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Veröffentlicht am 25.07.2022

Faszinierend und Humorvoll

Leon Saint Clairs zeitlose Unruhe
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Gabriele Weingartner
Leon Saint Clairs zeitlose Unruhe
Roman
Leon Saint Clair – ein Mann mit unschuldig betörendem Charisma – lebt bei seiner Freundin Konstanze in Berlin, die wohl weiß, dass sie vieles ...

Gabriele Weingartner
Leon Saint Clairs zeitlose Unruhe
Roman
Leon Saint Clair – ein Mann mit unschuldig betörendem Charisma – lebt bei seiner Freundin Konstanze in Berlin, die wohl weiß, dass sie vieles über ihn nicht weiß, aber deutlich sieht, dass ihn etwas quält, also schickt sie ihn zum Psychoanalytiker. Bei Doktor Zucker auf der Couch hat Leon Zeit, sich zu vergegenwärtigen, was ihm das Herz schwer macht: Erinnerungen an die Napoleonischen Kriege, an Preußens Blütezeit, an Bangkok im Jahr 1923, an die Jahre in einer Kommunalka in Moskau, an die großen Lieben Gertie und Elsbeth, an all die Menschen, die ihn benutzt haben, an all die, die er verraten hat, die Abschiede, die Einsamkeit. Was soll man anfangen mit einem niemals endenden Leben? Was wird Leon tun?
Ein großer Roman über das Leben eines Taugenichts mit abenteuerlichen Volten quer durch Geschichte und Geografie, ein Kaleidoskop aus Menschen, Orten, Ereignissen, erzählt mit leichtem Humor und großer Ernsthaftigkeit.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es war mein erster Roman von Gabriele Weingartner. Ein beeindruckende, humoristische Geschichte, mit einer Zeitreise durch 2 Jahrhunderte.
Voller Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit gibt sie uns tiefe Einblicke in das Leben ihres Protagonisten Leon. Facettenreich erzählt, Durcheinander geschüttelt wie ein Kaleidoskop. Es wird nie langweilig wenn wir Leon durch 200 Jahre begleiten.

Als Leon auf der Couch des Docktor Zuckerbergs liegt, und ihm seine Geschichte erzählt, dachte ich gleich landet er in der Pyschartrie , unglaublich was er von sich gab. Ist er wirklich unsterblich, den er ist 1780 geboren, oder besitzt er eine so starke Einbildungskraft.
Man hat das Gefühl einem kleinen Taugenichts und Lebemann zu begegnen. War er wirklich bei den Napoleons Kriegen dabei, oder in Bangkok 1923, Mozart und Moskau darf man nicht vergessen. Ein Buch voll mit einem Stück Weltgeschichte. Seine großen Lieben Konstanze, Elsbeth, Gertie , die ihn eine Zeitlang begleiten. Ein Leben voller Abschiede von Lieben Menschen, Leon landet zum Schluss immer in der Einsamkeit. Wird es Leon nie vergönnt sein zu Leben und zu sterben wie andere Menschen. Lassen wir uns überraschen, eine Geschichte voller Tiefen und Höhen, gespickt mit schwarzen Humor. Eine ungewöhnliche und lehrreiche Zeitreise durch verschiedene Epochen.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Suchen und Finden

Weißdornzeit
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Weißdorn Zeit, Melissa Harrison
Inhaltsangabe: Quelle Dumont

»Ein Liebesbrief an die Kraft der Natur« The Times
Vor Tagesanbruch an einem Maimorgen: Das Schwarz des Himmels geht in Blau über, der Duft ...

