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Veröffentlicht am 27.05.2017

So geht Liebe ...

Nur eine Ewigkeit mit Dir.
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Zum Inhalt:

Lilly ist fest entschlossen, ihr Leben zu beenden. Als zu wenig lebenswert empfindet sie ihre Welt, die von Verlust und Einsamkeit geprägt ist. Bis Jonas auftaucht – aus Zufall, wie es anfangs ...

Zum Inhalt:

Lilly ist fest entschlossen, ihr Leben zu beenden. Als zu wenig lebenswert empfindet sie ihre Welt, die von Verlust und Einsamkeit geprägt ist. Bis Jonas auftaucht – aus Zufall, wie es anfangs scheint - und sie in letzter Minute vor dem Sprung ins „blanke, süße Nichts“ bewahrt.
Tag für Tag gelingt es ihm, sie wieder neugierig zu machen, neugierig auf das Leben und neugierig auf ihn. Denn Jonas ist alles andere als gewöhnlich, er gehört zu jenen Wesen, die solche „zufälligen“ Begegnungen organisieren - und in die man sich besser nicht verlieben sollte!
Doch nicht nur das. Jonas ist Lilly unerklärlich vertraut. Schon bald wird klar, warum ausgerechnet er sie vom Brückengeländer zog und ihr eine Vergangenheit vor Augen führt, die doch unmöglich ihre eigene sein kann – oder…? Wer ist Lene, das Bauernmädchen, das viele Jahrzehnte vor ihr gelebt hat und deren Geschichte ihrer eigenen so verblüffend ähnelt? Was ist aus Lenes großer Liebe Paul geworden? Und was verbirgt Jonas vor ihr?
Mit Jonas‘ Hilfe und Lenes Aufzeichnungen aus einer anderen Zeit beginnt Lilly nach und nach zu verstehen, dass die grenzenlose Macht der Liebe, nicht nur jeden Schmerz, sondern auch alle Zeiten überdauert. Doch was wird aus ihr und Jonas, jetzt, da die Grenze zwischen den Zeiten brüchig geworden ist…?



Über die Autorin:

Kristina Moninger wurde 1985 in Würzburg geboren und hat eine glückliche Kindheit in einem kleinen Dorf auf dem Land verbracht, in dem sie auch heute noch mit Mann, Kindern und Hund lebt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung hat sie ein Übersetzerstudium abgeschlossen. Dieses hat ihr erstaunlicherweise nicht nur fremde Sprachen, sondern besonders ihre Muttersprache lieben gelehrt und war letztlich der Auslöser dafür eine lange schlummernde Idee auf Papier zu bringen.
Und da die Autorin das Schreiben nicht mehr losgelassen hat, stiehlt sie seither dem turbulenten Alltag mit Kleinkindern Minuten und verwandelt sie in Worte, aus denen Geschichten werden. Keine autobiografischen, aber doch solche, deren Themen ihren eigenen Emotionen entspringen.
Mit "Nur eine Ewigkeit mit dir" hat sie den plötzlichen, viel zu frühen Tod ihrer Mutter ein Stück weit verarbeiten können und widmet den Roman ihr, deren bedingungslose Liebe sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist.



Mein Fazit und meine Rezension:

Die Geschichte beginnt mit Lilly, einer jungen Frau, die am letzten Tag ihres Lebens aufwacht und nur noch ein Ziel vor Augen hat: die Brücke, von der sie in den Tod stürzen will - zurück zu ihrer geliebten Mutter. Doch kurz bevor sie springen kann, taucht ein Fremder hinter ihr auf und ermutigt sie, doch wieder zurück ins Leben zu finden. Zunächst ist Lilly nicht überzeugt, doch dann scheint sie mit einem Mal zurück in die Vergangenheit zu reisen, zurück in eine Zeit, in der sie die große Liebe noch erwartet hat und die ihr so viel zu vermitteln scheint. Und so entschließt sie sich doch zurück ins Leben zu finden ...

Wer aber ist der Fremde? Wer ist dieser Jonas, der plötzlich vor ihr auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet? Und was verbindet ihn mit ihr? War er vielleicht auch ein Teil ihres vorherigen Lebens?

