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Veröffentlicht am 23.09.2017

Bücherstadt

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem neusten Fantasy- Werk „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ den Auftakt einer geplanten Trilogie geschrieben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sam ...

Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem neusten Fantasy- Werk „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ den Auftakt einer geplanten Trilogie geschrieben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sam ist ein Dieb - aber mit einer List gelingt es ihm trotzdem, in die Palastwache von Mythia aufgenommen zu werden. Er träumt von einem neuen Leben, von großen Aufgaben. Vielleicht wird er gar als Wache des Weißen Königs eingesetzt? Doch statt des Königs soll er nur alte, staubige Bücher bewachen, in der riesigen Bibliothek unterhalb der Stadt. Wie langweilig! Sam kann nicht mal lesen. Bald jedoch erfährt er am eigenen Leib, dass die hallenden Bücherschluchten ebenso gefährliche wie fantastische Geheimnisse bergen.

Bereits als dieses Buch angekündigt wurde, ist es auf meiner Unbedingt- Lesen- Liste gelandet. Die Flammenwüsten- Trilogie konnte mich vom Talent des Autors überzeugen. Und auch der Klappentext zu „Bücherstadt“ konnte mich zusätzlich locken, sodass ich wirklich sehr auf dieses Buch gespannt war.
Auch in seinem neusten Werk konnte mich Akram El- Bahay wieder von seinem Schreibtalent überzeugen. Er hat einen wunderbar bildhaften und leichten Stil, geschickt wird eine Atmosphäre aufgebaut. Auch hat er meiner Meinung nach ein Talent, actionreiche Szenen gekonnt zu schildern, sodass man das Gefühl hat, mittendrinne zu sein. Gut gefallen hat mir auch das fremdländische Setting. Durch viele kleine Details wird gekonnt eine Atmosphäre aufgebaut, die einen an das Abendland denken lässt. Der Auftakt der Trilogie spielt in der Stadt Mythia und dessen unterirdischen Bücherstadt Paramythia. Zusammen mit dem Protagonisten Samir werden wir in die Bücherstadt eingeführt und lernen etwas über dessen Aufbau und dessen Funktionsweise. Diese Beschreibungen von Paramythia haben mir sehr gut gefallen. Man hat als Leser das Gefühl, dass man selber mitten in einer überdimensionalen Bibliothek voller Bücher ist, kann den speziellen Duft alter Bücherseiten quasi selber riechen oder auch das Blättern von Seiten hören. Am liebsten würde man diese unterirdische Bibliothek selber erkunden und dessen Geheimnisse lüften. El- Bahay hat hier ein fantastisches Setting erschaffen, voller Geheimnisse und Abenteuer. Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor wieder seine Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte eingebaut hat. Diese Besonderheit hat mir bereits sehr in seiner Flammenwüste- Trilogie gefallen. Auch hier wird dieses stilistische Element wieder gekonnt eingesetzt um alte Legenden zu erzählen. Diese Geschichten sind für die Weiterführung der Geschichte von Bedeutung und werden gekonnt in die Haupthandlung des Buches eingearbeitet.