Weißdorn Zeit, Melissa Harrison
Inhaltsangabe: Quelle Dumont

»Ein Liebesbrief an die Kraft der Natur« The Times
Vor Tagesanbruch an einem Maimorgen: Das Schwarz des Himmels geht in Blau über, der Duft des Weißdorns liegt in der Luft und die ersten Vögel singen, als es auf einer Landstraße zwischen zwei Feldern zu einem schrecklichen Unfall kommt – und die Schicksale von vier Menschen kollidieren. 
Howard und Kitty sind nach dreißig gemeinsamen Jahren in London in das kleine Dorf Lodeshill gezogen. Während Kitty glücklich zu sein scheint, sehnt Howard sich nach dem pulsierenden Leben in der Metropole. Der Einzelgänger Jack war einst ein Rebell, der seit jeher nur eines will: in Freiheit leben. Nachdem er eine Haftstrafe wegen Hausfriedensbruchs abgesessen hat, macht er sich mit seinem Rucksack auf den Weg Richtung Norden. Jamie ist vor neunzehn Jahren in Lodeshill geboren. Seine Kindheit hat er damit verbracht, mit seinem Großvater angeln zu gehen und durch die Wälder zu streifen; heute träumt er davon, der dörflichen Enge zu entkommen.
Einfühlsam und poetisch erzählt Melissa Harrison von vier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch das gleiche suchen: einen Platz im Leben.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Melissa Harrison, erzählt in leisen und schon poetischen Tönen, über vier sehr unterschiedliche Menschen, die eines gemeinsam haben sie haben bisher noch nicht den richtigen Platz in ihrem Leben gefunden. Es war schon spannend diesen vieren zu folgen, aber auch anstrengend, der der Perspektiv Wechsel forderte einem. Sie hat alles sehr Bildlich und tiefgründig beschrieben. Mit ihren Protagonisten, habe ich mich von Seite zu Seite mehr angefreundet und mich zum Schluss auf sie eingelassen, und mich gefragt ob sie ihren Ort und Platz in dieser Welt finden werden.

„Kurzmeinung: Eine sehr berührende, sinnliche und Poetische Geschichte vom suchen und finden“ !

Jack ist so ein richtiger Einzelgänger, der auf der Straße lebt. Wie kam es dazu das er dieses Dasein gewählt hat, ich war sehr gespannt auf die Hintergründe. Es war wunderschön mit ihm durch die Landschaft und Orte zu begleiten. Ich sah dabei die Wiesen, Felder, und die unendliche Weite vor mir. Ich konnte spüren wie wohl sich Kitty hier auf dem Land wohlfühlen, die der Enge der Großstadt entfliehen konnte. Aber ihr Mann Howard, scheint nicht hier heimisch zu werden, er vermisst das pulsierende Leben der Stadt. Es war interessant die beiden zu beobachten und sich in sie hinein zu versetzen. Jamie , gefiel mir sehr gut, der seine Kindheit an der Seite des Großvaters verbringt, es machte Vergnügen die beiden zu begleiten und zu beobachten. So ein richtiger Großvater mit dem man soviel unternehmen konnte . Aber auch Jamie leidet insgeheim, er spürt wie die anderen die Verluste und Ängste, sie alle suchen ein Stück von Heimat und Glück. Ein tragisches Unglück reißt sie aus ihrer Lethargie, werden sie den Kampf um ihr tägliches Glück und die Sehnsucht nach Beständigkeit gewinnen, und ihren wahren Platz finden. Ich habe es die ganze Zeit beim Lesen gehofft, wann werden sich ihre Wege kreuzen und alle lose Fäden zusammen laufen. Lest die Geschichte und taucht ab, lasst euch überraschen.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Ein Todesengel ist unterwegs

Engel des Todes
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Engel des Todes
NEU
Historischer Leipzig-Krimi
Paul Stainer, Band 3
Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In ...

