Ein Thriller ohne Spannung ist kein Thriller.
Die StiefmutterMeine Meinung:
In „Die Stiefmutter“ springt der Leser in das Leben von Alex, Natalie und Jade, welche eine Tragödie erlebt habe. Sie verlieren ihr Haus durch einen Brand und die Polizei kann der Familie ...
Meine Meinung:
In „Die Stiefmutter“ springt der Leser in das Leben von Alex, Natalie und Jade, welche eine Tragödie erlebt habe. Sie verlieren ihr Haus durch einen Brand und die Polizei kann der Familie nicht sagen, was passiert ist. Der Leser durchlebt die ersten Stunden und Tage nach dem Brand mit der Familie und es kommen Dinge ans Licht, die die Familie für immer verändern.
Leider konnte ich dieser Familie nichts abgewinnen. Alex ist wohl der, zu dem ich wenigstens eine kleine Verbindung aufbauen konnte, da er Emotionen gezeigt hat, die man nachvollziehen konnte. Er hat sich zutiefst um seine Tochter gesorgt und das zeigt, was er für ein guter Vater ist. In Bezug auf Natalie kann ich das nicht sagen. Sein Haus brennt ab und er durchlöchert seine Frau mit Fragen und stellt Nachforschungen an. Ein Tag nachdem sein Haus abgebrannt ist, stellt er seine Frau in Frage. Eine unrealistische Handlung. Im weiteren Verlauf kommen Handlungen vor, bei denen ich wirklich den Kopf geschüttelt habe. Kein Mensch geht zwei Tage, nachdem sein Haus abgebrannt ist und die Tochter noch im Krankenhaus liegt, zur Arbeit. Natalie ist eher unauthentisch und hat mir nichts gegeben. Ich kann ihren Charakter nicht beschreiben. Eine Mischung aus ängstlich und mutig, unentschlossen und willensstark. Zu ihr konnte ich keine Beziehung aufbauen. Jade trotz nur so voll Hormonen. Sie tut Dinge, die kein normaler hormongesteuerter Teenager tun würde, wenn er sein Haus in einem Brand verloren hat und im Krankenhaus liegt. Alle Charaktere wirken unauthentisch und konstruiert. Die Handlungen sind nicht nachvollziehbar und bizarr.
Als Leser werden wir mit in Natalies Vergangenheit genommen und kommen ihrer Geschichte auf die Spur. Die Rückblicke, die wir bekommen, sind viel zu lang. Fast die Hälfte des Buches spielt in der Vergangenheit, wobei viel drumherum erzählt wird. Die Kernessenz der Rückblenden hätte man in wenigen Seiten zusammenfassen können. Da dies nicht getan wurde, waren die Rückblenden die meiste Zeit über echt öde. Leider nimmt die Autorin alle spannenden Fakten voraus und nimmt somit die komplette Stimmung weg. Wenn man früh anfängt darüber nachzudenken, weiß man schnell, wie es zum Brand kommen konnte und was dies mit Natalies Vergangenheit zu tun hat. Alle spannenden Fakten werden genannt und man hat nicht mal die Chance irgendwelche Theorien aufzustellen. Thriller? Fehlanzeige. Es war keinerlei Spannung da und der Showdown am Ende war herbeigezogen. Ein unnötiges Drama, was man hätte lassen können.
Pluspunkte gibt es für einen kleinen Plottwist, der mich verwundert hat. Für einen kurzen Moment hat das Buch in mir Emotionen ausgelöst. Außerdem hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Seiten sind nur so verflogen und die Geschichte ließ sich flüssig lesen.
Fazit:
Ein Thriller ohne Spannung ist kein Thriller. Die Autorin nimmt dem Leser die Spannung weg, indem sie selbst erzählt, was passiert ist. Kein Platz für Vermutung oder Spekulation. Unauthentische Charaktere, die sich unrealistisch verhalten haben. Leider ein großer Flop.