Mehr verrate ich euch jetzt mal nicht ;)

Ihr seht schon, wir haben hier keine Liebesgeschichte wie jede andere. Nun gut, am Anfang steht auch Verzweiflung, in diesem Fall jedoch eine Verzweiflung, die die Geschichte direkt hätte beenden können. Ich habe selten Bücher erlebt, die direkt mit Trauer oder Verzweiflung beginnen ich erinnere mich tatsächlich nur an zwei, die mit einer Beerdigung begonnen haben und doch hat es mich direkt in seinen Bann gezogen. Lilly ist verzweifelt, sie will nicht mehr, ihr ist alles egal. Der Tag, an dem sie aufwacht, betitelt sie selbst als "letzten Tag" in ihrem Leben, warum also frühstücken oder sich zurecht machen oder Pläne schmieden? Sie hat nur einen Plan: die Brücke. Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter ist Lilly in ein tiefes Loch gestürzt und kommt ohne Hilfe nicht mehr hinaus. Doch mit ihrem Vater hat sie keinen Kontakt, Geschwister sind nicht vorhanden und die Verwandtschaft weiß auch nicht, was sie gerade durchmacht - zumindest denkt Lilly das! Lilly ist allein.

Und plötzlich ist da Jonas, der auf seine Art und Weise gut aussehende junge Mann, der plötzlich auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Jonas, der viel über Lilly zu wissen scheint und eben der Jonas, der Lilly mit dem Namen Lene anspricht. Aber wer ist er und wer ist Lene? Was haben Lene und Lilly gemeinsam?

Je weiter wir Leser in die Geschichte eintauchen, desto mehr Fragen und Rätsel tauchen auf. Nur eines wird schnell gelöst: das Mysterium um Jonas und Lene. Lilly ist neugierig auf Jonas und fiebert schon bald den nächsten Treffen mit ihn entgegen und auch schnell wird für den Leser klar: nicht nur Lene und Jonas verbindet etwas, sondern auch Lilly und Jonas! Aber wie kann eine Liebe diese lange Zeit überdauern? War da überhaupt Liebe zwischen Jonas und Lene oder wusste sie noch nicht einmal, dass es ihn gegeben hat?

Im Zuge der Romancewoche durfte ich mit zwei Bloggerkolleginnen die Protagonisten des Buches "Nur eine Ewigkeit mit dir" interviewen und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht! Euch allen kann ich das Buch und auch die Geschichte um Lilly/Lene und Jonas einfach nur empfehlen und natürlich im Anschluss daran das Protagonisteninterview auf meinem Blog, denn dort lernt ihr die Charaktere besser kennen.

Um ehrlich zu sein, war ich Anfangs doch etwas verwirrt. Man steigt direkt in die Geschichte ein und hat eigentlich keine Zeit sich daran zu "gewöhnen", doch ich habe Lilly schnell lieb gewonnen und wäre auch liebend gerne selbst ins Buch gestiegen, um sie einmal zu rütteln und ihr zurück zum Lachen zu verhelfen. Lilly und Jonas haben mich eine Weile begleitet, haben mir gezeigt, wie schnell aus Neugierde Freundschaft werden kann und wie schnell aus Freundschaft Liebe wird - und doch ist selbst die Liebe nie vor den dunklen Wolken gefeit. Welche dunklen Wolken ich meine und was aus Lilly und Jonas wird, das lest aber selbst!

Veröffentlicht am 14.05.2017

Klang der Wolken - der Weg zu mir selbst!

Klang der Wolken
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Zum Inhalt:

DEN EIGENEN WEG IN FREIHEIT GEHEN

Fast ihr halbes Leben lang musste Soname Yangchen um Freiheit kämpfen. Im Alter von sechs Jahren wird die Tibeterin als Sklavin in eine fremde Familie gegeben, ...

Zum Inhalt:

DEN EIGENEN WEG IN FREIHEIT GEHEN

Fast ihr halbes Leben lang musste Soname Yangchen um Freiheit kämpfen. Im Alter von sechs Jahren wird die Tibeterin als Sklavin in eine fremde Familie gegeben, erst zehn Jahre später gelingt ihr unter dramatischen Umständen die Flucht über den Himalaya. Heute lebt sie in Berlin und begeistert als »Stimme Tibets« mit ihrer Musik die Menschen.

