Oldenburg, 1914: Luise reist nach Estland, wo die adelige Wilhelmine einen jungen deutschbaltischen Baron heiraten soll. Nicht wissend, dass es sich um den Zukünftigen ihrer Herrin handelt, trifft Luise auf Julius und verliebt sich in ihn. Die beiden Frauen fassen einen verwegenen Plan, aber ihr Glück steht auf Messers Schneide, denn schon bald bricht der Erste Weltkrieg aus.
Estland, 1989: Bislang hat sich Merike stets ihrem tyrannischen Großvater gefügt, doch jetzt schließt sie sich gegen seinen Willen nicht nur der Unabhängigkeitsbewegung an, sondern kommt auch hinter streng gehütete Geheimnisse der Familie – und entdeckt ihre deutschen Wurzeln.
Vor der wildromantischen Kulisse Estlands beschreiten drei Frauen neue Wege auf der Suche nach Freiheit und Liebe
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Das Format ist bekannt: Wir begleiten zwei Personen zu verschiedenen historischen Zeiten.
In diesem Fall 1914 Luisas Reise von Deutschland ins Baltikum als Zofe ihrer Herrin Wilhelmine. Aus den beiden ...
Das Format ist bekannt: Wir begleiten zwei Personen zu verschiedenen historischen Zeiten.
In diesem Fall 1914 Luisas Reise von Deutschland ins Baltikum als Zofe ihrer Herrin Wilhelmine. Aus den beiden scheinbar unterschiedlichen Frauen werden Freundinnen und ein großes Abenteuer beginnt für die bieden fern der alten Heimat.
Und dann 1989 Merike eine junge Frau in Estland, kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, die einem Familiengeheimnis auf der Spur ist.
Christine Kabus versteht es meisterlich kurzweilig und informativ zu sein. Ihre Beschreibungen historischer Ereignisse bzw. Plätze sind nie langatmig oder langweilig. Die eingeschobenen Liebespärchen nicht schwülstig oder kitschig. Man merkt beim Lesen kaum wie die Zeit vergeht. Und ich habe große Lust bekommen auf eine Reise nach Estland - ein für mich bisher unbekannter Flecken Erde, den mir Christine Kabus durch ihr wunderbares Buch näher gebracht hat.
Zeiten. Zum einem geht es um Luise, die im Jahr 1914 als Begleitung der jungen Adeligen Wilhelmine von Oldenburg aus in das Land reist. Der zweite Erzählstrang spielt 1989 und hier ist Merike die Hauptperson. ...
Zeiten. Zum einem geht es um Luise, die im Jahr 1914 als Begleitung der jungen Adeligen Wilhelmine von Oldenburg aus in das Land reist. Der zweite Erzählstrang spielt 1989 und hier ist Merike die Hauptperson.
Ich muss gestehen, das mich beim Lesen des Klappentextes vor allem der Teil angesprochen der im Jahr 1914 spielt, da ich diese Zeit besonders interessant finde. Dieser Teil hat mir auch gut gefallen. Es war interessant die Welt der damaligen Zeit mit den Augen von Wilhelmine und Luise zu sehen und die Geschichte war sehr einfühlsam erzählt.
Wirklich gepackt hat !ich aber dann Merikes Geschichte. Die Zeit als Estland noch unter russischer Herrschaft stand und der Wille der Ersten ihr eigenes Land zu erhalten, das Leben von jungen Menschen denen eingetrichtert wird, was sie zu denken haben und die Einblicke in das Gefühlschaos eines jungen Mädchens dessen Welt voller Schweigen zu sein scheint , waren einfach grandios.
Der Roman war so aufgebaut das sich die Zeiten immer abwechselnden und ich so immer von einer Zeit in die andere gewandert bin. Allerdings habe ich nie Probleme gehabt die Zeiten und Personen zu wechseln..
Ein Roman der mir ein unbekanntes Land näher gebracht hat.
