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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2017

Mal ganz nett zu lesen, aber für die meisten doch eher realitätsfern

Willkommen bei großartigen Gastgeberinnen
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Manuela von Perfall hat für dieses Buch 20 Gastgeberinnen aus Adel und Jetset, Unternehmersgattinnen oder -erben besucht, die dem Leser einen kleinen Einblick in ihr Domizil und ihre Ansprüche an sich ...

Manuela von Perfall hat für dieses Buch 20 Gastgeberinnen aus Adel und Jetset, Unternehmersgattinnen oder -erben besucht, die dem Leser einen kleinen Einblick in ihr Domizil und ihre Ansprüche an sich selber, ihre Gäste, Dekoration sowie Tipps für Feste inklusive No Gos und Verhaltensregeln geben. Nebenbei finden sich einzelne Angaben zum beruflichen Werdegang, zur Erbfolge, zu eigenen Projekten oder Schirmherrschaften.

Jede der vorgestellten, professionellen Gastgeberinnen parliert über ihre Planungen von Feiern und erstellt auch in einer Tipp-Box Listen mit den wichtigsten Informationen.
Nun weiß ich, dass es in den vorgestellten Kreisen ein No Go sein soll, zur Einladung einen Blumenstrauss mitzubringen, den man entweder am Tag vor oder nach der Feier vorbeischicken läßt. Oder, dass es bei vorgestellten Gastgeberinnen ein NoGo ist, einen Caterer zu beauftragen, denn das erledigt die eigene Köchin. Ein Kindergeburtstag wurde vorgestellt, bei dem die Jungen im Kindergartenalter, vielleicht auch noch Erstklässler, mit gestärktem Hemd am dekorierten Tisch sitzen, den man ganz leicht mit ein paar KPM-Vasen dekoriert, damit die Kinder von Klein auf guten Geschmack lernen. Es wird mit Gästen und Freunden aus der Prominenz kokettiert; aber wer braucht schon Tipps, mit wem er Margret Thatcher, Sean Connery, Jil Sander oder Mick Jagger vergesellschaften könnte oder dass man „Partys, von denen man nicht mehr wegkommt, sicherheitshalber meiden“ sollte. „Dazu gehören beispielsweise Einladungen auf Boote, Inseln“...
Manche der Gastgeberinnen geben auch einzelne bodenständigere Tipps, z.B. dass man in der Gästetoilette schöne Handtücher, gutes Toilettenpapier und vielleicht das Lieblingsparfum eines Gastes plazieren solle. Die Regel, bei Tisch 70% der Gespräche zu hören und 30% beizutragen wurde mehrmals genannt oder verschiedene Ansichten, wie man die Gästeliste zusammenstellt, Einladungen mit Kleidungsordnung formuliert und die Sitzordnung regelt.

Zum Ende des Buches kamen für mich die Highlights: Da wurden Gastgeberinnen vorgestellt, die von sich selber sagen „Ich bin mir für nichts zu schade“ und für ihre Gäste selber kochen, manchmal auch nur eine improvisierte Kleinigkeit, wie einen Bratapfel oder, die in den Wald gehen um in der Natur höchstpersönlich Dekorationsmaterial zu sammeln. Da gibt es sogar Fotos eines Empfanges mit lockerer Kleidung, ganz ohne Zwang oder eintrainierten KuK-Ritualen.

Auf den letzten Seiten finden sich einzelne "Geheimrezepte" der vorgestellten Gastgeberinnen, z.B.
Krebstierfond, Tafelspitz, Osterschinken in Brotteig mit weißem Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise, Quittengellee, souffliertes Schokoladentörtchen mit Eierlikör, Käsekuchen à la Monika oder Fürst-Pückler-Eis.

Ich muß gestehen, dass ich keine dieser bunten Illustrierten lese und die meisten der Gastgeberinnen mir vollkommen unbekannt waren. Es war interessant, mal in ihren repräsentierenden Alltag zu schauen; wirkliche Tipps konnte ich für meinen Alltag aber beim Lesen nicht mitnehmen, wohl aber die Erkenntnis, dass ich in unglaublicher Freiheit lebe und glücklich bin, nicht solchen Zwängen zu unterliegen. Ich koche für meine Gäste gerne selber, Kindergeburtstage müssen bunt und kreativ sein, Spaß machen und nicht steif sein, und als Dekoration benötige ich weder Antiquitäten noch Luxusartikel. Dennoch leben wir Gastfreundschaft und gemeinsame schöne Stunden mit Freunden, ganz zwanglos und mit hohem Wohlfühlfaktor.