Soname betrachtet unsere westliche Welt auf ganz eigene Weise und eröffnet damit einen vollkommen neuen Blick auf unser Leben. Sie lässt uns die Schönheit erkennen, die selbst in den alltäglichsten Dingen verborgen liegt. Ein Buch wie ein Moment des Glücks, der sich den Weg in unser Herz sucht …

»Die Begegnung mit dem Dalai Lama half mir, meinen Weg zu finden«



Über die Autorin:

Soname Yangchen wurde 1973 im tibetischen Yarlungtal geboren. In einer dramatischen Flucht über den Himalaya entkam sie 1989 der chinesischen Schreckensherrschaft und lebte sechs Jahre in Indien, bevor sie nach England zog, wo ihr Gesangstalent und die klare Schönheit ihrer Stimme entdeckt wurden. Das Buch, das sie über diesen Abschnitt ihres Lebens schrieb, wurde unter dem Titel Wolkenkind auch in Deutschland ein Bestseller.

Soname Yangchen hat bisher fünf CDs veröffentlicht, ist beinahe überall auf der Welt aufgetreten, u.a. bei Veranstaltungen mit Richard Gere, Bob Geldof, Leonardo DiCaprio, Catherine Deneuve, Sharon Stone und Forest Whitaker. Derzeit arbeitet sie an einem weiteren Album. Seit 2010 lebt sie überwiegend in Berlin, wo sie ihre Songs komponiert und textet.



Mein Fazit und meine Rezension:

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Roman von Soname Yangchen. Er beschreibt ihren Weg aus Tibet, nicht allerdings den Umzug oder die Flucht, sondern ihren inneren Weg aus ihrem Heimatland.

Soname Yangchen erzählt, was sie erlebt hat und welche Hürden sie überwinden musste, beginnend mit ihrer Ankunft in England und den Verständigungsschwierigkeiten bis hin zu ihrer ersten Beziehung. Im weiteren Verlauf erfahren wir, dass sie als junge Mutter ihre Tochter abgeben musste, da sie nicht für sie sorgen konnte und dass sie sich auf die Suche nach ihr begeben hat. Soname wurde bereits in diesen jungen Jahren von ihrem Freund verlassen und im Stich gelassen. Ihr Kind blieb in Tibet und wuchs dort zu einem Teenager heran, immer mit dem Wissen darum, dass ihre Mutter sie im Stich gelassen hat und sie nicht wollte. Doch das entspricht nicht der Wahrheit.

Im Verlauf des Buches erfahren wir als Leser, wie schwer es war ihr Tochter zu finden, aber noch schwieriger eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Soname tut alles, damit sie ihre Tochter mit nach England nehmen kann, doch allein die bürokratischen Hürden erweisen sich zunächst als unüberwindbar. Nur mit sehr viel Anstrengung gelingt es ihr endlich, ihre Tochter in ihre neue Heimat zu holen, um dort endlich eine Mutter für sie sein zu können. Doch nicht nur das zerrüttete Mutter-Tochter-Verhältnis plagt sie, auch die Tatsache, dass sie ihre Familie nicht sehen kann und so fernab ihrer Heimat ist.

Im Laufe der Jahre trifft sie auf einen weisen Lehrer, der ihr zeigt, wie sie zur inneren Ruhe gelangen kann und somit ihr Leben lebenswerter macht. Soname lernt die kleinen Dinge im Alltag zu begrüßen und dafür dankbar zu sein, insbesondere auch dafür, dass sie die Chance auf ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung hat - was ihrer Familie verwehrt bleibt.

Das Buch ist kein dicker Band von Geschichten und doch erlangt man als Leser einen sehr guten Einblick in das Leben von Soname. Anfangs kam mir das Buch etwas chaotisch vor, es reihte sich eine Geschichte an die andere und gehört nicht zusammen, doch erst am Ende merkte ich, wie sich der rote Faden durch das gesamte Buch gezogen hat und uns Leser gezeigt hat, wie sie sich verändert hat und wie sie ihr Leben gewandelt hat. Während dem Lesen musste ich auch ein paar Mal inne halten, um zu verdauen, was ich eigentlich gerade gelesen habe. Insbesondere ihre Gefühle über die Trennung von ihrer Familie und die trotz allem vorliegende Verbundenheit mit ihrer Heimat Tibet ließen mich nicht los. Soname hat einen schwierigen Weg auf sich genommen, aber trotz der Schwierigkeiten und Steine, die ihr in den Weg gelegt wurden, hat sie es geschafft und sich somit zu einer starken und lebensfrohen Frau weiterentwickelt. Sie hat eine Verbindung in die westliche Welt geschaffen und sich somit selbst geheilt.

