Die Autorin Ann- Kathrin Karschnick hat mit „Assassin’s Wood – Bürokratie kann tödlich sein“ ihr neustes Fantasybuch geschrieben. Dieses Werk kann dabei ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Klappentext:
Mit einem Namen wie Penta Colt hätte er sich in der Unterwelt von Ulmenstadt vermutlich ein Imperium aufbauen können. Als gnadenloser Anführer einer Diebesbande oder als windiger Besitzer eines der berüchtigten Casinos. Stattdessen arbeitet Penta als Beamter in der Todesgilde und verwaltet die Tötungsaufträge seiner Assassinen. An seiner Seite: Wurzel. Ein töpflich und geistig inkontinenter Ginko-Bonsai, der seinen Mund nicht halten kann und Penta immer wieder in Bedrängnis bringt. Eines Tages übernimmt er die Urlaubsvertretung für einen Kollegen und damit auch die Betreuung des berühmten Gentleman-Assassinen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Zeitgleich lernen wir die junge Tonia Fill kennen, die auf sehr eindrucksvolle Weise ihrer Heimatstadt klarmachen möchte, dass es mordende Assassinen gibt. Wie sie darauf kommt? Ihre Mutter wurde vor 20 Jahren vom Gentleman-Assassinen vor ihren Augen ermordet. Und das versucht sie seit Jahren zu beweisen.
Ich kannte bereits schon ein paar Bücher aus der Feder von Ann- Kathrin Karschnick, besonders ihre Phoenix- Reihe ist mir hierbei in Erinnerung geblieben. Da mich der Klappentext zu „Assassin’s Wood“ angesprochen hat (ich mag einfach Bücher über Assassinen), habe ich mich voller Vorfreude an dieses Buch gewagt. Und habe doch ein bisschen etwas anderes bekommen, als ich erwartet hätte.
Der Schreibstil von Karschnick ist sehr angenehm und bildhaft. Dies war ich bereits aus ihren anderen Fantasybüchern, welche ich von ihr gelesen habe, gewohnt. Auch ist ihr Stil sehr humorvoll gehalten. An einigen Stellen ist mir hierbei ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert worden. Aber manchmal war mir dies einfach zu überladen, hier wäre an manchen Passagen weniger mehr gewesen. Teilweise empfand ich den Humor, der sich konsequent durch das Buch zieht, etwas anstrengend. Dennoch schafft es Karschnick, dass es stimmig wirkt. Auch ein paar Andeutungen werden im Verlauf des Buches gemacht, über welche ich mich gefreut habe. Beispielsweise bringt sich die Autorin selbst in das Buch mit ein oder auch die Andeutung der Tardis aus Doctor Who hat mich erfreut.
Positiv möchte ich auch noch den fantasievollen Weltenaufbau erwähnen. Das Konzept mit der schwimmenden Insel und den sprechenden Bäumen fand ich recht ansprechend. Es gibt Parallelen zur realen Welt, welche gekonnt umgesetzt wurden sind. Die Welt selbst ist mit vielen liebevollen Details versehen worden, sodass diese durchaus realistisch erscheint. Man könnte sich gut vorstellen, dass solch eine Insel auf dem Meer umher schwimmt.
Auch die Story an sich ist unterhaltsam und auf verschiedene Arten wird Spannung erzeugt. Es gibt jedoch ein paar Wendungen, welche für mich persönlich nicht so überraschend waren. Aber darüber kann ich hinwegsehen.
Im Mittelpunkt der Story steht Penta. Dieser ist als Beamter in der Todesgilde angestellt und führt fleißig die Bücher, er geht in Paragraphen auf und achtet eigentlich genau, dass diese auch eingehalten werden. Doch schon zu Beginn des Werkes passiert Penta ein folgenschwerer Fehler, den er vertuschen will. Dabei kommt bei ihm immer wieder der Bürokrat durch. Da fragt man sich, wie Penta bisher in der Unterwelt bestehen konnte. Auch ist er im Allgemeinen nicht so hilfreich für das erfolgreiche Abschließen des Abenteuers. Eigentlich behindert er eher diverse Aktionen und steht im Weg rum. An seiner Seite ist der sprechende Bonsai namens Wurzel. Er ist ein Dunkelnetzschnüffler und ist somit wichtig, damit Penta Zugang zum Surfer hat. Wurzel besticht durch seine sarkastischen Bemerkungen. Und man mag es kaum glauben, dieser kleine Bonsai ist bedeutend wichtiger und hilfreicher für die Mission als der menschliche Begleiter Penta an seiner Seite. Der weibliche Gegenpart bildet Tonia. Sie ist die Tochter eines reichen Unternehmers. Als kleines Mädchen musste sie mit ansehen, wie ihre Mutter einem Auftragsmord zum Opfer fiel. Seitdem versucht sie, die Gilde der Assassinen an die Öffentlichkeit zu bringen und sie damit zu Fall zu bringen. Tonia ist eine starke und taffe junge Frau, die viele Talente besitzt. Allgemein sind die Charaktere recht unterhaltsam, auch wenn sie mir nicht wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich habe mitgefiebert, aber so richtig um sie gebangt habe ich leider nicht. Wurzel hat, meiner Meinung nach, dieses Fantasybuch sehr bereichert. Die menschlichen Charaktere sind für mich eher blass geblieben.
Allgemein habe ich eine spannende, abenteuerreiche und actiongeladene Assassinen- Story erwartet. Bekommen habe ich eine humoristische Schnitzeljagd nach einem Auftraggeber der Todesgilde. Dies habe ich persönlich nicht erwartet und hat mich daher mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.
Insgesamt hat mich die Autorin Ann- Kathrin Karschnick mit „Assassin’s Wood – Bürokratie kann tödlich sein“ gut unterhalten. Doch leider war mir der Humor stellenweise etwas zu viel und auch die Charaktere sind mir nicht so ganz ans Herz gewachsen. Dafür mochte ich den Weltenaufbau und die Story war auch recht unterhaltsam. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.