Cover-Bild Ein Präsident verschwindet
Band 2 der Reihe "Die Philipp-Gerber-Romane"
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16,00
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  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.02.2022
  • ISBN: 9783499004773
Ralf Langroth

Ein Präsident verschwindet

1954: Über Nacht verschwindet Verfassungsschutzpräsident Otto John – und taucht in Ost-Berlin wieder auf. Wurde er, wie er später behauptet, tatsächlich entführt? Auf Wunsch von Konrad Adenauer übernimmt Philipp Gerber von der Sicherungsgruppe Bonn die Ermittlungen. Gerber hat dem Bundeskanzler schon einmal geholfen, doch diesmal hat er auch ein persönliches Interesse: Seine Geliebte, die Journalistin Eva Herden, ist verschwunden, ein Foto zeigt sie an der Seite von Otto John. Als ein Barbesitzer aus dem Rotlichtmilieu ermordet wird, der viele Geheimnisse der Polit-Elite kannte, steht Eva unter doppeltem Verdacht: als Mörderin und kommunistische Agentin, die den Mann im Auftrag der Sowjets ausgeschaltet haben soll. Auf der Suche nach Eva und den Beweisen ihrer Unschuld gerät Gerber zwischen die Fronten der Geheimdienste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2022

Andere Zeiten

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"Ein Präsident verschwindet" spielt während der Kanzlerschaft Adenauers im Jahr 1954. Der Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet plötzlich und taucht in Ostberlin wieder auf, wo er eine Presseerklärung ...

"Ein Präsident verschwindet" spielt während der Kanzlerschaft Adenauers im Jahr 1954. Der Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet plötzlich und taucht in Ostberlin wieder auf, wo er eine Presseerklärung abgibt. Nun fragt man sich in der BRD, ob er freiwillig dort ist oder ob er von ostdeutschen Agenten entführt wurde. Dies alle beruht auf einer wahren Begebenheit. Bundeskanzler Adenauer wünscht, dass der BKA-Ermittler Philipp Gerber in dem Fall aktiv wird, auch, weil ihm bekannt ist, dass Gerber mit der Journalistin Eva H. liiert ist, die ebenfalls verschwunden ist und dann mit Otto John in Ost-Berlin gesehen wurde. Welche Rolle spielt sie in diesem Fall? Hat Gerber sich in ihr getäuscht? Dann soll Philipp Gerber auch noch mit der Organisation Gehlen, aus der später der Bundesnachrichtendienst hervorging, zusammenarbeiten, was beiden Seiten nicht recht ist, und es kommt zu mehreren Morden.

Der Politthriller rollt ein sehr spannendes Kapitel der deutsch-deutschen Vergangenheit auf und verwebt geschickt historische Begebenheiten, von denen manche bis heute nicht vollständig aufgeklärt sind, mit Fiktion, unter anderem in Form der Beziehung zwischen Philipp und Eva. Auch über die Persönlichkeit Konrad Adenauer erfährt man einiges. Alles wirkt sehr gut recherchiert und die Spannung bleibt lange erhalten. Ich fand es auch interessant, wie anders Ermittlungen, ohne die vielen technischen Hilfsmittel heute, damals stattfinden mussten und mir wieder darüber bewusst zu werden, wie schnell man über den Verbleib einer Person (in dem Fall Eva) im Unklaren blieb, da man nicht mal schnell Kontakt zueinander aufnehmen konnte. Manchmal ist es aber etwas verwirrend mit den ganzen Namen klar zu kommen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Geschichtsstunde mal anders

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Als Otto John, der Verfassungsschutzpräsident der BRD, plötzlich 1954 verschwunden ist, bittet Bundeskanzler Konrad Adenauer Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber, sich dieses Umstandes anzunehmen. Alsbald ...

Als Otto John, der Verfassungsschutzpräsident der BRD, plötzlich 1954 verschwunden ist, bittet Bundeskanzler Konrad Adenauer Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber, sich dieses Umstandes anzunehmen. Alsbald steckt Gerber in Ermittlungen drin, die zeigen, dass auch seine Geliebte Eva Herden, Reporterin beim Magazin Brennpunkt Bonn, irgendwie in den Fall verstrickt zu sein scheint. Es beginnt für Philipp Gerber eine Odyssee von Bonn, über West- und Ostberlin nach Pullach und wieder zurück, immer zwischen den Fronten von Verfassungsschutz, Organisation Gehlen, KGB, CIA, CIC und Stasi.
Ralf Langroth hat sich auch im 2. Band seiner KHK Gerber-Reihe eines sich tatsächlich zugetragenen Ereignisses aus dem Nachkriegsdeutschland angenommen. Wer gerne politische Kriminalromane mit realem Hintergrund liest, ist hier definitiv richtig. Die realen Geschehnisse hier als Aufhänger für diesen spannenden historischen Krimi zu nutzen, hat mir gut gefallen. Die Umstände des Verschwindens des Otto Jahn waren mir bis dato nicht bekannt, so dass ich auch wieder Wissenswertes dazugelernt habe. Allerdings fehlte mir die durchgehende Spannung für einen Thriller. Und durch die rasanten Schauplatzwechsel blieben auch die einzelnen Charaktere eher blass.
Nichts desto trotz hat mich aber dieser neue Fall für Phillip Gerber gut unterhalten und ich hoffe auf weitere Einsätze von ihm. Bis dahin gibt es für „Ein Präsident verschwindet“ von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2022

unterhaltsam

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Da ich schon die Akte Adenauer gelesen hatte und ich Gerber einen interessanten Charakter finde, habe ich jetzt den zweiten Band der Reihe gelesen. Diesmal geht es scheinbar um eine Entführung und niemand ...

Da ich schon die Akte Adenauer gelesen hatte und ich Gerber einen interessanten Charakter finde, habe ich jetzt den zweiten Band der Reihe gelesen. Diesmal geht es scheinbar um eine Entführung und niemand geringerer als Otto John, der Verfassungsschutzpräsident der BRD, ist das Opfer.

Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber wird persönlich vom Bundeskanzleramt dafür eingesetzt den Fall schnell und mit möglichst wenig Aufsehen zu klären.
Wie schon beim ersten Mal fand ich das Buch eher wie einen Spionagethriller. Sämtliche Geheimdienste geben sich in der Geschichte ein Stelldichein. Mittendrin Gerber und seine Geliebte Eva, die erneut auf eine sehr undurchsichtige Art und Weise agiert und der man eine Beteiligung an der Entführung unterstellen könnte.

Der Roman liest sich schnell und hat durch die kurzen Abschnitte ein sehr hohes Tempo. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Ruhe und Tiefe gewünscht. Die Charaktere agieren etwas vorhersehbar und bedienen das ein oder andere Klischee. Unterhaltsam.

Veröffentlicht am 16.03.2022

Kein Thriller aber ein interessanter historischer Krimi

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1954 wird Kommissar Philipp Gerber nachts zu einem geheimen Treffen mit Kanzler Adenauer gebracht. Es sind Fotos vom verschwundenen Präsidenten des Verfassungsschutzes aufgetaucht, auf denen er zusammen ...

1954 wird Kommissar Philipp Gerber nachts zu einem geheimen Treffen mit Kanzler Adenauer gebracht. Es sind Fotos vom verschwundenen Präsidenten des Verfassungsschutzes aufgetaucht, auf denen er zusammen mit der Journalistin Eva Herden in Ostberlin zu sehen ist. Er war schon zu Nazi-Zeiten im Widerstand tätig. Eva ist Philipps Freundin und hat sich bereits seit Tagen nicht bei ihm gemeldet. Gerber macht sich auf den Weg ins besetzte Berlin, um sich beider Sachen anzunehmen.

Meinung:
Ich lese zwischendurch gerne historische Romane, auch mit Krimielementen. In EIN PRÄSIDENT VERSCHWINDET werden fundierte Fakten mit einer fiktiven Geschichte verwoben und zu einer interessanten Story zusammengefasst.

Auf diese Geschichte war ich wirklich sehr gespannt, denn ich wollte ausprobieren, ob politische Tatsachen bzw. Hintergründe auch etwas sind, was ich ohne Probleme lesen mag und wofür ich mich begeistern kann (bin sonst nicht so die "Politiktante"). Aber ich muss sagen, dass ich angenehm überrascht war!