Soname hat es wirklich geschafft: sie hat ihren Weg zu sich selbst gefunden und kann glücklich sein!

Veröffentlicht am 12.05.2017

Töchter einer neuen Zeit

Töchter einer neuen Zeit
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VIER FRAUEN. ZWEI WELTKRIEGE. HUNDERT JAHRE DEUTSCHLAND.

Jahrgang 1900. Eine Generation, die zwei Weltkriege durchleben wird - Henny Godhusen ist eine von ihnen. 1918 stürzt sie sich voller ...

Zum Inhalt:

VIER FRAUEN. ZWEI WELTKRIEGE. HUNDERT JAHRE DEUTSCHLAND.

Jahrgang 1900. Eine Generation, die zwei Weltkriege durchleben wird - Henny Godhusen ist eine von ihnen. 1918 stürzt sie sich voller Lebensfreude in die Hebammenausbildung in Hamburg-Uhlenhorst. Henny liebt das Viertel an der Alster, hier kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen und sie findet Freundinnen: Ida wohnt in einem der herrschaftlichen Häuser und weiß nicht viel vom Leben jenseits der Beletage. Käthe hingegen stammt aus einfachen Verhältnissen und unterstützt die Kommunisten. Und Lina führt als alleinstehende Lehrerin ein unabhängiges Leben. So verschieden die Frauen sind, so eng wird ihre Freundschaft über die Jahrzehnte ...

Authentisch und einfühlsam gelesen von der Autorin.



Über die Autorin:

Carmen Korn, Jahrgang 1952, ist die Tochter des Komponisten Heinz Korn. Nach ihrer Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule arbeitete sie als Redakteurin für den Stern. Carmen Korn lebt seit vierzig Jahren auf der Uhlenhorst. Sie ist in dem Viertel tief verwurzelt und beschäftigt sich schon seit langem mit dessen Geschichte. Carmen Korn ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder



Mein Fazit und meine Rezension:

In der Geschichte treffen wir auf vier Frauen und deren jeweiligen Lebensgeschichten in der Zeit vom März 1919 bis zum Dezember 1948.

Zunächst treffen wir auf die 19jährige Henny, die gemeinsam mit ihrer Freundin Käthe eine Hebammenlehre beginnt und in der Hamburger Frauenklinik Finkenau landet. Dabei erleben Henny und Käthe nicht nur das alltägliche Wunder der Geburt und die Pflege der Patientin und des Neugeborenen, sondern müssen auch inmitten der schwierigen Zeit von zwei Weltkriegen erfahren, dass Liebe, Freundschaft und Familie auch große Werte sind. Und vor allen Dingen Käthe strebt vielleicht doch ein anderes, ein politisches Ziel an - für eine Frau in der damaligen Zeit kein leichtes Unterfangen.

Als nächstes lernt man die 17jährige Ida kennen. Reich und verwöhnt, das beschreibt sie am besten. Wenn sie etwas möchte, dann erhält sie es auch. Doch nicht immer läuft im Leben alles so, wie man es sich wünscht und Freiheit ist bekanntlich nicht käuflich.

Zu guter Letzt läuft uns auch noch die 20jährige Lehrerin Lina über den Weg, die vom Aufbruch in eine neue Zeit gezeichnet ist und sich nicht mit dem Alten abgeben kann und will. Sie unterrichtet in einer Versuchsschule und lehrt dort nach den Ideen der Reformpädagogik.

Die vier Geschichten sind nicht immer einfach zu verarbeiten, insbesondere dann nicht, wenn man sich auch den historischen Hintergrund genauer anschaut und sieht, wie dieser die Protagonistinnen beeinflusst. Natürlich handelt es sich hierbei um junge Mädchen, die im Grunde genommen alle dasselbe wollen: Liebe, eine Familie, aber auch ihre Freiheit selbst zu entscheiden. Doch wie soll man so etwas zwischen zwei Weltkriegen erreichen?

