen mussten. Leider müssen wir auch heute noch an vielen Ecken mit derlei Diskriminierung leben, weshalb das Thema nach wie vor aktuell ist. Ich selbst bin in einem eher männlichen Arbeitsumfeld selbstständig aktiv und erlebe ähnliche Situationen auch noch im Jahre 2021. Deshalb befürworte ich dieses Werk von ganzem Herzen und empfehle es allen, die sich aufmunternde Motivation wünschen.

Insgesamt fällt meine Bewertung nur positiv auf. Die Autorin schreibt herrlich lebendig und einfühlsam, die junge Protagonistin ist mir durchweg sympathisch erschienen und ihre Erlebnisse sind mir unter die Haut gegangen. Zwischendurch habe ich immer wieder mit Unverständnis gerungen, wenn Aurora keine Unterstützung erhalten hat. Zeitgleich habe ich mich gerade zum Ende hin immer mehr für sie gefreut. Ich konnte mich von der Erzählung ganz einnehmen lassen und habe Auroras Geschichte innerhalb weniger Stunden verschlungen. Deshalb empfehle ich den Roman sehr gerne und kann meine Vorfreude auf die nächsten beiden Bände sehr gerne aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2021

Eine junge Frau brennt für ihre Ideen

0

Der erste Teil dieser Familiensaga beginnt 1956 am Comer See in Italien. Aurora liebt es zu bauen, so fertigt sie mit 11 Jahren schon Schlösser im Sandkasten. Lange darf sie den Maurern ihres Vaters auf ...

Der erste Teil dieser Familiensaga beginnt 1956 am Comer See in Italien. Aurora liebt es zu bauen, so fertigt sie mit 11 Jahren schon Schlösser im Sandkasten. Lange darf sie den Maurern ihres Vaters auf der Baustelle helfen. Doch dann wird sie zur Frau und soll sich dem Haushalt und dem Nähen widmen. Als ihr Bruder bei einem Arbeitsunfall stirbt, verliert die Familie mit ihm ihr Lachen und ihre Leichtigkeit. Besonders der Vater verfällt in einer Depression und kann die Leitung der Firma nicht mehr übernehmen.
Aurora trifft immer wieder auf Michele, der als Maurer bei ihm Vater arbeitet. Er unterstützt sie, als sie sich aufmacht die Firma wieder zu beleben. Doch eine Frau als Leiterin einer Baufirma ist in dem kleinen konservativen Dorf nicht gern gesehen und schnell gibt es böse Gerüchte über dieses mannstolle Weib. So glaubt Aurora, dass eine Heirat ihre Position verbessert, denn es gibt auch immer wieder Kunden, die ihre kühnen und kreativen Ideen mögen.
Das Buch liest sich sehr schön lesen und es gibt Einblicke in das Leben in einem italienischen Dorf Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. So hat mich die Erzählung um die Hochzeit sehr verwundert und erstaunt. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht, denn im nächsten Band wird Auroras Tochter wohl in der Firma arbeiten. Ich kann diesem Buch ganz klar meine Empfehlung geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2021

Eine starke Frau

0

„...Lange genug warst du eine Raupe, Schwester. Nun sei ein Schmetterling. Nutze die Gelegenheit und verwandle dich in das, was wirklich in dir steckt...“

Diese Worte hört die 19jährige Aurora Mandelli ...

„...Lange genug warst du eine Raupe, Schwester. Nun sei ein Schmetterling. Nutze die Gelegenheit und verwandle dich in das, was wirklich in dir steckt...“

Diese Worte hört die 19jährige Aurora Mandelli tief in sich am Grab ihres Bruders . Was war geschehen? Ihr älterer Bruder war bei einem tragischen Unfall auf einer Baustelle ums Leben gekommen. Ihr Vater zieht sich zurück. Er schweigt und versinkt in eine tiefen Depression. Die Baufirma am Comer See droht den Bach runter zu gehen. Die wirtschaftliche Lage in Italien anno 1956 war so schon nicht rosig. Aurora beschließt, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Zusammen mit den verbliebenen Maurer Michele will sie die Firma am Laufen halten.

