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Veröffentlicht am 16.03.2022

Mit Goethe auf Reisen

Goethe in Karlsbad
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Das knapp 180 Seiten starke Büchlein führt den Leser an der Seite des Geheimrates Johann Wolfgang von Goethe nach Karlsbad. Gemeinsam mit ihm verhindern wir einen gemeinschaftlichen Suizid eines jungen ...

Das knapp 180 Seiten starke Büchlein führt den Leser an der Seite des Geheimrates Johann Wolfgang von Goethe nach Karlsbad. Gemeinsam mit ihm verhindern wir einen gemeinschaftlichen Suizid eines jungen Liebespaares.

Mit der Wahl der Schreibstils, der gewählten Sprache, schafft es der Autor Ralf Günther mühelos, uns ins Jahr 1816 zu katapultieren. Goethe, der kränklich ist, will sich in Karlsbad (Karlovy Vary) bei den Thermalquellen erholen. Der geplante Suizid erinnert ihn an sein frühes Werk „Die Leiden des jungen Werther“ und er muss es einfach verhindern.

Ich finde, kurzgefasst, das Buch sehr interessant. Es ist eine Hommage an etwas, das sehr komplex, verworren und alles andere als einfach ist. Etwas, das einem Flügel verleiht, zum Absturz bringen kann und die großen Dummheiten anstiftet: die Liebe.

Hierbei wird Goethe sehr gut und vorallen Dingen sehr komplex und vielschichtig geschildert. Vereint er doch sehr viele – guten und weniger gute Eigenschaften – in sich.

Man merkt dem Buch, wie immer wenn Ralf Günther „zur Feder greift“, eine ausführliche Recherche und viel Liebe zum Detail an.

Ich kenne und liebe Karlsbad, aber beim nächsten Besuch werde ich es mit ganz anderen Augen sehen.

Für mich ein sehr interessantes Buch, das ich gerne gelesen habe. Ich vergebe gerne 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2022

Starke Frauen

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Mit diesem Roman versetzt uns die Autorin in das Jahr 1914, als Emma in Wien ihre Stelle als eine der ersten Tierpflegerinnen im Wiener Zoo antritt und der erste Weltkrieg beginnt und katapultiert uns ...

Mit diesem Roman versetzt uns die Autorin in das Jahr 1914, als Emma in Wien ihre Stelle als eine der ersten Tierpflegerinnen im Wiener Zoo antritt und der erste Weltkrieg beginnt und katapultiert uns dann sofort zum November 1917 weiter. Wir erleben zusammen mit Emma die Zeit des ersten Weltkriegs, die Entbehrungen die diese Zeit mit sich bringt.

Der Autorin gelingt es durch eine sehr gute Recherchearbeit, die Rolle der Frau in diesen Zeiten genauso gekonnt zu beleuchten wie die Kriegsleiden sowohl der Männer im Krieg selbst als auch die der Familien die zu Hause bang auf Nachricht warteten und irgendwie durchkommen mussten. Sie zeichnet ein Bild der Versorgungslage, des Hungers und des täglichen Überlebenskampfes.

Mittendrin Emma, ihre Schwester Grete und all die anderen Protagonisten des Buches. Dank dieser authentisch gezeichneten Figuren sind mitten in kalten Winter 1917 mitten in Wien, wo der Kampf um Lebensmittel und Brennmaterial auf der Tagesordnung stehen. Wir erleben aber auch mit, wie der Zoo in Wien ums Überleben kämpft, wie die wenigen verbliebenen Mitarbeiter dort darum kämpfen, dass auch die Tiere ein würdiges Überleben erfahren.

Auch zur Rolle der Frau, zu den Kriegsleiden oder zur Versorgungslage der Menschen im Krieg, vermittelt der Roman ein äußerst authentisches Bild.

Emma sieht Tiere nicht nur als Anschauungsobjekt, sondern als Wesen mit Herz und Seele. Ihre Verbindung zu Fanny, dem Orang-Utah-Mädchen hat mich tief berührt. Emma hat mich mit ihrer Art und Weise, Dinge anzugehen, anzunehmen und ihrer Tierliebe sehr begeistert. Gut, ich hätte sie auch hin und wieder gerne mal schütteln mögen, aber dennoch waren auch diese Momente wiederum sehr glaubhaft geschildert.

