Cover-Bild Brunnenstraße
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783492070539
Andrea Sawatzki

Brunnenstraße

Roman | Eine autofiktionale Familiengeschichte

Andrea Sawatzkis ungeschminkter autofiktionaler Roman

Keine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea.

Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Bis zu seinem katastrophalen Ende.

Ein eindringlicher und sehr persönlicher Roman der Bestsellerautorin

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Keine unbeschwerte Kindheit

0

Andrea Sawatzki hatte eine Kindheit, die sicherlich nicht leicht war. Als ihr Vater, der Journalist Günther Sawatzki, sein altes Leben aufgibt um mit ihrer Mutter, die seine Geliebte war, zusammenzuziehen, ...

Andrea Sawatzki hatte eine Kindheit, die sicherlich nicht leicht war. Als ihr Vater, der Journalist Günther Sawatzki, sein altes Leben aufgibt um mit ihrer Mutter, die seine Geliebte war, zusammenzuziehen, ändert sich für Andrea vieles. Andrea ist seine Tochter, die lange mit der Mutter alleine gewohnt hat. Günther Sawatzki ist ein gebildeter Mann – und leider auch sehr krank. So kümmert sich seine zehnjährige Tochter mit ihrer Mutter bald um einen Vater, der anfänglich nur etwas vergesslich ist.

Von Andrea Sawatzki hatte ich bereits vor längerer Zeit „Ein allzu braves Mädchen gelesen“, was mir sehr gut gefallen hat. Nun war ich auf „Brunnenstraße“ echt gespannt. Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Es liest sich generell gut und angenehm, ist aber durchaus mit Tiefgang und Begebenheiten verbunden, die ich für eine Kindheit schon krass finde.

Man merkt bei ihren Schilderungen, wie verbunden sie mit ihrer Mutter ist, wie die beiden ein gemeinsames, glückliches Leben geführt haben. Wie Andrea Sawatzki sich als Kind auch in gewisser Weise austoben konnte, frech, und wild und wunderbar – und auch frei in gewisser Weise. Welche Einschränkung sie dann durch das Zusammenziehen mit ihrem Vater erlebt hat und wie sie auf einmal mit zum „Betreuungspersonal“ für ihn wurde. Was für ein Kind bestimmt schlimm ist, generell wenn sich der Alltag so ändert.

Es war für mich eine bewegende Lektüre, die teilweise wirklich heftig war. In manchen Momenten waren die geschriebenen Worte und Begebenheiten auch irgendwie undenkbar – aber für ein Kind damals und in dieser Situation auch wieder irgendwie verständlich. Ich würde mir wünschen, dass durch ihre Lektüre die Gedanken öfter mal an Angehörige mit Alzheimer-Erkrankten Personen gehen. Hier vielleicht auch mehr Hilfe angeboten wird.

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen für dieses emotionale Buch sowie eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Gestohlene Kindheit

0

Günther Sawatzki ist ein erfolgreicher Journalist und viel in der Welt herumgekommen. Der ist ein charmanter Frauenschwarm und als seine Ehefrau stirbt, heiratet er seine langjährige Geliebte. Sie zieht ...

Günther Sawatzki ist ein erfolgreicher Journalist und viel in der Welt herumgekommen. Der ist ein charmanter Frauenschwarm und als seine Ehefrau stirbt, heiratet er seine langjährige Geliebte. Sie zieht aus dem ländlichen Süddeutschland zu ihm und bringt die gemeinsame achtjährige Tochter Andrea mit. Die glückliche und sorgenfreie Zukunft, die sich Mutter und Tochter erhoffen, stellt sich jedoch nicht ein. Der Vater leidet an Demenz und schon bald reiben sich Andrea und ihre Mutter mit der Betreuung auf.

Gnadenlos ehrlich beschreibt die Autorin ihren Alltag zwischen dem Vater, der sie nicht mehr erkennt und der Mutter, die sie kaum noch sieht. Die kleinen Szenen, die Sawatzki aneinanderreiht, machen betroffen und offenbaren das Bild einer gestohlenen Kindheit. Sie zeigen das höchst anstrengende Leben mit einer demenzkranken Person, das die Betreuenden an den Rand der physischen und psychischen Erschöpfung bringt, das Vereinsamen und die Hilflosigkeit.