„Zwang hat noch selten dazu geführt, Menschen zu motivieren.“
„Die Birken der Freiheit“ ist ein historischer Roman von Christine Kabus. Er erschien im Februar 2022 im Aufbau Verlag und ist der zweite ...
„Zwang hat noch selten dazu geführt, Menschen zu motivieren.“
„Die Birken der Freiheit“ ist ein historischer Roman von Christine Kabus. Er erschien im Februar 2022 im Aufbau Verlag und ist der zweite Band der Estland-Saga der Autorin. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden.
1914: Luise reist als Zofe der adligen Wilhelmine von Deutschland nach Estland. Wilhelmine soll in Estland ihren seit langem versprochenen Ehemann heiraten, doch die Liebe verläuft nicht immer nach Plan und so kommt alles anders als gedacht und auch der drohende erste Weltkrieg vereinfacht die Lage nicht…
1989: Merike hat schon immer das Gefühl, dass sie im kommunistischen System deutlich mehr unter Beobachtung steht als andere. Warum? Das kann sie sich auch nicht recht erklären, aber nach der unbedachten Aussage ihres Vorarbeiters, keimt in ihr immer mehr der Verdacht auf, dass ihre Familie ein Geheimnis verbirgt…!
Der Roman von Christine Kabus beschäftigt sich historisch mit der Unabhängigkeit Estlands. Das Land wurde im Laufe der Geschichte zweimal eigenständig, beide Zeitebenen werden im Roman dargestellt. Die Zugehörigkeit zu Russland sowie der Kampf um die estländische Identität sind dabei derzeit so aktuell, wie die Autorin es sich beim Schreiben des Romans sicherlich kaum vorstellen konnte. Ich begann das Buch wenige Tage nach dem Kriegsanfang in der Ukraine und hatte an manchen Stellen durchaus unangenehme Gefühle, da ich immer wieder an die aktuelle Situation erinnert wurde und ich nicht ganz in die fiktive Geschichte abtauchen konnte. Entsprechend schwer fiel mir daher leider auch das Lesen, was dazu führte, dass ich zunächst sehr schwer in den Roman hineinkam. Die Handlung dreht sich dabei allerdings keinesfalls hauptsächlich um die „erzwungene Russifizierung“ Estlands, sondern vielmehr um die Familiengeschichten von Luise und Merike.
Die historischen Ereignisse fügen sich gut in die fiktive Handlung ein und runden diese ab. Die Geschichte spielt dabei auf zwei Zeitebenen und wechselt entsprechend zwischen den Figuren. Die Kapitel sind dabei stets mit Jahres- und Ortsangaben versehen, sodass man nicht durcheinanderkommt.
Beide Zeiten haben mir dabei sehr gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig und leicht, die Figuren authentisch und sympathisch. Ich hatte tatsächlich keine wirkliche Lieblingsfigur und habe sowohl mit Luise als auch mit Merike mitgefiebert. Jede der beiden Frauen kämpft auf ihre Weise für ihre Zukunft und muss dabei so einigen Widerständen trotzen. Während Luise zunächst hauptsächlich mit gesellschaftlichen Zwängen kämpft, hat Merike es hauptsächlich mit den Widrigkeiten des kommunistischen Systems zu tun. Die Hintergründe werden hier in beiden Zeitebenen brillant dargestellt und wiedergegeben.
Die Verbindung von Luise und Merike habe ich bis zum Romanende kaum erahnen können und war schließlich sehr überrascht über die eingebauten Wendungen. Schneller erkannt hatte ich hingegen die Verbindung zum ersten Band der Buchreihe. Ich freue mich, hier eine Verknüpfung herstellen zu können, diese ist aber so minimal, dass man die Bücher definitiv unabhängig voneinander lesen kann!
Gefallen hat mir im Roman außerdem sehr, dass Gefühle und Hoffnungen gut und authentisch transportiert werden. Ich habe sehr mit den Figuren gelitten und zum Beispiel lange gehofft, der erste Weltkrieg möge ausbleiben, obwohl mir ja klar war, dass dies nicht geschehen würde…
Sehr gemocht habe ich zudem die Entwicklung Merikes. Diese wirkt zunächst wie eine junge Frau, die unbedingt ins kommunistische System passen möchte und darauf bedacht ist, bloß nicht anzuecken oder aufzufallen, kurzum ist sie eher schüchtern und zurückhaltend. Im Laufe der Geschichte jedoch erkennt sie, was es mit ihrer Familiengeschichte auf sich hat und traut sich schließlich, ihre eigenen Wünsche durchzusetzen und auch mal entgegen dem Willen anderer zu handeln oder zu ihrer Meinung zu stehen.
Mein Fazit: Insgesamt schreibt Christine Kabus erneut einen guten und unterhaltsamen historischen Roman. Ich kannte die meisten historischen Hintergründe bisher nicht und habe mich gefreut, etwas Neues zu lernen. Die Geschichte ist mitreißend und spannend und wurde für mich nur durch die dramatische Aktualität etwas zäh und schwierig zu lesen. Von mir gibt es aber dennoch 4,5 von 5 Sternen und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin!
"Die Birken der Freiheit" von Christine Kabus ist eigentlich Band 2 der großen Estlandreihe, jedoch beginnt er zeitlich noch vor dem ersten Band "Die Zeit der Birken". Das hat mich etwas verwirrt, aber ...
"Die Birken der Freiheit" von Christine Kabus ist eigentlich Band 2 der großen Estlandreihe, jedoch beginnt er zeitlich noch vor dem ersten Band "Die Zeit der Birken". Das hat mich etwas verwirrt, aber im Großen und Ganzen ist es egal, welches Buch man zuerst liest. Beide sind in sich abgeschlossen und hängen lose durch die Familien zusammen.
Auch diesmal ist der Roman wieder in zwei Zeitebenen aufgeteilt und erzählt zwei eigenständige Geschichten. Die beiden Jahre, in denen wir Luise und Merike begleiten, sind voller Umbrüche und Veränderungen: 1914, der Beginn des Ersten Weltkrieges und 1989, der Fall des Eisernen Vorhanges.
1914. Louise tritt ihren neuen Job als Zofe bei der deutschen Adeligen Wilhelmine von Rahden an. Sie soll die junge Frau nach Livland begleiten, wo sie mit einem deutschbaltischen Baron verheiratet werden soll. Die beiden jungen Frauen werden sehr schnell zu Freundinnen, denn Wilhelmine kümmert sich nicht um etwaige Standesdünkel. Außerdem möchte sie viel lieber Medizin studieren, statt zu heiraten. Die beiden Frauen zögern die Reise etwas hinaus, um Land und Leute kennenzulernen - doch schlussendlich müssen sie den angekündigten Besuch wahrnehmen. Als sie auf dem Gut eintreffen, passiert etwas Unerwartetes....
1989. Merike darf eine Pionier Freizeit leiten, bei der sie Lenja kennenlernt. Die junge Punkerin setzt sich für die Freiheit von Estland ein, das seit 1940 zu Russland gehört und kein eigenständiger Staat mehr ist. Zu dieser Zeit ist der politische Umschwung bereits erkennbar und der Widerstand gegen Russland wächst immer mehr. Merike, die sich bisher dem Regime untergeordnet hat, wird mehr und mehr von Lenja beeinflusst. Und auch zuhause will sie nicht mehr nach der Pfeife ihres Großvaters tanzen, der die ganze Familie tyrannisiert. Sie schließt sich der Unabhängigkeitsbewegung an und kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur....
