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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

sehr interessant und spannend

Wesen und Geheimnisse der Neophyten
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Wolf Dieter Storl vermittelt ein facettenreiches Bild der Neophyten allgemein und in vielen speziellen Fällen, widmet sich zudem den unerwünschten und ranghöchsten geassten und bekämpften unserer Zeit.

Ich ...

Wolf Dieter Storl vermittelt ein facettenreiches Bild der Neophyten allgemein und in vielen speziellen Fällen, widmet sich zudem den unerwünschten und ranghöchsten geassten und bekämpften unserer Zeit.

Ich fand es sehr interessant und spannend, zunächst diesen Ausflug in die Zeitgeschichte zu machen, in dem Wolf Dieter Storl aufzeigt, dass durch die Eiszeit in Europa heheimateten Pflanzen hier der Lebensraum entzogen wurde und gute Lebensbedingungen und somit auch die Pflanzen weiter in den Süden „wanderten“. Durch Expeditionen und Saatgutverunreinigun-gen kamen wurden viele „exotische“ Pflanzen bereits vor Jahrhunderten weltweit neu angesiedelt. Nimmermüde beschreibt der Autor, dass die Pflanzen in ihrer ursprünglichen Heimat in alter Tradition als wertvolle Heilpflanzen angesehen werden und vermittelt die Wirkung und der Einsatz der einzelnen Inhaltsstoffe und Pflanzenbestandteile. Bei vielen Pflanzen, die es schon so lange bei uns gibt, war ich überrascht, dass es sich überhaupt um invasive Arten handelt. Zudem erklärt der Autor die Mechanismen, beispielsweise die zunächst zurückhaltende Eingewöhnungsphase, die durchaus Jahrzehnte bis zu Jahrhunderten dauern kann und die dann plötlich explodierende Ausbreitung sowie die Zurückdrängung durch auf der Bildfläche erscheinenden Fressfeinden oder anderen Faktoren.

Wolf Dieter Storl beschreibt das alles, so wie man es von ihm kennt, fast im Plauderton, stets vollkommen verständlich, dabei so gut erklärt und verknüpft, stets über den Tellerrand schauend, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Viele Skizzen und Fotos zeigen Pflanzen und Früchte, veranschaulichen und ergänzen das Gelesene. Man erhält einen neuen Blickwinkel auf die Neophythen, lernt sie als Heil- und Nutzpflanzen kennen.

Veröffentlicht am 24.03.2022

außergewöhnliche und ansprechende Rezepte, gut erklärt

Dahlienchips und Berberitzenreis
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Judith Gmür-Stalter und Kathrin Fritz stellen in diesem schön gestalteten Buch mit Lesebändchen 90 raffiniert Rezepte mit in der Natur gesammelten Zutaten sowie 30 Portraits verwendeter Pflanzen vor. Die ...

Judith Gmür-Stalter und Kathrin Fritz stellen in diesem schön gestalteten Buch mit Lesebändchen 90 raffiniert Rezepte mit in der Natur gesammelten Zutaten sowie 30 Portraits verwendeter Pflanzen vor. Die zahlreichen, wunderschönen Fotos stammen von Maurice K. Grünig. Schon alleine das Durchblättern und Betrachten bereitet Freude.

Eine direkte Einteilung in Kapitel gibt es nicht; die Rezepte werden vorgestellt, direkt im Zusammenhang auch die jeweils verwendete Pflanze, zur der essbare Pflanzenteile, Standorte, eine Geschmacksbeschreibung, Sammelzeiten und die Rezepte in diesem Buch samt Seitenzahl aufgeführt werden. Ganz offensichtlich wurden die Rezepte nach Sammelzeitpunkt, also im Jahresverlauf, angeordnet.

