Wie sehr traust du deinen eigenen Erinnerungen?
Der gute SohnYu-jin ist der perfekte Schüler, der erfolgreiche Schwimmer, der gute Sohn. Doch eines Morgens ist alles anders. Er erwacht von einem metallischen Geruch. Seine Klamotten sind blutverschmiert, rote Fußspuren ...
Yu-jin ist der perfekte Schüler, der erfolgreiche Schwimmer, der gute Sohn. Doch eines Morgens ist alles anders. Er erwacht von einem metallischen Geruch. Seine Klamotten sind blutverschmiert, rote Fußspuren führen zu seinem Bett. Mit wachsendem Grauen folgt er ihnen ins Untergeschoss, wo er eine entsetzliche Entdeckung macht: Seine eigene Mutter liegt tot im Wohnzimmer, die Kehle sauber durchtrennt.
Seine Erinnerungen an den letzten Abend sind wie ausgelöscht. Im Wettlauf gegen die Zeit muss er die bruchstückhaften Bilder des gestrigen Abends zu einer Lösung zusammensetzen. Was ist geschehen? Und wieso scheinen alle Hinweise auf ihn selbst zu deuten?
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Ich bin ganz freudig an den Thriller herangegangen, da ich mega gespannt war, ob so ein südkoreanisches Buch überzeugen kann. Und das kann es! Die Handlung steigt direkt ein und relativ schnell ist klar, was passiert ist. Doch die Aufarbeitung der Tat durch die Augen eines krankhaften Psychopathen, der auf den ersten Blick jedoch wie keiner scheint, hat es echt in sich. Der nüchterne Schreibstil setzt dem ganzen noch eins oben drauf und hat für mich zu 100% gepasst. Das Ende kam dann leider sehr überraschend und ich habe mir irgendwie etwas anderes erhofft. Das tut dem Ganzen aber nur einen halben Stern Abbruch.
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Ein makabrer, komplexer und sehr guter Thriller, der einen Nachdenken lässt, ob man das Böse im Menschen wirklich immer erkennt. Von mir gibt es 4,5 Sterne.