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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2017

schwedische Sozialstudie

Der Fall Kallmann
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Wer einen skandinavischen Krimi erwartet, sucht den hier vergebens. Auch ich hatte etwas anderes erwartet. In einzelnen Tagebuch-artigen Erzählsträngen von einzelnen Personen wird der Tod des Lehrers Kallmann ...

Wer einen skandinavischen Krimi erwartet, sucht den hier vergebens. Auch ich hatte etwas anderes erwartet. In einzelnen Tagebuch-artigen Erzählsträngen von einzelnen Personen wird der Tod des Lehrers Kallmann erzählt.

Leon Berger tritt nach dem tragischen Unfall seiner Frau und seiner Tochter die Stelle als Nachfolgers des verstorbenen Eugen Kallmann, Englischlehrer in K. an. Selbst noch in tiefer Trauer muss er doch wieder nach vorne schauen, während an der Schule noch immer Rätselraten um den Tod von Eugen Kallmann herrscht.

Durch die einzelnen Abschnitte, jemals aus Sicht eines anderen geschrieben ist es mir sehr schwer gefallen einen durchgehenden roten Faden zu finden und vieles erschien mir zu langatmig. Es ist eher eine Sozialstudie zum Leben in einer schwedischen Kleinstadt als ein Krimi. Die gut 500 Seiten dieses Buches waren mir schlichtweg zu viel.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Ein Pfarrer ermittelt

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz gerufen. Der Polizist Walter Keunert droht sich von einer Rheinbrücke zu stürzen. Bauer kann ihn abhalten in dem er selbst springt, Keunert hinterher ...

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz gerufen. Der Polizist Walter Keunert droht sich von einer Rheinbrücke zu stürzen. Bauer kann ihn abhalten in dem er selbst springt, Keunert hinterher um ihn zu retten.
Am nächsten Morgen ist Keunert trotzdem tot. Er ist von einem Parkhausdach gesprungen. Doch Bauer glaubt nicht so recht an Selbstmord und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Unterstützung erhält er von Hauptlkommissarin Verena Dohr die sich dadurch den Zorn ihres Vorgesetzten erregt.
Die Ermittlungen führen ins Rotlichtviertel wo in einem Bordell vor einigen Wochen ein junges Mädchen vom Balkon gestürzt ist.

Die Hartnäckigkeit des ungleichen Ermittler Paares zahlt sich am Ende aus auch wenn es offen bleibt ob Keunert vom Dach gesprungen ist oder gestoßen wurde.

Dazwischen gibt es etliche Nebenschauplätze, die Tochter des evangelischen Pfarrers ist mit anderen Aktivisten bei einer Großdemo in Frankreich und droht dort selbst in Gefahr zu geraten. Der 17 jährige Sohn von Keunert läuft mit einer Waffe in der Tasche und voller Wut im Bauch durch die Stadt.
Bauer ist in einer schwierigen Situation, soll er sich um seine Tochter kümmern oder um den verschwundenen Tilo.

Sein Glaube kann ihm da nicht helfen. Am Ende gerät er selbst in Lebensgefahr.

Der Schreibstil ist eher kurz und knapp, keine langen Ausschweifungen. Durch die vielen Nebenschauplätzen verliert sich allerdings etwas die Spannung. Die Person von Bauer wird recht gut beschrieben. Einerseits holt er seine Kraft aus dem Glauben, passende Bibelverse finden sich im Buch, auf der anderen Seite eckt er überall an.

Ich bin gespannt wie die Reihe weitergeht. Eine kurze Leseprobe aus dem nächsten Teil ist am Ende und macht neugierig

Veröffentlicht am 27.05.2017

Familienbande

Wünsche, die uns tragen
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Der kleine Sohn von Beth und Michael ist schwer krank und benötigt eine Spenderniere. Keiner der Eltern kommt als Spender in Frage. Leider weiß Beth nichts über ihre Familie, ihre Mutter hat dieses Wissen ...

Der kleine Sohn von Beth und Michael ist schwer krank und benötigt eine Spenderniere. Keiner der Eltern kommt als Spender in Frage. Leider weiß Beth nichts über ihre Familie, ihre Mutter hat dieses Wissen mit ins Grab genommen. Als Beth die Wohnung ausräumt findet sie einen Brief und einen Zeitungsartikel. Vor 40 Jahren ist in Blackpool ein Kleinbus verunglückt, 3 Tote und mehrere Schwerverletzte.