Der Charakter, der mir am meisten imponiert und somit am besten gefallen hat, war die junge Lehrerin Lina. Sie lässt sich nicht in enge Fesseln zwängen und probiert etwas Neues aus. Sie interessiert sich für Kulturen, ist weltoffen und möchte ihren Horizont erweitern. Und genauso wie sie kann ich auch ihre Skepsis gegenüber ihrere Schwägerin Henny teilen, die bereits in jungen Jahren eine Familie gründet und so von ihren Träumen abkommt. Bei Lina merkt man als Leser/Zuhörer am meisten den Umbruch und ihren Wandel hin zu ehrgeizigen Zielen.

Von Ida hätte ich - ich gebe es ehrlich zu - manchmal mehr erwartet. Gerade sie, die reich und einflussreich war, lässt sich mit einem ebenso reichen Mann verheiraten und verliert dadurch ihre Freiheit. Im Haushalt hat sie dank der Haushälterin nichts zu tun und beginnt eine Affäre, die wohl immer nur eine solche bleiben wird. Gerade ihr hätte ich mehr Zielstrebigkeit und auch Mut zugetraut. Doch dann habe ich mich gefragt, wie es wohl mir ergangen wäre? Wie hätte ich reagiert und hätte ich überhaupt reagieren können oder wäre ich - aufgrund der Zeit - doch eher zurückgewichen und hätte nur funktioniert oder nur das getan, was mir gesagt wurde?

Ich habe, während ich den Geschichten gelauscht habe, viel darüber nachgedacht und bin bis jetzt noch zu keinem Ergebnis gekommen. So viele Emotionen und Probleme - auch alltägliche, die wir heute noch haben - sind auf mich eingestürzt, dass ich manches Mal einfach nur meinen Hut vor den Damen gezogen hätte.

Ein besonderes Augenmerk der Autorin liegt aber nicht nur auf den Figuren und deren emotionalen Befinden bzw. Bedürfnisse, sondern eben auch auf der damaligen Zeit. Die Schauplätze werden anschaulich wiedergegeben. Ich selbst war erst vor einigen Tagen in Hamburg gewesen und mir ist, als sei ich dort auch schon in anderen Zeiten gewandelt. Carmen Korn möchte nicht nur ihre Geschichte erzählen, sondern den Hörer/Leser auch in die damalige Zeit entführen und ihn dort selbst erleben lassen.

Und obwohl eine Hörzeit von über 10 Stunden (bei 8 CDs) nicht gerade wenig ist und man schon darauf sehr viel Information verpackt hat, hat mich das Ende doch abrupt getroffen und hinterlässt mich natürlich mit dem Gedanken an Band 2. Ich muss ihn unbedingt lesen/hören!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Body Spirit Soul

Body, Spirit, Soul
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Zum Inhalt:

Nachdem die Erfolgsautorinnen mit ihrem Bestseller "Lebe leichter" das Augenmerk vor allem auf das Wohlbefinden unseres Körpers gelegt haben, zeigen sie nun das größere Bild und ermutigen ...

Zum Inhalt:

Nachdem die Erfolgsautorinnen mit ihrem Bestseller "Lebe leichter" das Augenmerk vor allem auf das Wohlbefinden unseres Körpers gelegt haben, zeigen sie nun das größere Bild und ermutigen Sie dazu, ganzheitlich leichter zu leben. Denn Körper, Seele und Geist gehören zusammen. Das Herzstück dabei ist der Geist - denn wer den Sinn des Lebens gefunden hat, kennt Anfang und zugleich Ziel. Er lernt, mit sich selbst und anderen im Reinen zu leben, und weiß um das Geheimnis der Vergebung.
Sehr persönlich geben die Autorinnen an ihrem Erlebten Anteil - fast wie ein Plausch mit Freundinnen. Ein Buch für Glaubende und Suchende, voller Inspiration.



Über die Autorinnen:

Heike Malisic ist mit einem Pastor verheiratet und leitet zusammen mit ihrem Mann das Christliche Zentrum Agape in Appenweier. Die fünffache Mutter wohnt mit ihrer Familie in Oberkirch und arbeitet freiberuflich als Ernährungsberaterin.

