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Veröffentlicht am 10.04.2022

Kleine Wesen ganz groß

Die Minimes (Band 1)
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Gafferty lebt mit ihren Eltern und ihren beiden kleinen Brüder Gobkin und Grub in einem unterirdischen Bau. Sie denken, sie sind die letzten Minimes. Das sind kleine menschenähnliche Wesen, welche aber ...

Gafferty lebt mit ihren Eltern und ihren beiden kleinen Brüder Gobkin und Grub in einem unterirdischen Bau. Sie denken, sie sind die letzten Minimes. Das sind kleine menschenähnliche Wesen, welche aber gerade einmal 8 cm groß sind. Gafferty findet in dem verbotenen Tunnelsystem unter der Stadt, in dem früher wohl massig Mimines lebten, ein altes Buch. Aus dem erfährt sie so einiges über die Vergangenheit der Minimes, zum Beispiel, dass es 3 Clans gab. Hoffnungsvoll macht sie sich auf den Weg, andere Minimes zu finden. Gleichzeitig ist die Diebin Claudia Slymark auf der Suche nach den Minimes und einem geheimnisvollen Spiegel. Somit geraten Gafferty und Gobkin bei ihren Erkundungen ziemlich schnell in Gefahr.

Das 220 Seiten umfassende Buch des englischen Kinderbuchautors David O'Connell ist in 25 Kapitel unterteilt und mit einigen schönen und passenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen ergänzt. Die Altersempfehlung variiert auf den unterschiedlichen Websites, doch ich würde sagen, es ist für Kinder ab 8/9 Jahre geeignet, die fiktionale Geschichten mögrn. Für jüngere Kinder ist es aufgrund des Buchumfangs und des Spannungsbogens eher ungeeignet.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht so leicht gefallen. Die ersten beiden Kapitel sind inhaltlich nur recht mittelmäßig geschrieben, doch bereits ab dem 3. Kapitel nimmt die Geschichte Fahrt auf und es wird sehr spannend. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut für Kinder lesbar. Die Namen und einige wenige Begriffe sind etwas schwierig, aber nicht problematisch. Die Geschichte ist insgesamt sehr fantasievoll, anschaulich und auch verständlich.

Fazit: Eine gute, teils humorvolle und teils schaurige Geschichte über Abenteuer, Magie und Geister. Zudem bekommen die Themen Familie und Freundschaft eine große Rolle zugesprochen.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Tigerhase

Der kleine Tigerhase
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Der kleine Tigerhase ist traurig. Er will nicht anders aussehen, sondern lieber so wie die anderen Hasen. Seine Freunde sind erstaunt und erkennen ihn erst gar nicht, als er eines Tages in einem braunen ...

Der kleine Tigerhase ist traurig. Er will nicht anders aussehen, sondern lieber so wie die anderen Hasen. Seine Freunde sind erstaunt und erkennen ihn erst gar nicht, als er eines Tages in einem braunen Hasenkostüm zum spielen erscheint. Doch schnell wird es ihm darin zu warm. Am nächsten Tag ist er von Kopf bis Pfote Braun angemalt, doch der Regen wäscht die Farbe wieder ab. Die Möglichkeiten sind nahezu ausgeschöpft. Seinen Geburtstag will der kleine Tigerhase nur feiern, wenn er so aussieht wie die anderen. Da erlebt er eine tolle Überraschung.

Das Thema des Buches ist wirklich gut umgesetzt. Toll ist auch, dass auf jeder Seite Bilder zum anschauen sind und das Kind somit die Geschichte anhand der passenden Bilder gut folgen kann. Das Format des Buches hätte meiner Meinung nach etwas größer ausfallen können, dann hätten die Illustrationen noch besser gewirkt. So kommen mir Text und Bilder etwas gedrungen vor.

Fazit: Gut umgesetztes Buch zu den Themen Akzeptanz des Anderssein, Individualität und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Kulinarischer, poetisch angehauchter und auch humorvoller Roman

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Robert ist 52, Junggeselle, Griesgram, Eigenbrötler und Koch. Er lebt mit seiner Schwester Elsa und dessen beiden kleinen Kinder auf dem elterlichen Hof im schönen Elsass. Elsa führt hier ein Restaurant ...

Robert ist 52, Junggeselle, Griesgram, Eigenbrötler und Koch. Er lebt mit seiner Schwester Elsa und dessen beiden kleinen Kinder auf dem elterlichen Hof im schönen Elsass. Elsa führt hier ein Restaurant mit angeschlossener Herberge. Robert kümmert sich um die Tiere, den Garten mit dem zahlreichen Obst und Gemüse sowie um die Küche. Er ist dabei ziemlich menschenscheu. Lieber spricht er mit seinen Möhren als mit anderen Menschen. In den Sommermonaten läuft der Gasthof sehr gut und so hat Elsa zur Kinderbetreuung Fatima angestellt, die mit ihrem jugendlichen Sohn Hassan anreist. Dieser soll wiederum Robert bei der Arbeit unterstützen. Langsam freunden sich die beiden an, denn Robert entdeckt in ihm sich selbst als junger Mensch wieder: ein Einzelgänger und Träumer. Hassan geht ebenso behutsam mit den Tieren und dem Gemüse um und Robert gefällt es, sein Wissen mit ihm zu teilen.
Wenig später erscheint die quirlige Maggie, eine Freundin von Fatima aus London, auf dem Hof und wirbelt das ruhige Leben von Robert ziemlich auf.

