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Veröffentlicht am 05.04.2022

Herz oder Verstand? Oder geht gar beides? (Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)

Ashington – Verliebt in einen Earl
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Abbi Glines – Ashington. Verliebt in einen Earl


Herz oder Verstand? Oder geht gar beides?
(Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)


Meine Meinung / Bewertung:
Ich hatte ein paar ...

Abbi Glines – Ashington. Verliebt in einen Earl


Herz oder Verstand? Oder geht gar beides?
(Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)


Meine Meinung / Bewertung:
Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in das Buch rein zu kommen. Vielleicht lag es daran, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird. Der Perspektivenwechsel kam für mich zu früh. Ich hatte noch nicht wirklich erfasst wer wer war, wer welchen Titel trägt und wer wie angesprochen wurde, da wechselte sich die Perspektive und mit ihr auch die Regeln. Nach und nach habe ich aber in die Geschichte reingefunden und konnte die verschiedenen Namen zuordnen.
Schnell zeigt sich, dass es auf dem Heiratsmarkt Londons 1815 zu einem Liebesdreieck kommen könnte zwischen Miriam, die eine gute Partie machen muss, um ihre Mutter und ihre Schwester gut versorgt zu wissen, Hugh Compton, dem heiß begehrten Earl of Ashington, und dessen Bruder Nicholas Compton, der sich mit ihm überworfen hat. Jeder von ihnen wünscht sich Liebe und doch geht es in der Ballsaison in erster Linie darum, eine vorteilhafte Ehe einzugehen – vorteilhaft in Bezug auf Status, Titel und finanziellem Wohlstand.
Alle drei sind relativ starr in ihrer Charaktergestaltung, was für mich völlig okay war. Vor allem machte es das Finale spannend, da ich bis zum Schluss nicht hätte einschätzen können, wie die Geschichte enden wird.
Ich muss gestehen, dass ich an Abbi Glines hohe Erwartungen hatte, da ich bereits eine andere Reihe von ihr kenne. Diese Erwartungen konnte sie nicht ganz erfüllen, doch lag das vermutlich an mir. Immerhin habe ich meine Erfahrungen aus Büchern des 21. Jahrhunderts mit in eine Geschichte des 19. Jahrhunderts genommen.
Und doch: je länger ich nachdenke, desto mehr Kritikpunkte fallen mir ein. Mir fehlte ein bisschen der Zauber der Ballsaison: wie sahen die Kleider aus? Was für Schmuck wurde getragen? Wie waren die Haare frisiert? Auch gab es viele Andeutungen, insbesondere auf Geschehnisse in der Vergangenen, die nicht auserzählt wurden. Doch vor allem die Geschehnisse zwischen dem Finale und dem Epilog hätte ich gerne erzählt bekommen. Dass dem nicht so war, hat mich ein bisschen enttäuscht zurückgelassen.

Mein Fazit:
Grundsätzlich eine tolle Geschichte über die Tücken des Heiratsmarktes der Londoner feinen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. An mancher Stelle fehlten mir jedoch ein paar Ausführungen. Ich hätte gerne alles auserzählt bekommen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert

Boston Belles - Monster
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L.J. Shen – Boston Belles (3). Monster


Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: Ich lasse mich von schönen ...