Als ich den Print in den Händen gehalten habe, hat mich schon das in grün gehaltene schimmernde Cover mit dem historischen Bild fasziniert. Es ist wirklich ein wahrer Blickfang.

Die Leseprobe habe ich damals aufmerksam und flüssig lesen können und entschied mich dann für ein Untergenre des Thrillers/Krimis, um den ich ansonsten einen großen Bogen mache... und wurde nicht enttäuscht.

Den Autor Ralf Langroth kannte ich bis dato nicht, da ich dem ersten Band (Die Akte Adenauer) aus der Philipp-Gerber-Reihe bislang keine Beachtung geschenkt hatte. Ich überlege aber, diesen auch noch zu lesen.

Ich persönlich würde diesen Roman allerdings nicht unbedingt als Spionagethriller betiteln wollen. Es handelt sich meiner Meinung nach um einen gut geschriebenen und recherchierten historischen Krimi.

Das Buch ist am 15.02.2022 beim Rowohlt Verlag erschienen. Die 384 Seiten sind in angenehme kurze Kapitel unterteilt und ich kam somit gut in meinen Lesefluss hinein.

Zum besseren Vorstellungsvermögen wurde am Anfang des Prints eine Karte vom Berlin im Jahr 1954 abgebildet, was ich sehr gut fand; allerdings fand ich es schade, dass ich die einzelnen Straßen, die im Buch erwähnt wurden, nicht darauf finden konnte.

Die geschichtlichen Fakten wurden am Ende auch aufgezeigt und zusammengefasst, was für mich auch noch einmal sehr interessant war.


Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen politischen Krimi ab, der mich tatsächlich neugierig auf mehr in diese Richtung gemacht hat (4/5 Sterne ****)

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein vergessenes Kapitel der deutschen Geschichte

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Seit dem Erfolg von „Babylon Berlin“, der filmischen Adaption von Volker Kutschers Gereon Rath-Reihe, sind zahlreiche deutschsprachige Kriminalromane erschienen, die sich mit der jüngeren Vergangenheit ...

Seit dem Erfolg von „Babylon Berlin“, der filmischen Adaption von Volker Kutschers Gereon Rath-Reihe, sind zahlreiche deutschsprachige Kriminalromane erschienen, die sich mit der jüngeren Vergangenheit Deutschlands beschäftigen. Allerdings nutzen diese die historischen Verweise meist nur als Zeitkolorit und stellen selten reale Begebenheiten in den Mittelpunkt der Handlung.

Ganz anders Langroth, der sich in „Ein Präsident verschwindet“ einem Ereignis zuwendet, das nicht nur Kanzler Adenauer sondern auch seiner Regierungsmannschaft einige schlaflose Nächte bereitet. 1954 verschwindet Otto John, ehemals im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv und mittlerweile Präsident des Verfassungsschutzes, spurlos. Übergelaufen oder entführt, das ist die Frage, die Philipp Gerber vom BKA klären soll. Als John kurze Zeit später in Ost-Berlin auftaucht, klingen alle Alarmglocken, denn er verfügt kraft seines Amtes über jede Menge Insiderwissen, das nicht in falsche Hände geraten sollte. Aber Gerber hat auch ein persönliches Interesse an dem Fall, denn auch seine Freundin Eva, Reporterin für ein kommunistisches Magazin, ist abgetaucht. Kann es sein, dass sie in Otto Johns Verschwinden involviert ist?

Die politischen Verhältnisse zwischen Ost und West sind angespannt, es ist die Zeit des Kalten Krieges. Und mittlerweile kommen auch die alten Nazis wieder aus ihren Löchern gekrochen und machen sich in staatlichen Behörden breit. Wie Reinhard Gehlen (ehemaliger Generalmajor der Wehrmacht und Leiter der Abteilung Fremde Heere Ost), der mit dem Einverständnis der Amerikaner als Gründer des Auslandsgeheimdienstes Organisation Gehlen (später BND) schon wieder fest im Sattel sitzt und Gerbers Nachforschungen immer wieder torpediert.

Es ist ein vergessenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, das sich Ralf Langroth für seinen zweiten Thriller mit Philipp Gerber vorgenommen hat. Natürlich mit der einen oder andere künstlerische Freiheit, aber in den wesentlichen Punkten an den historisch verbürgten Fakten orientiert. Lohnt sich!