Fazit: Mal ganz nett zu lesen, aber für die meisten doch eher realitätsfern

Veröffentlicht am 08.06.2017

ganz nett, aber nicht wirklich umwerfend

Geschenke aus meiner Backstube
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Andrea Schirmaier-Huber verrät in „Geschenke aus meiner Backstube“ neben Rezepten auch Ideen, die süßen Kleinigkeiten schön zu verpacken inklusive einiger Bastelanregungen.
Dem Buch habe ich entnommen, ...

Andrea Schirmaier-Huber verrät in „Geschenke aus meiner Backstube“ neben Rezepten auch Ideen, die süßen Kleinigkeiten schön zu verpacken inklusive einiger Bastelanregungen.
Dem Buch habe ich entnommen, dass Frau Schirmaier durch Backshows im TV bekannt sein soll und sie schon einige Backbücher geschrieben hat.

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Schoko, Glücklich, Zauberhaft und Seelentröster, wobei ich, ehrlich gesagt, keinen Unterschied zwischen diesen Einteilungen finden konnte.
In den unterschiedlichen Kapiteln finden sich u.a. Rezepte für Kekse, Eiskonfekt, Madeleines, Fudges, Backmischungen im Glas, Turrons, Maccarons, Trinkschokoladen auf Eßlöffeln, Marshmallows und Fruchtgelees. Manche ähneln sich schon und stellen für mich eher eine Variation eines vorangegangenen Rezeptes dar. Insgesamt finde ich die Auswahl größtenteils sehr ansprechend; jedoch manche Zutaten überzeugen mich nicht so ganz, wie z.B. Fruchtpulver. Bei einigen Zutaten in den Rezepten findet sich auch immer wieder ein bißchen Werbung für die Firmen, die die Autorin kostenlos mit allen nötigen Produkten und Rohstoffen für die aufgeführten Rezepte versorgt haben - da hätten mir die Angaben in der Danksagung am Ende des Buches ausgereicht.

Die Rezepte an sich sind gut erklärt und lassen sich allesamt einfach nacharbeiten; die professionelle Produktfotos präsentieren das zubereitete Ergebnis perfekt. Bei manchen Rezepten fand ich die Präsentation aufregender als die Zubereitung und würde es so nicht nacharbeiten, z.B. bei den verschiedenen Trinkschokoladen, bei denen geschmolzene und mit anderen Zutaten verrührte Kuvertüre auf einem Eßlöffel erstarrt und dann mit einer Minipipette ( gefüllt mit Weinbrand oder Rum, je nach Rezept) dekoriert wird – oder Trüffel, dekoriert mit Blattgold. Auf den Fotos sieht das toll aus, wirklich normalhaushalt-alltagstauglich finde ich das nicht; aber das kann ja jeder zum Glück anders sehen.

Mich habe in diesem Buch besonders die unterschiedlichen Rezepte für türkischen Honig / Nougat (Turrons) und für Marshmallows sowie die „Green-World-Kekse“ mit Matchatee-Pulver angesprochen.
Insgesamt finde ich die vorgestellten süßen Kleinigkeiten ganz nett, aber nicht wirklich umwerfend.

Veröffentlicht am 28.05.2017

hatte aufgrund gelesener Rezensionen höhere Erwartungen

Das kürzere Leben des Klaus Halm
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Ein ehemaliger Filmvorführer, mittlerweile arbeitslos, verläßt seine Wohnung in Basel eigentlich nur für Besuche des Arbeitsamtes und Fahrten mit der Tram. Diese geniesst er und entkommt dabei auch seiner ...

