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Veröffentlicht am 21.03.2022

Harter und kompromissloser Abschluss der Thriller-Dilogie um eine Journalistin im Visier eines psychopathischen Killers

Herzschlag des Bösen 2
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Mit diesem Buch legt der Autor Matthias Soeder den letzten Band seiner Thriller-Dilogie „Herzschlag des Bösen“ vor und konnte mich damit erneut auf ganzer Linie überzeugen.

Grundsätzlich sind hier keine ...

Mit diesem Buch legt der Autor Matthias Soeder den letzten Band seiner Thriller-Dilogie „Herzschlag des Bösen“ vor und konnte mich damit erneut auf ganzer Linie überzeugen.

Grundsätzlich sind hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band erforderlich, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Eine kurze Zusammenfassung zu Beginn erleichtert den Einstieg, alle weiteren für das Verständnis nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Geschichte und die Entwicklung der Figuren in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen

Nach der Verhaftung des Piloten Jens Bachmann, der des mehrfachen Mordes beschuldigt wird, scheint die Journalistin Hanna Engels in Sicherheit zu sein. Sie ahnt nicht, dass die Verhaftung Teil eines diabolischen Planes ist, in dessen Zentrum sie sich befindet. Der skrupellose und zugleich hochintelligente Psychopath Igor Poljakow hat ein perfides Spinnennest um sie herum gesponnen und holt nun zum finalen Schlag aus.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei schnurstracks auf einen krachenden Showdown zu, der die Geschichte zu einen ziemlich harten und absolut konsequenten Ende führt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der Plot enthält neben reichlich Spannung und Dramatik auch eine ordentliche Anzahl an expliziten Gewaltszenen (Der Titel des Buches ist hier wirklich Programm.), die wenig bis nichts auslassen und somit sicherlich nicht jedermanns Sache sind. Hier gehören sie aber absolut zur Geschichte dazu und kommen nur in wenigen Ausnahmefällen etwas zu überzogen rüber.

Wer ein Faible für spannende Thriller hat und sich von den Gewaltbeschreibungen nicht abschrecken lässt, wird hier ein zweites Mal bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Auch das fünfte Abenteuer von Henry Voigt bietet spannende Unterhaltung mit dunklen Geheimnissen und reichlich Action

Das Geheimnis der sieben Pforten
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Mit diesem Roman schickt der Autor David Reimer seine Hauptfigur Henry Voigt in sein inzwischen bereits fünftes Abenteuer, das man aber grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden ...

Mit diesem Roman schickt der Autor David Reimer seine Hauptfigur Henry Voigt in sein inzwischen bereits fünftes Abenteuer, das man aber grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden problemlos lesen und verstehen kann. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem knüpft dieser Band direkt an die Geschehnisse in Band 4 an, so dass es durchaus hilfreich ist, zumindest diesen Band bereits gelesen zu haben.

Haben Henry, Charline, Isaac und Nickolas bei ihrem letzten Abenteuer unwissentlich das Ende der Menschheit eingeleitet ? Ist die erste der sieben Pforten zur Unterwelt bereits gebrochen ? Um diese Frage zu beantworten und das Verhängnis noch aufzuhalten, müssen sie das Phantom entlarven, das hier die Fäden in der Hand hält und seine ganz eigenen Interessen verfolgt. Als es weltweit zu mysteriösen Ereignissen kommt, die die kommende Apokalypse ankündigen, wird die Suche immer mehr zum Rennen gegen die Zeit.

Der Autor schlägt mit seinem packenden Schreibstil auch diesmal wieder ein ziemlich hohes Erzähltempo an, zudem liefert er wieder reichlich Spannungs- und Actionmomente, die beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen und das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lassen. Hatte ich vor allem im ersten Band noch so ein wenig die Figurenzeichnung bemängelt, gibt es hier inzwischen nichts mehr zu meckern. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Abgerundet wird das Buch am Ende durch ein Nachwort, das noch einige interessante Zusatzinformationen zu den Handlungsorten und den Hintergründen der Geschichte liefert und zudem nochmals zeigt, wie sorgfältig der Autor für diesen Roman recherchiert hat. Ein Umstand, dem man auch der eigentlichen Geschichte durchgehend anmerkt.