Der Schreibstil ist wunderbar und sehr flüssig. Das Buch hat trotz Roberts grimmiger Einstellung eine (vielleicht typisch französische) Leichtigkeit an sich, was mir sehr gut gefallen hat. Eine Mischung aus Poesie und Handlung, die sehr zart und geschmeidig im Umgang mit Gefühlen und mit der Natur ist.

Die Geschichte bringt einem das Leben und Arbeiten auf einer "Auberge" im Elsass näher, und gern wäre man statt nur Leser lieber gleich Gast in dieser Herberge. Dieses Wohlgefühl wird auch dadurch untermauert, dass sich viel in der Küche abspielt und verschiedene Gerichte erwähnt werden.

Das 224 Seiten umfassende Buch hat stark angefangen und liess dann leider etwas nach. Es hätte in der zweiten Hälfte, als es um die Annäherung zwischen Robert und Maggie ging, gern mehr ausgearbeitet sein können. Robert hat sich jahrzehntelang eingeigelt, doch Maggie schafft es innerhalb weniger Wochen, Robert aus seinem Schneckenhaus zu locken und das wahre Leben zu zeigen.

Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Alles in allem ist es ein humorvoller und inspirierender Roman geworden, der einem nebenbei auf eine kleine kulinarische Reise entführt. Tolle Lektüre für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Wahre Schönheit kommt von innen

Die Erfüllung von Wünschen
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Um das Erbe ihrer verstorbenen Großmutter antreten zu können, muss Philomena eine Bedingung der Erblasserin erfülllen: für 6 Monate auf einer irischen Austernfarm zu arbeiten. Es scheint für Phil eigentlich ...

Um das Erbe ihrer verstorbenen Großmutter antreten zu können, muss Philomena eine Bedingung der Erblasserin erfülllen: für 6 Monate auf einer irischen Austernfarm zu arbeiten. Es scheint für Phil eigentlich undenkbar, dass sie sich aus ihrer gewohnten Umgebung, von ihrem aus zwei besten Freundinnen bestehenden Freundeskreis und von ihrem geliebten Arbeitsplatz in der Seniorenresidenz reißen soll. Sie hat sich ihr Leben nach dem Tod ihrer Eltern so schlicht wie möglich gestaltet, ohne große Wünsche und Ziele. Deshalb hat ihre Großmutter wohlweislich noch vor ihrem Tod alles soweit in die Wege geleitet, so dass Phil kaum darüber nachzudenken braucht und sich kurzerhand bereits auf dem Weg nach Irland befindet. Die Ankunft auf der Austernfarm hat sich Phil jedoch etwas anders vorgestellt. Grady, einer der Farmbesitzer, will sie dort nicht haben und schmeißt sie unverrichteter Dinge wieder vom Hof. Noch ahnen Phil und Grady nicht, dass schon bald ihr Leben auf den Kopf gestellt wird. Ein liebenswerter Vierbeiner namens Pepper ist daran nicht ganz unschuldig.

Meinung:
Der Einstieg viel mir leicht, obwohl die Geschichte zunächst etwas langatmig und ausschweifend war. Die teils verschachtelten Sätze und umständlichen Beschreibungen und Vergleiche ließen meinen Lesefluss etwas ins Stocken geraten. Nach einem Fünftel des Buches wurde es aber zunehmend spannender - und zwar ab dem Zeitpunkt als Phil in Irland eintraf. Ab da kamen auch Kapitel aus Sicht von Grady hinzu, welche sich fortan mit denen von Phil abwechselten. Das hat mir gut gefallen. Die Spannung hielt dann auch wirklich bis zum Ende auf einem hohen Level an.

Phil ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist absolut hilfsbereit und geht in ihrem Job als Altenpflegerin auf. Wünsche anderer zu erfüllen hat für sie Priorität. Das lenkt sie gut vom eigenen Befinden ab. Der schreckliche Unfall, bei dem Phil vor Jahren ihre Eltern verlor, hinterlies nicht nur körperliche sondern auch seelischen Spuren bei ihr. Sie gibt sich die Schuld an dem Unfall. Sie kann nicht zu ihren Narben stehen und sich so nehmen wie sie nun mal ist.