Die eingebauten Fabelwesen fand ich ebenfalls sehr gelungen. Sie konnten mich vom Ideenreichtum des Autos überzeugen und gaben der Geschichte ein gewisses Etwas. Sie haben diese zusätzlich belebt und spannend gemacht. Viele Fragen wurden um diese fremdartigen Fabelwesen gewoben, die es zu enthüllen galt. Sie wurden gekonnt in die Handlung eingebaut und haben die Geschichte lebendiger wirken lassen.
Gut gefallen haben mir auch die Protagonisten. Samir, oft auch Sam genannt, ist ein Dieb, der sein bisheriges Handwerk an den Nagel hängt um zur Stadtwache des Weißen Königs zu wechseln. Er will sein altes Leben hinter sich lassen und neu anfangen. Seine neue Aufgabe ist es, die Tore der Bibliothek mit all seinen Büchern zu bewachen. Dabei kann Samir gar nicht verstehen, warum man für all die Bücher so einen enormen Aufwand macht, er selber kann leider nicht lesen. Samir geht mit der Erwartung an seinen neuen Job, dass dieser wohl langweilig und langatmig sein wird – doch schnell wird er eines besseren belehrt. Er ist ein sympathischer junger Mann mit einem großen Herzen, der in ein spannendes Abenteuer stolpert. Dabei wird er mit Gegebenheiten konfrontiert, mit denen er niemals gerechnet hätte und sein bisheriges Weltbild ganz schön auf den Kopf stellen. Samirs Gegenpart ist Kani. Sie ist eine junge, intelligente und mutige Frau. Sie hat eine taffe Art und stürzt sich mit Überzeugung in dieses Abenteuer, weil sie dabei den Fabelwesen helfen und dessen Geheimnis lüften will. Ich finde jedoch, dass der Part von Kani leider im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund gelangt. Sie agiert später recht passiv und es passte nicht so ganz in das Bild, welches ich von Kani gewonnen hatte. Dies kann zwar auch an gewissen Ereignissen liegen, die im Verlauf der Geschichte passieren. Dennoch hoffe ich, dass Kani im folgenden Band wieder aktiver auftritt. Gut gefallen hat mir auch Sabah. Sie hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches an sich. Man erfährt in der zweiten Hälfte des Buches, was es mit Sabah auf sich hat. Doch auch hier würde ich mir wünschen, dass ihre Person und auch ihre Geschichte näher beleuchtet werden. Ähnlich erging es mir mit dem Weißen König, nur ein paar vage Andeutungen werden gemacht. Da „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ der Auftakt einer Reihe ist, sind diese Andeutungen verständlich, mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Auch hätte ich gerne etwas mehr über die Welt an sich und dessen Besonderheiten erfahren. Ich hoffe, dass darauf im Verlauf der Trilogie noch näher eingegangen wird.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El- Bahay mit „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ erneut von seinem erzählerischen Talent überzeugen. Meiner Meinung nach ist jedoch noch ein bisschen Luft nach oben. Ich hoffe, dass der Autor dies in den Folgebänden vollkommen ausnutzen kann, mein Interesse an der Reihe wurde geweckt. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.09.2017

