In der Trauer gefangen
ScherbenInhalt: Seit dem Tod ihres geliebten Bruders liegt Fionas Welt in Scherben. Nichts kann sie aus der Trauer herausholen. Als ihre Eltern dann noch den attraktiven, aber augenscheinlich kalten Milan aufnehmen, ...
Inhalt: Seit dem Tod ihres geliebten Bruders liegt Fionas Welt in Scherben. Nichts kann sie aus der Trauer herausholen. Als ihre Eltern dann noch den attraktiven, aber augenscheinlich kalten Milan aufnehmen, herrschen erst einmal Konflikte zwischen den beiden. Aber nach und nach kommen sich die beiden verletzten Jugendlichen immer näher.
Meinung: „Scherben“ von Sophia Nestvogel ist ein berührender Roman über Trauer, Schuld und Leid. Aber auch über erste Liebe und Freundschaft.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Fiona, die nach dem Tod ihres Bruders in ihrer Trauer gefangen ist. Auch in der Schule hat sie es alles andere als leicht und so ist es kein Wunder, dass sie an Gott zweifelt und sich immer mehr zurückzieht.
Fiona und ihre Familie sind eigentlich sehr gläubig. Ihr Vater ist sogar Pfarrer. Dadurch spielt der Glaube in diesem Buch eine große Rolle. Und das plötzliche Fehlen von diesem.
Fiona ist ruhig, mitfühlend und würde für ihre Familie alles tun. Gerade zu ihrem kleinen Bruder David hat sie ein sehr gutes Verhältnis. Ebenso wie sie es zu Micha hatte, dem Bruder, den sie verloren hat.
Milan hat mit Glauben nicht viel am Hut. Er wird Teil der Pfarrersfamilie, weil er keine große Wahl hat und zur Ruhe kommen soll. Milans Familiengeschichte wird erst nach und nach klar und ist ebenso traurig, wie schrecklich. Kein Wunder also, dass er erstmal abweisend und teilweise aggressiv auf seine Umwelt reagiert.
Die Annäherung zwischen den beiden hat mir gut gefallen.
Meine Lieblingsfigur in dem Buch war aber ganz klar Fionas beste Freundin Amely. Sie ist lebenslustig und liebenswert. Sie versucht ständig alle zu unterstützen, vor allem Fiona. Aber auch sie hat es nicht immer leicht und trauert auf ihre Weise.
Fionas Familie, allen voran der kleine David, hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie sind alle lieb, mitfühlend und offen.
Die Geschichte an sich ist gut gemacht und oft traurig. Sie regt zum Nachdenken an. Allerdings ist sie für eine etwas gläubigere Zielgruppe, als mich, gedacht. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es nur auf ganzer Linie empfehlen.
Fazit: Gut gemachtes, tiefgründiges Buch über Trauer, Leid, Liebe und Freundschaft.