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Veröffentlicht am 17.03.2022

Leider sehr enttäuschend!

Disney Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
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Der Hype um die Villain-Geschichte ist aktuell sehr groß und auch ich habe mich davon beeinflussen lassen und mich auf eine düstere Geschichte gefreut, die einem Einblicke in Gefühle und Gedankenwelt der ...

Der Hype um die Villain-Geschichte ist aktuell sehr groß und auch ich habe mich davon beeinflussen lassen und mich auf eine düstere Geschichte gefreut, die einem Einblicke in Gefühle und Gedankenwelt der „bösen Seite“ gewährt. Ich hatte erwartet, die Beweggründe besser zu verstehen und vielleicht sogar nachvollziehen zu können und mir am Ende nicht mehr sicher zu sein, ob sie wirklich böse ist. Oder ob man nicht ganz vielleicht ein bisschen mit ihr mitfühlen kann.

Leider wurde ich bei all diesen Erwartungen enttäuscht. Statt einer langsam wachsenden Geschichte mit neuen Perspektiven und Informationen, war das Buch nur ein disneylastiger Abklatsch des Märchens mit einem oberflächlichen Schreibstil.
Diesen empfand ich als sehr kontur- und detaillos und er hat wenig persönliche Einblicke in das Innenleben der Königin gegeben. Die Erzählung wirkte beschleunigt, kurzgefasst und wie im Zeitraffer. Teilweise fühlte ich mich von der Story abgehängt.

Ich fand, dass wenig aus der Geschichte gemacht wurde und auch nur wenige Inhalte transportiert wurden. Die ganze Vorgeschichte verfehlte es, einen persönlichen Bezug zur Königin aufzubauen. Das kam vor allem auch dadurch zu Stande, dass sie keinen Vornamen erhielt, was ich teils sehr irritierend fand.

Das Ende war natürlich klar, aber leider nur eine Aneinanderreihung von Beschreibungen der Filmsequenzen, vollkommen ohne literarische Ausgestaltung. Am schönsten fand ich noch den Epilog, da er Aspekte aus dem Buch aufgegriffen und umgesetzt hat.
Als Hörbuch für Jüngere kann ich mir das Buch sehr gut vorstellen, da sie auch vom Stil her sehr kurzgefasst ist, einen handlungsbeschreibenden Erzählstil aufgreift und große Nähe zum Film aufweist.

Für mich allerdings eine große Enttäuschung, da ich mit völlig falschen Erwartungen an das Buch herangetreten bin. Ansonsten hätte ich es vielleicht genießen können, so war es mir aber schon fast zu banal und flach, um als gute Lektüre zu gelten.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Leider sehr enttäuschend

Wild like a River
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Leider konnte mich dieses Buch gar nicht überzeugen! Es war mein erster Roman von Kira Mohn und da es von vielen sehr geliebt wird, hatte auch ich die Erwartung, dass es mir gefallen würde.

Das Setting ...

Leider konnte mich dieses Buch gar nicht überzeugen! Es war mein erster Roman von Kira Mohn und da es von vielen sehr geliebt wird, hatte auch ich die Erwartung, dass es mir gefallen würde.

Das Setting war auch ganz nach meinem Geschmack: Kanadas Natur ist einfach wundervoll und beim Lesen bekommt nach richtig Fernweh! Kanada ist auf meiner Reiseliste auf jeden Fall weiter nach oben gerückt.

Ansonsten konnte ich dem Buch und der Geschichte leider nicht sehr viel abgewinnen. Haven wurde mMn als „seltsames Waldmädchen“ karikarisiert und das oft in einem negativen Sinne, was sich durch das ganze Buch zog. Nicht selten musste ich die Augen verdrehen, wenn schon wieder ihre Eigenarten herausgestellt wurden. Ihre Persönlichkeit wurde allein durch ihre Verschrobenheit, Andersartigkeit und Naivität beschrieben. Unabhängig ihres zurückgezogenen Lebensstils, fand ich die Darstellung übertrieben, schließlich hat sie nicht hinterm Mond gelebt, sondern sogar eine urbane Kindheit erlebt. Haven ist sozial unbeholfen, aber selbst für ein Fernstudium ist eine gewissen Eigenständigkeit und Kommunikation mit anderen (und Gleichaltrigen) vorausgesetzt. Ich hatte das Gefühl, es wird wiederholt auf ihre Entrücktheit Bezug genommen und diese überspitzt fokussiert.

Auch die Beziehung zu Jackson konnte dieses Gefühl nicht verbessern, eher verschlimmern. Er hat sich als ständiger Aufklärer, Beschützer und Lehrer gerühmt, der dem neuen Mädchen aus dem Wald alles „zum ersten Mal“ zeigt. Gerade die ständige Gegenüberstellung von „seiner“ und „ihrer“ Welt fand ich auf Dauer anstrengend, da es vor allem bei total oberflächlichen Aspekten zur Sprache kam. Die Beziehung insgesamt fand ich sehr merkwürdig und teils kindisch. Beim Händchenhalten wird direkt ein fester Beziehungsstatus deklariert und generell wurde nach wenigen Treffen unausgesprochen von einer festen Beziehung ausgegangen.