Die interessanten und bildhaften Beschreibungen der Landschaften und der Städte, durch die Luise und Wilhelmine von Reval aus, dem heutigen Tallinn, reisten, haben Bilder im Kopf erzeugt. Vorallem aber auch, weil ich selbst schon in Tallinn war und die wunderschöne Altstadt kennengelernt habe. Christine Kabus erzählt uns einiges Wissenswertes über die Geschichte Estlands und den Baltischen Staaten. Die politischen Umwälzungen sind auf jeder Seite intensiv zu spüren und ich musste sehr oft an die aktuelle Lage in der Ukraine denken.
Die handelnden Figuren sind sehr lebendig gezeichnet und mit vielen Facetten ausgestattet. Beide bzw. alle drei Frauen haben mir sehr gut gefallen: Luise, Wilhelmine und Merike. Jede von ihnen erstarkt in ihrer Rolle, wobei Merike in meinen Augen die größte Wandlung durchmacht. Von der jungen Frau, die sich zu Beginn völlig unterordnet, bleibt am Ende nur mehr wenig übrig.
Meistens bevorzuge ich den Handlungsstrang aus der Vergangenheit, doch diesmal las ich in beiden Zeitebenen gleich gerne. Auf den letzten Seiten überschlagen sich dann die Ereignisse und die letzten Geheimnisse werden gelüftet. Ich finde es sehr schade, dass der Verlag an keinem dritten Band interessiert ist. Ich wäre sehr gerne wieder nach Estland gereist.
Schreibstil:
Christine Kabus schreibt teilweise sehr detailreich, aber auch wunderbar flüssig. Ganz besonders liebe ich aber ihre bildhaften Beschreibungen der Landschaft, wie auch die Einbettung politischer und historischer Begebenheiten zu dieser Zeit.
Am Anfang des Buches gibt es eine Karte von Estland aus dem Jahre 1914 und von 1989.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman, der die wechselhafte Geschichte Estlands, verbunden mit einer fiktiven Handlung verknüpft und spannend erzählt wird. Eine sehr informative Lektüre, die schöne Unterhaltung bietet und die ich gerne empfehle. Man kann diesen zweiten Teil auch unabhängig von "Die Zeit der Birken" lesen.
Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach ...
Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach Estland zu verreisen um zu heiraten, sondern will hier eine Ausbildung beginnen. Luise unterstützt sie, sind die beiden eher wie Freundinnen als wie Dame und Zofe. Als die beiden den Pflichtbesuch beim Verlobten antreten, hatte sich Luise in einen jungen Mann verguckt, den sie auf dessen Anwesen wiedertrifft...
Merike hat seit jeher immer versucht, es ihrem Opa Andrus und der Gemeinde recht zu machen. Sie musste sich immer viel mehr anstrengen und beweisen, als ihre Freunde und Freundinnen. Doch endlich ist sie Betreuerin im Pionierlager. Dort fällt ihr immer mehr auf, dass ihre Familie viele Dinge verschweigt oder verdrängt. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und den Gründen, warum sich ihre Eltern und Großeltern so eigenartig verhalten, wenn politische Themen auf den Tisch kommen.
Wie gewohnt hat auch dieser Roman von der Autorin zwei Erzählstränge, die in zwei verschiedenen Zeitlinien spielen. In beiden Strängen ist es gut gelungen eine stete Spannung aufzubauen und zu halten. Die Hauptfiguren sind durchwegs sympathisch und man kann ihre Handlungen nachvollziehen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm.
Die Themen um Estland waren vor allem wegen der derzeitigen Situation sehr interessant, für mich manchmal schon fast bedrückend, weil sich die Geschichte anscheinend laufend wiederholt. Dennoch war der Roman in dieser Hinsicht ein wertvolles Stück Geschichtsunterricht.
Das Ende war etwas plötzlich, ich hätte mir gerne noch einen Epilog gewünscht. Trotzdem war es sehr passend und rührend.
Ich denke, man kann diesen Band auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des Vorgänger-Romans lesen, da die Verbindung nur sehr zart ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es vielleicht interessant ist, sie in umgekehrter Reihenfolge zu lesen.