L.J. Shen – Boston Belles (3). Monster


Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: Ich lasse mich von schönen Covern einfangen! Das Cover der Paperback-Ausgabe ist traumhaft schön, wenn auch ein bisschen zu romantisch und blumig für den Inhalt. Der dunkle Stil des Covers des eBooks passt da schon besser, wenn gleich mich das Cover selbst nicht anspricht, da ich keine realen Personen auf Covern mag.
Beide Cover passen in meinen Augen nicht hundertprozentig zu der Geschichte. Man sollte wissen, dass L.J. Shen eine teilweise etwas derbere Sprache nutzt und das Setting von Boston Belles recht düster ist.
Und so muss ich einmal mehr sagen, dass mich die Autorin mit ihrem Schreibstil voll und ganz überzeugen konnte – und das obwohl ihre Wortwahl mir eigentlich zu derb ist. Aber es handelt sich um eine Geschichte und für die Geschichte bin ich bereit mich darauf einzulassen.
Die Geschichte in „Boston Belles – Monster“ ist die düsterste der Reihe: Aisling ist die wohlbehütete Tochter eines der reichsten Männer der Stadt (und darüber hinaus). Sie scheint wie eine typische amerikanische Prinzessin zu leben. Und sie liebt Sam – einen Untergrundboss der Stadt. Sie scheinen in völlig verschiedenen Kreisen zu verkehren und doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder.
Aisling ist ein sehr vielschichtiger Charakter, der im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung macht und zu sich selbst findet. Sie entdeckt ihre eigene Stärke und beginnt ihrem Käfig zu entkommen.
Sam hingegen ist einfach nur düster. Man erfährt relativ früh warum er so ist wie er ist. Und dennoch habe ich bis zum Schluss keine wirklich Beziehung zu ihm aufbauen können. Allzu oft wollte ich ihn als Idioten beschimpfen.
Auch wenn mir ein Hauptcharakter besser gefallen hat als der andere, konnte ich mich auf die Handlung einlassen und das Buch genießen. Allerdings gab es ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. Allen voran der Umstand, dass die Machenschaften der Unterwelt, im Rahmen derer so mancher sein Leben lässt, als völlig normal hingenommen werden. Ich wusste zwar schon durch die vorherigen Bücher der Reihe, deren Lesen ich vorher empfehlen würde, dass Sam sich weit weg vom Legalen bewegt, aber trotzdem hat es mich ein wenig schockiert zu lesen, wie normal seine Taten für alle scheinen. Dieser Part war mir zu unreflektiert und hat mich mit der Frage zurückgelassen, ob mir das Buch gefallen darf. Ich bin immer noch hin und her gerissen. Aber wenn ich diesen Teil der Geschichte als eben das – einen Teil einer fiktionalen Geschichte – akzeptiere, kann ich mir durchaus zugestehen, dass mir das Buch insgesamt gefallen hat.

Mein Fazit:
Ein Ausflug in die Bostoner Unterwelt, der mir nicht durchgängig gefiel. Allerdings konnten mich der Schreibstil und die Charaktergestaltung im Gesamten – insbesondere bezüglich der Protagonistin und deren Entwicklung – überzeugen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Wenn aus Freundschaft schon vor Jahren Liebe wurde...gefühlvoll und mitreißend!

The Rules We Break
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Maya Hughes – The Rules We Break (Fulton University 4)


Wenn aus Freundschaft schon vor Jahren Liebe wurde...gefühlvoll und mitreißend!


Meine Meinung / Bewertung:
Die Protagonisten LJ und Marisa waren ...

Maya Hughes – The Rules We Break (Fulton University 4)


Wenn aus Freundschaft schon vor Jahren Liebe wurde...gefühlvoll und mitreißend!