Ein mehr als unterhaltsamer Abenteuerroman, der mich ein weiteres Mal gut und spannend unterhalten konnte. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände der Reihe hängt nun noch einmal ein ganzes Stück höher.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Brisanter Polit-Thriller, der den Wirecard-Skandal aufgreift und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte

Das Jahr der Gier
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Mit diesem Buch liefert der Autor Horst Eckert einen weiteren grandiosen und sehr facettenreichen Polit-Thriller ab, Dabei schickt er Melia Khalid und den altbekannten Vincent Veih vom Düsseldorfer KK11 ...

Mit diesem Buch liefert der Autor Horst Eckert einen weiteren grandiosen und sehr facettenreichen Polit-Thriller ab, Dabei schickt er Melia Khalid und den altbekannten Vincent Veih vom Düsseldorfer KK11 in ihren dritten gemeinsamen Fall, der der Klasse der bisherigen Auftritte in nichts nachsteht.

Als der englische Journalist Oscar Ravani auf offener Straße mit einem Messer angegriffen und verletzt wird, sieht zunächst alles nach einem typischen Vorfall aus, wie er in der Düsseldorfer Altstadt quasi an der Tagesordnung ist. Doch schnell entdeckt Kriminalrätin Melia Khalid, die den Journalisten von früher kennt, Ungereimtheiten und schaltet Vincent Veih und das KK11 ein. Die bearbeiten gerade den Mord an einer jungen Frau und stoßen dabei auf Verbindungen zwischen dem Opfer und dem Journalisten, der momentan in Sachen Worldcard AG recherchiert, einem aufstrebenden Finanzdienstleister mit besten Verbindungen zur Politik. Als Melia und Vincent hinter die Fassade des Vorzeigeunternehmens schauen, bekommen sie es mit Gegnern zu tun, die vor nichts zurückschrecken, um ihre Geheimnisse zu wahren.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und treibt es gekonnt immer weiter auf die Spitze, ohne dabei den Bogen zu überspannen und den Boden der Realität zu verlassen. Dass die Geschehnisse um die Worldcard AG deutliche Parallelen zum Wirecard-Skandal aufweisen und einem so manches Detail doch erschreckend bekannt vorkommt, ist dabei durchaus gewollt. Gekonnt greift der Autor diese realen Bezüge auf und spinnt sie mit viel Einfallsreichtum weiter, bis ein absolut überzeugendes Gesamtbild von erschreckender Aktualität entsteht. Obwohl er dabei eine Vielzahl von weiteren Themen in das Geschehen einfließen lässt, besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer möglichen Überfrachtung der Geschichte. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Polit-Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet die Geschichte auch viel Stoff zum Nachdenken und wirkt so noch lange über ihr Ende hinaus.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Bewegendes Krimi-Drama um einen Journalisten und das große Geheimnis seines toten Vaters

Die Schreie am Rande der Stadt
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Mit diesem Buch legt der Autor Stefan Barz eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Als Martin Tesche im ...

Mit diesem Buch legt der Autor Stefan Barz eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Als Martin Tesche im Jahr 1993 die Wohnung seines kürzlich verstorbenen Vaters Johannes auflöst, stößt er auf ein altes Tagebuch mit einer verwirrenden Eintragung. Hat sein Vater im Jahr 1933 einen Menschen ermordet oder war zumindest an einer solchen Tat beteiligt ? Um Gewissheit zu erlangen, stürzt sich der Journalist in die mühseligen Recherchen. Wird es ihm gelingen, das große Geheimnis seines Vaters zu lösen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Die Recherchen des Journalisten bilden dabei eher die Rahmenhandlung, Kern der Geschichte ist der Erzählstrang aus dem Jahr 1933, in dem Johannes und seine Freunde mit den aktuellen politischen Entwicklungen konfrontiert werden und sich mit ihren Folgen auseinandersetzten müssen. Dies stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe und setzt eine Entwicklung in Gang, die unweigerlich in der Katastrophe endet. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch die Stadt Wuppertal und seine nähere Umgebung spielen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, besonders dem Konzentrationslager in einer Putzwollfabrik im Ortsteil Kemna fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Auch wenn die Geschichte und die Figuren des Buches fiktiv sind, hält sich der Autor doch eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, ein Nachwort am Ende gibt dann auch Auskunft über Dichtung und Wahrheit und rundet dieses bewegende Buch damit auf gelungene Art und Weise ab.