Julius als der männliche Gegenpart war auch ein Mensch mit Ecken und Kanten, mit tiefen seelischen Wunden, ist sehr glaubhaft gezeichnet. Ich konnte gut verstehen das er es leid war, Gewalt mit anzuschauen, zu erleben und auch die Szene mit dem Zebra … ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht.

Der Unsympath schlechthin war für mich von Kochaus. Ich hätte gern mehr zu den Hintergründen von ihm gewusst. Denn auch wenn er ein totaler Ekel war, es muss einen Grund haben, warum er so ist. Dennoch, nach dem Buch lasse auch ich kein gutes Haar mehr an ihm.

Meine „Lieblingsfigur“ im Buch ist aber Fanny – in Zukunft werde ich Affen mit ganz anderen Augen wahrnehmen.

Es war ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und wo ich Spaß hatte es zu lesen.

Meine Wertung: 4 von 5 möglichen Sternen Den Zoo in Wien muss ich mir irgendwann mal anschauen.

Veröffentlicht am 02.03.2022

Der letzte Band der Reihe

Blaubeerjahre
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Blaubeerjahre ist der 6. und auch letzte Teil der Reihe um die kalifornischen Träume und der 5. Band, den ich gelesen habe.

Mir haben die Geschichte, das Setting und die Charaktere des Buches gut gefallen. ...

Blaubeerjahre ist der 6. und auch letzte Teil der Reihe um die kalifornischen Träume und der 5. Band, den ich gelesen habe.

Mir haben die Geschichte, das Setting und die Charaktere des Buches gut gefallen. Die Blaubeerfarm hätte ich natürlich zu gerne gesehen, auch wenn ich Blaubeeren an sich gar nicht so sehr liebe und demzufolge auch nicht so gerne esse.

Die Charaktere des Buches: Fran, die Grandma und Cliff, der Gramps waren Charaktere, die mich sofort in ihren Bann gezogen haben. Ich bin zu tiefst beeindruckt, wie die Autorin die Demenz von Cliff beschrieben hat. Das geschah so behutsam, dass man der Meinung sein kann, die Autorin hat damit selbst im Familien- oder Verwandtenkreis Erfahrungen. Vor Fran ziehe ich in Gedanken meinen Hut. Ihre Liebe zu Cliff ist so tief, so ehrlich, dass sie alles tut, um ihn zu unterstützen. Da habe ich beim Lesen nicht Fran und Cliff gesehen, sondern meine Tante und meinen Onkel. Auch ihre Liebe zueinander war so tief, dass meine Tante meinen Onkel bis zum Schluss gepflegt hat.

Aber auch die anderen Charaktere des Buches waren gut gezeichnet, mit all ihren Stärken und Schwächen. Authentisch und ehrlich. Jede hat ihr Päckchen zu tragen, jede fängt auf der Blaubeerfarm noch einmal an, jede von ihnen findet einen neuen Weg. Die Perspektive zu wechseln scheint allen dreien gut zu bekommen.

Die Informationen, die man als Leser zum Anbau, der Ernte und der Verarbeitung von Blaubeeren bekommt sind gut eingearbeitet und vermitteln wissenswertes.

Am ehesten konnte ich mich mit DeeDee identifizieren. Mir ihrer hibbeligen Art, rast- und ruhelos. Ich fand es toll, wie sie sich neu entdeckt und dann ihren ganz eigenen Weg geht. Und ich fand es toll, wie die Familie darauf reagiert.

Mein Fazit: Es war ein schönes Buch für schöne Lesestunden, es hat Spaß gemacht es zu lesen. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2022

Die Lebenden und die Toten

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Nachdem ich das neueste Buch von Nele Neuhaus gelesen hatte, musste ich gleich noch ein weiteres hinterher „schieben“. Schließlich konnte mich „In ewiger Freundschaft“ sehr fesseln.

Und ich kann nur sagen ...

Nachdem ich das neueste Buch von Nele Neuhaus gelesen hatte, musste ich gleich noch ein weiteres hinterher „schieben“. Schließlich konnte mich „In ewiger Freundschaft“ sehr fesseln.

Und ich kann nur sagen „WOW“. Ich bin total begeistert. Zum einen schafft es die Autorin mit ihrem flüssigen und leichten Schreibstil, mich als Leserin gleich in die Geschichte hineinzuziehen und so bin ich schnell mittendrin und nicht nur von außen ein stiller Beobachter.

Durch die vielen Protagonisten – egal ob von Seiten der Polizei, der Tatverdächtigen, der Opfer und deren „Minikosmos“ um sie herum – war ich im ersten Moment erschlagen und leicht überfordert. Aber dadurch wurde das „Mitermitteln“, das Rätsel um den möglichen Täter und dessen Beweggrund so spannend. Da taten auch die Längen des Buches, und da gab es in meinen Augen einige, keinen Abbruch.

Die Wechsel der Perspektiven gibt dem Fall die nötige Tiefe und hält den Spannungsbogen trotz der Längen hoch.

Ich find die Darstellung der Dynamik im Team wieder sehr gelungen und es macht Spaß mitzuerleben, wie sich das Team in den Fall verbeißt und wie (fast) alle an einem Strang ziehen. Auch das das Privatleben der Ermittler, zumindest von Pia und Bodo, wird immer wieder beleuchtet. Hier muss die Autorin nur aufpassen das es nicht überhandnimmt, denn ich will einen Krimi und keinen Beziehungsroman lesen.

Ein großer Pluspunkt war für mich die Thematik des Buches: die Organspende. Das ist ein Thema, das polarisiert und zum Nachdenken bringt. Den Begriff „Organmafia“ kennt bestimmt jeder und hier in dem Buch wird aufgezeigt, was man auch darunter verstehen kann.

Das Buch ist alles: temporeich und spannend, nachdenklich und informativ. Dazu blitzt hin und wieder der Humor der Ermittler durch, auch wenn er auf Grund der ganzen Situation, der Düsterheit des Falls, irgendwann fast zum Erliegen kommt. Aber dann kommt etwas Anderes zum Tragen: der Zusammenhalt des Teams, die Freundschaft und Kollegialität der Kollegen untereinander.

Für mich war es wieder ein gelungenes Buch der Autorin und verdient auf jeden Fall 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.01.2022

schönes Kinderbuch

Willkommen in der Wunder-Villa
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Diese wunderbare Geschichte um Pippa und ihrer magischen Familie sowie der neuen Freunde habe ich sehr gerne mit meinen Kindern (vor)gelesen.

Als erstes wurde natürlich das Buch einmal durchgeblättert, ...

Diese wunderbare Geschichte um Pippa und ihrer magischen Familie sowie der neuen Freunde habe ich sehr gerne mit meinen Kindern (vor)gelesen.

Als erstes wurde natürlich das Buch einmal durchgeblättert, die sehr gelungenen und aussagekräftigen Bilder betrachtet und dann konnte es losgehen. Die einzelnen Kapitel – oder Geschichten – hatten eine angenehme Vor(Leselänge) und eigneten sich dadurch sehr gut für die abendliche Gute-Nacht-Geschichte. So hat uns das Buch über mehrere Tage begleitet und die beiden kleinen Zuhörer (4 und 6) konnten den Fortgang gar nicht erwarten.

Von ihnen bekam das Buch einen ganz begeisterten Daumen nach oben: alles richtig gemacht.

Von mir als vorlesende Mama kommt hier ein kleines ABER: es hat ziemlich lange gedauert, bis klar wurde wohin die Geschichte führen würde. Bis klar war, worum es eigentlich ging. Erst am Ende hat die Geschichte dann richtig Fahrt aufgenommen und dann ging alles bei nah zu schnell. Hier hätte ein kontinuierlicher Spannungsbogen mehr erreichen können.

Aber alles in allem bekommt das Buch von mir 4 von 5 möglichen Sternen – nicht „perfekt“ aber nah dran.