Die Rezepte wurden alle sehr gut erklärt, lassen sich auch gut nacharbeiten. Manche finde ich neu interpretiert, manche ganz unbekannt und überraschend. Da gibt es beispielsweise eine Magnolientorte, Blütenkräuterbutter, BuchenlikörWiesenkopf-Bärlauch-Omelett, Kirsch Panna Cotta. Die Rezepte, allesamt querbeet, bieten herzhaften, süßen und fallen insgesamt sehr vielfältig aus. Manche der verwendeten Zutaten haben mich überrascht, wie Rhabarberblüten, Buchenblätter, Propeller des Ahorns oder Königskerzenblüten. Zu meinen Rezept-Favoriten gehören Ahorn-Apéro-Knusperli, Holunderblüten-Crêpes, Fichtensalz, Nachtkerzenwurzeln, , gebratene Artischockenherzen mit Knoblauch und Cassis, Vogelbeeren-Senf und gebratener Trevisano.

Veröffentlicht am 23.03.2022

kreative und innovative Projekte hochwertig präsentiert

Best Workspaces 2022
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In „Best Workspaces 2022“ werden die von einer Fachjury ausgewählten 50 besten Einreichungen zum gleichnamigen Wettbewerb gezeigt; fünf von ihnen erhielten eine Auszeichnung und ein Projekt wurde mit dem ...

In „Best Workspaces 2022“ werden die von einer Fachjury ausgewählten 50 besten Einreichungen zum gleichnamigen Wettbewerb gezeigt; fünf von ihnen erhielten eine Auszeichnung und ein Projekt wurde mit dem 1. Preis als „Best Workspace“ prämiert. Wichtige Kriterien waren dabei unter anderem Flexibilität , Kommunikation, Konzentration und Wohlbefinden, innovative Ideen und auch der Dialog mit dem Umfeld. Dabei sind große Räume mit Innenstruktur genauso vertreten wie einzelne Räume beispielsweise in einer Villa, Arbeitskabinen, Funktionsinseln, Entspannungs- und Erholungsräume mit Schaukelsofa, Alkoven für Powernapping, Bar und Zen Raum, „Play & Sport“ Bereiche, Kino- Vortrags- und Besprechungsräume, die manchesmal wandelbar angelegt wurden. Sehr gut gefallen haben mir auch die bepflanzten Raumteiler und farbig gestalteten Fußböden mit Wegen. Interessant war auch das letzte Kapitel, in dem „Lösungen des Jahres“ vorgestellt werde, wie Pflanzenwelten, Flips und Schaukeln.

Dieses Jahrbuch wurde wieder sehr hochwertig gestaltet, mit rotem Buchschnitt, sehr vielen Fotos, einem kurzen Steckbrief (u.a.Bruttogrundfläche, Zahl der Angestellten) und Projektbeschreibung sowie Kommentaren der Architekten und Auftraggeber. Hier finden sich auch viele Anregungen, Gedanken und Schwerpunkte der jeweiligen Lösung und Inspiration für eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Die vorgestellten Projekte sid allesamt anspruchsvoll und kreativ und wurden entsprechend dargestellt in Bildern und Text.

Veröffentlicht am 18.03.2022

ausführliche Betrachtungen, Erklärungen und Vorgehensweisen

5 Typen, die dein Leben ruinieren können
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Bill Eddy, Jurist, Therapeut und Mediator, leitete über mehrere Jahre an der juristischen Fakultät einen Intensivkurs über den Umgang mit High-Conflict-Personalaties in Rechtsstreitigkeiten. In diesem ...

Bill Eddy, Jurist, Therapeut und Mediator, leitete über mehrere Jahre an der juristischen Fakultät einen Intensivkurs über den Umgang mit High-Conflict-Personalaties in Rechtsstreitigkeiten. In diesem Buch berichtet er von persönlichen Erfahrungen, gibt Regeln sowie verschiedene Methoden zu verschiedenen HCP-Typen weiter, die er entwickelt hat; viele Fallbeispiele, Listen, Strategien und weitere Hilfen zeigen auf, wie man HCPs erkennt, wie man mit ihnen umgeht, sie meidet oder am besten mit ihnen umgeht. Bill Eddys Ehefrau ist ebenfalls als Therapeutin tätig; mit ihr hat er sich nach eigenen Angaben rege über den Buchinhalt ausgetauscht.