Das blutige Schwert

Legenden des Krieges: Das blutige Schwert
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Der Autor David Gilman hat mit „Legenden des Krieges – Das blutige Schwert“ den Auftakt einer geplanten vierteiligen Reihe geschrieben, welche den Hundertjährigen Krieg thematisiert.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Der Autor David Gilman hat mit „Legenden des Krieges – Das blutige Schwert“ den Auftakt einer geplanten vierteiligen Reihe geschrieben, welche den Hundertjährigen Krieg thematisiert.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
England, 1346. Der junge Steinmetz Thomas Blackstone wird vor die Wahl gestellt: Entweder der Tod durch den Strick – für einen Mord, den er nicht begangen hat. Oder er schließt sich der englischen Armee an, für die König Edward dringend weitere Bogenschützen sucht. Die Entscheidung fällt ihm nicht schwer. Doch in der Normandie lernt Thomas die bittere Realität des Krieges kennen. Ritterlichkeit ist ein Kodex für bessere Zeiten. Gnade gibt es nicht – schon gar nicht in der Schlacht von Crécy, dem blutigen Kessel des Hundertjährigen Krieges …

Der Schreibstil von David Gilman ist angenehm, sodass sich das recht umfangreiche Werk flüssig lesen lässt. Dabei beschreibt der Autor bildhaft die einzelnen Gegebenheiten, sodass quasi ein Bild vor dem inneren Auge entsteht. Jedoch sollte man beachten, dass das Hautthema dieser Reihe der Hundertjährige Krieg ist. Einige blutige Szenen und auch kriegerische Auseinandersetzungen werden thematisiert. Diese blutigen Details werden bildhaft beschrieben, sodass man einen guten Einblick in die Schattenseiten des Krieges bekommt. Gut gefallen hat mir auch die umfangreiche Recherche, welche man dem Buch bei jeder Seite angemerkt hat. Diesbezüglich geht der Autor nochmal in der beigefügten historischen Anmerkung am Ende des Buches ein. Ein interessanter Einblick auf das Vermischen der historischen Fakten mit der Fiktion des Autors wird gewährt.
Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor es auf verschiedene Weise schafft, Spannung aufzubauen. Zu Beginn des Buches erfahren wir, wie Thomas Blackstone vom jungen Steinmetz zu einem guten Bogenschützen und später sogar zum Ritter aufsteigt. Wie er sich im Krieg bewährt und welche Gefahren er meistern muss. Vielseitige Wendungen und neue Gegebenheiten werden in den Verlauf der Geschichte eingebaut, sodass der Spannungsbogen auf vielseitige Weise aufgebaut wird und aufrechterhalten bleibt. Ein interessanter Einblick wird gewährt, wie ein einfacher Mann ohne Rang und Namen den Krieg erlebt.
Der Hauptcharakter in „Legenden des Krieges – Das blutige Schwert“ ist der Steinmetz Thomas Blackstone. Er ist ein sympathischer Engländer, der gutmütig und teilweise auch recht bedacht handelt. Nach dem Tod seines Vaters passt er auf seinen taubstummen Bruder auf und muss ihn vor dem Spott seiner Mitmenschen bewahren. Seine Talente, zum Beispiel dass er räumliche Gegebenheiten recht schnell einschätzen kann und zum Vorteil der Kriegsmannschaft ausnutzen kann, werden recht schnell erkannt und somit steigt er relativ schnell während des Krieges auf. Aus dem einfachen Steinmetz wird ein erfahrener Bogenschütze, der sich in der Schlacht bewährt und sich auszeichnet, sodass er zum Ritter geschlagen wird. Auch gelingt ihm alles relativ schnell, ohne dass er große Hürden meistern muss. Fast wurde Blackstone überdimensional angelegt, er muss wenige Rückschläge erleiden und lernt alles besonders schnell. Dies fand ich etwas schade und hat meinem Lesevergnügen einen kleinen Abbruch getan. Einige Nebencharaktere werden auch interessant und vielseitig gestaltet – eine klare Schwarz- Weiß- Zeichnung wird oftmals vermieden, was mir gut gefallen hat. Gut gefallen hat mir auch, dass zwar eine Liebesgeschichte in die Handlung mit eingebaut wird, diese aber nicht in den Vordergrund gerückt wird. Sie wird eher nebensächlich behandelt, sodass diese nicht allzu viel Raum einnimmt.
Auf der Innenseite des Buchdeckels ist eine bunte und hilfreiche Karte abgebildet, welche ich gerne während des Lesens zu Rate gezogen habe. Etwas schade fand ich, dass kein Personenregister beigefügt wurde. Dieses hätte man so anlegen können, dass erkennbar ist, welcher Charakter fiktiv und welcher historisch belegt ist. Dies habe ich mich oftmals während des Lesens gefragt.
Etwas schade fand ich auch, dass die Hintergründe des Krieges recht knapp abgehandelt werden. Das einfache Leben des Volkes steht im Vordergrund des Buches. Dies fand ich auch interessant und hat einen spannenden Einblick in das alltägliche Leben gewährt, dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass die Hintergründe des Hundertjährigen Krieges und vielleicht auch das politische Geschehen ein bisschen intensiver thematisiert worden wären.

Insgesamt hat David Gilman mit „Legenden des Krieges – Das blutige Schwert“ einen spannenden und informativen Auftakt geschrieben, welcher über den Hundertjährigen Krieg berichtet. Auf Grund ein paar kleinerer Schwächen möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Der Herr der Bogenschützen

Der Herr der Bogenschützen
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Auf „Der Herr der Bogenschützen“ - das neuste Werk des Autors Mac P. Lorne – war ich schon sehr gespannt. Sein Buch „Der Pirat“, welches Francis Drake thematisiert, fand ich sehr gelungen, daher waren ...