Ein ehemaliger Filmvorführer, mittlerweile arbeitslos, verläßt seine Wohnung in Basel eigentlich nur für Besuche des Arbeitsamtes und Fahrten mit der Tram. Diese geniesst er und entkommt dabei auch seiner Einsamkeit, beobachtet die Mitfahrenden, denkt sich Namen und Leben für diese aus. Einen davon nennt er Klaus Halm und für ihn läßt er sich eine kurze Lebensgeschichte einfallen;immer mehr Gefallen findet er daran und schreibt seine Phantasien in ein kleines Heft und verliert sich letztendlich in seiner geschaffenen Parallelwelt.

Lukas Hollinger läßt seinen namenlosen Erzähler sowohl Alltägliches beobachten als auch sehr Skurriles und eine eigene Geschichte entwickelt, manchmal mit variierenden Passagen, manchmal etwas schrill, ein anderes mal ziemlich spießig.

Zu Beginn hat mich die Beschreibung um den Filmvorführer stark an den älteren Herrn aus der Erzählung „Ein Tisch ist ein Tisch“ erinnert, da beide unter ihrer Einsamkeit leiden und einen speziellen, ganz eigenen Weg daraus kreieren.
Lukas Hollinger legt ihm zwischendurch so wunderbare Sätze, Wortspiele Humor und Wortwitz in den Mund, die beim Lesen Eindruck hinterlassen, z.B. „Einsamkeit“ sei „etwa so schädlich wie Rauchen oder Fettsucht“ ( S. 12) oder „Meine Freiheit scheitert an meiner Einsamkeit“ ( S. 16) oder „Niemand hat das Recht zu gehorchen.“ ( S.53).

Des Filmvorführers geschaffene Traumwelt um das Leben des Klaus Halm wird durch die äußerst detailreichen Beschreibungen sehr gut vermittelt, die mir allerdings manchesmal auch etwas zu ausgedehnt waren. Nachdem ich andere, allesamt ähnlich lautende Rezensionen auf verschiedenen Seiten gelesen habe, die voll des Lobes und der strikten Betonung benötigten Verstandes oder Hirnschmalzes waren, hatte ich vielleicht zu hohe Erwartungen an das Buch gestellt. Obwohl der Roman ganz nett zu lesen war, konnte er mich nicht allzu tief berühren.

Veröffentlicht am 24.05.2017

ganz nett gemacht, bietet aber weniger Neues als gedacht

Frühling, Sommer, Äpfel, Winter
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Tanja Berlin stellt in diesem Buch im Jahresverlauf Rezepte, Basteleien und andere Anregungen vor. Mir war vor dem Lesen nicht bewußt, dass es sich bei der Autorin um eine Bloggerin handelt, die einen ...

Tanja Berlin stellt in diesem Buch im Jahresverlauf Rezepte, Basteleien und andere Anregungen vor. Mir war vor dem Lesen nicht bewußt, dass es sich bei der Autorin um eine Bloggerin handelt, die einen kreativen Familienblog betreibt und hier einige ihrer Ideen als Buch zusammengestellt hat.

Nach Jahreszeiten-Kapiteln geordnet finden sich so z.B. für den Frühling ein Fliegenpilzhocker, bei dem man die Oberseite eines Baumstumpfes rot mit weißen Punkten anmalt, beim Malen mit Naturpinseln, Ähren oder Grasbüschel zu Pinseln bindet, Kräuter und Salz zu Kräutersalz mischt. Es folgt ein Rezept für Hefeteig und die Anleitung, wie man daraus eine Brotsonne, zusammengesetzt aus einzelnen Brötchen, formt und abbackt oder, wie man verschiedene Kräuter in eine Zinkwanne einpflanzt, Kräutermuffins backt, das altbekannte Fangbecherspiel faltet oder einen Kräuterquark zubereitet.
Für den Sommer gibt es mehrere Kuchrezepte, Anleitungen für Blumenkränze ( auf dem Kopf, als Deko oder Bilderrahmen, ein Pizzarezept und eines für einen Ofenpfannkuchen und eine Anleitung, wie man ein Kissen filzen kann.
Im Herbst kann man Herbstkränze binden, ein Herbstbienchen aus einem Zapfen basteln, ein Windlicht mit Ähren dekorieren, eine Kürbissuppe kochen und im Kürbis servieren, aus Kastanien Tiere basteln oder einen kleinen Wichtelgarten aus Naturmaterialien gestalten. Es gibt Zwetschenkuchen, eine Blättercollage, geschnitzte Zierkürbisse, kleine Täschchen aus Bastelfilzplatten und das Rezept für Hirsepizza sowie eine Bastelanleitung für Minischultüten.

Für den Winter erhält man eine Anleitung für eine Himmelsleiter mit Engeln, die aus einem Stoffquadrat durch Abbinden eines Kopfes hergestellt werden. Viele von uns werden diese seit vielen Jahren als Gespenster zu Halloween kennen. Es folgen Anregungen für ein Winterpicknick und ein Rezept für Kinderpunsch, Runkelrübensirup, Maronencreme-Schichtdessert oder Nadelkissen aus Walnusshälften, selbstgemachte Teemischungen, Müslimischungen im Glas und die seit Jahrzehnten so beliebte Kekskrippe, diesesmal nicht aus Butterkeksen, sondern aus Spekulatius, auch mit Dominowürfel und Gummibärchen und zum Schluß eine Fliegenpilzdekoration aus bemalten Walnussschalen.

Im Buch finden sich noch einzelne, hier nicht erwähnte Anleitungen, die ich leider auch nicht wirklich neu fand. Meine Highlights in diesem Buch waren die aus Zapfen gebastelten Herbstbienchen und die Hirsepizza; die beiden kannte ich noch nicht. Ich bin selber Mutter und Erzieherin; vielleicht ist es deshalb schwerer, mich mit diesen Anleitungen zu begeistern, von denen ich viele allerdings auch schon in meiner Kinderzeit gebastelt oder mit Hilfe gebacken habe.

Das Buch ist schön gemacht, die Anleitungen sind verständlich erklärt und durch Fotos ergänzt und doch konnte es mich nicht wirklich begeistern.
Dennoch denke ich, dass sich dieses Buch an sehr Unerfahrene in Beschäftigungen mit Kindern richtet, die dann wohl neue Anregungen finden werden.

Veröffentlicht am 04.05.2017

anders als erwartet

Strongfood – Das Kochbuch
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Prof. Dr. Ingo Froböse , bekannt als Uni-Prof. Für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln hat schon viele Bücher, u.a. Laufratgeber heraus gegeben. In diesem Buch ...

Prof. Dr. Ingo Froböse , bekannt als Uni-Prof. Für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln hat schon viele Bücher, u.a. Laufratgeber heraus gegeben. In diesem Buch vermittelt er in einem kurzen theoretischen Teil Wissen um die schnelle und bemerkbare Gewichtszunahme durch Muskelaufbau bei aktiven Hochleistungssportlern. Eine qualitativ und quantitativ hohe Energiezufuhr, kohlenhydrat- und einweißreich mit einem Energieüberschuß von 300 bis 500 Kalorien am Tag wird hierfür benötigt um gewünschte Erfolge zu erreichen.

Mit der Rezeptentwicklung hat sich in Prof. Froböses Auftrag die Diplom-Ökotrophologin Heike Lemberger befasst. Die Rezepte sind abwechslungsreich, gut erklärt und leicht nachzuarbeiten; Fotos zeigen die fertige Mahlzeit. Es gibt Rezepte für die Mahlzeit:
- vor dem Training
- nach dem Training
- schnelle Snacks für Zwischendurch
- Ernährung an trainingsfreien Tagen
- Essen im Restaurant für Ausdauer- und für Kraftsportler

Für aktive Leistungssportler, die sich selber bekochen stellt dieses Buch möglicherweise eine große Hilfe dar, aber wahrscheinlich stellen die hier vorgestellten Erkenntnisse genau für diese Leute nichts Neues dar.

Schon beim Lesen der Einleitung und der Erwähnung der Hochleistungssportler und längst vor den Lesen des Rezeptteils mit Anleitungen wie z.B. Abendessen mit fast 900 kal. oder Shakes mit ca. 300kal. ( 500ml abgestandene Cola mit 100g Frischkäse püriert), dämmert mir, dass ich ganz bestimmt nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehöre. Ich hatte etwas ganz anderes in diesem Buch erwartet, einen Ratgeber für eher Niedrigleistungssportler, die sich ihre kleinen Muskelpakete im langsamen Hobbymodus aufbauen möchten.

Das Buch ist gut gemacht, aber leider für mich gar nicht hilfreich.