Meine Meinung / Bewertung:
Die Protagonisten LJ und Marisa waren mir bereits aus den vorherigen Bänden der Reihe bekannt. Ich habe mich sehr gefreut endlich ihre Geschichte zu lesen und ich muss sagen: ich bin begeistert! Definitiv der beste Band der Reihe!
Ich bin sehr gut in die Handlung reingekommen und merkte recht schnell, dass ich mich an eine Besonderheit des Schreibstils der Autorin noch immer nicht so ganz gewöhnt habe: während die meisten Reihen so aufgebaut sind, dass ein Buch auf ein anderes aufbaut, passieren die Geschichten an der Fulton University parallel. Eine Besonderheit, die anfangs gewöhnungsbedürftig ist, dann jedoch begeistert, da es spannend ist zu lesen, wie andere aus der Clique das Geschehen(e) wahrgenommen haben.
Die ersten zwei Drittel des Buches konnten mich absolut überzeugen. Die Spannungen zwischen LJ und Marisa, die man in den vorherigen Büchern spüren konnte, sind auch hier ganz eindeutig spürbar. Genauso wie die tiefe Verbundenheit der beiden. Man erfährt jetzt auch was die beiden verbindet und warum LJ bereit ist das Verhältnis zu seinem Football-Coach und somit auch seine Karriere für Marisa zu opfern. Auch erfährt man, warum Marisa solch ein Wirbelwind ist und schon mal zerstreut erscheint. Die Charaktergestaltung von beiden hat mir sehr gut gefallen. Sie machen beide eine Entwicklung durch und stellen viele Fragen – oftmals jedoch leider nur sich selbst anstatt der richtigen Person. Man spürt die ganze Zeit, dass es in dem Buch um eine tiefe Freundschaft geht, die (unbemerkt) zu Liebe wurde und deren Bedingungslosigkeit dennoch in Zweifel gezogen wird.
Es war klar, dass die Stimmung irgendwann kippen würde und so die Grundlage für das Finale schafft. Doch leider konnte mich dieser Teil nicht ganz überzeugen. Er war mir zu flach und zu vorhersehbar.
Auch hat die Geschichte mich mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen, die sich zum großen Teil auf die Vergangenheit der Charaktere beziehen. Ich habe das Gefühl, nicht die ganze Geschichte zu kennen und würde gerne bei den Charakteren nachhaken, was mir aber nicht möglich ist.

Mein Fazit:
Meine liebste Paarung der Fulton University Reihe mit größtenteils überzeugender Geschichte, aber leider etwas schwächerem Ende.


Sterne: 4 von 5!


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Veröffentlicht am 20.02.2022

Ein Juwel unter den Londoner Geschäftsmännern

Mister Knightsbridge
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Louise Bay – Mister Knightsbridge (Mister-Reihe, Band 2)


Ein Juwel unter den Londoner Geschäftsmännern


Meine Meinung / Bewertung:
Es ist ein gewohnt gutes Buch der Autorin. Hier ist fast jeder Schuss ...

Louise Bay – Mister Knightsbridge (Mister-Reihe, Band 2)


Ein Juwel unter den Londoner Geschäftsmännern


Meine Meinung / Bewertung:
Es ist ein gewohnt gutes Buch der Autorin. Hier ist fast jeder Schuss ein Treffer. Ich mag ihre Reihen und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Dexter ist dabei sich in der Schmuckbranche einen Namen zu machen. Sein aktuelles Etappenziel ist es einen Wettbewerb des norwegischen Königshauses zu gewinnen – wie seine Eltern lange Jahre zuvor. Er kennt die Branche und ist inmitten von Juwelen aufgewachsen.
Doch erkennt er auch Juwelen anderer Art: Hollie, eine Amerikanerin, die ein Praktikum bei einem Londoner Konkurrenten Dexters ergattern konnte und davon träumt mithilfe von Edelsteinen dem Trailerpark, in dem sie, ihre Schwester und ihre Eltern wohnen entkommen zu können.
Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten passt und auch die Storyline rund um den Wettbewerb hat mir sehr gut gefallen, war es doch mal was anderes als der typische Geschäftsmann.
Dennoch habe ich zwischendurch immer mal wieder mit den Augen gerollt: Hollie macht sich aufgrund ihrer Herkunft bzw. der familiären Armut immer und immer wieder selber klein. Jede Aufmerksamkeit, jedes positive Erlebnis erscheint wie ein Weltwunder. Und auch Dexter ist in der Vergangenheit gefangen – bis er es ganz plötzlich nicht mehr ist.

Mein Fazit:
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten, war es eine wirklich überzeugende Geschichte in einem tollen Setting voller Edelsteinen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Sehr überzeugend! Super Geschichte über eine junge Frau einer früheren Zeit, in der Frauen für ihre Eigenständigkeit auf mehreren Ebenen kämpfen mussten

Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos
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Evie Dunmore – Die Rebellinnen von Oxford 3 - Furchtlos


Sehr überzeugend!
Super Geschichte über eine junge Frau einer früheren Zeit, in der Frauen für ihre Eigenständigkeit auf mehreren Ebenen kämpfen ...