In Rückblicken wird die Geschichte von damals erzählt von den Personen die in diesem Bus saßen. Erst am Ende erfährt man wie alles zusammenpasst und erlebt ein rührendes Happy End.

Der Rückblick in die Vergangenheit nimmt einen großen Platz ein und erschien mit teilweise langatmig da man noch nicht ahnt wie die Personen später zusammengehören.

Der Schreibstil ist eher ruhig, die verschiedenen Persönlichkeiten werden gut ausgearbeitet. Ich bin etwas zwiegespalten mit diesem Buch. Das Ende wirkt dann etwas schnell und knapp geschrieben.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Psycho aber kein Thrill

Wenn das Eis bricht
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Kurz vor Weihnachten wird der Polizist Peter zu einem Tatort gerufen der recht schaurig ist. Eine kopflose Leiche wird in dem Haus des umstrittenen Warenhausbesitzers Jesper Orre gefunden. Der Kopf der ...

Kurz vor Weihnachten wird der Polizist Peter zu einem Tatort gerufen der recht schaurig ist. Eine kopflose Leiche wird in dem Haus des umstrittenen Warenhausbesitzers Jesper Orre gefunden. Der Kopf der Frau ist drapiert wie eine Warnung. Die Polizei ist ratlos und wird es auch das ganze Buch hindurch sein. Jesper Orre ist und bleibt bis fast zum Schluss verschwunden.

Emma Boman eine junge Verkäuferin im Warenhaus von Jesper Orre hat sich unsterblich in ihren obersten Chef verliebt und steht kurz vor der Verlobung.
Die Polizei zieht Hanne zu Rate die in einem 10 Jahre zurückliegenden Fall als psychologische Beraterin mitgewirkt hat. Doch Hanne hat heute eigene Probleme, sie ist an Demenz erkrankt und droht ins eigene Vergessen abzurutschen.

Das Buch ist aus Sicht dieser 3 Personen geschrieben. Der Schreibstil ist teilweise sehr ausführlich bis langatmig. Die Persönlichkeiten und Handicaps der einzelnen Personen werden psychologisch sehr gut dargestellt, den Thrill habe ich in dem Buch leider vergeblich gesucht auch wenn es zum Ende hin etwas spannender wird.

Veröffentlicht am 08.04.2017

trauriges Mädchen

Glücksmädchen
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Ellen Tamm, eine junge Reporterin ist geradezu besessen vom Tod seit ihre Zwillingsschwester im Alter von 8 Jahren verschwunden ist. Sie hat eine ganze Bibliothek mit Büchern über Mord und Tot.
Jetzt wird ...

Ellen Tamm, eine junge Reporterin ist geradezu besessen vom Tod seit ihre Zwillingsschwester im Alter von 8 Jahren verschwunden ist. Sie hat eine ganze Bibliothek mit Büchern über Mord und Tot.
Jetzt wird sie gebeten eine Reportage über die verschwundene Lycke zu machen. Die 11 jährige verschwand vor einer Tennishalle.
Natürlich zieht sie Parallelen zum Fall ihrer verschwundenen Schwester. Als Lycke wenig später tot aufgefunden wird, brechen alle Dämme.

Ellen taucht immer tiefer in die Geschichte mit ein und ermittelt auf eigene Faust. Während die Polizei sich auf einen männlichen Pädophilen eingeschworen hat, verfolgt Ellen ihre eigene Spur.
Die Eltern sind geschieden und Lycke ist ein sehr einsames Kind das zu ihren Lebzeiten kaum Freunde hatte.

Ich weiß nicht wie ich das Buch einordnen soll. Für mich ist es eher ein Kriminalroman als ein Pscyhothriller. Richtige Spannung kommt erst in den letzten Seiten auf. Die Kapitel sind überschrieben mit der entsprechenden Person und der Uhrzeit. Die häufigen Sprünge haben mich etwas im Lesefluß gestört. Auch finde ich es eher unlogisch das eine Reporterin den Fall am Ende löst während die ermittelnden Kriminalbeamte eher am Rande vorkommen und eher farblos beschrieben sind.

Der Titel Glücksmädchen erklärt sich mir nicht, eher wird ein sehr trauriges Bild von Lycke gezeichnet. Der Schreibstil gefällt mir ganz gut und ich würde der Autorin auch noch eine Chance geben.