Engel des Todes
NEU
Historischer Leipzig-Krimi
Paul Stainer, Band 3
Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände halten Kriminalinspektor Stainer in Atem – auch innerhalb der «Wächterburg», da die völkisch-nationalen unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen. Damit nicht genug, bemerkt Stainer unter den vielen Toten in den Straßen einzelne Opfer, die in auffälliger Manier erwürgt oder erstochen wurden. Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen, um seine Morde unter dem Deckmantel der Unruhen zu begehen. Hinweise der Straßenbahnfahrerin Josephine König und ihrer Tochter Mona, die es sich in den Kopf gesetzt hat, Polizistin zu werden, lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu – wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt …

Meine Meinung zum Autor und Buch
Thomas Ziebula, hat mich mit seinem neuen historischen Kriminal Roman, begeistert. Man spürte beim Lesen seine Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte und deren Kriminalfälle. Es ist sein dritter Roman über den Kriminalinspektor Paul Stainer und seiner Lieblingsstadt Leipzig, und spielt im März 1920. Sein Schreibstil ist sehr spannend, Bildhaft und Authentisch. Seine Protagonisten Kommen sehr real und lebendig rüber, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Das Buch verspricht Spannung pur, mit Grusel Effekt.
Es war spannend mit Paul Stainer auf Spurensuche zu gehen, in gewisse Milieus abzutauchen. Interessant war es auch mehr über den damaligen Bürgerkrieg und den blutigen Ausschreitungen zu erfahrenen den Kapp- Putsch der mir neu war. Gruselig waren diese schrecklichen Mordfälle, die der Serienmörder Grausam verstümmelt. Irgendwie musste ich an den Serienmörder von London denken. Die Weimarer Republik und der Kapp Putsch waren hochinteressant, und ich fragte mich beim Lesen ob die Bestialischen Morde ablenken sollte, da jemand auf einem Rachefeldzug unterwegs ist, aber wer ist wird Steiner es aufklären, wir werden ganz schön auf die Folter gespannt.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Gibt es noch Weihnachtswunder

Nordlichtträume am Fjord
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Nordlichtträume am Fjord
von Julie Larsen (Autor)
Inhaltsangabe: HarperCollins

Blaufunkelnde Fjorde, verschneite Wälder und das atemberaubende Nordlicht. In dem norwegischen Dorf Elvasund hofft Annabell, ...

Nordlichtträume am Fjord
von Julie Larsen (Autor)
Inhaltsangabe: HarperCollins

Blaufunkelnde Fjorde, verschneite Wälder und das atemberaubende Nordlicht. In dem norwegischen Dorf Elvasund hofft Annabell, zur Ruhe zu kommen. Denn plötzlich ist ihre scheinbar perfekte Welt zusammengebrochen: Freund weg, Wohnung weg - und sie ist schwanger. Obwohl ihr erster Arbeitstag in der historischen Spinnerei der Familie Solberg so ganz anders als erwartet läuft, schließt sie die Familie schnell ins Herz. Während die Winterabende länger werden, verbringen sie am prasselnden Kaminfeuer gemütliche Stunden und verarbeiten gemeinsam die Wolle. Noch nie hat sich Annabell irgendwo zu Hause gefühlt. Dazu trägt auch der charismatische Bjarne bei, dem sie bei der Arbeit mit den Schafen näherkommt. Erlebt Annabell in der bevorstehenden Weihnachtszeit ihr ganz eigenes Wunder?

Meine Meinung zum Buch und Autorin
Es ist mein erster Roman den ich von der Autorin, Julie Larsen, gelesen habe, ein ganz anderes Genre als ich bisher gelesen habe. Er hat mich verzaubert, irgendwie war ich ein wenig neidisch auf die Protagonisten, die in dieser unberührten Natur leben und die herrlichen Nordlichter erleben dürfen. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und mitreißend. Auch die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Man konnte sich sehr gut in sie hinein versetzen.

