Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2022

Krimi mit schwarzem Humor

Der Tod stickt mit
0

Siegfried Seifferheld, der pensionierte und stickende Polizist, ermittelt wieder. Eigentlich will er nur wissen, was die zwei Herren mit den Sonnenbrillen im Kunstmuseum vorhaben. Doch er wird von den ...

Siegfried Seifferheld, der pensionierte und stickende Polizist, ermittelt wieder. Eigentlich will er nur wissen, was die zwei Herren mit den Sonnenbrillen im Kunstmuseum vorhaben. Doch er wird von den aktiven Polizisten abgewimmelt, von seiner Familie zurückgehalten und so macht er sich heimlich (natürlich mit Onis) auf die Suche nach den Herren.

Es ist ein Handlungsstrang von Tatjana Kruses herrlich chaotischem und schwarzhumorigen Krimi. Wer die Bücher von der Autorin kennt, weiß, dass man hier nicht alles so genau nehmen darf. Vieles ist mit einem Augenzwinkern zu lesen und man sollte sich auf den skurrilen Humor einlassen können, denn es geht nichts über eine gute Trommelgruppe, einen erfolglosen Männerkochkurs und eine überengagierte Karrierefrau mit Hang zur Adoption.

Es ist ein Krimi, den man gut durchschmökern kann. Die Charaktere sind unterhaltsam, chaotisch und doch jeder auf seine Weise liebenswert. Man möchte nicht zwingend ein Teil der Seifferheld-Familie sein, aber das Mäuschen, welches die Familie beobachtet schon.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein Krimi mit viel Luft nach oben

Viral. Blutrausch
0

Mark Benecke kannte ich aus diversen Sendungen und Artikeln, die ich spannend und interessant fand. Deshalb waren die Erwartungen an den Krimi von ihm hoch. Vielleicht etwas zu hoch. Der Titel suggerierte ...

Mark Benecke kannte ich aus diversen Sendungen und Artikeln, die ich spannend und interessant fand. Deshalb waren die Erwartungen an den Krimi von ihm hoch. Vielleicht etwas zu hoch. Der Titel suggerierte einen schaurigen und hochansteckenden Fall und heraus kam eine recht einfache, leicht vorhersehbare und wenig spannende Geschichte.

Schade, denn der Schreibstil von Mark Benecke war gut. Aber aus meiner Sicht hat er zu viel auf den wenigen Seiten gewollt. Neben dem Fall mit den blutleeren Leichen kam noch etwas Politik und Querdenken bzw. Verschwörungstheorien dazu und eine Prise Forensik und etwas Machtkampf zwischen dem kriminalistischen Personal.

Die Themen (jedes für sich) sind interessant, aber die Mischung in diesem Krimi passte leider nicht. Alles wurde nur angerissen und eingeworfen, aber nichts wirklich bis in die Tiefe fortgeführt. Die Charaktere blieben größtenteils oberflächlich und waren dadurch leider recht blass und für mich wenig ansprechend.

Ich hoffe, dass ein zweiter Band sich mehr auf ein Thema konzentriert und dafür aber in die Tiefe geht und dadurch eine durchgehende Spannung erzeugt.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Guter Überblick, aber die Tiefe fehlt

Zen Style
0

Stephan Kunze gibt in seinem Buch einen kleinen Einblick in den Zen Style. In 29 Kapiteln zeigt er auf, was er unter dem Zen Style versteht und wie er ihn anwendet bzw. wie sein Weg dahin war. Mit einigen ...

Stephan Kunze gibt in seinem Buch einen kleinen Einblick in den Zen Style. In 29 Kapiteln zeigt er auf, was er unter dem Zen Style versteht und wie er ihn anwendet bzw. wie sein Weg dahin war. Mit einigen Beispielen, vielen Quellen und Zitaten versucht er den Zen Style greifbar zu machen. Er gibt Hinweise und macht Vorschläge, wie man aus seinem Hamsterrad aussteigen kann und zeigt wie er es gemacht hat. Er versucht etwas in die Tiefe zu gehen und die Verbindungen zwischen den heute aktuellen Themen wie den Minimalismus und der alten Lebensweisheit des Zen herzustellen. Er beschäftigt sich mit der Philosophie und der Entwicklung des Zen-Buddhismus und gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte und der Entwicklung.

