Fesselnde queere NA Romance
Was wir von Quallen lernen können"Was wir von Quallen lernen können" hat mich hauptsächlich durch den Titel und das Cover dazu gebracht, es lesen zu wollen - ich liebe Quallen und war gespannt, was für eine Rolle sie in dem Buch spielen. ...
"Was wir von Quallen lernen können" hat mich hauptsächlich durch den Titel und das Cover dazu gebracht, es lesen zu wollen - ich liebe Quallen und war gespannt, was für eine Rolle sie in dem Buch spielen. Die Inhaltsangabe habe ich dann ehrlich gesagt nur überflogen, ich wusste, es ist ein queerer NA Roman, das reichte mir.
Henry schwärmt schon lange für den Barkeeper in dem Pub, in dem er und seine Freunde regelmäßig an Quizabenden teilnehmen. Sein Allgemeinwissen und seine Faszination fürs Meer, besonders für Quallen, sind da sehr hilfreich, bei seiner Unsicherheit und beim Flirten bringt ihm all das Wissen aber nichts. So hat er Max bisher nur beobachtet, bis er eines Abends seinen ganzen Mut zusammen nimmt und ihm seine Nummer zusteckt. Mit einer Nachricht rechnet Henry nicht, umso erstaunter ist er, als Max ihm am nächsten Tag tatsächlich schreibt und ein Date will! Henry könnte nicht glücklicher sein, doch als Max sich immer wieder vor ihm verschließt, kommen ihm langsam Zweifel..
Hach, was soll ich sagen.. es war halb 2 in der Nacht, als ich mir Notizen zu meinen Gedanken über das Buch gemacht habe, was ich kurz vorher beendet hatte. Ich wollte gar nicht so lange lesen, habe mir bei jedem neuen Kapitel gesagt, dass das jetzt das Letzte für den Abend ist, konnte den Reader aber einfach nicht zur Seite legen.. bis ich mir irgendwann gedacht habe, dass ich das Buch jetzt auch zu Ende lesen kann, weil ich eh kurz vorm Schluss war. Ich denke, das sagt einiges.
Die Geschichte von Henry und Max konnte mich schnell in ihren Bann ziehen. Henry ist ein echt niedlicher, schüchterner und etwas nerdiger junger Kerl, den ich einfach nur mögen und in den ich mich wunderbar einfühlen konnte und mich manchmal sogar selbst wiedergefunden habe. Max, der Barkeeper in Henrys Stammpub, wirkte wahrscheinlich eine ähnliche Wirkung auf mich aus wie auf Henry. Er gibt nichts von sich preis, ist sehr verschlossen, gleichzeitig aber einfach liebenswürdig und ich war so neugierig, was ihm wohl widerfahren ist, weswegen er Henry immer wieder wegstößt. Die Beziehung zwischen ihnen gefiel mir sehr.
Sie beide und auch die anderen Figuren, wie zum Beispiel Henrys Clique, konnten mich sehr überzeugen, sie wirkten auf mich sehr authentisch und ich habe mich wohl bei ihnen gefühlt.
Katharina Wolf erzählt die Geschichte hauptsächlich aus Sicht von Henry im Ich-Erzähler, was ich sehr mochte. Ihr Schreibstil las sich toll, sehr flüssig und richtig schnell, sodass ich nur so durch die Seiten flog.
Der Handlungsverlauf konnte mich sehr überzeugen, echt mitreißen und berühren. Ich war so neugierig, was Max bloß erlebt hat und ob er und Henry eine Zukunft haben oder an Max Verschlossenheit scheitern. Die Auflösung kam für mich überraschend. An einem gewissen Punkt hatte ich zwar schon eine Vermutung, mit dem, was tatsächlich passiert ist, hätte ich aber nicht gerechnet und auch anders habe ich die Entwicklungen zum Schluss nicht kommen sehen. Das Ende schließt die Geschichte gut ab, "Was wir von Quallen lernen können" ist ein Einzelband.
Manche der behandelten Themen sind nicht ohne, am Anfang des Buches gibt es deswegen einen Verweis auf eine Triggerwarnung, die man hinten im Buch finden kann. Wie authentisch die schwule Liebesgeschichte ist, kann und möchte ich nicht beurteilen, mir gefiel sie aber und es gab wohl auch Sensitivity Reader
"Was wir von Quallen lernen können" ist eine wirklich fesselnde queere NA Romance, die mich sehr unterhalten und berühren konnte. Das wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin bleiben!