Evie Dunmore – Die Rebellinnen von Oxford 3 - Furchtlos


Sehr überzeugend!
Super Geschichte über eine junge Frau einer früheren Zeit, in der Frauen für ihre Eigenständigkeit auf mehreren Ebenen kämpfen mussten

Meine Meinung / Bewertung:
Hattie hatte sich in den vorherigen Büchern bei mir bereits einen Namen gemacht. Ich war daher sehr gespannt zu erfahren, was sie dazu gebracht hat sich der Frauenbewegung anzuschließen und was sie allgemein denkt.
Der Anfang hat mir super gefallen. Man merkt richtig, dass Hattie die gesellschaftliche Etikette absolut verinnerlicht hat – und wissentlich und willentlich ab und zu aus ihrem goldenen Käfig ausbricht.
Man merkt aber auch, dass diese Etikette den Übergang vom Mädchen zur Frau erschwert. Denn in der damaligen Zeit gab es scheinbar keine Selbstfindungsphase, wie wir sie heutzutage erleben. Mädchen taten was ihr Vater ihnen befahl, Frauen taten was ihr Ehemann ihnen befahl. Ich kann mir das gar nicht vorstellen und bin vielleicht auch deswegen sehr fasziniert von solchen Geschichten – froh, dass es für mich Geschichten aus vergangenen Tagen sind.
Auch wenn sie meistens unterschätzt wird – zum Teil vermutlich wegen ihres Geschlechts – so ist Hattie doch blitzgescheit. Ihr Leben nur damit zu verbringen Gesellschaften auszurichten oder zu besuchen würde ihr keine Freude bereiten – aber sie würde es tun.
Doch ihre Zukunftspläne ändern sich unterwartet, als Lucian in ihr Leben tritt – ein rauer Schotte mit einer düsteren Vergangenheit, der keine gute Partie für Hattie ist. Allerdings führt ein einziger kleiner Fehltritt dazu, dass Hattie und Lucian fortan ihr Leben gemeinsam beschreiten. Aufgrund der Szenen der ersten Begegnungen verspricht dies ein aufregendes Leben zu sein. Denn man merkt richtig, dass Hattie und Lucian sich intellektuell nahezu ebenbürtig sind und viel Gesprächsstoff haben, den es zu diskutieren gilt.
Obwohl die Geschichte sehr vielversprechend begann, hat sie mich zwischendurch ein klein wenig verloren. Dies insbesondere wegen Hatties plötzlichem Umschwung in ihrem Verhalten bzw. in ihren Gedanken, welcher für mich nicht immer nachvollziehbar war.
Doch nachdem die beiden England hinter sich gelassen hatten, habe ich wieder mehr Verständnis für Hattie aufbringen können. Lucian hingegen konnte mich die ganze Zeit über von sich überzeugen.
Die Charaktere zeigen sehr viel Gefühl – manchmal auch nur uns Leser(inne)n. Allgemein hat mich der Schreibstil von Evie Dunmore wieder völlig in den Bann der Geschichte gezogen.
Vielleicht bin ich auch deshalb ein wenig unversöhnt mit dem Ende: das Gefühl blieb für mich ein wenig auf der Strecke, es geschah zu viel, bei dem zu wenig geredet wurde.

Mein Fazit:
Ein absolut überzeugendes Buch, das in einem romantisch verklärten vorherigen Zeitalter spielt, als ein klitzekleiner gesellschaftlicher Fehltritt einen riesigen Skandal verursachte, den man mit einer Heirat abzuschwächen versuchte.
Frauen, die die gesellschaftliche Etikette hinterfragten, hatten es vermutlich um einiges schwerer als solche, die die Regeln unkritisch akzeptierten.
Und genau dieses Abwägen dahingehend, ob sich der Kampf für die Frau lohnt, macht uns Hattie deutlich.
Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen, allerdings konnten mich die beiden Vorgänger noch eine Saumlänge mehr begeistern.

Sterne: 4 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!

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