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Veröffentlicht am 16.03.2022

Es bleibt spannend und macht süchtig

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich ...

Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich die Nase voll hat und an der Hochschule unterrichtet. Aber er kann es nicht lassen und löst Fälle als „Hobby“, sobald er Unrecht wittert. Die ursprüngliche Serie hieß „Im Kopf des Mörders“ und das ist Max‘s Spezialität. Sich in die Gedanken der Bösen zu versetzen und ihnen auf diese Weise auf die Spur zu kommen.

Im ersten Buch hatte es Max mit einem Cold Case zu tun und er musste mit einem angeblichen Ar….., einem ehemaligen Kollege, zusammenarbeiten. Im zweiten Teil beschäftigt ihn ein aktueller Fall und er bekommt wieder Gegenwind, diesmal von der neuen Chefin seines Ex-Partners. Wird Max es schaffen, die Neue auf seine Seite zu ziehen? Denn auch, wenn er privat ermittelt und sich nicht an die strengen Regeln eines Polizisten halten muss, braucht er doch die Unterstützung des ganzen Polizeiapparates.

Dieses Mal ist das große Thema „Zweifel“, insbesondere an sich selbst und den eigenen Fähigkeiten und wie anfällig man dadurch auf äußere Einflüsse wird.

Immer wieder werden Kapitel aus der Sicht des Täters eingestreut. Normalerweise stört mich so etwas, da ich dann auf einem anderen Kenntnisstand bin als die Ermittler, aber bei Max geht es nicht anders und es stört mich komischerweise auch nicht, da diese Sichtweise zum Verständnis des Falles dazu gehört.

Der Fall an sich hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, zumal es für Max alles andere als gut läuft. Stress mit der neuen Chefin und mit dem Ehemann einer Kollegin. Auffällig ist auch, dass Max an einem gewissen Zeitpunkt sehr viele Personen als unsympathisch empfindet und mit Wut reagiert, was eigentlich ganz und gar nicht seine Art und untypisch für ihn ist, da er meist äußerst diplomatisch auf Probleme oder problematische Personen reagiert. Wie hat der Täter das gemacht? Drogen? Aber wie und was?

Wenn man die eingestreuten Hinweise in dem Buch registriert, dann ahnt man schnell, worauf es hinausläuft. Bleibt aber noch die offene Frage, wer das alles initiiert hat.

Marvin als neue Person in der Serie ist total genial. Ich hoffe, er spielt weiterhin eine nicht unerhebliche Rolle.

Nur schade, dass das Ende wirklich extrem abrupt kommt und zudem noch sehr kurz gehalten ist.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Routinierte Fortsetzung mit Wendungen und Irrungen

Ufermord
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Ich oute mich ja immer wieder, dass ich ein Fan von Katharina Peters bin. Ihr Stil und ihre Art, die Geschichten, die sie sich ausdenkt, logisch umzusetzen faszinieren mich ein ums andere Mal. Sie versteht ...

Ich oute mich ja immer wieder, dass ich ein Fan von Katharina Peters bin. Ihr Stil und ihre Art, die Geschichten, die sie sich ausdenkt, logisch umzusetzen faszinieren mich ein ums andere Mal. Sie versteht es, die Geschichten flüssig, anschaulich und fesselnd zu erzählen. Die Insel und ihre Sehenswürdigkeiten werden zwar geschildert, aber mehr „so nebenbei“ und nicht so raumgreifend, wie es in anderen Büchern leider üblich ist. Man überliest es nicht, sondern es macht eher Lust auf einen Urlaub dort. Und …. egal, um welche Serie es sich handelt, es ist immer so herrlich kontinuierlich. Auch dieses Mal sind wieder alle bekannten Personen an Bord und es ist sogar noch ein neues Gesicht dazugekommen.

Das, was ich an der Figur Romy so schätze, ist, dass sie sich vollkommen auf ihr Bauchgefühl verlässt. Und weil es ein Roman ist, hat sie natürlich immer Recht. Zur Freude der Leser.

Natürlich ist nicht alles 100% logisch. Da wird bei einer Vermisstensuche sofort auf den richtigen Namen getippt und auch die Suche im System wirft einen einzigen richtigen Treffer aus, wo doch sicherlich hunderte Personen früher geflüchtet sind. Aber das war mir bei Romy – ehrlich gesagt - herzlich egal.