Beate Nordstrand ist ebenfalls mit einem Pastor verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in Würzburg, wo sie sich ehrenamtlich in der Frauenarbeit im "Lebendigen Wort" engagiert. Sie ist staatlich geprüfte Diätassistentin.



Mein Fazit und meine Rezension:

Ich habe das Buch über eine Leserunde zur Verfügung gestellt bekommen und war zu Beginn sehr neugierig. Wenn ihr meinen Blog schon etwas länger verfolgt, dann wisst ihr auch, dass ich mich sehr oft mit den Themen Achtsamkeit, Slow, Mediation und das Wohlbefinden im Allgemeinen beschäftigt habe und auch schon einige Bücher darüber gelesen habe. Von daher hat mich dieses hier auch allein von der Aufmachung her sehr neugierig gemacht!

Aufgeteilt ist es in drei Teile: Body, Spirit, Soul.

In dem ersten Teil "Body" lernt man mehr, auf seinen Körper zu achten und auf die Signale, die er aussendet. So ist er in der Lage, dich zu einer Pause zu zwingen, wenn du nicht selbst dazu bereit bist. Nur wer auf seinen Körper hört und die Signale frühzeitig versteht, kann einlenken und weiß, wie er seinen Körper zu behandeln hat. Dabei geht es nicht nur um Krankheiten, sondern beispielsweise auch um das Körpergewicht oder das Aussehen, über das (gerade wir Frauen) uns am meisten aufregen oder ärgern können. Hier sitzt eine Speckfalte, da ist auch was zu viel und diese Narben da sind ebenfalls nicht schön anzusehen. Doch wenn wir uns unseren Körper genauer betrachten, dann sehen wir, dass diese "Speckfalte" da ist, um uns in Notsituationen zu helfen, der Körper baut Notrationen auf. Die vielen Falten oder Narben lassen uns sehen, was wir schon alles durchgemacht und doch überlebt haben. Unser Körper ist stark und wir sind es auch!

In dem Teil "Spirit" gehen beide Autorinnen auf das Thema Gott, Religiosität und Glaube ein. Im Mittelpunkt von diesem Teil steht die zentrale Frage "War das schon alles?". Jeder Mensch ist in seinem Leben auf der Suche nach etwas, dabei mag es nicht gerade um den Sinn des Lebens an sich gehen, sondern vielmehr darum, herauszufinden, ab wann man seinen eigenen Punkt der Zufriedenheit erreicht, ab wann man selbst sein "Zuhause" gefunden hat, sich zurücklehnen kann und einfach das genießen kann, was man wirklich hat. Hierbei geht es nicht um materielle Dinge, doch könnte man auch dort angreifen. Die beiden Autorinnen zeigen in diesem Abschnitt, wie man von einem Sucher über die Frage hin zu Gott und einer möglichen Antwort gelangen kann. Wie man allein aus meiner Beschreibung herauslesen kann, ist es mir nicht geglückt. Ich weiß, dass ich auf der Suche bin und auch, was mein Ziel ist (oder Zwischenziel), doch habe ich es noch nicht erreicht. Da ich nicht so wie die beiden Autorinnen mit Gott selbst verbunden bin, konnte ich zwar ihren Ausführungen folgen, doch waren sie für mich selbst nicht passend.