„...Ein verwegenes Grinsen stahl sich in Auroras Gesicht, sie straffte die Schultern und reckte das Kinn. Es gab noch viel zu tun. Die Welt war auf Frauen wie sie nicht vorbereitet...“

Wie recht sie damit hat, wird sie bald zu spüren bekommen. Von Anfang an lassen sie die Kunden merken, dass Michele für sie der Ansprechpartner ist. Sie gilt als bessere Arbeitshilfe. Einige im Ort zerreißen sich sogar den Mund darüber, wie es sein kann, dass eine Frau auf dem Bau arbeitet.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. Die Geschichte ist gleichzeitig ein gelungenes Zeitdokument, denn sie belegt den Zwiespalt zwischen dem Können der jungen Frau und den althergebrachten Vorstellungen in dem kleinen Ort.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Die Personen werden ausreichend charakterisiert. Ich möchte mich auf Aurora beschränken. Die junge Frau kennt die Tätigkeiten in der Firma des Vaters. Dass sie dort aber arbeitet, war nie ein Thema. Um es mit den Worten der Mutter auszudrücken: Das gehörte sich nicht. Sie hat sich angepasst. Diese Eigenschaft, es allen Recht machen zu wollen, wird ihr noch schlaflose Nächte bescheren. Ihr Optimismus wird ein heftigen Dämpfer bekommen. Doch es gibt Ausnahmen. Manche Kunden erkennen ihre besonderen Fähigkeiten. Aurora geht neue Wege. Für sie ist jeder Auftrag ein eigenes Kunstwerk, das zur Umgebung und zum Auftraggeber passen muss.
Sie vertraut Michele und glaubt, ihn zu lieben. Er hat zur Rettung der Firma beigetragen. Das rechnet sie ihm hoch an. Außerdem ist sie der Meinung, dass er der Erfahrenere ist. Also ordnet sie sich ihm unter. Was aber plant der junge Mann wirklich?
Sehr gekonnt arbeitet die Autorin die Emotionen der Protagonisten heraus. Das ist am Anfang die Trauer um den Sohn und Bruder.

„...Wie so oft in den letzten Tagen zeigte Papa jedoch keinerlei Regungen. […] Worte erreichten ihn nur selten. Blicke erwiderte er nicht. Berührungen ertrug er nicht...“

Während der Vater trotz aller Trauer zumindest mit kleinen Gesten zeigt, wie sehr er seiner Tochter vertraut, interessiert die Mutter nur, was das Dorf zu Auroras Verhalten sagt. Sie kennt keine Dankbarkeit, denn Auroras Arbeit ist es, die für das tägliche Brot sorgt. Wichtig ist allein der Ruf. Es ist auch das Verhalten der Mutter, dass Aurora die Freude an der Arbeit nimmt und ihr Selbstvertrauen untergräbt.
Ein besondere Stilmittel möchte ich noch ansprechen. Es sind die Briefe von Auroras Cousin Antonio. Er hat Italien verlassen und verdingt sich als Bauarbeiter in der Schweiz. In seinen Briefen schildert er realistisch, wie sie behandelt werden und wo die Probleme liegen. Gleichzeitig macht er Aurora für ihr Tun Mut.
Marisa Marino, eine Künstlerin wird zu Auroras Freundin. Sie warnt sie:

„...Lass dich nicht in einen Käfig sperren...“

Sie ist weitsichtig genug, um die Entwicklung zu ahnen. Aurora muss durch manche Tiefen gehen, bevor sie sich frei macht von der Meinung der Leute und den eigenen Weg findet.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2022

Andere Zeiten

0

Bei Bauarbeiten ist Auroras Bruder Tomasso Mandelli ums Leben gekommen, der das kleine Bauunternehmen der Familie, die nahe des Comer Sees lebt, übernehmen sollte. Der Vater versinkt in einer Depression ...

Bei Bauarbeiten ist Auroras Bruder Tomasso Mandelli ums Leben gekommen, der das kleine Bauunternehmen der Familie, die nahe des Comer Sees lebt, übernehmen sollte. Der Vater versinkt in einer Depression und ist zunächst nicht in der Lage, das Unternehmen weiter zu führen, also ergreift Aurora mehr oder weniger notgedrungen die Initiative und packt im Unternehmen auch körperlich mit an, was ihr schon als kleines Kind Spaß gemacht. In ihrem Umfeld und bei den meisten Kunden stößt sie aber auf wenig Verständnis dafür, der Maurer Michele scheint zunächst der einzige zu sein, der sie unterstützt.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte gut gefallen, da ich es mag, beim Lesen in andere Zeiten und Gegenden abzutauchen und auch andere Berufe kennenzulernen. Aurora war mir als Protagonistin auch sehr sympathisch, manchmal hat sie mir (auch wenn das sicher der damaligen Zeit geschuldet ist) aber einen zu naiven Eindruck gemacht und sich auch zu viel gefallen lassen. Das Ende des Buches war mir dann zudem etwas zu abrupt und im Zeitraffer, hier hätte ich mir etwas mehr Details zu Auroras weiteren Leben gewünscht. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich und angenehm lesbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere