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Veröffentlicht am 27.04.2022

Papierpalast

Der Papierpalast
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Der Papierpalast von Miranda Cowley Heller wird als Familiendrama und Geschichte einer Frau am Scheideweg vermarktet. Diese Beschreibung trifft absolut zu. Anhand des Klappentextes hätte ich hier eher ...

Der Papierpalast von Miranda Cowley Heller wird als Familiendrama und Geschichte einer Frau am Scheideweg vermarktet. Diese Beschreibung trifft absolut zu. Anhand des Klappentextes hätte ich hier eher eine etwas seichtere Unterhaltung und weniger Tiefgang erwartet. In dieser Hinsicht hat mich das Buch definitiv überrascht.
Die Handlung springt zwischen mehreren Zeitachsen hin und her, meistens sind diese Sprünge auch entsprechend gekennzeichnet. Dadurch waren die Wechsel gut zu überblicken, auch wenn ich ab und an nicht hinter dem rasanten Tempo hinterher gekommen bin. Die klare Sprache hat mich überzeugt.
In dem Buch werden immer wieder sexuelle Handlungen geschildert, dabei ist die Sprache beinahe derb - geschönt wird nichts. In diesem Buch werden viele traumatische Dinge thematisiert, die Personen sind beinahe alle von Einschnitten im Leben gekennzeichnet. Die so gezeichnete Familiengeschichte ist für einen vermeintlichen Sommerroman sehr erdrückend und hat mich kalt erwischt - vorbereitet war ich darauf definitiv nicht.
Insgesamt hat mich das Buch mitnehmen können, vieles hat mich überrascht, einiges war mir beinahe schon zu viel des "Guten". Ein Buch, das intensiver ist als das pastellige Cover und der Titel es vermuten lassen.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Schallplattensommer

Schallplattensommer
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Auf nicht einmal 200 Seiten nimmt uns Autorin Alina Bronsky mit in einen besonderen Sommer. Der Schreibstil ist klar und knapp, liest sich angenehm und zügig. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden ...

Auf nicht einmal 200 Seiten nimmt uns Autorin Alina Bronsky mit in einen besonderen Sommer. Der Schreibstil ist klar und knapp, liest sich angenehm und zügig. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen. Die Handlung konnte mich einerseits durch die außergewöhnliche Protagonistin Maserati fesseln, andererseits blieb mir einiges unklar, anderes wurde nur oberflächlich angesprochen. Vielleicht passt aber auch diese Schnelllebigkeit gut zu dem beschriebenen Sommer. Die Handlung bleibt meist im Hier und Jetzt, nur ganz vereinzelt gibt es Ausschweifungen zu einem Früher, die den Hintergrund der drei Jugendlichen beleuchten. Insbesondere Maseratis Situation wird nach und nach deutlicher, viele Dinge kommen nur kurz zur Sprache, sind eher zwischen den Zeilen zu finden und werden nicht aufgebauscht. Es gibt viele leise Töne.
Die Charakterdarstellungen ist nur selten mehrdimensional und tiefgehend, bei der Kürze des Buches finde ich das gerade noch passend und auch authentisch, auch wenn ich mir manchmal mehr Facettenreichtum gewünscht habe.
Insgesamt konnte mich das Buch gerade mit seiner Kürze überraschen. Die Handlung habe ich gern verfolgt, auch wenn es großer Aufmerksamkeit bedarf, um alle Facetten zwischen den Zeilen herauszulesen. Ein angenehmes Buch.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Verlust

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort neugierig auf das Buch gemacht, das Cover ist ebenso stimmig. Dot scheint eine interessante Protagonistin zu sein, über die ich sofort mehr erfahren wollte.
"Das ...

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort neugierig auf das Buch gemacht, das Cover ist ebenso stimmig. Dot scheint eine interessante Protagonistin zu sein, über die ich sofort mehr erfahren wollte.
"Das Fundbüro der verlorenen Träume" von Helen Frances Paris wurde für das Hörbuch von Julia Meier gesprochen. Julia Meier hat den angenehmen Schreibstil der Autorin lebendig und authentisch eingesprochen. Ich habe ihrer Stimme gern zugehört, sogar bei leicht erhöhter Hör-Geschwindigkeit. Die Vertonung hat die Story vor meinem inneren Auge lebendig werden lassen.
Die Handlung des Buches hat mir gut gefallen, auch wenn ich zeitweilig nicht ganz wusste, wo es hingehen soll. Ab und an ist der rote Faden verloren gegangen. Das passt dann gut zu Protagonistin Dot, die auch den roten Faedn in ihrem Leben verloren hat. Insebesondere das letzte Viertel des Buches konnte mich packen und hier wurde dann auch einiges aus der bisherigen Geschichte klarer, vieles, das verschwommen und nicht ganz greifbar war, wurde aufgedeckt. Im Umkehrschluss ist jedoch besonders die erste Hälfte des Buches ein wenig unrund, Dot und ihre persönlichen Beziehungen sind schwer fassbar und nachvollziehbar. Die Stimmung ist, wie der Klappentext schon sacht andeutet, eher trüb. Das große Thema "Verlust" zieht sich nicht nur durch die Beschreibungen des Fundbüros.
Dieses Buch ist eine Reise, die einige Umwege nimmt, um ans Ziel zu gelangen. Der Weg lohnt sich, trotz der Längen.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Die Diplomatin

Die Diplomatin
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"Die Diplomatin" ist mein erstes Buch der Autorin Lucy Fricke. Besonders gefallen haben mir die knackigen kurzen Kapitel und der eingängige Schreibstil. Ich war sehr schnell mitten in der Story und habe ...

"Die Diplomatin" ist mein erstes Buch der Autorin Lucy Fricke. Besonders gefallen haben mir die knackigen kurzen Kapitel und der eingängige Schreibstil. Ich war sehr schnell mitten in der Story und habe mich mit Protagonistin Fred sehr wohl gefühlt.
Als Leser:innen begleiten wir Fred in drei Stationen: Montevideo, Istanbul und Hamburg. In Montevideo ist Fred deutsche Botschafterin, in Istanbul Konsulin. Zugegebenermaßen sind mir die genauen Unterschiede dieser Jobs nicht geläufig. Für die Story ist es meines Erachtens aber auch nicht zwingend essentiell das im Detail zu wissen. Es wird gut herausgearbeitet, wo die Hürden und Schwierigkeiten liegen. Nicht selten werden die Diskrepanzen zwischen Freds offizieller Stellung und ihren persönlichen Einstellungen deutlich. Ein interessanter Zwiespalt, der für die Story essentiell ist und nicht selten mit trockenem Humor dargestellt wird. Die Darstellungen des diplomatischen Dienstes als solches habe ich mit meinem Laienwissen als sehr authetisch und interessant wahrgenommen.
Fred ist mir als Protagonistin nicht sehr nah gewesen, dennoch habe ich mir für dieses Buch auch nicht mehr Nähe und Facetten gewünscht. Die Erkenntnisse, die die letzten Kapitel liefern kann ich (noch) nicht gut in den Gesamtkontext einordnen. Insgesamt hardere ich auch mit dem Ende an sich - ich hätte mir einen runderen Abschluss gewünscht. Wenngleich der Roman mit guten 250 Seiten eher kurz ist, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und konnte vollkommen in die Story eintauchen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Morde in Marlow

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Das Cover strahlt eine Idylle aus, die zum Handlungsort der Story nicht reecht passen mag. Denn diese spielt direkt an der Themse, in der Kleinstadt Marlow. Judith Potts ist eine herrlich britische Protagonistin, ...

Das Cover strahlt eine Idylle aus, die zum Handlungsort der Story nicht reecht passen mag. Denn diese spielt direkt an der Themse, in der Kleinstadt Marlow. Judith Potts ist eine herrlich britische Protagonistin, die mich mit ihrem Charme, Humor und ihrer Gerissenheit völlig mitgenommen hat. Sie ist sehr angenehm dargestellt, ich konnte mir ein guts Bild vor meinem inneren Auge machen. Auch die weiteren Charaktere haben mir gut gefallen, dabei war allen eine klare Rolle zugewiesen, zum Teil überspitzt aber immer mit einer gehörigen Portion britischen Humors. Die Dialoge sind zum Teil so absurd, dass ich für einen Krimi verhältnismäßig viel gelacht habe.
Der Schreibstil des Autors, übersetzt von Ingo Herzke, hat mir zugesagt, ich habe das Buch in wenigen Tagen beendet und konnte es kaum aus der Hand legen. Es war eine angenehme Mischung aus Kurzweiligkeit, Spannung und Humor.
Die Handlung hatte einen angenehmen Spannungsaufbau, ich habe mitgefiebert, wer die Morde begangen haben könnte und bin von allein nicht auf die letztendliche Auflösung gekommen.
Ich bin gespannt auf weitere Fälle rund um Mrs. Potts' Mordclub.

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