Wer auf spannende und dramatische historische Krimis mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Packender Polit-Thriller vor der Kulisse des Krieges um die Unabhängigkeit Algeriens

Wie wir töten, wie wir sterben - Shortlist Crime Cologne Award 2022
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Mit dieser gelungenen Mischung aus Thriller und historischem Roman konnte mich der Autor Martin von Arndt erneut auf ganzer Linie überzeugen. Die Geschichte ist diesmal im Jahr 1961 angesiedelt und spielt ...

Mit dieser gelungenen Mischung aus Thriller und historischem Roman konnte mich der Autor Martin von Arndt erneut auf ganzer Linie überzeugen. Die Geschichte ist diesmal im Jahr 1961 angesiedelt und spielt vor dem Hintergrund des Krieges um die Unabhängigkeit Algeriens, der von 1954 bis 1962 tobte.

Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Büchern der Reihe, in denen noch der ehemalige Polizist Andreas Eckart als Handlungsträger fungiert, problemlos lesen und nachvollziehen, obwohl hier einige Akteure mitmischen, die auch in diesen Büchern bereits mit dabei waren. Alle erforderlichen Informationen zu diesen Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Fünf Jahre sind seit dem Tod von Andreas Eckart vergangen. Sein ehemaliger Mitstreiter Daniele „Dan“ Vanuzzi versucht, sich mit kleineren Aufträgen und als Boxer über Wasser zu halten, als sich ihm doch noch eine neue Chance bietet. Im Auftrag des französischen Auslandsgeheimdienstes soll er zwei Mitglieder der algerischen Befreiungsarmee aufspüren, die als Kriegsverbrecher gesucht werden und in Deutschland untergetaucht sind. Zeitgleich ist der Mossad-Agent Ephraim Rosenberg, ebenfalls ein alter Bekannter von Andreas Eckart, auf der Suche nach dem ehemaligen KZ-Kommandanten Arthur Florstedt, der auch für den Tod von Rosenbergs Familie verantwortlich ist. Als sich die Fährten der beiden Jäger kreuzen, beschließen sie, sich gegenseitig zu unterstützen, ahnen aber nicht, in welches Wespennest sie dabei stechen.

Auch in diesem Buch gelingt es dem Autoren, nicht nur eine spannende und gut aufgebaute Geschichte zu erzählen, mit seinem packenden Schreibstil fängt er zudem die Atmosphäre der damaligen Zeit auch sehr gut ein. Mit einer bildhaften Sprache, die das Kopfkino beim Lesen mächtig ankurbelt, und der äußerst gelungenen Charakterisierung der Protagonisten, die durchgehend ausgesprochen vielschichtig angelegt sind, entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die mit jeder Seite eine immer größere Sogwirkung entwickelt. Der Wechsel der Hauptfigur funktioniert dabei völlig reibungslos, das hohe Niveau der vorherigen Bücher wird mühelos gehalten.
Definitiv kein Buch für zwischendurch, hier muss man schon aufmerksam lesen, um den Überblick über das Geschehen mit seinen zahlreichen politischen Verwicklungen und Ränkelspielen im Hintergrund nicht zu verlieren.

Der algerische Befreiungskrieg war mir vor der Lektüre nur wenig bekannt, so dass mir das Buch neben spannender Unterhaltung auch noch einige interessante Informationen und Einblicke in dieses eher dunkle Kapitel der europäischen Kolonialgeschichte bieten konnte, dessen Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane aus der Welt der Geheimdienste steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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