Im letzten Abschnitt "Soul" gehen wir auf den Menschen an sich ein. Hierbei wird seine Gefühlswelt betrachtet. Wir haben herausgefunden, dass wir alle auf der Suche sind: hier stellt sich die Frage, ob wir unser Ziel allein mit den Dingen, die einen materiellen Wert haben, erreichen können oder was noch alles dazu gehört. Mich hat an diesem Abschnitt ein Teil ganz besonders beeindruckt: es geht in diesem darum, dass man nicht der seelische Abfalleimer für alle ist! Bildlich dargestellt wird es mit einem Nachbarn, der mit seiner Mülltüte zum Kaffeetrinken vorbei kommt. Man unterhält sich nett, trinkt Kaffee und genießt die Gesellschaft des anderen. Mit einem Mal steht der Nachbar auf, nimmt seinen Beutel und schüttet ihn in deinem Wohnzimmer aus. Würde diese Situation im wahren Leben auftauchen, würden wir wohl alle gleich handeln: den Nachbarn erst mal zusammenstauchen, ihn dazu anhalten seinen Müll wieder einzusammeln und ihn wohl dann vor die Tür setzen. So weit, so gut. Doch was ist mit seelischem "Abfall"? Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch, viele Freunde, Familie und auch Verwandte kommen zu mir und erzählen mir von ihren Sorgen und ihrem Kummer. Ich höre zu, erteile Ratschläge und lasse so zu, dass sie ihren seelischen Ballast bei mir abladen. Doch damit nicht genug, sie laden nicht nur ab und ich räume weg, ich muss damit klar kommen und fertig werden und mache mich damit selbst kaputt. Manchmal muss man eben einfach mal "Nein" sagen, dem Ganzen Einhalt gebieten und auf sich selbst acht geben. Das ist nicht nur im Hinblick auf Freundschaften und die Familie gemeint, auch in der Partnerschaft sollte darauf achtgegeben werden. Man sollte sich selbst niemals aus den Augen verlieren und auch niemals eine eigenen Bedürfnisse hinter die von anderen anstellen. Es geht hier nicht um "Egoismus", es geht hierbei um Achtsamkeit, lebe im Hier und Jetzt und lass dich nicht ausbremsen.

Alles in einem kann ich sagen, dass mich das Buch zum Nachdenken angeregt hat. Die vielen eingeschobenen Geschichten der Autorinnen und auch die persönlichen Dinge, die sie aus ihrem Leben erzählt haben, waren dabei sehr hilfreich und anhand vieler Beispiele konnte man das zuvor Gelesene besser verarbeiten oder aber begreifen. Schade war allerdings nur, dass hier vermehrt auf Paare eingegangen wird, die schon seit mehreren Jahren verheiratet sind und die auch Kinder haben. Gegen Ende kamen auch Singles ins Spiel, der Fokus lag im gesamten Buch aber auf der Familie und die Partnerschaft. Wie bereits eben gesagt, war der Mittelteil auch nicht ganz meins. Natürlich war mir bewusst, dass es sich um ein Buch handelt, in dem auch über die Religion gesprochen wird, aber die vielen Bibelzitate waren dann doch etwas zu viel. Als weiteren Kritikpunkt kann man aufführen, dass dieses Buch wohl eher ein Buch von Frauen und für Frauen ist, Männer werden sich darin wohl eher nicht wiederfinden, obwohl die Autorinnen das zu Beginn gesagt haben.

Wer sich also zu diesem Themengebiet einen Ratgeber bzw. einen literarischen Führer sucht, der ist mit diesem "ganzheitlich leichter Leben" Buch an der richtigen Adresse. Ich bin froh, es gelesen zu haben, werde auch das Gelesene verinnerlichen und den Denkanstößen folgen.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Die Liebe folgt keinem Plan!

Glückssterne
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Zum Inhalt:

DAS KLEINE WUNDER NAMENS LIEBE
ES GIBT EINEN ORT, AN DEM DEIN GLÜCKSSTERN ZUM GREIFEN NAHE IST …

Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. ...

Zum Inhalt:

DAS KLEINE WUNDER NAMENS LIEBE
ES GIBT EINEN ORT, AN DEM DEIN GLÜCKSSTERN ZUM GREIFEN NAHE IST …

Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Kurzentschlossen reist sie hinterher und gerät von einem Schlamassel in den nächsten. Gottseidank ist da auch noch der charismatische Konditor Aidan, der der Braut in spe immer wieder aus der Patsche hilft – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge , die so gar nicht in Josefines Lebensplan passen …



Über die Autorin:

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben "Aprikosenküsse" und "Glückssterne", beide im Goldmann Verlag erschienen, hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Nebenbei arbeitet sie als Lektorin und Coach. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.



