The nicest guy in Rock
Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber ...
Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber umso mehr. Er wirkt absolut bodenständig, vergisst nie seine Liebsten und hat das Herz wirklich am richtigen Fleck. Besonders herzlich zu lesen fand ich die Kapitel, wo Dave Grohl selbst zum Fanboy wird und seine (Rock)-Helden trifft. Dass er mit Paul McCartney so eine enge Freundschaft pflegt war mir gänzlich unbekannt, aber es ist toll zu sehen wie sich solche Superstars unterschiedlicher Generationen untereinander anfreunden und zusammen abhängen.
Von seiner Zeit mit Nirvana erzählt Dave Grohl leider sehr sehr wenig, gerade da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Irgendwie wirkten die Bandmitglieder auch viel mehr wie Arbeitskollegen als Freunde, vor allem auch im Vergleich zu seinen Erzählungen von seiner Band "Scream" zuvor und den "Foo Fighters" im Anschluss. Doch dann erwähnt Grohl am Ende noch einmal, dass nicht ein Tag vergeht, an dem er nicht an Kurt Cobain denkt - also waren sie wohl doch ziemlich dicke, und ich habe das falsch eingeschätzt.
Eigentlich wollte ich in dieser Rezension unbedingt erwähnen, dass das hier keine umfassende Biografie von Dave Grohl ist, sondern er hier vielmehr einzelnen Anekdoten aus seinem gesamten Leben (und zwar tatsächlich von der Kindheit bis ca. zum Zeitpunkt, an dem er das Buch begann) mit uns teilt. Dann aber schaute ich noch einmal genauer auf den Titel und die Kurzbeschreibung. "Storyteller". Grohl will uns also gar nicht sein komplettes Leben zu Füßen legen, sondern uns mit Geschichten - die eben aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz stammen - ein bisschen unterhalten. Wie bei einigen anderen Künstlern war das sein Corona-Lockdown-Projekt, und es ist ihm sehr gelungen. Denn auch wenn es nicht umfassend ist, so ist es doch durchgehend interessant und gab mir einen sehr guten Einblick darauf, was für ein Mensch hinter dem Titel "the guy from Nirvana" steckt. Und die vielen enthaltenen Fotos sind auch ein echtes Highlight!