Ich mochte Annabell auf Anhieb, ich habe sie bedauert, was ihr zugestoßen ist, auch ihre Kindheit war kein Zuckerschlecken. Daher konnte ich ihre Flucht nach Norwegen in das kleine Dorf sehr gut verstehen. Auch wenn der Anfang etwas holprig ist für sie und das Stellenangebot ein Missverständnis ist. Berit Solberg ist mehr als überrascht, sie weiß nichts davon. Aber wenn sie auch sehr bärbeißig ist,
merkt man mit der Zeit wenn auch ihre äußere Schale rauh und hart ist, innen steckt ein weicher Kern und großes Herz. Auch die Begegnung mit ihrem Retter Bjarne der sie öfters aus Situationen retten muss, scheint als ob zwischen den beiden sich etwas Anspinnen würde. Gegensätze ziehen sich bekanntlicher Weise an. Man spürt wie Wohl sich Annabell sich dort fühlt, es ist wie Nachhause kommen. Die Familie Solberg , Freund und das Dorf schließen sie ins Herz, sie sind für sie die Familie die sie nie hatte.
Aber Annabell hat ihr Geheimnis über ihre Schwangerschaft über Bjarne noch nicht gelüftet, auch er schleppt etwas mit sich herum das seine Seele belastet. Man hofft beim lesen, das ein Wunder geschieht, wie etwa an Weihnachten.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Schmerzhafte Aufarbeitung

Welten auseinander
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Welten Auseinander
Inhaltsangabe: Quelle Fischer Verlag

Das Mädchen wird in Ostberlin geboren. Julia ist acht, als ihre Mutter sie und die Schwestern in den Westen, erst ins Notaufnahmelager Marienfelde ...

Welten Auseinander
Inhaltsangabe: Quelle Fischer Verlag

Das Mädchen wird in Ostberlin geboren. Julia ist acht, als ihre Mutter sie und die Schwestern in den Westen, erst ins Notaufnahmelager Marienfelde und dann nach Schleswig-Holstein mitnimmt. In dem chaotischen Bauernhaus kann die Dreizehnjährige nicht länger bleiben und zieht aus, nach Westberlin. Neben der Sozialhilfe verdient die Schülerin Geld mit Putzen, sie lernt ihren Vater kennen und verliert ihn unmittelbar, macht ihr Abitur und begegnet Stephan, ihrer großen Liebe. Wenn sie sich erinnert, ist es Gegenwart. 

»Welten auseinander« ist Julia Francks bewegende Erzählung einer ungewöhnlichen Jugend voller Brüche und Unsicherheiten; ein schmerzhaft-schönes Buch der Selbstbehauptung, das von Scham und Trauer so genau erzählt wie von Tod und Liebe. Schreiben und Literatur erweisen sich als Instrumente des Bleibens, vorerst.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Julia Frank, hat mich mit ihrem Roman, Die Mittagsfrau, begeistert. Deshalb war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk, es ist sehr interessant, Emotional und tiefgründig. In diesem Roman geht es um ihre eigene Lebensgeschichte, schon ziemlich heftig und bewegend, was sie uns erzählt. Sie erzählt es in einer sehr schönen sinnlichen und poetischen Sprache. Sie schildert alles sehr Bildlich und Lebendig, keine einfache Geschichte, man bleibt nachdenklich zurück, ab und zu musste ich Innehalten beim Lesen. Ein Anspruchsvolles Buch.

Es fängt mit Julias Kindheit in Ostberlin an, wie sie als 8 Jährige mit ihrer Mutter und Schwestern nach Westdeutschland fliehen. Über 8 Monate leben sie im Notaufnahmelager in Marienfeld, es war wirklich kein Zuckerschlecken, wenn man sich es vor Augen führt. Ihre Mutter fand ich sehr chaotisch, auch das alte Bauernhaus in das sie zogen. Mich hatte es nicht gewundert, als sie mit gerade mal 13 Jahren floh, sie hielt es in dieser Enge einfach nicht aus. Wie sie sich in Westberlin, durchmogelte, um Geld zu verdienen, ich habe sie dafür bewundert und auch bedauert. Es ist für mich eine sehr schmerzhafte Lebensgeschichte, eine Jugend die eigentlich ganz anders hätte verlaufen müssen. Es war hochinteressant in der Lebensgeschichte von Julia abzutauchen und sie gemeinsam mit ihr auszugraben.

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