Auf „Der Herr der Bogenschützen“ - das neuste Werk des Autors Mac P. Lorne – war ich schon sehr gespannt. Sein Buch „Der Pirat“, welches Francis Drake thematisiert, fand ich sehr gelungen, daher waren meine Erwartungen an sein Werk über John Holland und Jeanne D’Arc recht hoch.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
England im 15. Jahrhundert. Nach der Entmachtung seiner Familie und dem Mord an seinem Vater und seinem Bruder setzt der junge John Holland alles daran, es wieder zu Ehre und Ansehen zu bringen und seinen Namen von der Schande reinzuwaschen.
Er wird ein meisterhafter Bogenschütze und steigt im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zum Heerführer auf. Vor Orléans, der letzten von den Franzosen gehaltenen Bastion, trifft John auf eine verblendete Jungfrau namens Jeanne d’Arc, die die Truppen des französischen Thronfolgers anführt. Er versucht, sie daran zu hindern, den sinnlosen Krieg fortzuführen, der nur weiteres Leid und Tod bringen würde. Doch Jeanne ist von ihrer göttliche Mission überzeugt…

Der Schreibstil von Mac P. Lorne konnte mich auch in „Der Herr der Bogenschützen“ wieder überzeugen. Dieser ist bildhaft und Lorne schafft es gekonnt, Spannung zu erzeugen. Die Charaktere und somit auch der Leser bekommen nur selten eine Verschnaufspause. Viele actionreiche Szenen werden erzählt. Jedoch laufen diese keineswegs nach demselben Schema ab. Diese sind originell und spannend erzählt, man ist als Leser mitten im Geschehen und fiebert mit den Charakteren mit. Dieser historische Roman thematisiert den Hundertjährigen Krieg, wobei hauptsächlich aus der Perspektive der Engländer erzählt wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass mehrere Kriegsszenen beschrieben werden. Das Hauptthema des Buches ist ein Krieg mit vielen blutigen Schlachten, welche bildreich erzählt werden, ohne dabei jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Dennoch kann man sich alles sehr gut vorstellen, kann die Brutalität eines Krieges quasi riechen. Die Darstellung des Krieges ist interessant, auch vor den Abscheulichkeiten wird nicht zurückgeschreckt, sodass eine lehrreiche Darstellung entsteht. Man erfährt einiges über die damalige Zeit, wie die jeweiligen Parteien zueinander standen und wie sie manchmal auch versucht haben, sich zu einigen. Durch viele eingestreute Details lernt man etwas über den Hundertjährigen Krieg, wie die Zustände damals waren und warum dieser überhaupt in Frankreich geführt wurde. Man merkt dem Werk auf jeder Seite die umfangreiche Recherche an, de Mac P. Lorne im Vorfeld geführt hat. Gekonnt lässt er historische Fakten und Gegebenheiten in seine Erzählung mit einfließen.
„Der Herr der Bogenschützen“ wird aus zwei Perspektiven erzählt. Den Hauptpart nimmt hier der Englänger John Holland ein. Er ist ein starker Protagonist, der in seiner Kindheit ein tragisches Schicksal erleiden musste. Der Tod des Vaters und auch der Verlust seiner Mutter, seine Kindheit weitab seines bisherigen Lebens haben ihn gekennzeichnet. Schnell muss er lernen, mit Verlusten umzugehen, er muss seinen eigenen Weg gehen. Dabei wächst er zu einem sympathischen, schlauen und bedachten jungen Mann heran. Auch scheint ihm vieles zu gelingen, oftmals ist er zur rechten Zeit einfach nur am richtigen Ort. Trotz seiner sympathischen Ansichten und seinem freundlichen Wesen konnte ich keine wirkliche Bindung zu ihm aufbauen. Leider kann ich nicht richtig erklären, woran dies eigentlich gelegen hat. Ab und zu wird die Geschichte von Jehanne erzählt. Man erfährt, wie sie aufgewachsen ist und bekommt einen Einblick in ihr mögliches Leben. Auch wie sich die junge Jehanne zur Jungfrau Jehanne entwickelt und später als Jungfrau von Orleans oder Jeanne D’Arc in die Geschichte eingehen soll. Ihre zwiegespaltene Darstellung hat mir persönlich gut gefallen.
Auch die Gestaltung des historischen Romans empfand ich als sehr ansprechend. Ein hilfreiches Personenregister wurde beigefügt. Auch ein umfangreiches Glossar und eine detailreiche Zeittafel, sowie eine Karte sind im Buch beigefügt wurden. Diese Hilfsmittel habe ich gerne während des Lesens zu Rate genommen. Gelungen fand ich auch das Nachwort. In diesem geht der Autor nochmal auf seine Freiheiten und Interpretationsfreiräume im Buch ein, welche er sich während des Erzählens genommen hat. Dennoch wird auch berichtet, dass Lorne so nah wie möglich an den vorhandenen Quellen bleibt.
Negativ sind mir die permanenten Andeutungen auf das spätere Geschehen aufgefallen. Diese werden fast an jedem Kapitelende, manchmal auch am Abschnittsende angefügt. Dies war mir persönlich einfach zu viel. Hier wäre weniger mehr gewesen. Etwas schade fand ich es auch, dass viele Nebencharaktere ziemlich flach bleiben. Der Fokus liegt eindeutig auf John Holland und sein Schaffen während des Krieges. Zu gerne hätte ich mehr über die Charaktere aus seinem näheren Umfeld erfahren.

Insgesamt konnte mich der Autor Mac P. Lorne auch mit seinem historischen Werk „Der Herr der Bogenschützen“ überzeugen. Ein interessanter Einblick in eine Epoche des Hundertjährigen Krieges und Jeanne D’Arc wird gewährt. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Vier Farben der Magie

Vier Farben der Magie
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Der Fantasy- Roman „Vier Farben der Magie“ von Victoria Schwab ist der erste Teil ihrer Weltenwanderer- Trilogie, welche von dem Magier Kell und der Diebin Lila handelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Es ...

Der Fantasy- Roman „Vier Farben der Magie“ von Victoria Schwab ist der erste Teil ihrer Weltenwanderer- Trilogie, welche von dem Magier Kell und der Diebin Lila handelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt. Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt. Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm...

Ich war schon sehr auf dieses Buch gespannt. Ich hatte bereits viel Gutes von dieser Reihe gehört, umso höher waren meine Erwartungen und Hoffnungen. Dennoch wurde ich nicht vom Auftakt der Reihe enttäuscht, wobei meiner Meinung nach noch eine Steigerung möglich ist.
Der Schreibstil von Schwab ist angenehm zu lesen und recht einfach gehalten. Aber auch bildhaft, sodass ich mir die unterschiedlichen London gut vorstellen konnte. Sie schafft es, die jeweiligen Atmosphären und Unterschiede dieser Städte zu vermitteln. Die vier London unterscheiden sich im Umgang bzw. in ihrer Beziehung zur Magie. Mir hat es gefallen, wie die Autorin es schafft, diese unterschiedlichen Ansätze der Welten zu transportieren und diese dem Leser näher bringt. Allgemein hat mir die Grundidee zu dieser fantastischen Reihe gut gefallen. Die Idee, dass diese vier Parallelwelten existieren und das es in jeder davon eine Stadt namens London gibt, hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Welten konnten mich überzeugen. Ebenfalls fand ich das Magiesystem und auch die Blutmagier sehr ansprechend. Ich würde mir wünschen, dass wir in den folgenden Büchern noch ein bisschen mehr über das Wesen der Magie erfahren. Aber da „Vier Farben der Magie“ der Auftakt einer Trilogie ist, kann ich mir gut vorstellen, dass im Verlauf der Geschichte noch mehr Hintergrundwissen vermittelt wird. Auch die Blutmagier konnten mich überzeugen. Dass es nur noch zwei dieser Antari gibt, die unter Zuhilfenahme ihrer Magie durch die verschiedenen Welten reisen und somit als Botschafter zwischen diesen dienen, konnte mich überzeugen. Auch hier bin ich gespannt, wie diese Idee weitergeführt wird, da diese Art der Magie doch eine gewisse Machtposition innehat.
Der Einstieg ist etwas gemächlich. Man wird als Leser langsam an den Protagonisten Kell herangeführt und lernt schrittweise seine Welt und die unterschiedlichen London kennen. Zu Beginn wird viel Wert darauf gelegt, dass der Leser einen Einblick in die Unterschiede der London bekommt und auch einen Einblick in das Magiesystem erhält. Doch im Verlaufe des Buches ändert sich dies. Es wird actionreicher, abenteuerreicher und auch blutiger. Schwab schafft es, die Jagd nach dem schwarzen Stein vielseitig zu gestalten und hat hierbei einige Überraschungen parat. Was mir auch gefallen hat, dass die Autorin ihre Protagonisten nicht schont. Man muss um sie bangen und leidet mit ihnen mit. Sie geht nicht allzu sorgsam mit ihnen um und nicht selten wird Kell schwer verwundet. Da er aber ein Antari ist, heilt er schneller als andere und ist dabei nicht so einfach zu töten.