Jackson fand ich als Protagonist allerdings etwas vielschichtiger und interessanter. Bei ihm war auch eine wirkliche Entwicklung erkennbar, was man bei Haven nicht gerade sagen kann. Hier hat sich hauptsächlich ihr Umfeld bzw. die Reaktion ihres Umfeldes verändert, nachdem sie sich angepasst hat. Ich finde schade, dass der Eindruck entsteht, man müsse sich rein oberflächlich verändern, um Akzeptanz zu erfahren.

Die Freundschaft zwischen den Jungen konnte ich nicht nachvollziehen, für mich waren sie keine Freunde, sondern eher eine Zweckgemeinschaft, die Jackson total ausgenutzt hat! Er profitierte und war eigentlich nur genervt, was ich sehr unsympathisch fand. Natürlich gab es wiederholt Grenzüberschritte und echt doofe Sprüche, aber es klang nicht so als hätten sich diese Gewohnheiten erst in den letzten Monaten entwickelt, sondern bei ihrem Kennenlernen hat es Jackson scheinbar nicht gestört.

Leider gar ein Buch für mich! Der Schreibstil war schön, konnte mich aber auch nicht hunderprozentig begeistern oder die Kritikpunkte wettmachen. Da der nächste Band andere Protagonist:innen fokussiert, werde ich ihn vielleicht lesen, vermutlich aber nicht sehr bald.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Kurzgeschichte mit Raum für Interpretation

Die Judenbuche
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Achtung, diese Inhaltsangabe ist komplett und enthält daher Spoiler!

Die Novelle erzählt die Geschichte von Friedrich Mergel, geboren im 18. Jahrhundert, der in Armut und Verwahrlosung in einer westfälischen ...

Achtung, diese Inhaltsangabe ist komplett und enthält daher Spoiler!

Die Novelle erzählt die Geschichte von Friedrich Mergel, geboren im 18. Jahrhundert, der in Armut und Verwahrlosung in einer westfälischen Kleingemeinde aufwächst. Sein Vater, ein brutaler Alkoholiker, stirbt schon früh und hinterlässt eine gebrochene Ehefrau. Auch weiterhin scheint F.s Leben unter schlechtem Stern zu stehen und ist von schrecklichen Todesfällen geprägt. Er wird von seinem Onkel Simon in Obhut genommen und hilft ihm bei dessen zwielichtigen Geschäften. F. wird hochmütig und verschafft sich unter den Dorfbewohner Respekt durch Fäuste. Ihm folgt auf Tritt und Schritt der unehrliche Sohn Simons, Johannes.

Wilderei und Holzdiebstahl stehen an der Tagesordnung und eine kriminelle Gang, die Blaukittel, roden still und heimlich und trotz nächtlicher Kontrollen große Teile des Waldes. Bei einem solchen Überfall stirbt der Förster und F. verheimlicht wichtige Hinweise.

Auf einem großen Dorffest prahlt F. mit seiner neuen Taschenuhr und wird vom Juden Aaron aufgefordert, seine Schulden für die Uhr zu begleichen. F. flieht und fühlt sich zutiefst gedemütigt. In derselben Nacht verschwindet Aaron und wird drei Tage später tot unter einer Buche im Wald gefunden. F. und J. fliehen und bestätigen den Mordverdacht. Die jüdische Gemeinde trauert um ihren verstorbenen Glaubensgenossen und sich enttäuscht, dass die Tat nicht aufgeklärt werden kann. Sie erwerben die Buche und besehen sie mit einer hebräischen Inschrift, welche die Dorfbewohner nicht lesen können.

Achtundzwanzig Jahre später taucht ein alter Mann auf, der sich als J. ausgibt und behauptet, der Sklaverei entkommen zu sein. Er wird freundschaftlich im Dorf aufgenommen, verschwindet jedoch spurlos. Er wird aufgehängt an der „Judenbuche“ gefunden und als F. identifiziert. Nun wird die Inschrift übersetzt: »Wenn du dich diesem Orte nahest, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast.«

Die kurze Geschichte hat nur knapp 40 Seite und liest sich dadurch ziemlich schnell in ein bis zwei Stunden. Das ist aber auch schon fast alles, was ich an Gutem sagen kann. Die Formulierungen sind prägnant und kurzgehalten, es gibt einige beschreibende Landschaftserklärungen, man merkt, dass die Autorin selbst eine große Liebe für die Landschaft hat. Die Handlung ist theoretisch spannend, aber durch die Knappheit sehr sachlich geschrieben, zum Teil mit Jahreszahlen versehen.

Es ist eine Geschichte, bei der man sich am Ende wundert, wieso man sie überhaupt gelesen hat bzw. was man aus ihr mitnehmen kann. Sie gewährt einen Einblick in eine Kleingemeinde, die aus Abschottung eigene, moralisch verwerfliche, Sitten und Regeln entwirft. Sie zeigt auf, welche Auswirkungen Armut, soziale Diskriminierung und Ausgrenzung auf den Charakter haben können. Sie spielt auf religiöse Riten an und Gottes Sinn für Gerechtigkeit. Ein bisschen Stoff für Interpretationen gibt es wohl doch.

Das spannendste ist wohl, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und dass die Lebensgeschichte der Personen sogar noch größtenteils nachvollzogen werden können.

Insgesamt bin ich froh, dass ich diese Lektüre nicht in der Schule lesen musste!

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