Über die Sprecherin:

Die Schauspielerin Jessica Schwarz erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2003 den Grimme-Preis für Dominik Grafs Film "Die Freunde der Freunde" sowie 2005 den Bayerischen Filmpreis für "Kammerflimmern" (Regie: H. Hölzemann). Des Weiteren gewann Sie 2009 den Bambi in der Kategorie Beste nationale Schauspielerin für ihre Darstellung als Romy Schneider im Fernsehfilm "Romy" (Regie: Torsten C. Fischer). Sie spielte u. a. in den Kino-Filmen "Das Parfum", "Die Buddenbrooks" und "Jesus liebt mich" von Florian David Fitz. Als Sprecherin im Hörverlag ist Jessica Schwarz auch in dem Filmhörspiel zu Thomas Manns "Buddenbrooks" zu hören.



Mein Fazit und meine Rezension:

Schon bevor ich das Hörbuch in meinen Händen halten konnte, habe ich viel über das Buch selbst gehört und auch einige Meinungen darüber gelesen und - was soll ich sagen? Ich war einfach hin und weg! :) Allein das Cover war so traumhaft und hat so eine heimelige Atmosphäre ausgestrahlt, dass ich mich wie ein Keks gefreut habe, als ich die Zusage vom Verlag für ein Rezensionsexemplar erhalten habe! Und ich sollte auch nicht enttäuscht werden ...

Josefine hat einen genauen Plan für ihr Leben: als Anwältin ist sie strukturiert und weiß immer, was als nächstes kommt, doch gerade bei ihrer eigenen Hochzeit hat sie die Planung ohne ihre Cousine Charly gemacht, die sich mit dem Familienerbstück - dem Ring der Großmutter - aus dem Staub macht. Nach Schottland soll die Reise gehen. Im Grunde genommen ist von ihrem Verhalten niemand überrascht, nur leider gibt Großmutter ohne diesen Ring nicht ihren Segen zur Hochzeit und das geht so gar nicht! Was also kann Josefine tun? Natürlich: sie muss hinter Charly herreisen, um den Ring zurück zu bekommen. In Schottland aber soll sie vor andere Herausforderungen gestellt werden und so lernt auch die strukturierte Anwältin, dass nicht alles im Leben nach einem Plan laufen kann ... unverhofft kommt eben oft!

Ich bin ehrlich, als ich endlich das Hörbuch hatte und die CD in den CD-Player eingelegt habe, habe ich mich wirklich gefreut. Mit Wäschekörben bewaffnet (immerhin will ich auch zuhören und nicht von drumherum abgelenkt werden), ging es also frisch ans Werk! Der Anfang war auch noch ziemlich gut, doch irgendwann habe ich nicht mehr wirklich zuhören können. Die Geschichte ist so dahin geplätschert und wollte mich nicht so recht gefangen nehmen. Bis sich Josefine endlich dazu aufrafft, ihrer Cousine nach Schottland zu folgen, bricht nicht nur bei ihr die schiere Verzweiflung aus, sondern in der gesamten Familie, denn ein Familienrat tagt. Spätestens da war es mir dann doch etwas zu ausschweifend und ich war froh, als sie dann endlich in Schottland angekommen ist.

Auch ihrem Verlobten Justus kann ich rein gar nichts abgewinnen! Dass sie nicht schon früher nach Schottland "geflüchtet" ist, verstehe ich beim besten Willen nicht ... Seine Ansichten sind meiner Meinung nach antiquiert und dass Josefine mit ihm zusammenlebt, kann ich absolut nicht begreifen. Jede Frau würde bei ihm sofort Reißaus nehmen!

Dort nimmt die Geschichte dann wieder an Fahrt auf! Aiden war mir auf Anhieb sympathisch und auch Josefine kann seinem Charme nicht lange widerstehen! Da wird der Anwältin doch nochmal ordentlich den Kopf verdreht - aber HALT! Ist sie nicht verlobt? Tja ... die Liebe folgt nun mal keinem Plan und schon gar nicht einem von Josefine.

Josefine und Aiden erleben in Schottland so einiges und müssen durch Höhe und Tiefen gehen, bis sie schlussendlich ans Ziel gelangen und für Josefine ist diese Reise nicht nur eine Reise hin zum lang ersehnten Ring ihrer Großmutter (und deren Segen), sondern vielmehr eine Reise zu sich selbst.

Letzten Endes kann ich sagen, dass der langatmige Beginn zu guter Letzt doch noch durch eine wunderbare Geschichte wett gemacht wurde rund um das Thema Liebe, Familie und Zusammenhalt! Blut ist nun mal dicker als Wasser!