Hin und her gerissen zwischen der Liebe, nach der sich Andrea sehnt und der Bitterkeit, die sie oft empfindet, vergehen Jahre und zuletzt hofft sie nur noch auf das Ende dieser unfassbar belastenden Situation.

Ich habe das Buch mit 168 Seiten in einem Rutsch gelesen und war sehr bestürzt, was Mutter und Tochter ausgehalten haben bzw. aushalten mussten und was dieses Ausgeliefertsein an die Situation mit dem kleinen Mädchen in den 1970er Jahren gemacht hat. So offen über die eigene Kindheit und die eigenen zwiespältigen Gefühle zu schreiben, das erfordert Mut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2022

Biografische Darstellung der Kindheit der Autorin

0

Andrea Sawatzki ist mir als Schauspielerin aus eher humorigen Familienfilmen und als Autorin von ebensolchen Romanen bekannt und als solche mag ich sie sehr gerne. Nie hätte ich gedacht, wie tragisch ihre ...

Andrea Sawatzki ist mir als Schauspielerin aus eher humorigen Familienfilmen und als Autorin von ebensolchen Romanen bekannt und als solche mag ich sie sehr gerne. Nie hätte ich gedacht, wie tragisch ihre ersten 15 Lebensjahre verlaufen sind, besonders die im Alter von acht bis fünfzehn. Sie verdient alle Hochachtung, davon zu erzählen, weil auch sehr viel Unrühmliches ans Tageslicht kommt.
Sie ist das uneheliche Kind einer Mutter aus einfachen Verhältnissen und deren verheiratetem Geliebten, einem erfolgreichen Journalisten. Die ersten Jahre wächst Andrea bei der Mutter auf, die als berufstätige Krankenschwester zwar kaum gegenwärtig ist, ihrer Tochter aber, obwohl Pflegepersonen sich um sie kümmern, dennoch alle Liebe zuteilwerden lässt. Von Andreas Vater, zu dem eher wenig Kontakt besteht, kann sie nicht lassen. Als dessen Ehefrau sich das Leben nimmt, heiraten Andreas Eltern. Sie selbst ist acht. Schon bald erkrankt der sehr viel ältere Vater an schwerer Alzheimer. Die Mutter muss die Familie als Nachtschwester durchbringen. Andrea wird komplett für die häusliche Pflege des Vaters eingespannt. Eine Kindheit ist das nicht. Für ihren anfänglich von ihr bewunderten Vater hegt sie zunehmend negative Gefühle bis hin zu Tötungsgedanken.
Den Roman empfand ich schon deshalb als sehr bereichernd, weil die Autorin nahezu mein Alter hat und ich bei Vielem, was aus den 1970er Jahren erzählt wurde, aus eigener Anschauung sagen konnte, ja, so war es. Typisch waren etwa für diese Zeit die körperlichen Züchtigungen, die Kinder seitens ihrer Eltern und Lehrer ausgesetzt waren. Interessant war der Umgang mit Demenzkranken, deren Familien bei der Pflege auf sich allein gestellt waren und die nicht davor zurückschreckten, den Kranken einzusperren. Sehr berührend war Andreas Lebenslauf. Sie musste so schnell erwachsen werden.
Ein sehr lesenswertes Buch, auch für die, die die Autorin bislang nicht kennen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Eine der langweiligsten Biografien, die ich je gelesen habe

0

Meine Meinung:

Ich mag Andrea Sawatzki wirklich gerne als Schauspielerin. Sie ist zwar keine Schönheit, aber sehr gut in ihren Rollen.
Deshalb dachte ich, wäre es eine gute Idee ihre Biografie zu lesen. ...

Meine Meinung:

Ich mag Andrea Sawatzki wirklich gerne als Schauspielerin. Sie ist zwar keine Schönheit, aber sehr gut in ihren Rollen.
Deshalb dachte ich, wäre es eine gute Idee ihre Biografie zu lesen.
Irgendwie war es das auch, aber ich finde sie einfach viel zu langweilig.

Mein Fazit:

Leider null überzeugend. Ich mag zwar Andrea, aber ihre Geschichte war wirklich für mich mega uninteressant. Vielleicht wird es eine ältere Generation mehr zu schätzen wissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere