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Veröffentlicht am 16.03.2022

Beginnt verwirrend, endet spannend und rund

Fürimmerhaus
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Im Fürimmerhaus landen Jugendliche, die Erlöser ihrer Welten waren, dort nun aber nicht mehr „gebraucht“ werden. Carters Ankunft trifft auf den Versuch der anderen Jugendlichen, aus dem Haus zu entkommen. ...

Im Fürimmerhaus landen Jugendliche, die Erlöser ihrer Welten waren, dort nun aber nicht mehr „gebraucht“ werden. Carters Ankunft trifft auf den Versuch der anderen Jugendlichen, aus dem Haus zu entkommen. Eine Odysee beginnt …

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich in die Geschichte fand, sie ist zunächst sehr verwirrend, Namen, Orte, Gefahren, das muss man erst einmal zuordnen, und immer schwebt die Frage über einem, was das überhaupt für ein Ort ist, warum die Jugendlichen dort sind, und warum sie ihre Erinnerungen verloren haben. Die Vorstellung an einem solchen Ort zu sein, denn das Fürimmerhaus ist kein idyllischer Ort, und dabei nicht zu wissen, wer man eigentlich ist, und warum man hier sein muss, ist alles andere als schön.

Wenn man sich dann aber auf die Geschichte einlässt, lernt man zunächst die Jugendlichen besser kennen, mit Carter sind es sechs, dann beginnt man sich das Haus immer besser vorzustellen, und irgendwann ist man gefesselt, auch, weil es immer spannender wird, je weiter man vordringt. Dazu kommt die eine oder andere Überraschung, und ein wirklich gelungenes Ende, das den Roman rund macht. Gut gefällt mir auch der atmosphärische und bildhafte Schreibstil Kai Meyers, und natürlich seine Phantasie, die auch hier wieder gut zum Tragen kommt.

Die Jugendlichen sind sehr unterschiedlich, und nicht alle sind Menschen. Und auch im Haus wimmelt es von Wesen, die dazu meist gefährlich sind. Allerdings bekommen die Sieben auch hin und wieder unerwartete Hilfe.

Ein besonderes Haus, in dem man sich verlaufen kann, das voller Gefahren ist, und dem man nur mit Mühe, wenn überhaupt entkommen kann, das lese ich nicht das erste Mal. Kai Meyer ist dennoch eine ganz eigene Geschichte gelungen, die zwar nicht sofort punkten kann, bei der es sich aber lohnt, dranzubleiben, mit dem Ende kann man das Buch zufrieden zu klappen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Die OFA ermittelt im eisigen Nordschweden

Eisesschatten (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 5)
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Am Luciatag verschwindet in einem Dorf in Nordschweden die gewählte Lucia, Ebba Lindgren, auf dem Weg zur ihrer Krönung, niemals hätte sie freiwillig darauf verzichtet. Kurz darauf wird einer ihrer Lehrer ...

Am Luciatag verschwindet in einem Dorf in Nordschweden die gewählte Lucia, Ebba Lindgren, auf dem Weg zur ihrer Krönung, niemals hätte sie freiwillig darauf verzichtet. Kurz darauf wird einer ihrer Lehrer erstochen aufgefunden. Schließlich wird, ausgerechnet an Weihnachten, das Team der operativen Fallanalyse um Johan Axberg und Nathalie Svensson eingeschaltet. Die Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei gestaltet sich nicht immer einfach.

Mitten im Winter, in Nordschweden, ist es eisig kalt, die Chance, Ebba noch lebend zu finden, falls sie nicht schon längst ermordet wurde, schwindet mit jedem Tag, der vergeht – diese Stimmung, vor allem die Kälte, vermittelt der Autor sehr gut. Auch die Atmosphäre in dem kleinen Dorf kommt gut durch, die Animositäten der Dörfler untereinander und gegenüber den Bewohner der Flüchtlingsunterkunft, aber auch der Zusammenhalt. Ebba war nicht bei allen beliebt, und Ebba hatte Zukunftspläne, die sie aus dem Dorf herausgeführt hätten, alleine hier finden sich bereits diverse Motive. Nach und nach wird so manches aufgedeckt, was der eine oder andere gerne verschwiegen hätte.

Auch die aus den Vorgängerbänden bereits bekannten Mitarbeiter der OFA haben zum Teil ganz private Probleme, jedoch rückt das Privatleben in diesem Band mehr in den Hintergrund, verschwindet aber nicht ganz. Dazu kommen noch die Ermittler vor Ort, die ebenfalls Einfluss auf das Geschehen nehmen, besonders Gunnar Malm ist fest in der Dorfgemeinschaft verschweißt.

In Rückblenden erfahren wir, was in den Tagen vor Ebbas Verschwinden passiert ist. Als Leser kann man sich gut seine Gedanken zum Fall machen, auf die Lösung kommt man aber wahrscheinlich nicht alleine. Es gibt ein paar unerwartete Wendungen, aber auch manche, die man schon geahnt hat. Unterm Strich ist die Auflösung okay, ist aber für meinen Geschmack etwas zu unerwartet.
Ich mag die Reihe, und auch den fünften Band habe ich gerne gelesen, auch wenn er nicht mein Lieblingsband ist. Gerne empfehle ich daher die ganze Reihe an Genrefans.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Interessanter Roman, der sich einem politischen Skandal der frühen Bundesrepublik annimmt

Ein Präsident verschwindet
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Nachdem am 20.07.1954 der Präsident des Verfassungsschutzes, Otto John, verschwindet und wenig später in Ost-Berlin wieder auftaucht, wird BKA-Ermittler Philipp Gerber von Konrad Adenauer mit der Aufklärung ...

Nachdem am 20.07.1954 der Präsident des Verfassungsschutzes, Otto John, verschwindet und wenig später in Ost-Berlin wieder auftaucht, wird BKA-Ermittler Philipp Gerber von Konrad Adenauer mit der Aufklärung der Angelegenheit betraut. Wurde John entführt oder ist er freiwillig übergelaufen?. Für Gerber ist die Sache auch persönlicher Natur, denn seine Freundin, die Journalistin Eva Herden, ist offenbar zusammen mit John verschwunden.

Der zweite Teil der Reihe um Philipp Gerber, in der der Autor politische Skandale und spektakuläre Ereignisse der frühen Bundesrepublik aufarbeitet, handelt von einer Affäre, von der heute kaum noch jemand weiß, die aber damals sicher hohe Wellen schlug. Dass Ralf Langroth uns diese Ereignisse in Form eines spannenden Thrillers zugänglich macht finde ich gut. Gerade über die Nachkriegszeit ist vielen Menschen relativ wenig bekannt.

Philip Gerber mochte ich bereits im Vorgängerband, er bemüht sich das Richtige zu tun und hat seine eigene meinung, dort hat er sich z. B. entschieden, für das BKA zu arbeiten, und nicht mehr für den amerikanischen Geheimdienst. Natürlich ist er den trotzdem noch nicht ganz los, auch in diesem Roman mischt sein früherer Vorgesetzter und Vater seiner Ex-Verlobten, Hiram C. Anderson, wieder mit. Gut hat mir gefallen, wie sich Gerbers Verhältnis zu seinem Kollegen Erwin Sattler entwickelt hat, das hätte man zu Beginn ihrer Beziehung nicht ahnen können. Negativ aufgefallen ist mir leider Eva Herden, deren Handeln, und vor allem auch wie Gerber damit umgegangen ist, ich nicht immer nachvollziehen kann, am Ende ist mir die Entwicklung zwischen den beiden zu simpel, manche Szenen wirken auf mich deplaziert.

Die Geschichte ist natürlich von den historischen Ereignissen relativ vorherbestimmt, aber durch das Einführen diverser Charaktere, real oder fiktiv, hat der Autor sich genug Möglichkeiten geschaffen, um manch unvorhersehbare Entwicklung zu erzielen. Ralf Langroth hat einen sehr eingängigen Schreibstil, man wird schnell gepackt, der Roman lässt sich gut und zügig lesen. Neben einem lesenswerten Nachwort komplettieren eine Zeittafel und eine Karte des Berlins der 1950er Jahre die Boni.

Die Geschichte um das Verschwinden Otto Johns ist interessant, und ich bin schon gespannt, welches Geschehen sich der Autor im nächsten Band vornimmt, denn natürlich werde ich auch dann wieder an Bord sein. Die Idee einer Thrillerreihe, in der spektakuläre Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte verarbeitet werden, gefällt mir sehr gut, ich kann daher nicht nur diesen Band, sondern auch den Vorgänger empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Nicht immer einfach zu lesen, aber lohnend

Athos 2643
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Im Jahr 2643 gibt es auf dem Neptunmond Athos einen unnatürlichenTodesfall. Um zu klären, wie das unter der lebenserhaltenden KI MARFA geschehen konnte, und diese ggf. einer neuen ethischen Einstellung ...

Im Jahr 2643 gibt es auf dem Neptunmond Athos einen unnatürlichenTodesfall. Um zu klären, wie das unter der lebenserhaltenden KI MARFA geschehen konnte, und diese ggf. einer neuen ethischen Einstellung zu unterziehen, wird der Inquisitor Rüd Kartheiser entsandt.

Auf Athos leben, nach dem Todesfall, nur noch sechs Menschen, cönobitische Mönche, die es alle sechs Rüd nicht leichtmachen, und bei denen man schnell das Gefühl hat, das sie womöglich mehr wissen und/oder ein Geheimnis haben. Rüd wird von seiner eigenen KI begleitet, die er Zack nennt, und die das holografische Erscheinungsbild einer Frau hat, was, da Frauen auf Athos nicht erlaubt sind, etwas problematisch ist. Mich hat am Anfang Rüds Umgang mit Zack abgestoßen. Interessanterweise lässt Nils Westerboer Zack die Geschichte in Ich-Form erzählen, so dass man selbst eine gewisse Beziehung zu ihr aufbaut.

Die Welt rund um Neptun, in der der Roman spielt, Athos, und Kütahya, von wo aus Rüd und Zack nach Athos übersetzen, ist türkisch-griechisch angehaucht, so dass man schnell zwischen dem Neptunmond Athos und dem gleichnamigen Mönchsrepublik in Griechenland Parallelen ziehen kann. Insgesamt fand ich es interessant, dass die östlichen Mittelmeerkulturen so eine große Rolle spielen.

Der Roman ist durchsetzt von ethischen, theologischen und philosophischen Fragen und Betrachtungen, und daher nicht immer einfach zu lesen – der Autor hat u. a. Theologie studiert, das merkt man. Wenn man sich aber darauf einlässt, und auch das Glossar im Anhang frühzeitig einsetzt, ist die Geschichte interessant und spannend, und lässt den Leser seine eigenen Überlegungen anstellen. Nur gegen Ende wurde mir das Ganze zu langatmig, hier hat mich die Geschichte etwas verloren, und hier hatte ich gewisse Verständnisprobleme, die sich aber später bei nochmaligen Lesen des einen oder anderen Abschnitts geklärt haben.

Der Roman ist interessant und teilweise auch spannend zu lesen, auch auf Grund seiner ethischen, theologisch und philosophischen Fragestellungen, allerdings ist er dadurch auch schwieriger zu lesen. Man muss sich darauf einlassen und konzentrierter lesen als es bei einem reinen Unterhaltungsroman üblich ist – in meinen Augen lohnt sich das.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Nichts ist unmöglich

Clan der Astronauten
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Der Clan der Astronauten ist weiter Richtung Meer unterwegs, und vergrößert sich dabei immer mehr. Doch dann trifft er auf Meerwesen, die ein Weiterkommen verhindern – und das ist nicht das einzige Problem, ...

Der Clan der Astronauten ist weiter Richtung Meer unterwegs, und vergrößert sich dabei immer mehr. Doch dann trifft er auf Meerwesen, die ein Weiterkommen verhindern – und das ist nicht das einzige Problem, auf das die Gruppe stößt.

Der dritte Band der Reihe bietet nicht nur ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren sondern wartet auch mit neuen auf, wie die oben genannten Meerwesen, die sich als hartnäckige und gefährliche Gegner erweisen. Dass dem Clan gleichzeitig die Amazonen im Nacken sitzen und zwei Clanmitglieder zwar neue Fähigkeiten entwickeln, diese aber auch für Probleme sorgen, erhöht den Druck zusätzlich. Und endlich dürfen nach dem kurzen aber heftigen Auftauchen im ersten Band auch wieder Drachen auftreten, worüber ich mich besonders freue.

Wie gehabt wird mit vielen Perspektivewechseln in kurzen Kapiteln erzählt, neben den ursprünglichen Charakteren, der Besatzung der Sirius7, dürfen die Amazone Ronja, die Goblinschamanin Faqech, der Ogerjunge Junior und die Fee Delphi ihre Sichtweise beisteuern, in Zwischenspielen trifft man zudem auf Amazonen und Magier.

Bezüglich der Charaktere, vor allem der Ursprungscrew, gibt es einige überraschende Wendungen, aber das kann Thorsten Hoß ja sowieso gut, nichts ist vorhersehbar, alles Mögliche und Unmögliche kann geschehen. Für den nächsten Band ist viel Stoff da, man darf gespannt sein.

Der Roman hat mich wieder gut unterhalten, der Geschichte neue spannende Akzente hinzugefügt und Lust auf den nächsten Band gemacht. Ich empfehle die Reihe sehr gerne an Fantasyleser, die auch einmal abseits eingefahrener Pfade wandeln und humorvolle Geschichten mögen.

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