Schön fand ich auch, dass diese Mal auch die menschliche, heißt verständnisvolle Seite und nicht nur die abgeklärte, berufliche Seite der Ermittler gezeigt wird. Das geschieht nicht allzu oft und es macht sie noch liebenswürdiger.

Der Fall an sich scheint zu Anfang klar und logisch - dann doch wieder nicht - dann war doch wieder alles klar und kurze Zeit später doch wieder nicht. Das bedeutet, dass der mitratende Leser herrlich an der Nase herumgeführt wird.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Ergreifende, grandiose Fortsetzung

Grabesstern
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Ich habe bereits die ersten beiden Bücher der Serie gelesen. Den ersten Teil fand ich fantastisch, den zweite Teil „nur“ noch gut. Dementsprechend gespannt war ich auf den dritten Teil und wurde nicht ...

Ich habe bereits die ersten beiden Bücher der Serie gelesen. Den ersten Teil fand ich fantastisch, den zweite Teil „nur“ noch gut. Dementsprechend gespannt war ich auf den dritten Teil und wurde nicht enttäuscht.

Es fing schon gleich richtig gut an da der Prolog eine Szene, die in der Zukunft spielt, schildert. Das finde ich sehr ungewöhnlich und es macht natürlich sofort unheimlich neugierig, wie es dazu kommen konnte.

Der Schreibstil war - wie auch in den beiden ersten Büchern – verständlich und flüssig, so dass man fast ohne Pause Kapitel für Kapitel lesen und in dem Plot versinken konnte.
Die Hauptpersonen (Heloise und Erik) und ihren Hintergrund kannte ich ja schon aus den beiden ersten Büchern, aber ich denke, dass aufgrund der immer wieder eingebrachten Hinweise auf das Privatleben der Beiden auch Quereinsteiger einen Zugang zu ihnen finden können.

Bemerkenswert ist nicht nur das Thema (Sterbebegleitung), sondern auch die Tatsache, dass ich nach 2/3 des Buches immer noch keine Ahnung hatte, worauf das alles hinauslaufen wird. Das passiert mir eigentlich sehr, sehr selten und zeugt davon, wie geschickt die Autorin den Spannungsbogen aufbaut und hält, ohne viel zu verraten.

Die Auflösung des Falles war für mich dann so überraschend, dass ich sprichwörtlich riesengroße Augen gemacht habe. Und als ich dachte, die Geschichte näher sich einem ruhigen, aber leider traurigen Ende, kam dann nochmal ein Hammer.

Liebe Frau Hancock …. grandios gemacht

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Phänomenaler Serienstart

Der andere Sohn
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Neue Autoren sind immer sehr spannend. Kommt man mit ihrer Art zu schreiben klar? Treffen Sie den Nervenpunkt des Lesers, damit sich die Spannung aufbaut und vor allem anhält? Wie bringen sie die Charaktere ...

Neue Autoren sind immer sehr spannend. Kommt man mit ihrer Art zu schreiben klar? Treffen Sie den Nervenpunkt des Lesers, damit sich die Spannung aufbaut und vor allem anhält? Wie bringen sie die Charaktere rüber? Das Autorenduo Mohlin & Nyström hat bei mir den Nervenpunkt komplett getroffen. Ich war selten von mir unbekannten Autoren so begeistert wie bei diesem Buch.

Das Buch ist in 4 Teile aufgeteilt:
Zunächst wird die aktuelle Situation geschildert mit Rückblicken sowohl aus Johns Sicht als auch aus der Sicht der Familie des Opfers. Es wird dabei aber nichts verraten, sondern einfach nur geschildert, was vor 10 Jahren passiert ist und wie die Geschehnisse immer noch nachwirkt. Das hat mir besser gefallen als – wie üblich – immer wieder eingestreute kurze Rückblicke, die man nicht sofort zuordnen kann. Die Vorgehensweise hier bringt dem Leser sowohl die Situation als auch die Personen viel näher. Und man erfährt z.B. über John, wie er tickt und warum er so gehandelt hat wie er gehandelt hat. Typ einsamer Wolf, aber überaus sympathisch.

Die anderen Teile widmen sich dann den Geschehnissen, die sich nach Johns Ankunft in Schweden abspielen: Seinem nicht leichten Start im Team, seinem doch noch bestehenden Zugehörigkeitsgefühl zu seiner Familie und die Situation in der Familie des vermissten Mädchens, wobei die Parallelen im Gefühlsleben der vermissten Tochter und ihres Vaters immer deutlicher werden, nämlich dass es innen anders aussieht als es nach außen scheint.