Wer sich schon mit den Themen beschäftigt hat, wird leider nicht so viel Neues entdecken. Viele, von dem Autor genannten und verwendeten, Quellen wurden schon oft zitiert und herangezogen, einige Bücher waren mir schon bekannt und so hielt sich bei mir der Zuwachs an Wissen etwas in Grenzen. Zudem hat sich der Autor leider sehr oft wiederholt, was mich etwas störte.

Die Literaturquellen waren gut und wer sie noch nicht gelesen hat, kann sich dort viele neue Ideen und Anregungen holen. Es ist ein leicht zu lesendes und gut geschriebenes Buch, welches sich gut für "Anfänger" zu diesem Themen eignet, für alle anderen Leser:innen ist es unterhaltsam und zur Auffrischung gut.

Veröffentlicht am 27.03.2022

Nicht alle Geschichten konnten überzeugen

Die erfundene Frau
0

Zweiundzwanzig kurze Geschichten über die Liebe und deren Stadien. Zwischen den Menschen oder zwischen Mensch und Tier. Sie sind teilweise unterhaltsam, teilweise irritierend und oft sehr real.

Daniel ...

Zweiundzwanzig kurze Geschichten über die Liebe und deren Stadien. Zwischen den Menschen oder zwischen Mensch und Tier. Sie sind teilweise unterhaltsam, teilweise irritierend und oft sehr real.

Daniel Wisser hat einen schnörkellosen Schreibstil. Er ist speziell und nicht so richtig fließend, wie erhofft. Dadurch wirken die Geschichten, die Charaktere etwas hölzern und nicht so richtig zugänglich. Was er sieht, wird beschrieben ohne Romantik, ohne Füllwörter oder Ausschmückungen. Manchmal fehlten gerade diese Bilder im Kopf, die die eine oder andere Geschichte für mich zugänglicher und verständlicher gemacht hätten. Nicht bei jeder Geschichte konnte ich die Kernaussage erkennen. So saß ich dann manchmal da und fragte mich, was will mir der Autor jetzt mitteilen?

Die Grundidee ist gut und bei ein paar Geschichten musste ich schon schmunzeln oder erschrocken die Seiten weiterblättern. Der (schwarze) Humor blitzt immer wieder durch und unterhält dann auch gut, aber insgesamt konnte mich die Sammlung der Kurzgeschichten nicht so richtig packen und mitziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2022

Die Serie hat noch Luft nach oben...

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
0

Eine neue Serie von Leo Born. Ich muss gestehen, dass die "alte" Serie noch bei mir auf dem SUB liegt und darauf wartet, gelesen zu werden. So, konnte ich jedoch unvoreingenommen und ohne Erwartungshaltung ...

Eine neue Serie von Leo Born. Ich muss gestehen, dass die "alte" Serie noch bei mir auf dem SUB liegt und darauf wartet, gelesen zu werden. So, konnte ich jedoch unvoreingenommen und ohne Erwartungshaltung an das Buch herangehen.

Die Charaktere des Ermittlerteams sind ausbaufähig. Der Cowboy-Ermittler ist mir noch zu farblos und zu klischeehaft. Vielleicht entwickelt er sich noch in den nächsten Büchern. Auch die Frauen im Team sind noch nicht so richtig greifbar und mir fehlt noch das gewisse Etwas. Wenn ich etwas nicht leiden kann, ja sogar hasse, dann wenn Menschen andere Menschen nicht ausreden lassen. Sie einfach unterbrechen oder nieder reden. Schlicht nicht zuhören können. Das kommt hier sehr oft vor und ich empfand es schon beim Lesen als anstrengend und nervig. Natürlich hat dies der Autor bewusst so eingefügt, um den inneren Groll, der jedoch recht oft nach außen getragen wurde, zwischen Jack Diehl und Viola Hendrick zu verdeutlichen. Die privaten Befindlichkeiten der beiden Ermittler hemmten jedoch die notwendige Zusammenarbeit und sorgten für weitere Probleme.

Der Schreibstil ist jedoch gut und leicht zu lesen. Der Autor wechselt immer wieder die Perspektiven und so erfährt man ein paar Fakten vor den Ermittler:innen und doch bleibt es spannend. Die Fälle sind grausam und blutig und brutal. Es war, für mich, an der Grenze. Die kleinen Wechselspielchen sind ebenfalls vorhanden, so dass man immer wieder den Blickwinkel ändern muss. Trotzdem hatte sich bei mir eine leise Ahnung eingeschlichen, die ich aber nicht so richtig "beweisen" konnte. Das hat dann der Autor am Ende des Buches übernommen.