Der Autor lebt und arbeitet in den USA; seine Ausführungen sind recht ausführlich, basieren auf seiner jahrelangen Berufserfahrung und er gibt auch eigene, nicht weiter benannte Forschungen als Quelle an. Bei manchen Angaben habe ich Bedenken, ob die Angaben komplett verallgemeinert werden können, so wie Bill Eddy es vornimmt. So dürfte sich beispielsweise die Sozialisation schon etwas unterscheiden, wenn kleine Kinder funktionstüchtige Gewehre in rosa oder hellblau als Spielzeug erhalten oder eben nicht. In manchen Bereichen betont Bill Eddy, dass es sich um seine eigenen Theorien handelt und immer wieder wird als Lösung das Beratungsgespräch mit, am besten jeweils drei, Anwälten und Therapeuten empfohlen, sollte man Probleme mit einer HCP haben. Bei den Prozentangaben der besprochenen Persönlichkeitsstörungen wurden die Zahlen für Deutschland in Klammern ergänzt, was ich sehr wichtig finde, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Auch die Beschreibungen der einzelnen Typen samt verschiedener entwickelter und gut vorgestellter Methoden (u.a. WEB, KARS) zum Erkennen, zum Umgang oder Meiden fand ich sehr aufschlußreich und anschaulich, besonders auch die Betrachtungen zur eigenen Persönlichkeitswahrnehmung sowie die anderer Personen. Sehr gut gefallen haben mir auch ganz einfache Hinweise, wie auf sein Bauchgefühl zu achten, besonders, wenn man daran zweifelt und seine Selbstwahrnehmung zu üben.

Insgesamt finde ich dieses Buch sehr hilfreich um sich einen Überblick über die Verhaltensmuster verschiedener HCPs zu verschaffen und Handlungsstrategien zu erhalten. Sowohl Erklärungen als auch Fallbeispiele erleichtern das Erkennen und Umsetzen der Strategien..

Veröffentlicht am 14.03.2022

interessant, ausführlich und vielseitig veranschaulicht

Yama und Niyama
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Deborah Adele erläutert in diesem Buch die ersten beiden Säulen des achtfachen Pfades der Yoga-Sutras. Sie vermittelt eben jene 10 ethischen Grundlagen des Yoga, das nicht nur aus Körperübungen, sondern ...

Deborah Adele erläutert in diesem Buch die ersten beiden Säulen des achtfachen Pfades der Yoga-Sutras. Sie vermittelt eben jene 10 ethischen Grundlagen des Yoga, das nicht nur aus Körperübungen, sondern auch aus Philosophie besteht.

Die ersten fünf Leitlinien, Yama, setzen sich aus Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, nicht stehlen, Mäßigung, Bescheidenheit, die weiteren fünf, Niyama, aus Reinheit, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Selbststusium und Hingabe zusammen. Die Erklärungen sind ausführlich und leicht verständlich und machen schnell klar, dass soviel mehr damit gemeint ist als der überschreibende Begriff im ersten Augenblick vermuten ließe. Jede Betrachtung einer dieser Regeln beginnt mit einem einstimmenden Haiku Catharine Larsens; die vielfältigen Erklärungen werden zudem auch durch Beispielen aus dem Leben, Filmen oder Gleichnissen ergänzt. Hierbei fand ich die Wirkung hervorgerufener Bilder sehr stark, anschaulich und sehr gut merkbar. Wichtige Gedanken oder Aussprüche werden in zusätzlichen grau hinterlegte Kästchen wiederholt. Am Ende jedes Kapitels gibt es Fragen zur Selbstreflektion sowie Wochenaufgaben für jeweils vier Wochen, in denen man sich mit den neuen Erkenntnissen und Einstellungen auseinandersetzen kann. Ich würde empfehlen, nicht mehrere Aufgaben auf einmal zu übernehmen, sondern sich nach dem Lesen des Buches Kapitel für Kapitel „durchzuarbeiten“ und so Schritt für Schritt seinen bisherigen Standpunkt zu hinterfragen. Insgesamt finde ich das Buch sehr interessant und inspirierend; es hilft mit tiefgreifenden Weisheiten bei der Selbsterforschung und zu einer achtsamen Lebensweise zu finden