Grady ist sehr gutaussehend, doch er hat der Frauenwelt abgeschworen. Noch schwer liegt ihm die Beziehung zu seiner Ex-Frau im Magen. Er zeigt sich entsprechend kühl gegenüber Phil. Doch nach und nach zeigt er ihr unglaublich viele Facetten von sich. Etwas ungewöhnlich für einen Mann fand ich, dass er Phil mit vielen Ratschläge und Sichtweisen unterstützt und sich schnell seine Gefühlen eingesteht und diese dann auch offen verkündet. Da hab ich mich gefragt, ob das etwas typisches von den irischen Männern ist, denn auch Braden hatte solche Anwandlungen. Grady hilft somit Phil dabei, sich wieder selbst zu lieben und zu akzeptieren.

Fazit:
Die gefühlvolle Geschichte hat mich sehr gut unterhalten. Sie war voller Emotionen.
Alles in allem ein guter Mix aus Gefühl, Drama und auch etwas Erotik. Für 5 Sterne hat es aber aufgrund des Schreibstils in den ersten Kapiteln nicht gereicht.

Das Buch ist wohl der erste Teil der Austernfarm-Reihe. Noch ist nichts weiter über die anderen Teile bekannt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Braden (der Austernfarm-Manager) oder Liam (jüngerer Bruder von Grady) der Hauptprotagonist sein könnte.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Teils unerwartete und ereignisreiche Handlung, angesiedelt auf der wunderschönen Ostsee-Halbinsel Darß

Strandkorbzauber
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"Strandkorbzauber" von Marie Merburg ist ein Ostsee-Roman, welcher im Februar 2022 im Lübbe Verlag veröffentlicht wurde. Die Autorin hat schon mehrere an der Ostsee spielenden Romane (die Rügen-Reihe) ...

"Strandkorbzauber" von Marie Merburg ist ein Ostsee-Roman, welcher im Februar 2022 im Lübbe Verlag veröffentlicht wurde. Die Autorin hat schon mehrere an der Ostsee spielenden Romane (die Rügen-Reihe) geschrieben, bei denen die Cover alle ähnlich dem hier vorliegenden Buch sind und somit optisch zusammen passen.

Inhalt:
Nachdem ihre große Liebe Finn unerwartet an Ihren zehnten Jahrestag mit ihr Schluss macht, verlässt Hannah Hals über Kopf ihr Heimatdorf Liebwitz, um nach Berlin zu gehen und ein Kunststudium anzutreten. Nach nunmehr 5 Jahren kehrt sie aufgrund eines Jobangebotes nach Liebwitz zurück. Jedoch weiss sie nicht, was sie erwartet und wie sie mit ihrer Familie und mit Finn umgehen soll. Weiterhin geht es in der Geschichte um das älteste Ehepaar des Dorfes, welches als Vorzeigepaar beim Leuchtturmfest herhalten soll.

Meinung:
Der Schreibstil von Marie Merburg ist angenehm flüssig und bildlich. Es liest sich leicht und schnell, somit bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Zu Beginn hatte das Buch für mich ein paar kleine Längen. Man erfährt zunächst viel von den Gegebenheiten, dem wunderschönen Setting auf der Ostsee-Halbinsel Darß und den mittlerweile schwierigen Familienverhältnissen. Doch anschließend ist es von Szene zu Szene nur noch spannend, mitreißend und gefühlvoll.
Viele Geheimnisse werden aufgedeckt und es kommt zu meist unerwarteten Ereignissen und Wendungen. Es gibt  einige sehr emotionale Momente, in denen mir sogar Tränen in die Augen getreten sind.

Dies ist also nicht, wie ursprünglich erwartet, eine leichte seichte Urlaubslektüre, sondern hier stecken viele Überraschungen drin. Auch wenn in dem Roman die Ostsee nicht im Vordergrund steht, kommt doch ein wenig Meerweh auf. Wer den Darß kennt, hat durch die Erzählung gleich einen Bezug zum Urlaubsort und der Umgebung. Das hat die Autorin wunderbar hinbekommen.

Ich finde die fühlbare Glitzerschrift auf dem Cover sehr schön, jedoch ist meiner Meinung nach das Motiv und der Titel nicht gut gewählt. Man findet in der Geschichte leider keinen direkten Bezug dazu: es wird weder ein Strandkorb erwähnt noch gibt es eine entsprechende Szene dazu. Das ist sehr schade. Das Cover wirkt etwas kitschig und billig. Da die Protagonistin Hannah doch Künstlerin ist, und einige ihrer Werke detailliert im Buch beschrieben werden, hätte ich es toll gefunden, wenn das Cover solch ein Motiv geziert hätte. Ich habe aber gesehen, dass alle Bücher von Marie Merburg fast gleich aussehen. Sie wollte wohl ihrer Linie treu bleiben.

Die Story verdient eigentlich 5 Sterne, doch wegen dem unpassenden Titel/Cover vergebe ich leider nur 4 Sterne.

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