Die Ermittlungen nehmen richtig Fahrt auf und die Spannung ist kaum noch auszuhalten. Ist es so klar, wie es scheint? Oder ist doch etwas anderes passiert als die Ermittler für bewiesen erachten?

Das Ende hat mich dann vollkommen überrascht. Obwohl ich eigentlich immer den sogenannten „richtigen Riecher“ habe, wurde ich bei diesem Buch herrlich an der Nase herumgeführt. Großes Kino.

Das Ende lässt auf den Start einer Serie hoffen. Ich freue mich.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Genial, aber nicht so genial wie die Vorgänger

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Schon vor dem Lesen hatte ich die Befürchtung, dass alles, was in den vorherigen Büchern mit 1989 zu tun hat, eine große Rolle spielt. Da ich diese Bücher jeweils mit Erscheinung gelesen habe, ist natürlich ...

Schon vor dem Lesen hatte ich die Befürchtung, dass alles, was in den vorherigen Büchern mit 1989 zu tun hat, eine große Rolle spielt. Da ich diese Bücher jeweils mit Erscheinung gelesen habe, ist natürlich nicht alles hängen geblieben. Deshalb bin ich zeitweise fast genauso „rumgeirrt“ wie ein Quereinsteiger und habe dann doch erst mal die alten Bücher quergelesen. Meine Empfehlung daher: Die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen.

Das Schlimme an der Serie ist, dass man nie wirklich weiß, ob Viola noch lebt oder nicht - ob Tom einem Hirngespinst hinterherläuft oder nicht - ob die Bösen auch gut sein können oder nicht - was tatsächlich ist, wie es scheint und was geplant ist - welche logischen Erklärungen für bestimmte Geschehnisse stimmen und welche gelogen sind. Dieses Mal war ich wieder selbst nach der Hälfte insoweit nicht schlauer als am Anfang. Und das sorgt natürlich, wenn man sich darauf einlässt und in die Bücher eintauchen kann, für extreme Spannung, bringt den Leser aber gleichzeitig dazu, das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen zu wollen.

Hinzu kommt diesmal, dass in den einzelnen Kapiteln nicht nur zwischen heute und 1989 (das ist man ja gewohnt), sondern auch tageweise hin- und hergewechselt wird und zusätzlich auch noch immer wieder zwischen Tom und Sita. Dieser ständige Wechsel macht einen vollkommen irre, da man ja schließlich wissen will, wie es bei Tom bzw. Sita gerade jetzt weitergeht und dann doch wieder bei der anderen Person bzw. in einer anderen Zeitschiene ist. Und je mehr sich die Zeitschienen annähern, desto spannender wird es bis hin zur Unerträglichkeit. Lieber Herr Raabe, … Sie sind grausam grins

Und dann ist da noch dieser winzige Moment, auf den ich schon länger gewartet habe: Der Moment, in dem Tom erkennt, wie er wirklich ist und wie es in ihm aussieht. Hat er Recht? Wann kommt bei ihm der „Point of no Return“? Zumal die 10jährige Vi diesmal sehr penetrant und fast aggressiv ist und ihn scheinbar immer weiter in Richtung der „roten Linie“ stößt.

Ein Manko hat dieser Teil der Serie für mich persönlich: Ich fand es ein bisschen zu krass, was Tom und Sita diesmal einstecken mussten. Das ist überhaupt nicht meins: Dieser Superheld, der alles Mögliche einstecken muss und trotzdem fast ohne Regeneration weitermacht. Ich fand daher diese Passagen auch sehr schwierig zu lesen und das hat ein kleines Loch in die Spannung gerissen. Aber da dies meine persönliche Empfindung ist, ziehe ich deshalb natürlich keinen Stern ab.

Den Stern ziehe ich deshalb ab, weil für mich eine offene Frage geblieben ist, die es normalerweise in der Serie nicht gibt: Warum gerade jetzt? Warum passiert dies ausgerechnet jetzt und wer hat das alles ausgerechnet jetzt angestoßen? Die ursprünglichen Geschehnisse liegen immerhin über 30 Jahre zurück und bislang gab es in jedem Buch den sogenannten „Stein des Anstoßes“. Immer wurde logisch erklärt, wieso genau jetzt etwas passiert. Das hat mir gefehlt und eine Lücke in der Logik hinterlassen.

Und ein Schlusswort an Herrn Raabe: Bitte überdenken Sie Ihr „Danke“ am Ende des Buches noch einmal.

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