Cover-Bild The Vote 1
Band 1 der Reihe "The Vote"
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
7,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Mangas und asiatische Comics
  • Genre: Weitere Themen / Mangas, Manhwa
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 26.10.2021
  • ISBN: 9783551620835
Ryuya Kasai

The Vote 1

Martin Gericke (Übersetzer), Edogawa Edogawa (Illustrator)

Japan, Yanagizawa-Privatschule – eigentlich eine Schule wie jede andere. Die Schüler*innen genießen das moderne Leben der Generation Smartphone. Minato ist neu und versucht sich in das bestehende Klassengefüge zu integrieren. Eines Abends ploppt auf Minatos Smartphone eine ihr unbekannte App auf: The Vote ! Ein virtuelles Spiel, dessen Teilnehmer alle aus Minatos Klasse sind. Von nun an muss jeder Schüler am Vorabend einen anderen Mitschüler auswählen, der eine Aufgabe lösen soll, andernfalls droht dem Auserwählten der »soziale Tod« – gleichbedeutend mit der Zerstörung seines gesellschaftlichen Lebens. Anfangs schenken die wenigsten der App ernsthafte Beachtung, bis es zu einem höchst dramatischen Zwischenfall kommt, der allen Beteiligten auf einen Schlag klar macht, dass The Vote keine normale App ist, sondern ein gnadenlos pervertiertes Spiel um Leben und Tod! 

The Vote ist provokant, polarisiert und erzeugt einen enormen Spannungsbogen. Hinter den teils gewaltigen Schock- und Schreckmomenten lauert ein latentes gesellschaftskritisches Grundrauschen, das unseren Umgang mit den neuen Medien infrage stellt. Die teils bizarren Charaktere mit all ihren Geheimnissen, das emotionale Artwork und die überraschenden Plot-Twists machen die Serie zu einem Psychothriller der grenzüberschreitenden Art.   

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2022

Packender Reihenauftakt

0

Auf den Manga „The Vote 1“ hatte ich mich schon vor dem Lesen riesig gefreut und konnte es kaum erwarten, bis dieser endlich bei mir einziehen konnte. Mich hatte vom ersten Augenblick alles angesprochen. ...

Auf den Manga „The Vote 1“ hatte ich mich schon vor dem Lesen riesig gefreut und konnte es kaum erwarten, bis dieser endlich bei mir einziehen konnte. Mich hatte vom ersten Augenblick alles angesprochen. Vom Cover bis hin zum Klappentext. Beides verdeutlichte sehr eindrücklich, um was es bei diesem in sieben Bänden abgeschlossenen Manga gehen würde.

Zu Beginn lernte ich Minato Imabari kennen, die gern und viel an ihrem Smartphone hängt, wie alle ihre Mitschüler. Die kurze Einführung in das Leben von Minato war gelungen, da ich so neben ihren Gewohnheiten und ihrem Alltag auch schon einige ihrer Klassenkameraden und Freunde kennenlernte. Gleich zu Beginn wurde aber eins schon ganz klar deutlich: In der Klasse 2c der Yanagisawa Privatschule gilt eine krasse Hierarchie, vom Lieblingsschüler bis hin zu den Losern. Minato gehörte eher zur untersten Schicht, fühlt sich dennoch in ihrer Clique relativ wohl.
Doch dann taucht plötzlich eine mysteriöse App auf allen Smartphones auf: The Vote.

Auch wenn im ersten Moment der Manga ruhig begann, spätestens mit dem Auftauchen von „The Vote“ stieg die Spannung sprunghaft an. Es war interessant mitzuerleben, wie diese App funktionierte, aber auch, welche Herausforderung diese an die Lernenden stellte und wie jeder für sich damit umging. Allerdings war meine Sicht auf die Mitschüler durch Minato stark eingeschränkt, da der Fokus auf ihr lag und ich sie durch den nun beginnenden Albtraum begleitete.

Die dargestellten Szenen zeigten überwiegend jene Momente, die dem Zeitraum der jeweiligen Abstimmung, der Mitteilung und der Konsequenz der Ergebnisse entsprachen. Hier fand ich es sehr gelungen, miterleben zu können, wie sich die Atmosphäre innerhalb der Klasse veränderte. Wie sie am Anfang alle noch davon ausgingen, dass es sich hierbei um einen Streich handelte, nur um dann festzustellen, dass es bitterer Ernst war. Und dass es nicht zwangsläufig bedeutete, nur den sozialen Tod zu sterben. Und was heißt das überhaupt? Den sozialen Tod sterben? Dies erfuhren Minato und ihre Mitschüler am Beispiel des ersten Opfers Kanna Iriyama.

„The Vote 1“ spielte nicht nur in der Highschool, die Figuren waren auch perfekt auf diese Altersgruppe zugeschnitten. Die Gedanken, das Verhalten und auch die Emotionen spiegelten Jugendliche wider, sodass deren Probleme und Reaktionen absolut passend zum Geschehen waren. Ein wenig schade fand ich, dass die Opfer fast ausschließlich aus denselben Gründen einen sozialen Tod erlitten. Hier hätte ich mir doch mehr Individualität und vor allem breit gefächerte Geheimnisse gewünscht.

Zeichnerisch empfand ich „The Vote 1“ ganz gut umgesetzt. Die unterschiedlichen Charaktere hatten einen hohen Wiedererkennungswert, allerdings wurden sie in besonderen Situationen überspitzt dargestellt. Dies führte dazu, dass sie nicht nur charakterlich abstoßend auf mich wirkten, sondern auch äußerlich. Es unterstrich damit jedoch perfekt ihre Art und verdeutlichte den Kern der Aussage.
Gestik und Mimik der einzelnen Figuren waren klar gezeichnet, sodass die jeweiligen Emotionen einwandfrei an mich transportiert wurden. Aufwendige Illustrationen waren zwar spärlich gesät, aber insgesamt konnten mich die schlichten Darstellungen von Kleidung, Umgebungen und der App „The Vote“ überzeugen. Im Grunde war es auch gut so, da die Zeichnungen nicht vom Kern der Geschichte ablenkten und somit das psychologisch perfide Drama spannend eingefangen wurde.

Die Reihe trägt die Altersempfehlung ab 16 Jahren zu Recht. „The Vote 1“ wartet nicht nur mit einem Thema auf, das unter die Haut geht, sondern auch mit teils sehr eindeutigen Szenen aus der Erotik Kategorie. Zudem gab es mitunter auch brutale Vorfälle, die besonders den Zwang überdeutlich hervorhoben. Die Bezeichnung „schockierender Highschool-Thriller“ fand ich absolut passend, denn der Manga war schon recht abgefahren und brachte viel Hochspannung mit sich.

Fazit:
Der Reihenauftakt „The Vote 1“ konnte mich insgesamt überzeugen. Es ist noch Luft nach oben, aber ich habe Hoffnung, dass Band 2 noch intensiver und abwechslungsreicher wird. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere