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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2017

Vier Freunde - ein Spiel

Das Rachespiel
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"Das Rachespiel" von Arno Strobel erzählt die Geschichte von vier Freunden (Torsten, Frank, Manuela und Jens), die ein schreckliches Geheimnis teilen.
Zu Beginn der Geschichte steht die Hauptperson des ...

"Das Rachespiel" von Arno Strobel erzählt die Geschichte von vier Freunden (Torsten, Frank, Manuela und Jens), die ein schreckliches Geheimnis teilen.
Zu Beginn der Geschichte steht die Hauptperson des Romans, Frank, im Mittelpunkt. Als Leser erhält man einen Einblick in das Leben des erfolgreichen IT-Unternehmers. Er scheint ein ganz gewöhnliches Leben zu führen, bis er eines Tages einen USB-Stick per Post erhält. Auf diesem finden sich Anweisungen, die Frank befolgen soll. Was er noch nicht ahnt und zunächst für eine virale Marketing-Kampagne hält, wird bald bitterer ernst. Für die vier Freunde geht es um Leben und Tod.

"Das Rachespiel" war der erste Roman von Arno Strobel, den ich persönlich gelesen habe. Und ich muss sagen, dass er mir, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, wirklich gut gefallen hat. Der Schreibstil war für mich unglaublich fesselnd, auch die Beschreibung der Ereignisse. Irgendwie hatte ich selbst das Gefühl, mit Frank in diesem Spiel zu sein. Die Angst, die nackte Panik war greifbar. Das Buch liest sich absolut wie ein spannender Film.

Bis hin zu den letzten Seiten hat sich für mich nicht erschlossen, was gespielt wird. (An dieser Stelle möchte ich über die Handlung nicht mehr verraten, Spoiler würden den Spaß am Lesen total verderben.)
Genial gemacht, ein Stern Abzug, aber auch nur, weil ich nicht bloß einen halben abziehen kann.

Bis zur letzten Seite spannend und super geschrieben.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Was ist hier eigentlich wirklich passiert?

Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)
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Das, was in "Ich bin Tess" passiert, ist eigentlich kaum zu fassen. Leila, die Ich-Erzählerin, hat den Tod ihrer Mutter und die vorherige, lange Zeit ihrer Erkrankung zu verkraften; ihr mangelt es zudem ...

Das, was in "Ich bin Tess" passiert, ist eigentlich kaum zu fassen. Leila, die Ich-Erzählerin, hat den Tod ihrer Mutter und die vorherige, lange Zeit ihrer Erkrankung zu verkraften; ihr mangelt es zudem an einem eigenen, sozialen Netzwerk, in das sie sich eingebunden fühlt. Mit den ehemaligen Mitschülern kann sie sich nicht identifizieren und so landet sie im Internet auf einer Seite Namens Red Pill. Diese wird von Adrian betrieben, der ihr schließlich auch ein Angebot unterbreitet: Er kennt jemanden, der sich umbringen möchte; um der Familie und den Freunden von Tess, so heißt die Frau, Schmerz und Trauer zu ersparen, soll Leila sich nach Tess "Auschecken" als Tess ausgeben - und zwar im Internet. Kann so etwas gutgehen?

Ich muss sagen, dass ich, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, "Ich bin Tess" doch recht gut fand. Leila ist zwar ein merkwürdiger Charakter. Die Wahrnehmung von sich selbst, der Umwelt und den Verhaltensweisen von Menschen ist bei ihr irgendwie verschoben. Deshalb war sie wohl auch dazu in der Lage, das "Projekt" durchzuführen.

Besonders gut ist der Autorin gelungen, dass man sich, während des Lesens, ständig fragt, was eigentlich wirklich mit Tess geschehen ist.

Solides Erstlingswerk von Lottie Moggach, dem ich hier vier von fünf Sternen gebe.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Stille Wasser sind tief...

Der Hof
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... und abgelegene Farmen beherbergen manchmal mehr Geheimnisse, als es zuerst den Anschein hat.

In "Der Hof" weicht Simon Beckett von der Ermittlungsgeschichte seiner bisherigen Bücher ab. Der Ich-Erzähler, ...

... und abgelegene Farmen beherbergen manchmal mehr Geheimnisse, als es zuerst den Anschein hat.

In "Der Hof" weicht Simon Beckett von der Ermittlungsgeschichte seiner bisherigen Bücher ab. Der Ich-Erzähler, Sean, stammt aus England und ist zu Beginn des Buches auf einer Landstraße in Frankreich unterwegs. Und er ist auf der Flucht. Mehr erfährt man als Leser zunächst nicht.
Bruchstückhaft wird dem Leser die Vorgeschichte (was in England geschah) präsentiert, während Sean sich auf der abgelegenen Farm der Familie Arnaud von den Verletzungen erholt, die ihm eine Bärenfalle beigebracht hat. Die Farm wird von Vater Arnaud und seinen beiden Töchtern Gretchen und Mathilde (samt Enkelchen Michel) bewohnt. Und gleich zu Beginn fürchtet Sean den Zorn des Patricharchen, der zunächst keinen Fremden auf seinem Grund und Boden dulden will. Doch Sean bleibt. Und je länger er auf der Farm lebt, desto größer wird das Gefühl, dass die Familie Arnaud mehr Geheimnisse hütet als die Bärenfallen, die sich im hohen Gras verbergen.

Mir persönlich hat "Der Hof" sehr gut gefallen. Nicht zuletzt, weil mich die Erzählung an die "alten" Horrorfilme erinnert, bei denen man immer wieder etwas merkwürdiges entdeckt und dann darauf wartet, dass sich daraus jetzt der Schrecken entpuppt - das aber manchmal ausbleibt. Es gibt Momente, in denen man sich einfach nur fragt, was denn an diesem abgelegen Ort vor sich geht. Da ist Gretchen, die sich, sagen wir mal, seltsam verhält und an partiellem Gedächtnisschwund zu leiden scheint, zwischen den Schwestern herrscht eine Anspannung, die mit Händen greifbar erscheint und der herrische Vater ist ein Unsympath sondergleichen. Alles in allem eine gelungen Geschichte; den Punkt Abzug gibt es für das Ende. Mehr verrate ich an dieser Stelle lieber nicht.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Martin Bauer auf der Suche nach der Wahrheit

Glaube Liebe Tod
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„Glaube Liebe Tod“ ist ein Kriminalroman aus der Feder des Autorenduos Peter Gallert und Jörg Reiter. Es scheint der erste Band rund um den Polizeiseelsorger Martin Bauer zu sein, der sympathisch, mit ...

„Glaube Liebe Tod“ ist ein Kriminalroman aus der Feder des Autorenduos Peter Gallert und Jörg Reiter. Es scheint der erste Band rund um den Polizeiseelsorger Martin Bauer zu sein, der sympathisch, mit Zweifeln und eigenen Problemen belastet, aber aufrecht und in dem Versuch, das Richtige zu tun, durch die Handlung dieses Romans geht. Dabei beginnt der Kriminalroman schon ziemlich dramatisch – nämlich auf einer Brücke und Martin Bauer versucht den verzweifelten Polizisten Keunert davon abzuhalten seinem Leben durch einen Sprung in die Tiefe zu beenden. Bauer gelingt es, den Polizisten von einem Selbstmord auf der Brücke abzuhalten, allerdings wird Keunert wenige Stunden später tot aufgefunden – angeblich Selbstmord.
Bauer, der eigentlich als Polizeiseelsorger keine Ermittlungen zu führen hat, wird mehr und mehr in den Fall verwickelt…
Dem Autorenduo gelingt es meiner Meinung nach, mit Martin Bauer einen wirklich sympathischen Hauptcharakter zu entwickeln. Bauer ist evangelischer Pfarrer und auch, wenn ab und an ein Bibelzitat fällt, so ist Religion zwar Teil der Handlung, aber sie steht nicht extrem im Vordergrund. Zudem wird innerhalb kurzer Zeit extreme Spannung aufgebaut, die Handlungsschauplätze wechseln, mal wird die Geschichte aus Bauers Perspektive erzählt, das nächste Kapitel beschäftigt sich dann z.B. mit Keunerts Sohn und wie er mit dem Tod seines Vaters umgeht.
Ich habe das Hörbuch zu „Glaube Liebe Tod“ gehört und muss sagen, dass Oliver Siebeck wirklich eine tolle Leistung abgeliefert hat. Er liest in einem angenehmen Tempo vor, vertont die Geschichte mit Emotionen und ich finde generell hat er eine sehr schöne Stimme, der man gerne zuhört.
Alles in allem komme ich daher auf eine Bewertung von 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Post-apokalyptisches Teenager-Drama

Young World - Die Clans von New York
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Der Roman beginnt ein bisschen so wie die TV-Serie "The Tribe - Eine Welt ohne Erwachsene". Ein Virus hat alle kleinen Kinder und Erwachsenen getötet, übrig geblieben sind nur Teenager, die sich nun in ...

Der Roman beginnt ein bisschen so wie die TV-Serie "The Tribe - Eine Welt ohne Erwachsene". Ein Virus hat alle kleinen Kinder und Erwachsenen getötet, übrig geblieben sind nur Teenager, die sich nun in Clan-Verbünden organisieren und nach ihren eigenen Regeln leben. Allerdings gehen die Vorräte langsam zur Neige und es stellt sich die Frage, ob es für die Teenager überhaupt noch Hoffnung gibt, denn sobald sie erwachsen werden, rafft das Virus auch sie dahin...

In dieser Welt brechen Jeff und Donna zusammen mit ihren Freunden auf, um sich auf die Suche nach der Ursache der Krankheit zu machen und vielleicht allen Jugendlichen auf der Welt eine Hoffnung auf eine Zukunft zu geben...

Generell merkt man dem Autor an, dass er aus der Film-Branche kommt. Alleine wie einige Kapitel geschrieben sind, mit Doppelpunkten und dem gesprochenen Text dahinter, ist sehr eindeutig. Was der Spannung des Romans keinen Abbruch tut. Es waren viele gute Ideen dabei, fand ich, allerdings auch ein bisschen übertriebenes Love-Story-Drama, dass sich allerdings auch relativ schnell wieder auflöste, gerade gegen Ende.

Diverse Fragen bleiben zum Ende des Buches hin offen, ich bin definitiv neugierig auf die Fortsetzung, die für 2016 angekündigt wurde.
Im Gesamturteil komme ich auf 4 von 5 Sternen und danke nochmal lovelybooks.de und dem Verlag für meine Ausgabe des Romans für die Leserunde hier auf der Seite.