Einer der beiden Protagonisten ist der Magier Kell. Er ist ein Antari, welche es nur noch sehr wenige gibt. In diesem Buch sind nur zwei Blutmagier bekannt. Diese können mit Hilfe ihres Blutes und Gegenstände aus der Parallelwelt in diese reisen. Kell schmuggelt neben seiner Position als Botschafter auch Gegenstände aus den verschiedenen Welten. Auch fühlt er sich als Besitz der Königsfamilie des Roten Londons. Diese hat ihn zwar als kleines Kind aufgenommen. Dennoch fühlt er sich nie als vollwertiges Familienmitglied. Seine Verbindung zum Prinzen Rhy ist sehr innig, die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Kell besitzt einen magischen Umhang, welcher viele verschiedene Schichten hat und jede hat ein anderes Aussehen. Die Art von Kell hat mir gefallen und auch seine innere Zerrissenheit konnte mich überzeugen. Er hat sich langsam aber stetig in mein Leserherz geschlichen. Mit der anderen Protagonistin Lila, eigentlich Delilah Bard, habe ich leider etwas gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin. Hierbei kann ich gar nicht so genau festmachen, woran das eigentlich lag. Sie ist eine Diebin und Überlebenskünstlerin aus dem grauen London. Sie ist taff und abenteuerlustig, hat ihr Herz am rechten Fleck und eine raue Schale. So ein ziemliches Gegenteil zu Kell. Die beiden sind wie Feuer und Wasser und es hat Spaß gemacht, die beiden miteinander zu erleben. Die Nebencharaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Besonders der andere Antari aus dem weißen London namens Holland hat mich in diesem Buch begeistern können. Sein schweres Schicksal und seine Geschichte konnten mich in seinen Bann ziehen und haben mir diese tragische Figur näher gebracht.
Etwas schade fand ich es, dass zu Beginn viel Wert auf das World- Building gelegt wurde und dennoch diverse Aspekte leider nicht erwähnt wurden. Es wurde einiges an Hintergrundwissen in Bezug auf die Parallelwelten oder die Existenz der vier London nicht behandelt. Ich hoffe, dass dies im Verlauf der Reihe noch näher erläutert wird.

Insgesamt konnte mich „Vier Farben der Magie“ von V.E. Schwab wirklich überzeugen. Mir hat die Mischung aus Fantasy, Weltenwanderer, Magie und Abenteuer gut gefallen. Mein Interesse an der Reihe wurde geweckt, wobei ich hoffe, dass noch diverse offen gebliebene Fragen in Bezug auf die Parallelwelten und das Magiesystem geklärt werden. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzungen gespannt. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Der Näher

Der Näher
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Der neue Thriller von Rainer Löffler trägt den Titel „Der Näher“. Dies ist der dritte Teil rund um den Fallanalytiker Martin Abel. Dennoch lässt sich dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus „Blutsommer“ ...

Der neue Thriller von Rainer Löffler trägt den Titel „Der Näher“. Dies ist der dritte Teil rund um den Fallanalytiker Martin Abel. Dennoch lässt sich dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus „Blutsommer“ oder „Blutdämmerung“ lesen, man kann dieses auch lesen ohne Vorkenntnisse aus den bisherigen Büchern dieser Reihe zu haben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten...

