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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2022

Liebeschaos mit Humor und Mode

Modehaus Haynbach – Momente des Glücks
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Die zwei Freundinnen Gigi und Mabelle unterstützen Mabelles Schwester Viktoria dabei, das Modehaus Haynbach durch finanzielle Schwierigkeiten zu bringen und danach weiterhin erfolgreich zu etablieren. ...

Die zwei Freundinnen Gigi und Mabelle unterstützen Mabelles Schwester Viktoria dabei, das Modehaus Haynbach durch finanzielle Schwierigkeiten zu bringen und danach weiterhin erfolgreich zu etablieren. Gleichzeitig steht Gigi im Liebeschaos und beginnt, Gefühle für den berühmten Schauspieler Leo Fürst zu entwickeln, während Mabelle und ihr Mann versuchen, ein weiteres Kind zu bekommen. Viktoria wiederum ist ganz auf das Business konzentriert und tritt eine Geschäftsreise nach Italien an. Als Gigi sie dorthin begleitet, wartet direkt das nächste Liebesdrama auf sie.

Die drei Frauen, die im Mittelpunkt des Romans stehen, haben alle ihre eigenen Persönlichkeiten und durch die regelmäßigen Perspektivwechsel lernt man diese als Leser auch gut kennen. Sie sind sehr emotional und manchmal wollte ich vor allem Gigi einmal durchschütteln, damit sie klar denkt. Das hat den Roman jedoch auch ausgemacht und war unterhaltsam.

Die Nebenfiguren tauchen hier und da auf, wie zum Beispiel Frieda, Sylvie und Wolfgang, und fügen ganz nette Aspekte zur Geschichte hinzu ohne von der Haupthandlung abzulenken. So wird das Buch auch nicht langweilig, da ständig etwas passiert.

Das Leben zu Mitte des 20. Jahrhunderts wird schön beschrieben. Besonders der Flair in Italien kommt gut herüber, aber auch München hat mir gut gefallen und ich habe einige Ecken wiedererkannt. Als Kulisse waren diese Orte und die Zeit perfekt für den Roman.

Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, hat es mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es eignet sich gut dazu, einmal abzuschalten und wenig nachdenken zu müssen.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Historisch und politisch spannend

Das Land, von dem wir träumen
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1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen ...

1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen gründet sie heimlich ihre eigene Schule. Gleichzeitig hilft sie auf dem Hof ihrer Familie. Der Knecht Wilhelm ist ebenfalls politisch engagiert, wie sie im Laufe des Buches herausfindet.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen des historischen und politischen Hintergrundes. Sei es der sprachliche Konflikt zwischen Deutsch und Italienisch, die beginnende Ausgrenzung der Juden, die politische Haltung von Franziskas Familie, die sich auch auf ihr Geschäft auswirkt … diese Themen sind sehr gut dargestellt und haben die Kulisse geprägt. Es fühlte sich an, als ob man direkt in Ort und Zeit eintaucht. Nur die Schule ging für meinen Geschmack etwas unter. Hier hätte die Autorin noch mehr draus machen können.

Franziska und Wilhelm haben mir als Charaktere ebenfalls gefallen, auch wenn sie manchmal etwas blass wirkten und mir die Tiefe fehlte. Dennoch fand ich die Gedanken der beiden nachvollziehbar. Vor allem wie Franziska ihr Leben in die Hand nimmt, sich auch in die Finanzen der Familie einbringt und ihre eigenen Ideen für den Hof umsetzt, hat mir sehr gut gefallen. Die Beziehung zwischen den beiden lief seicht am Rande der Haupthandlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Regt zum Umdenken an

Die Singuläre Frau
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„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes ...

„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes Buch.

In vielen kurzen Kapiteln geht sie auf verschiedene Aspekte der singulären Frau ein. Hierbei mischt sie ihre eigenen Erfahrungen mit Beispielen von anderen Autor*innen, den Medien oder Studien. Diese Mischung hat mir gut gefallen. Auch thematisch geht sie auf unterschiedliche Dinge ein. Zum Beispiel geht es um die historische Entwicklung des Frauenbildes, die Darstellung von Single Frauen in den Medien, oder wie ihre Mutter und Großmütter ihr das Leben vorgelebt haben. Die verschiedenen Punkte fand ich interessant, wenn auch nicht immer gut strukturiert. Hier hätten mir klarere Kapitel besser gefallen.

Der Schreibstil ist generell leicht und humorvoll. An manchen Stellen wirken die Aussagen etwas überspitzt und Katja Kullmann beschreibt die Situation sehr schwarz-weiß. Trotzdem habe ich mich von dem Buch unterhalten und gut informiert gefühlt. Die Autorin regt definitiv auch ein Umdenken in Hinblick auf das Singledasein mancher Frauen an.

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Veröffentlicht am 09.08.2024

Nicht wie erwartet

Der Salon der kühnen Frauen
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Mir fiel der Einstieg in den historischen Roman „Der Salon der kühnen Frauen“ zuerst etwas schwer. Normal lese ich gerne historische Romane, vor allem, wenn diese von starken Frauen handeln, die sich den ...

Mir fiel der Einstieg in den historischen Roman „Der Salon der kühnen Frauen“ zuerst etwas schwer. Normal lese ich gerne historische Romane, vor allem, wenn diese von starken Frauen handeln, die sich den Bedingungen ihrer Zeit widersetzen. Mit dieser Erwartung bin ich auch in das Lesen eingestiegen. Jedoch ist der Roman sowohl im Schreibstil als auch inhaltlich ganz anders als erwartet. In die Geschichte mischen sich bekannte Märchen, die leicht umgeschrieben wurden. Was an sich ein nettes Stilmittel hätte sein können, hat leider für mich den Lesefluss unterbrochen. Mir fehlte der rote Faden in der eigentlichen Handlung und ich konnte weder der Handlung folgen, noch die Charaktere richtig leben sehen.

Gefallen hat mir die direkte Ansprache der Autorin an den Leser. So hat man das Gefühl, dass die Autorin - ähnlich wie ein Märchenerzähler - mit einem spricht. Dieses Element hat meiner Meinung nach gut gepasst.

Insgesamt würde ich das Buch vor allem denjenigen empfehlen, die interessiert an neuen Schreibstilen und Formen sind.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Überspitzt und ohne Lösung

Anti-Girlboss
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Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist ...

Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist an sich angenehm. Sie erzählt flüssig und ich hatte das Gefühl, ihr beim Sprechen zuzuhören. Sie beschreibt einige Situationen aus ihrem eigenen Leben und versucht das Buch persönlich zu machen. An vielen Stellen wirkte das Buch auf mich jedoch, als würde sie sich einfach nur über das Leben beschweren wie es aktuell ist und wie die Gesellschaft über arbeitende Frauen denkt. Manchmal lenkt sie ein, dass es nicht immer so ist, aber beschwert sich dann doch überwiegend nur.

Generell finde ich es auch gut zu überspitzen, um einen Punkt zu unterstreichen. Vor allem bei Themen, die von den Standardansichten abweichen, kann dies ein nützliches Stilmittel sein. Ich kann einige Argumente im Buch auch nachvollziehen und würde zustimmen, Lösungsansätze werden jedoch wenig genannt.

Insgesamt also ein guter Ansatz, der normal sehr bei mir angekommen wäre, das Buch geht für mich aber zu sehr ins rumnörgeln rein.

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