Mentalist 1 - Der Houdini-Mörder
SchwarzlichtEine Frau wird brutal ermordet. War es ein misslungener Zaubertrick? Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri, die an Mysophobie leidet, zieht den autistischen Mentalisten Vincent Walder hinzu. Sie selbst ...
Eine Frau wird brutal ermordet. War es ein misslungener Zaubertrick? Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri, die an Mysophobie leidet, zieht den autistischen Mentalisten Vincent Walder hinzu. Sie selbst arbeitet in einer Gruppe der Kriminalpolizei, die recht skurril anmutet und auch selbst nicht viel auf die Reihe bekommt. Vincent denkt, dass dies nicht der einzige Mord bleiben wird - und schon bald zeigt sich, dass er recht hat.
Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der gut zum Inhalt passt.
Der Schreibstil des Autorenduos ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.
In diesem Thriller hat man es nicht nur mit bizarren Morden zu tun, sondern auch mit allerlei skurrilen Menschen. Die ganze Ermittlungsgruppe rund um Mina ist sehr sonderbar. Da ist Julia, die Leiterin, die die Tochter des Polizeichefs ist, dann Peder, der aufgrund von Drillingen immer einschläft, Ruben, der allem was weiblich ist, nachsteigt und schließlich der pessimistische Christer. Und nicht zu vergessen ist Mina, die unter Angst vor Schmutz und Keimen leidet, sodass sie ihre Unterwäsche nach kurzem tragen in die Mülltonne entsorgt.
Mit dem Mentalisten Vincent, der unter einer Form von Autismus leidet, wird die extravagante Truppe dann komplett. Wobei ich sagen muss, dass ich Mentalisten mag, nicht nur echte, wie z.B. Thorsten Havener, sondern auch die Fernsehserie "Der Mentalist", der ja auch auf außergewöhnliche Weise Fälle löst.
Dazu muss ich sagen, dass ich außergewöhnliche Charaktere/Ermittler liebe, darum mochte ich diese Gruppe auch, auch wenn manche sehr unsympathisch rüberkamen (v.a. Ruben) und es manchmal schon fast übertrieben war, wie die Autoren die Macken auskosteten.
Die Handlung war gut überlegt und gut aufgebaut. Störend war aber, dass es außer den Monatsangaben keine wirklichen Kapitel gab. So dauerten die Kapitel nicht nur sehr lange, sondern waren auch unlogisch aufgebaut, da es immer wieder Rückblicke ins Jahr 1982 gab. Die waren gerade mal durch einen Absatz vom restlichen Text getrennt.
Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch, auch wenn dem Leser wohl spätestens ab der Hälfte (wohl eher schon vorher) klar war, wer hier der Mörder ist. Nichtsdestotrotz fieberte man mit, auch weil das Ermittlerteam, nicht nur durch ihre (zumindest zeitweise) Unfähigkeit, sondern auch weil sie nicht alle Informationen des Lesers hatten, im Dunkeln tappten.
Nichtsdestotrotz konnte mich dieser Auftakt zu einer Trilogie großteils überzeugen, sodass ich gerne auch die Fortsetzungen lesen möchte. V.a. haben die Protagonisten des Ermittlerteams sicher noch das eine oder andere Geheimnis, das ans Licht kommen wird - zumindest für den Leser.
Fazit: Skurrile Ermittlungstruppe und ein Mentalist bieten tolle Spannung. 4,5 von 5 Sternen