Ich hatte bereits vor einigen Jahren „Blutsommer“ von Rainer Löffler gelesen und nachdem ich „Der Näher“ gelesen habe, werde ich definitiv auch noch „Blutdämmerung“ lesen, denn auch mit seinem aktuellen Werk konnte mich Löffler überzeugen.
Der Schreibstil von Löffler ist sehr angenehm, das Buch hat sich daher flüssig lesen lassen. Auch schafft es der Autor auf vielseitige Weise Spannung aufzubauen, sodass man das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Gut gefallen hat mir auch der Perspektivwechsel. Hierbei gibt es auch eine Sicht des Mörders, ohne das dessen Identität bekannt gegeben wird. Dennoch bekommt man so einen recht guten Einblick in dessen Gedanken und damit auch in seine Psyche. Man erfährt, wie er mit den entführten Frauen umgeht und was dessen Intension ist. Nach und nach erfährt man immer mehr über die Absichten dieser schrecklichen Taten. Gut gefallen hat mir auch der Erzählstrang aus der Vergangenheit des Mörders. Hierbei bekommt der Leser einen Einblick in dessen Kindheit. Was ihn bewegt hat und wie sein Verhältnis zu anderen Kindern seines Alters war, wie er zu seiner Familie stand und welch traumatisches Erlebnis sein späteres Leben geprägt hat. Durch diesen interessanten Einblick in die Vergangenheit bekommt man nochmal einen besseren Einblick in die Psyche des Täters, warum er so geworden ist. Man kann seine Entwicklung besser nachvollziehen, auch wenn dies keine Entschuldigung für sein Handeln ist. Allgemein fand ich die Idee, was den Mörder zu seinen Taten bewegt hat und auch dessen Herangehensweise sehr fesselnd. Aber auch die Perspektive von Abel ist interessant gestaltet. Hierbei erfährt man so einiges über die Ermittlungsarbeit, welche ich gut dargestellt fand. Auch müssen Fehlschläge hingenommen werden, nicht alles läuft sofort so, wie man es vielleicht vermuten könnte.
Positiv möchte ich auch den Plot erwähnen. Den Hintergrund für diese Geschichte fand ich sehr interessant. Durch diese vielseitigen Details und die diversen Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche ist dieses Buch nichts für schwache Nerven. Endlich mal wieder ein Thriller, der diesen Titel auch verdient. Dieses Buch ist ein wahrer Pageturner. Auf vielseitige Weise wird Spannung aufgebaut, sodass dieser Thriller einiges an Tempo zu bieten hat. Und Löffler schafft es, dass die Spannung aufrechterhalten wird. Im späteren Verlauf des Buches nimmt diese nochmal zu. Auf keiner Seite des Buches habe ich Langeweile empfunden, auch wenn die Ermittlungsarbeiten mal nicht so schnell vorangingen.
Interessant fand ich auch die Nebencharaktere, wobei hierbei besonders Doris Stange hervorsticht. Ich fand ihre Art sehr erfrischend. Sie ist äußerlich keine Perfektion, aber vom Charakter humorvoll und selbstkritisch, auch ist sie eine gute Polizistin. Und zusammen mit Abel haben die beiden ein wirklich tolles Team dargestellt, sodass ich Szenen mit den beiden immer sehr genossen habe.
Die Auflösung, wer hinter diesen Taten steckt, war spannend dargestellt und hatte noch so einige Überraschungen parat. Ich persönlich wäre nicht auf die Identität des Täters gekommen. Jedoch waren es mir bei der versuchten Festnahme des Mörders doch ein paar Zufälle zu viel. Dabei möchte ich nichts ins Detail gehen, da dies einfach zu sehr spoilern würde. Jedoch waren diese Zufälle für mich die einzigen Schwachstellen in diesem sonst sehr lesenswerten Thriller, sodass ich darüber gut hinwegsehen kann.

Insgesamt hat der Autor Rainer Löffler mit „Der Näher“ einen wirklichen Pageturner geschrieben. Spannend und grausam - ein Thriller, der einen in seinen Bann zieht und nichts für schwache Nerven ist. Aufgrund meines einen kleinen Kritikpunktes möchte ich 4,5 Sterne vergeben. Und eine Leseempfehlung für alle Thriller- Leser.